DE1592200C3 - Verfahren zur Herstellung von Magnesiumoxid bzw. Magnesiumhydroxid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Magnesiumoxid bzw. MagnesiumhydroxidInfo
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- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F5/00—Compounds of magnesium
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- C01F5/06—Magnesia by thermal decomposition of magnesium compounds
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Description
Ein nicht vorveröffentlichtes Verfahren betrifft die Herstellung von Magnesiumoxid bzw. Magnesiumhydroxid
aus Dolomit. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Suspension von gemahlenem
Dolomit in sulfationenhaltiger Lösung mit Schwefeldioxid unter Freisetzen von CO2 behandelt wird. Die
hierbei entstehende Lösung von Mg(HSO3)2 wird von
gleichzeitig gebildetem Gips und unlöslichem Rückstand des Dolomits abgetrennt, das gelöste
Mg(HSOj)2 durch Austreiben des gelösten SO2 mittels
Inertgases und/oder durch Erhitzen bzw. Auskochen aus der Lösung als neutrales MgSO3-Hydrat, insbesondere
Trihydrat, gefällt, dieses nach Abtrennen der Mutterlauge dehydratisiert, anschließend, insbesondere
bei Temperaturen von etwa 500 bis etwa 1000° C, zu MgO und/oder Mg(OH)2 unter Abspaltung
und Rückgewinnung von SO2 zersetzt.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Magnesiumoxid bzw. Magnesiumhydroxid durch
Umsatz von rohem Magnesiumsulfat mit Calciumoxid bzw. -carbonat gefunden, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man eine aus dem Verfahren im Kreislauf rückgeführte Magnesiumsulfit enthaltende
Endlauge bis auf 300 bis 400 g/l MgSO4 aufsättrgt, nach Abkühlen auf 30 bis 40° C mit Calciumcarbonat
bis zum Molverhältnis CaO: MgSO4 = 1 : 1,4 bis 2
versetzt, in das Gemisch gasförmiges SO2 unter Rühren und Kühlen einleitet, das ausfallende Calciumsulfat
abtrennt, die verbleibende Lauge auf über 100° C erhitzt, das ausgefallene Magnesiumsulfit-Trihydrat
abtrennt und bei etwa 500 bis 1000° C in Gegenwart von Wasserdampf kalziniert. Die MgSO4-Aufsättigung
der rückgeführten Magnesiumsulfit enthaltende
'5 Endlauge kann mit Kieserit, insbesondere mit Rohkieserit
aus der Kieseritverwaschung oder mit Kieserit aus dem Flotationsrückstand oder mit kalziniertem
Kieserit, insbesondere im Durchlauf der Endlauge durch den Kieserit bei Temperaturen von etwa 40 bis
70° C erfolgen. Das bei der Erhitzung der Umsetzungslauge und bei der Kalzinierung von Magnesium-Sulfit
anfallende SO2 kann erneut verwendet werden.
Ferner wurde gefunden, daß das Waschwasser der Gipswäsche zur Verdünnung der im Kreislauf geführten
Endlauge verwendet werden kann, daß die Zersetzung von Mg-Sulfit-Trihydrat in einem Drehrohrofen
unter Verwendung eines Schutzgases erfolgt und daß als Schutzgas CO2 aus der Umsetzung des gemahlenen
Kalksteins verwendet werden kann.
Als Calciumcarbonat kann gemahlener Kalkstein, insbesondere der Körnung von 0,1 bis 1 mm, vorzugsweise
von 0,1 bis 0,2 mm, oder vermahlener Marmor verwendet werden.
Für das Verfahren der Erfindung ist es vorteilhaft, das Einleiten der gasförmigen SO2 unter Rühren bei
Temperaturen unter 30° C vorzunehmen.
Die Arbeitsweise des Verfahrens gemäß der Erfindung ergibt sich aus dem folgenden Beispiel:
Das Verfahren der Erfindung verwendet als Ausgangslauge eine im Kreislauf geführte Mg-Sulfit-Lösung,
die bis 300-400 g/l MgSO4 aufgesättigt wird.
77,8 kg einer Endlauge aus der Mg-Sulfitfällung
der vorhergehenden Charge, die 5,75% MgO, 9,80% SO3, 2,56% SO2 und 0,03% CaO enthält, werden im
Durchlaufverfahren mit 23,6 kg Rohkieserit (81,3% MgSO4) bei 65 bis 70° C aufgesättigt. Nach Verdünnung
mit 18,4 kg Waschwasser aus der vorhergehenden Charge wird eine Lösung mit 25,9% MgSO4 entsprechend
335 g/l erhalten. Nach Abkühlung der Lösung auf etwa 35° C werden 14,8 kg gemahlener
Kalkstein (98,6% CaCO3) einer Körnung unter 1 mm
in die Lösung eingerührt.
In diese Suspension werden dann unter Rühren etwa 20 kg gasförmiges SO2 eingeleitet, wobei gekühlt
wird, um die Reaktionswärme abzuführen. Am Ende der Umsetzung soll die Temperatur 30° C nicht überschreiten.
Der sich abscheidende Gips wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Das Waschwasser wird wieder zur
Verdünnung der rückgeführten Endlauge der nächsten Charge verwendet.
Nach Abtrennung des Gipses verbleiben etwa 125
kg einer Umsetzungslauge, die nur noch 0,06% CaO enthält. Diese wird erhitzt und so lange im Sieden gehalten,
bis etwa die Hälfte des ursprünglich eingeleiteten SO2 gasförmig abgetrieben ist. Dieses SO2 wird
unter Kühlung in die Umsetzungsstufe eingeleitet, so
daß sich gleichzeitig mit dem SO2 abdestilliertes Wasserweitgehend
abscheidet. Dieses kann vorteilhaft als Waschwasser Verwendung finden,,so daß der geringe
SO,-Gehalt nicht verloren geht.
Während des Auskochens der Umsetzungslauge scheidet sich neutrales Mg-Sulfit-Trihydrat als weißes,
körniges, leicht filtrierbares Produkt ab. Nach dem Abfiltrieren und Waschen mit Wasser (Waschwasser
zur Endlauge) werden 25 kg feuchtes Mg-Sulfit mit folgender Analyse: MgO 24,3, SO2 37,1, CaO 0,08,
SO3 2,0, H2O 36,5 (%) erhalten, wobei 77,8 kg Endlauge
entstehen, die wieder in den Prozeß zurückgeführt und erneut mit MgSO4 aufgesättigt werden.
Das abfiltrierte und gewaschene Mg-Sulfit-Trihydrat wird bei etwa 100° C getrocknet, dann im Drehrohrofen
rasch auf 800° C erhitzt, und das sich, abspaltende SO2 wieder in die Umsetzungsstufe eingeleitet.
In den Drehrohrofen wird während der Zersetzung des Sulfits vorteilhaft ein Schutzgas (CO2) eingeleitet,
damit eine Oxydation des SO2 vermieden wird. Dazu kann auch das bei der Umsetzung des CaCO3 entwikkelnde
CO2 verwendet werden.
Die als Endprodukt anfallenden 6,5 kg Magnesia haben folgende Zusammensetzung: MgO 92,12, CaO
0,30, SO3 7,58%. Der Sulfatanteil der Magnesia kann durch reduzierende Zusätze, wie z. B. Kohlenstoff,
beim Kalzinieren auf unter 1 % gesenkt werden. Das Produkt enthält nur einen sehr geringen CaO-Gehalt.
Es ist praktisch frei von SiO,.
Das Mol-Verhältnis CaO: MgSO4 im Ansatz beträgt
in diesem Beispiel 1: 1,73.
Wenn das Mol-Verhältnis CaO: SO3 unter dem
Mol-Verhältnis des Verfahrens der Erfindung liegt
ίο und z. B. etwa 1 : 1 beträgt, so wird beim Verglühen
des im Verfahren erzeugten Mg-Sulfit-Trihydrats eine Magnesia folgender Analyse erhalten: MgO 86,77,
CaO 5,45, SO3 7,78 (%).. Der CaO-Anteil ist dann
also etwa 18 mal höher als dieser nach dem Verfahren
1S gemäß der Erfindung erhalten wird. Ein Mol-Verhältnis
CaO : SO3 über 1:2 bringt dagegen keine Vorteile
für die Reinheit der Magnesia.
Es ist möglich, die Aufsättigung der zurückgeführten Endlauge im SO4-Gehalt auch mit Kieserit aus
dem Flotationsrückstand oder mit kalziniertem Kieserit, insbesondere im Durchlauf der Endlauge durch
den Kieserit, vorzugsweise bei Temperaturen von etwa 40 bis 70° C, insbesondere bei 65° C, durchzuführen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Magnesiumoxid bzw. Magnesiumhydroxid durch Umsatz von
rohem Magnesiumsulfat mit Calciumoxid bzw. -carbonat, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine aus dem Verfahren im Kreislauf rückgeführte Magnesiumsulfit enthaltende Endlauge bis
auf 300 bis 400 g/l MgSO4 aufsättigt, nach Abkühlen
auf 30 bis 40° C mit Calciumcarbonat bis zum Molverhältnis CaOrMgSO4 = 1:1,4 bis 2 versetzt,
in das Gemisch gasförmiges SO2 unter Rühren und Kühlen einleitet, das ausfallende Calciumsulfat
abtrennt, die verbleibende Lauge auf über 100° C erhitzt, das ausgefallene Magnesiumsulfit-Trihydrat
abtrennt und bei etwa 500 bis 1000° C in Gegenwart von Wasserdampf kalziniert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die MgSO4-Aufsättigung der
rückgeführten Magnesiumsulfit enthaltende Endlauge mit Kieserit, insbesondere mit Rohkieserit
aus der Kieseritverwaschung oder mit Kieserit aus dem Flotationsrückstand oder mit kalziniertem
Kieserit, insbesondere im Durchlauf der Endlauge durch den Kieserit bei Temperaturen von etwa 40
bis 70° C, erfolgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Erhitzung
der Umsetzungslauge und bei der Kalzinierung von Magnesium-Suifit anfallende SO2 erneut verwendet
wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Waschwasser der
Gipswäsche zur Verdünnung der im Kreislauf geführten Endlaugc verwendet wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zersetzung von
Mg-Sulfit-Trihydrat in einem Drehrohrofen unter Verwendung eines Schutzgases erfolgt.
6. verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Schutzgas CO2 aus
der Umsetzung des gemahlenen Kalksteins verwendet wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW0040258 | 1965-11-09 | ||
DEW0042862 | 1966-11-26 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1592200A1 DE1592200A1 (de) | 1971-03-18 |
DE1592200B2 DE1592200B2 (de) | 1974-10-10 |
DE1592200C3 true DE1592200C3 (de) | 1975-06-05 |
Family
ID=26002806
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661592200 Expired DE1592200C3 (de) | 1965-11-09 | 1966-11-26 | Verfahren zur Herstellung von Magnesiumoxid bzw. Magnesiumhydroxid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1592200C3 (de) |
-
1966
- 1966-11-26 DE DE19661592200 patent/DE1592200C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1592200A1 (de) | 1971-03-18 |
DE1592200B2 (de) | 1974-10-10 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8330 | Complete disclaimer |