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Die Erfindung betrifft eine Weiterbildung des Verfahrens zum mechanischen
Besetzen von Ofenwagen mit Tonformlingen in der Ziegelindustrie unter Anwendung
von Traglatten für die Fonnlinge, auf welchen diese zunächst zusammengeschoben und
anschließend zur Bildung von der Setzschicht entsprechenden Gruppein auf den hierfür
erforderlichen gegenseitigen Abstand versetzt werden, wobei mehrere auf diese Weise
gruppierte Formlingsreihen auf ihren Traglatten in ebenfalls der Setzschicht entsprechenden
jeweiligen Abständen zu einer ganzen Setzschicht zusammengesetzt und gemeinsam unter
Aufrechterhaltung ihrer gegenseitigen Abstände unter Abheben von den Traglatten
auf den Ofenwagen übergesetzt werden.
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Das Ziel der Weiterentwicklung und Verbesserung dieses Verfahrens
besteht darin, es so zu gestalten, daß es möglichst einfach ist und eine im Aufbau
und Konstruktionsaufwand einfache und zuverlässig funktionierende Vorrichtung zu
seiner Durchführung ermöglicht.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zum Verschieben bzw.
Versetzen der Formlinge diese an ihrer Unterseite von Angreiforganen erfaßt und
etwa senkrecht von ihren Latten abgehoben werden, worauf die abgehobenen Formlinge
mittels der Angreiforgane seitwärts bewegt und anschließend wieder in neuer Lage
auf ihre Traglatten abgesetzt werden.
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Es ist zwar bereits bekannt, beim mechanischen Besetzen von Ofenwagen
die Formlinge durch von unten her angreifende Tragorgane zu gruppieren (deutsche
Auslegesc}irift 1 111 560). Als Tragorgan werden bei der bekannten Verfahrensweise
Platten verwendet, auf welchen die Formlinge bis zum Übersetzen auf den Ofenwagen
verbleiben und die zur Bildung der gewünschten Formationen der Setzschichten gegeneinander
seitlich relativ zueinander bewegt werden. Diese Verfahrensweise erfordert aber
das Überschieben der Formlinge von Traglatten auf die relativ zueinander bewegbaren
Tragplatinen, wodurch nicht nur dieGefahr einer Beschädigung der Formlinge gegeben,
sondern auch ein zusätzlicher konstruktiver Aufwand erforderlich ist.
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Zur Durchführung der oben geschilderten erfindungsgemäß en Verfahrensweise
dient zweckmäßig eine Vorrichtung, bei welcher die zum Ergreifen der Formlinge dienenden
Organe aus von lattenartigen Tischen gebildeten Abhebeflächen bestehen, die etwa
senkrecht gegen die Standfläche der Formlinge hochbewegbar sind und dabei zwischen
die Traglatten der Formlinge eingreifen, bis sie gegen die Unterseite der Formlinge
zur Anlage gelangen und diese von den Traglatten senkrecht abheben. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform sind die Abhebetische in unter den Formlingen befindlichen Wagen
oder Schlitten angeordnet, die auf oder in sich horizontal erstreckenden Führungsschienen
verschiebbar sind, wobei diese Schienen an senkrechten Führungen auf und ab bewegbar
gelagert sein können.
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Es genügt, wenn nur die beiden äußersten in einer Reihe nebeneinander
befindlichen Wagen oder Schlitten mit einem Verschiebemechanismus zum Hin- und Herschieben
an ihrer Horizontalführung verbunden sind, wenn die dazwischen befindlichen Wagen
oder Schlitten durch biegsame Verbindungselemente, wie Ketten, Seile od. dgl., mehr
oder weniger weit mitnehmbar sind. Jedem Gruppierwagen oder -schlitten kann eine
über ihm angeordnete
Druckplatte zugeordnet sein, die mit ihm in horizontaler Richtung
gleichzeitig verschiebbaXr gelagert ist und gegen welche die Formlinge beim Abheben
von den Latten durch den Gruppierwagen oder -schlitten von unten her andrückbar
sind.
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Zweckmäßig ist der Gruppiereinrichtung eine Einrichtung zum exakten
Ausrichten der Formlinge auf ihren Traglatten sowie zum Zurechtrücken dieser Latten
unter den von ihnen getragenen Formlingen vorgeordnet, um letztere zwischen den
Latten durch die z. B. an Wagen oder Schlitten angeordneten Hebeflächen mit Sicherheit
ergreifen zu können.
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Diese Einrichtung kann mit die Formlinge seitlich erfassenden Backen
sowie mit die Latten gleichzeitig unter die Formlinge zurechtrückenden Anschlägen
ausgestattet sein, die nach dem Erfassen der Formlinge durch die Backen derart bewegbar
sind, daß sie die Traglatten in die gewünschte Lage unter den Formlingen verschieben.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ergibt sich aus der folgenden
Beschreibung an Hand der Zeichnung.
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Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der der Gruppiereinrichtung voranzusetzenden
Einrichtung zum Ausrichten der Formlinge und Zurechtrücken der Traglatten unter
den Formlingen in Ausgangsstellung in Seitenansicht; F i g. 2 zeigt diese Einrichtung
in gleicher Darstellungsweise in ausrichtender Endstellung; F i g. 3 zeigt die Einrichtung
im Schnitt nach Linie III-III in F i g. 2 in Endstellung der Backen und Anschliige;
F i g. 4 zeigt diese Einrichtung in gleicher Darstellungsweise in Ausgangsstellung
der Backen und Anschläge; Fig. 5 veranschaulicht eine Ausführungsform der nachgesetzten
Gruppiervorrichtung gemäß der Erfindung in Ausgangsstellung; F i g. 6 zeigt diese
Vorrichtung in gleicher Darstellungsweise in Endstellung; F i g. 7 ist die Darstellung
eines Schnitts nach Linie VII-VII in Fig. 6; F i g. 8 ist ein Schnitt nach Linie
VIII-VIII in Fig. 6.
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Das in F i g. 1 bis 4 dargestellte Ausführungsbeispiel der Einrichtung
zum exakten Ausrichten der Formlinge 17 auf den sie tragenden Latten 16 sowie zum
Zurechtrücken bzw. Auseinanderrücken dieser Latten unter den Formlingen besitzt
die Formlinge seitlich erfassende Backen, die in Form von sich über die gesamte
Länge der Formlingsreihe erstreckenden Leisten 54, 54'ausgebildet sind. Jede dieser
beiden Leisten wird über Stützen 55, 55' von Wagen 56 getragen, die in horizontalen
Führungsschienen 53 senkrecht zur Längsausdehnung der Formlingsreihe derart hin-
und herbewegbar sind, daß die leistenförmigen Backen 54, 54' von der Seite her gegen
die Fomlingsreihe heranbewegbar bzw. von dieser Reihe wegbewegbar sind. Die Bewegung
der Führungswagen 56 für die beiden Leistenbacken 54, 54' erfolgt gleichzeitig in
jeweils entgegengesetzter Richtung, so daß die Backen gleichzeitig entweder zur
Ausrichtung der Formlinge 17 auf ihre Traglatten 16 an die zu erfassenden Formlingsseiten
heranbewegt oder nach Ausrichtung von den Formlingen wieder abgesetzt werden. Diese
gleichzeitige Bewegung der Führungswagen für die beiden Leistenbacken erfolgt durch
einen Kurbeltrieb, der aus einer Kurbelscheibe 57
und einem Hebelgestänge58,
58'besteht, welches über Kurbelarme 59 bzw. 59' mit der Kurbelscheibe 57 in Verbindung
steht und an den Führungswagen 56 angreift.
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An den Führungswagen 56 sind ferner Tragstützen 60, 60' für Anschlagleisten
61, 61' vorgesehen, die beim Verfahren der Führungswagen 56 in ihren Horizontalführungen
53 gleichzeitig mit den Leistenbacken 54, 54' bewegt werden. Beim Heranbewegen der
Leistungsbacken 54, 54' an die Formlingsseiten durch entsprechendes Verschieben
der Führungswagen 56 werden die Anschlagleisten 61, 61' gegen die Innenseiten der
beiden die Formlinge tragenden Traglatten 16 bewegt und gegebenenfalls diese Traglatten
durch diese Leisten in die gewünschte, bis dahin noch nicht gewährleistete Lage
unter den Formlingen auseinandergerückt.
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In Fig.4 der Zeichnung ist die Lage der Traglatten vor dem Auseinanderrücken
und in F i g. 3 die Lattenlage nach dem Auseinanderrücken dargestellt. F i g. 4
zeigt ferner die Einrichtung zum Ausrichten der Formlinge und Zurechtrücken der
Traglatten in Ausgangsstellung vor dem Ergreifen der Formlinge durch die Leistenbacken
54, 54' und vor dem Heranbewegen der Anschlagleisten61, 61'an die Traglatten 16.
F i g. 3 veranschaulicht dagegen die Einrichtung, nachdem die Leistenbacken an die
Formlingsseiten heranbewegt und die Anschlagleisten 61, 61' in die die gewünschte
Lage der Latten unter den Formlingen gewährleistende Endstellung bewegt worden sind.
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Um die Formlinge 17 auf ihren Traglatten 16 der Einrichtung zum exakten
Ausrichten der Formlinge auf den Latten und zum Zurechtrücken dieser Latten unter
den Formlingen in möglichst einfacher Weise zuführen zu können, sind die Führungen
53 für die Führungswagen 56 heb- und senkbar auf einem Rahmen 87 angeordnet, der
von schwenkbaren Doppelarmen 62 getragen wird, die an Ständern63 angelenkt und durch
eine von einer beliebigen Antriebsvorrichtung angetriebenen Schubstange 64 in entsprechende
Schwenkstellung gebracht werden.
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Die Funktionsweise dieser Einrichtung zum exakten Ausrichten der
Formlinge auf den sie tragenden Latten sowie zum Zurechtrücken bzw. Auseinanderrücken
dieser Latten unter den Formlingen ist folgende: Bei abgesenkten Horizontalführungen
53 für die Führungswagen 56 werden die Formlinge 17 auf ihren Traglatten 16 in dichter
Aneinanderlage der Einrichtung zugeführt. Hierauf werden durch entsprechenden Antrieb
der Schubstange 64 und Verschwenkung der Doppelarme 62 die Horizontalführungen 53
für die Führungswagen 56 angehoben, bis die Leistenbacken 54, 54' sich in Höhe der
Formlinge 17 und die Anschlagleisten 61, 61' sich in Höhe der Traglatten 16 befinden.
Hierauf werden die Führungswagen 56 durch die Hebelgestänge 58, 58' mittels der
Kurbelscheibe 57 derart in den Führungen 53 verschoben, daß die Leistenbacken 54,
54' an die Formlingsseiten heranbewegt werden, die diese exakt zueinander ausrichten.
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Durch die gleichzeitig erfolgende Bewegung der Anschlagleisten 61,
61' werden die die Formlinge tragenden Latten 16 zurecht- bzw. so weit auseinandergerückt,
daß die Gruppierwagen bzw. -schlitten der anschließenden Gruppiereinrichtung die
Formlingel7 zwischen den Latten 16 von unten her
erfassen und von den Latten abheben
können. Wie bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Traglatten dabei
zweckmäßig so weit auseinandergerückt, daß die Außenseiten dieser Traglatten mit
den Kopfseiten der Formlinge in oder nahezu in einer Ebene liegen (F i g. 3).
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Anschließend werden die Führungswagen 56 durch Weiterdrehen der Kurbelscheibe
57 wieder in ihre Ausgangsstellung in den Führungsschienen 53 zurückbewegt und diese
Führungsschienen durch entsprechende Bewegung der Schubstange 64 über die Doppelhebel
62 abgesenkt, so daß die Ausgangsstellung der Einrichtung für das Ausrichten der
Formlinge und Zurechtrücken der Traglatten erreicht wird, Damit ist der Weg für
das Weiterrücken der Latten 16 mit den Formlingen 17 zu der nachfolgenden Gruppiereinrichtung.
frei, in welcher die Formlinge entsprechend ihrer Anordnung in der gewünschten Setzlage
auf den Latten vorgruppiert werden.
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Dieses Weiterrücken kann durch einen an sich bekannter Querförderer
erfolgen, der in den Fig. 5 und 6 schematisch dargestellt und mit 65 bezeichnet
ist.
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Die in den Fig. 5 bis 8 dargestellte Ausfübrungsform der erfindungsgemäßen
Gruppiervorrichtung ist mit drei Gruppierwagen 66 ausgestattet, die an gemeinsamen
horizontalen Führungsschienen 67 geführt sind. Die beiden äußeren dieser Gruppierwagen66
werden durch ein Hebelgestänge 68, 69', 70, 71, 72 in Bewegung gesetzt, welches
mit einer Kurbelwelle 73 in Verbindung steht.
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Die Führungsschienen 67 für die Gruppierwagen 66 sind an ihren beiden
Enden an senkrechten Führungsstangen 74 mittels Gleithülsen 75 auf und ab bewegbar
- gelagert. An diesen Führungsstangen sind ebenfalls mittels Gleithülsen 76 heb-
und senkbare weitere horizontale Führungsschienen 77 gelagert, die sich parallel
zu den Führungsschienen 67 erstrecken. An diesen Führungsschienen sind drei Druckplatten
78 verschiebbar gelagert, die den Gruppierwagen 66 zugeordnet sind und sich senkrecht
oberhalb dieser Gruppierwagen befinden. Die beiden äußersten dieser Druckplatten
sjnd an ihren Führungsschienen gleichzeitig mit den beiden äußersten Gruppierungen
66 hin- und herbewegbar, und zwar durch die Kurbelwelle 73 über das Hebelgestänge
71, 72, 79. Das Heben und Senken der Führungsschienen 67 und der Führungsschienen
77 erfolgt gegenläufig durch Hebelmechanismen 80, 81, 82, die von einer Kurvenscheibe
83 auf der Kurbelwelle 73 betätigt werden.
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Die Funktionsweise dieser Gruppiervorrichtung gemäß F i g. 5 bis
8 ist folgende: Bei abgesenkten Führungsschienen 67 mit Gruppierwagen 66 sowie angehobenen
Führungsschienen 77 mit Druckplatten 78 werden die Traglatten 16 mit den unmittelbar
aneinanderliegenden Formlingen 17 auf dem Querförderer 65 der Gruppiervorrichtung
derart zugeführt, daß die Formlinge auf den Traglatten sich zwischen den gemäß F
i g. 5 aneinandergeschobenenen Gruppierwagen 66 und Druckplatten 78 befinden. Hierauf
werden durch die Drehung der Kurvenscheibe 83 auf der Kurbelwelle 73 über die Hebelmechanismen
80, 81, 82 die Führungsschienen 67 mit den Gruppierwagen 66 angehoben und gleichzeitig
die Führungsschienen 77 mit den Druckplatten 78 abgesenkt, und zwar jeweils so weit,
daß die mit elastischen Belägen 84 der zum Abheben der Formlinge
17
von den Traglatten 16 dienenden lattenartigen Abhebetische 85 die Formlinge beispielsweise
etwa 10 mm von ihren Traglatten abheben und die Druckplatten 78, die ebenfalls mit
elastischen Belägen 86 ausgestattet sind, die Formlinge an ihrer Oberseite erfassen.
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Gleichzeitig werden die Gruppierwagen 66 und die Druckplatten 78
aus der in F i g. 5 dargestellten aneinandergeschobenen Lage in die in F i g. 6
gezeigte Stellung auseinandergeschoben. Dies geschieht durch die Drehung der Kurbelwelle
73 und die dadurch erfolgende Betätigung der Hebelgestänge 68, 69', 70, 71, 72,
79. Dabei werden die zwischen den Gruppierwagen 66 und den Druckplatten 78 jeweils
erfaßten Fo rmlingspakete entsprechend mitbewegt.
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Anschließend senken sich die Führungsschienen 67 mit den Gruppierwagen
66 wieder ab, während sich gleichzeitig die Führungsschienen 77 mit den Druckplatten
78 nach oben bewegen. Dadurch werden die erhaltenen Formlingspakete freigegeben
und in der gewünschten Gruppierung auf den Traglatten wieder abgesetzt (Fig.6).
Der Weg für das Weiterrücken der Formlinge auf den Latten ist damit frei, und die
gruppierten Formlinge können der Setzeinrichtung zugeführt werden.
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Die Gruppierwagen 66 und Druckplatten 78 sind der Größe der Formlingspakete
angepaßt, die durch das Gruppieren erhalten werden soll. Um mit der Gruppiereinrichtung
verschieden große Formlingspakete mit den Gruppierwagen erhalten zu können, können
diese ebenso wie die Druckplatten in ihrer Greiflage veränderbar sein. Dies kann
ganz einfach durch auf die Wagen auflegbare bzw. an den Druckplatten zu befestigende
Auf-Ibzw. Unterlageplatten geschehen, deren Länge der Länge der gewünschten Formlingspakete
angepaßt ist.