DE1583890B1 - Verfahren zur herstellung von metallischem osmium - Google Patents
Verfahren zur herstellung von metallischem osmiumInfo
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- C22B11/00—Obtaining noble metals
- C22B11/04—Obtaining noble metals by wet processes
Description
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Ver- reduziert auch das Natriumperosmat in der Lösung
fahren zur Herstellung von metallischem Osmium zum Stadium des Natriumosmats, was sehr vorteilhaft
durch Reduktion eines dispersen Osmiumsystems mit ist, da Natriumperosmatlösungen schon bei Raum-Wasserstoff,
temperatur beträchtliche Dampfdrücke zeigen, wo-Es wurde lange vermutet, daß die nickelhaltigen 5 gegen Natriumosmatlösungen bei Raumtemperatur
komplexen Sulfiderzlagerstätten des Sudbury Districts nur vernachlässigbare Dampfdrücke besitzen. Zur Ausof
Ontario, Kanada, Osmium enthalten, aber die An- fällung von Ruthenium und zur Reduktion von Nawesenheit
von Osmium in gewinnbaren Mengen wurde triumperosmat zu Natriumosmat wird das milde
erst kürzlich bestätigt, als gefunden wurde, daß der organische Reduktionsmittel der konzentrierten osgrößte
Teil des Osmiums während der Behandlung des i° miumhaltigen Lösung in Mengen zugesetzt, die min-Schlamms
verloren geht, der bei der Elektroraffination destens ausreichen, das Natriumperosmat in Natriumvon
Nickel entsteht. In der kanadischen Patent- osmat zu reduzieren und Ruthenium auszufällen, beianmeldung
902 259 vom 7. Januar 1965 ist angegeben, spielsweise in einer Menge von 1 bis ungefähr 10 Vodaß
der Osmiumgehalt in osmiumhaltigen Materialien, lumprozent, vorzugsweise ungefähr 4 bis 6 Volumwie
z. B. sekundäre Nickelanodenschlämme, ohne 15 prozent, bezogen auf die alkalische Lösung. In vorteilübermäßigen
Verlust an Osmium konzentriert werden hafter Weise wird das verflüchtigte Osmiumtetroxyd
kann, indem man die Anodenschlämme mit Schwefel- in einer alkalischen Waschlösung gesammelt, die das
säure bei Temperaturen unterhalb ungefähr 26O0C zur wasserlösliche, milde organische Reduktionsmittel
Sulfatierung der Grundmetalle, wie z. B. Kupfer und enthält, um die Waschwirksamkeit zu erhöhen und um
Nickel, behandelt und die sulfatierten Grundmetalle 20 Ruthenium auszufällen.
durch Auslaugen entfernt. Der osmiumhaltige Rück- Ein metallischer Osmiumschwamm wird aus der
stand wird dann zur Oxidation und Verflüchtigung des Lösung dadurch ausgefällt, daß man ausreichend Salz-Osmiums
als Osmiumtetroxid behandelt, welches in säure der Lösung zusetzt, so daß nach der Ausfällung
einer alkalischen Lösung, wie z. B. in einer Natrium- ein endgültiger pH-Wert von ungefähr 1 bis 9 vorhydroxidlösung,
zur Bildung einer verdünnten osmium- =5 handen ist. Der Salzsäurezusatz ist erforderlich, um
haltigen Lösung, gesammelt wird. Die verdünnte das überschüssige Alkali zu neutralisieren, und die
osmiumhaltige Lösung wird dann zur Herstellung Kontrolle des endgültigen pH-Werts ist wichtig, da bei
einer konzentrierteren Lösung von Natriumosmat pH-Werten unter ungefähr 1 die Ausfällung unvollbehandelt,
aus welcher dann das Osmium gewonnen ständig ist und der Osmiumschwamm leicht als Folge
wird. Die Behandlung der verdünnten alkalischen 3° der Korrosion des Apparates verunreinigt wird, und
Lösung zur endgültigen Gewinnung des Osmiums da bei pH-Werten oberhalb ungefähr 9 die Ausfällung
erforderte eine Anzahl von sorgfältig zu kontrollieren- ebenfalls unvollständig ist. In vorteilhafter Weise wird
den Vorgängen, und es traten dabei oft Zwischen- Salzsäure in einer Menge zugesetzt, daß nach der Ausprodukte
auf, die bestimmte Behandlungsprobleme fällung der endgültige pH-Wert zwischen ungefähr 4
ergaben. 35 und 7 liegt. Eine beträchtliche Ausfällung an Osmium Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, tritt beim Zusatz der Salzsäure zur konzentrierten
ein wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung von Lösung ein, was einen Schlamm zur Folge hat. Zwar
metallischem Osmium, insbesondere von gereinigtem kann die Salzsäure direkt zu der konzentrierten
metallischem Osmiumschwamm aus osmiumhaltigen Natriumosmatlösung zugegeben werden, aber solche
Systemen zur Verfügung zu stellen, das die oben- 40 direkten Zusätze sind nicht immer vorteilhaft, und
erwähnten Nachteile nicht aufweist. außerdem besteht die Möglichkeit von Osmium-Erfindungsgemäß
wird dies dadurch erreicht, daß Verlusten auf Grund der Verflüchtigung von Osmiumein
konzentriertes disperses System einer Osmium- tetroxyd. Aus diesem Grunde ist es äußerst vorteilhaft,
Verbindung mit Salzsäure gebildet wird und daß die konzentrierte Natriumosmatlösung so zu behanmetallisches
Osmium durch Erhitzen auf eine Tempe- 45 dein, daß ein osmiumhaltiges Material gebildet wird,
ratur von mindestens 65,5° C unter einem Wasserstoff- zu welchem genaue Salzsäurezugaben gemacht werden
druck von mindestens 1,05 atü ausgefällt wird, wobei können, ohne daß Verluste an Osmium auf Grund von
die zugegebene Salzsäure so bemessen wird, daß ein Verflüchtigung angetroffen werden. Ein solches osendgültiger
pH-Wert von 1 bis 9 nach der Ausfällung miumhaltiges Material kann dadurch hergestellt wererzielt
wird. 50 den, daß man eine Zwischenstufe einschaltet, bei Die konzentrierte osmiumhaltige Lösung wird vor- welcher ein Überschuß an Kaliumhydroxydlösung,
teilhafterweise aus einer verdünnten osmiumhaltigen vorzugsweise als gesättigte Kaliumhydroxydlösung, zu
Lösung, wie in der Folge beschrieben, hergestellt. Ganz der konzentrierten Natriumosmatlösung zugegeben
allgemein wird die konzentrierte Lösung jedoch da- wird, um violette Kristalle aus Kaliumosmat, K2OsO4 ·
durchhergestellt, daß man Osmiumtetroxid enthaltende 55 2H2O, auszufällen. Nachdem die violetten Kalium-Gase
mit einer Lösung wäscht, die 5 bis 40 Gewichts- osmatkristalle abgetrennt, mit Alkohol und Wasser
prozent Natriumhydroxid enthält, um eine Natrium- und dann mit reinem Alkohol gewaschen und geperosmatlösung
herzustellen, die ungefähr 5 g/l bis trocknet wurden, können sie in kaltem Wasser aufungefähr
100 g/l Osmium, beispielsweise ungefähr geschlämmt werden, worauf leicht zu bestimmende
60 g/I Osmium, enthält. 60 stöchiometrische Mengen an Salzsäure zugegeben Bei dieser Stufe begleiten im allgemeinen nur kleine werden, um einen Schlamm herzustellen, der leicht mit
Mengen Ruthenium, d. h. weniger als ungefähr 0,5 g/l Wasserstoff bei erhöhten Temperaturen und Drücken
Ruthenium, das Osmium und können unter nur ge- behandelt werden kann, um einen metallischen Osringer
Okklusion von Osmium aus der konzentrierten miumschwamm auszufällen. Unabhängig davon, ob
osmiumhaltigen Lösung ausgefällt werden, indem man 65 nun die Salzsäure direkt zu der konzentrierten Naein
wasserlösliches, mildes organisches Reduktions- triumosmatlösung oder zu einem Brei aus ausgemittel,
wie z.B. Methylalkohol und Äthylalkohol, fällten Kaliumosmatkristallen zugegeben wird, wird der
hinzufügt. Das milde organische Reduktionsmittel metallische Osmiumschwamm aus der resultierenden
3 4
osmiumhaltigen Lösung dadurch ausgefällt, daß man dünnte osmiumhaltige Lösung hindurchführt. Es wird
die Lösung bei einem Wasserstoffpartialdruck von ausreichend Schwefeldioxyd durch die verdünnte
mindestens ungefähr 1,05 atü, vorteilhafterweise unge- Natriumperosmatlösung hindurchgeführt, so daß
fähr 21 bis 49 atü, auf eine Temperatur von min- schließlich eine Lösung mit einem pH-Wert von ungedestens
ungefähr 65,5 0C, beispielsweise ungefähr 93,5 5 fähr 6 bis 8, beispielsweise ungefähr 7, erhalten wird,
bis 177° C erhitzt. In vorteilhafter Weise wird der größte Teil des über-
Der metallische Osmiumschwamm, der durch schüssigen Alkalis durch Zusatz von Schwefelsäure
Wasserstoff reduktion aus der Lösung ausgefällt worden bis auf einen pH-Wert zwischen 8 und 10 neutralisiert,
ist, enthält beträchtliche Mengen absorbierten Wasser- worauf die Neutralisation durch Zusatz von Schwefelstoffs
und Spuren anderer Verunreinigungen und kann io dioxydgas zu Ende geführt wird, um ein osmiumdadurch
gereinigt werden, daß man ihn mit wäßriger haltiges Material auszufällen. Die osmiumhaltige AusSalzsäure bei einer Temperatur unterhalb ungefähr fällung wird von der Lösung abgetrennt und dann mit
38°C, beispielsweise bei Raumtemperatur, wäscht. einer wäßrigen Lösung, die von ungefähr 10 bis unge-Verunreinigungen,
wie z. B. Eisen, Nickel und Chrom, fähr 40 Gewichtsprozent Schwefelsäure, bezogen auf
reagieren mit der wäßrigen Salzsäure unter Bildung 15 das Wasser, enthält, in eine Aufschlämmung mit
von löslichen Chloriden, die aus dem Osmiumschwamm einem Feststoff gehalt von ungefähr 5 bis 20 Gewichtsentfernt
werden, während absorbierter Wasserstoff prozent verwandelt. Die resultierende Aufschlämmung
gleichzeitig in Freiheit gesetzt wird. Die wäßrige Salz- wird dann auf den Siedepunkt erhitzt, währenddessen
säure besitzt in vorteilhafter Weise eine Normalität zur Verflüchtigung von Schwefeldioxyd und etwa anvon
ungefähr 0,5 bis 5. 20 wesenden kohlenstoffhaltigen Gasen, wie z. B. Kohlen-
Eine vorteilhafte Verfahrensstufe gemäß der Er- dioxyd, Luft hindurchgeleitet wird. Wenn die Entfindung
besteht darin, den gemäß der Erfindung ge- wicklung von Gasen, wie z. B. Schwefeldioxyd, nachreinigten
Osmiumschwamm in einer Wasserstoff ent- läßt oder aufhört, wird der Aufschlämmung ein oxyhaltenden
reduzierenden Atmosphäre auf eine Tempe- dierendes Reagens, wie z. B. Natriumchlorat, Natriumratur
von mindestens ungefähr 816° C zu erhitzen. 25 bromat oder Salpetersäure in Mengen entsprechend
Reduzierende Atmosphären, die bis ungefähr 100 °/0 einer Natriumchloratzugabe von ungefähr 1 bis 10 GeWasserstoff
enthalten, können verwendet werden. wichtsprozent, bezogen auf die Aufschlämmung, zuge-Jedoch
werden in vorteilhafter Weise reduzierende geben. Das Erhitzen wird fortgesetzt, um Osmium-Atmosphären
verwendet, die Wasserstoff in Mengen tetroxyd zu verflüchtigen, welches in einer ungefähr
von nur ungefähr 3 Volumprozent oder noch weniger 30 5- bis ungefähr 40 °/oigen (Gewicht) Natriumhydroxydenthalten,
wobei der Rest im wesentlichen aus Stick- lösung gesammelt wird, um eine gereinigte konzenstoff
besteht. Eine solche Erhitzung macht den nor- trierte Natriumperosmatlösung herzustellen,
malerweise pyrophoren Osmiumschwamm nicht pyro- Bei der Durchführung der Erfindung in der Praxis
malerweise pyrophoren Osmiumschwamm nicht pyro- Bei der Durchführung der Erfindung in der Praxis
phor. ist es bevorzugt, ein osmiumhaltiges Material, das
Verdünnte osmiumhaltige Lösungen können da- 35 auch Schwefel, Selen und Ruthenium enthalten kann,
durch hergestellt werden, daß man Osmiumtetroxyd, allmählich mit einer Geschwindigkeit von ungefähr
welches durch Erhitzen aus einem osmiumhaltigen 28 bis 55° C/Std. in einer freien Sauerstoff enthaltenden
Material auf erhöhte Temperaturen in einem freien Atmosphäre auf eine Temperatur von ungefähr 649
Sauerstoff enthaltenden Gas, wie z. B. Luft, ver- bis ungefähr 1092°C zu erhitzen, um Osmium als
flüchtigt wird, entweder in einer 5- bis 40 °/oigen (Ge- 40 Osmiumtetroxyd zu verflüchtigen. Ein allmähliches
wicht) Natriumhydroxydlösung oder in einer ein mildes Erhitzen ist nötig, um ein Schmelzen des osmium-Reduktionsmittel
enthaltenden wäßrigen Lösung, wie haltigen Materials zu vermeiden, bevor das Osmium
z. B. einer wäßrigen Lösung, die mit Schwefeldioxyd daraus verflüchtigt ist. Das Osmiumtetroxyd wird
oder Selendioxyd gesättigt ist, sammelt. Eine osmium- gemeinsam mit Schwefel, Selen und Staub in einer
haltige Ausfällung wird dann aus der verdünnten 45 wäßrigen Natriumhydroxydlösung gesammelt, um
osmiumhaltigen Lösung hergestellt, indem man hier- eine verdünnte osmiumhaltige Lösung herzustellen,
durch ein reduzierendes Gas, wie z. B. Schwefeldioxyd Die wäßrige Natriumhydroxydlösung enthält in vor-
und/oder Schwefelwasserstoff, bei einer Temperatur teilhafter Weise zwischen ungefähr 5 und 40 Gewichtsvon
ungefähr 21 bis ungefähr 82° C hindurchleitet. prozent Natriumhydroxyd. Eine osmiumhaltige Fäl-Nach
der Abtrennung von der Lösung wird die os- 50 lung wird aus der Lösung ohne Abtrennung der Festmiumhaltige
Ausfällung mit Wasser bei einem Fest- stoffe von der Sammellösung gewonnen, da die Feststoffgehalt
von ungefähr 2 bis ungefähr 20 Gewichts- stoffe Osmium enthalten, indem Schwefeldioxyd hinprozent
aufgeschlämmt und dann mit einem oxydie- durchgeleitet wird, während die Lösung auf eine
renden Mittel bei erhöhten Temperaturen behandelt, Temperatur von ungefähr 21 bis ungefähr 49° C geum
Osmiumtetroxyd herzustellen, das in einer unge- 55 halten wird. Die osmiumhaltige Ausfällung wird von
fähr 5- bis ungefähr 40%iger>- (Gewicht) Natrium- der Lösung abgetrennt und dann mit Wasser aufgehydroxydlösung
gesammelt wird, um eine konzen- schlämmt, so daß eine Schlämmung mit einem Festtrierte
gereinigte Natriumperosmatlösung herzustellen. stoff gehalt von ungefähr 2 bis 20 Gewichtsprozent
Alle osmiumhaltigen Materialien können in der oben erhalten wird. Schwefelsäure wird in Mengen von unbeschriebenen
Weise zur Herstellung einer konzen- 60 gefähr 10 bis ungefähr 40 Gewichtsprozent, bezogen
trierten Lösung von Natriumperosmat behandelt auf das Wasser, der Schlämmung zugegeben. Die
werden. Wenn jedoch das ursprüngliche osmium- Schlämmung aus der osmiumhaltigen Fällung und
haltige Material beträchtliche Mengen Schwefel oder aus Schwefelsäure wird dann auf den Siedepunkt erSelen
enthält, dann ist es wegen der Kosten der Rea- hitzt, während Luft hindurchgeblasen wird, um Schwegenzien
und einer kontinuierlichen Arbeitsweise vor- 65 fei als Schwefeldioxyd zu entfernen. Nachdem die
teilhaft, eine osmiumhaltige Fällung dadurch auszu- Entwicklung von Schwefeldioxyd in der Lösung auffällen,
daß man Schwefeldioxyd bei einer Temperatur gehört hat, wird ein Oxydationsmittel, wie z. B. Navon
ungefähr 21° C bis ungefähr 49° C durch die ver- triumchlorat, Natriumbromat oder Salpetersäure, der
Schlämmung zugesetzt, und das Erhitzen wird fortgesetzt, um das Osmiumtetroxyd aus der Schlämmung
zu verflüchtigen. Das verflüchtigte Osmiumtetroxyd wird in einer wäßrigen Lösung gesammelt, die ungefähr
5 bis ungefähr 40 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd enthält, um eine konzentrierte wäßrige Lösung
von Natriumperosmat herzustellen. Bei dieser Stufe des Verfahrens begleitet wenig oder gar kein Ruthenium,
sofern ein solches ursprünglich im osmiumhaltigen Material anwesend war, das Osmium. Wenn
jedoch die konzentrierte Natriumperosmatlösung Ruthenium enthält, dann wird die konzentrierte Natriumperosmatlösung
mit einem milden, wasserlöslichen organischen Reduktionsmittel, wie z. B. Äthylalkohol
oder Methylalkohol, behandelt, um das Ruthenium auszufällen, wobei kleine Mengen Osmium daran okkludiert
sind, und um Natriumperosmat in Natriumosmat zu reduzieren. Jegliches ausgefallene Ruthenium
wird dann von der Natriumosmatlösung abgetrennt. Hierauf wird Salzsäure zu der konzentrierten Natriumosmatlösung
in Mengen zugesetzt, die zur Neutralisation des überschüssigen Alkalis ausreichen, worauf
die resultierende Lösung dann mit Wasserstoff bei einem Druck von ungefähr 21 bis ungefähr 49 atü und
bei erhöhten Temperaturen von ungefähr 93,5 bis ungefähr 177 0C behandelt wird, um einen Osmiumschwamm
auszufällen. Eine dichtere Form des Osmiumschwamms kann erhalten werden, wenn man die
Ausfällung des Osmiums bei Temperaturen oberhalb ungefähr 1210C vornimmt. Eine Verdichtung des
Osmiumschwamms kann auch dadurch erhalten werden, daß man mindestens einen Teil eines vorher ausgefällten
Osmiumschwammes zurückführt. In vorteilhafter Weise wird die konzentrierte Natriumosmatlösung
mit Kaliumhydroxyd behandelt, um hydratisiertes kristallines Kaliumosmat auszufällen, das
leicht filtriert werden kann. Das hydratisierte Kaliumosmat wird dann aus der wäßrigen Phase abgetrennt
und dann mit Alkohol und Wasser und dann mit reinem Alkohol gewaschen, wobei ein relativ stabiles
Salz bekannter Zusammensetzung erhalten wird. Nach dem Waschen und Trocknen bei Raumtemperatur
wird das hydratisierte Kaliumosmat mit Wasser aufgeschlämmt, um einen Schlamm herzustellen, der ungefähr
2 bis ungefähr 20 Gewichtsprozent Feststoffe enthält. Dem Schlamm wird dann Salzsäure in einer
Menge zugesetzt, die zumindest dem Kalium im Kaliumosmatsalz äquivalent ist. Ein Osmiumschwamm
wird dann aus der Lösung durch Wasserstoff ausgefällt, wie es oben für die Ausfällung von Osmiumschwamm
aus einer konzentrierten Natriumosmatlösung, der Salzsäure zugesetzt worden ist, beschrieben
wurde.
Der nach einem der vorher beschriebenen Verfahren ausgefallene Osmiumschwamm wird dann mit
einer wäßrigen Salzsäure mit einer Normalität von ungefähr 0,5 bis 5 bei Temperaturen unterhalb ungefähr
38° C, beispielsweise bei ungefähr 15,5 bis ungefähr 25,50C, behandelt, um das Osmium zu reinigen, indem
von demselben Wasserstoff und Spuren aus Eisen, Nickel und Chrom entfernt werden.- Der gereinigte
Osmiumschwamm wird mit Wasser gewaschen und in einer Wasserstoffatmosphäre bei einer Temperatur
von ungefähr 93,5 bis ungefähr 104° C getrocknet. Wenn es bevorzugt ist, den Osmiumschwamm nicht
pyrophor zu machen, dann wird der getrocknete Schwamm in einer reduzierenden, Wasserstoff enthaltenden
Atmosphäre auf eine Temperatur von mindestens ungefähr 815°C erhitzt.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Ein Edelmetallkonzentrat mit einem Gewicht von 133 kg, das 340 g Osmium enthielt, wurde in einem
Ofen unter oxydierenden Bedingungen 24 Stunden allmählich auf ungefähr 925° C erhitzt. Die aus dem
Ofen abziehenden Gase wurden durch eine 10°/0ige Natriumhydroxydlösung hindurchgeführt, um das
Osmium als Natriumosmat, das mit Schwefel, Selen, Staub usw. verunreinigt war, aufzufangen. Die alkalische
Osmiumlösung wurde mit Schwefeldioxydgas bis zu einem pH-Wert von 7,0 bei Raumtemperatur
behandelt, um ein rohes Osmiumkonzentrat auszufällen. Die Feststoffe wurden durch Filtration gewonnen
und enthielten 336 g Osmium. Es wurde festgestellt, daß das Filtrat im wesentlichen osmiumfrei
war. Die calcinierten Feststoffe wurden in Proben geteilt und auf Osmiumgehalt analysiert. Die Resultate
der Analysen sind in der folgenden Tabelle angegeben:
Gewicht
kg Osmium
Verteilung
Ausgangsprobe
Calcinierter Rest ..
Osmiumkonzentrat
Mutterlauge
Calcinierter Rest ..
Osmiumkonzentrat
Mutterlauge
133 106 8,77 100
80,0
6,44
80,0
6,44
0,25
0,005
3,8
340
5,4
336
336
1,55
100
1,6
98,0
0,4
Das rohe Osmiumkonzentrat wurde in Mengen von 1 kg zur Gewinnung von Osmium gemäß dem folgenden
Verfahren behandelt: Die nassen Feststoffe wurden in 3 1 Wasser mit Hilfe eines Hochleistungsrührers
(um Klumpen zu zerbrechen) in eine glatte Aufschlämmung verwandelt. Die Aufschlämmung wurde
in einen 121 fassenden, Dreihalsdestillationskolben eingebracht, wobei noch weitere 21 Wasser zugegeben
wurden. Hierauf wurden 3 1 12n-Schwefelsäure zugegeben, und der Kolben wurde mit einem Lufteinleitrohr,
einem Tropftrichter und einem Kühler ausgerüstet. Es wurde Wärme zugeführt und ein Luftstrom
wurde ungefähr 30 Minuten lang mit Hilfe einer Vakuumpumpe hindurchgezogen, um jegliches freie
Schwefeldioxyd oder Kohlendioxyd zu entfernen. Der Kühlerauslaß wurde dann mit drei in Reihe geschalteten
Absorbern verbunden, wobei der erste ungefähr ml einer 20%igen (Gewicht) Natriumhydroxydlösung
und die anderen ungefähr 100 ml Natriumhydroxydlösung der gleichen Konzentration enthielten.
Ungefähr 400 ml 20 %ige Natriumbromatlösung wurde
dann dem siedenden Brei während eines Zeitraums von ungefähr 20 Minuten zugegeben, um das Osmium zu
oxydieren und das Tetroxyd zu verflüchtigen, welches
in den alkalischen Wäschern als Natriumperosmat
gefangen wurde. Die Destillation wurde dann 90 Minuten fortgesetzt, um die Maximalmenge an Osmium
zu gewinnen, wobei alle 15 Minuten ungefähr 25 ml der Natriumchloratlösung zugegeben wurden. Analyse
des Destillationsrückstandes und der Perosmatlösungen zeigte, daß die Osmiumverteilung wie folgt war:
Ausgangsprobe ...
Natriumperosmatlösung
Destillationsfeststoffe
Destillationslösungen
Osmium, g Verteilung, %
38 | 100 |
37,5 | 98,7 |
0,1 | 0,3 |
0,4 | 1,0 |
Die braunen Natriumperosmatlösungen aus fünf derartigen Destillationen, die 186 g Osmium enthielten,
wurden vereinigt und mit 5 ml Äthylalkohol behandelt, um das anwesende Ruthenium auszufällen und das
Perosmat in Osmat umzuwandeln. Die Rutheniumausfällung, die eine kleine Menge okkludiertes Osmium
enthielt, wurde durch Filtration abgetrennt und einer weiteren Behandlung zugeführt. Das Filtrat
wurde in einen Kunststoffbecher eingebracht, und es wurde ungefähr ein gleiches Volumen gesättigte Kaliumhydroxydlösung
zugegeben, um violette Kaliumosmatkristalle auszufällen.
Das Salz wurde absitzen gelassen, die überstehende Flüssigkeit wurde abgegossen und durch ein Gemisch
aus gleichen Teilen Äthanol und Wasser ersetzt, worauf wiederum gerührt und nochmal absitzen gelassen
wurde. Die überstehende Flüssigkeit wurde wiederum entfernt, und das Waschen wurde drei weitere Male
wiederholt. Abschließend wurde das Salz auf ein Nr. 50-Whatman-Filterpapier gebracht, nochmals mit
einem Alkohol-Wasser-Gemisch und abschließend mit reinem Alkohol gewaschen. Das Salz wurde bei Raumtemperatur
über Nacht trocknen gelassen. Das Gewicht des trockenen Salzes (gemäß einer Analyse enthielt
es 51,6% Osmium) betrug 350 g oder 96,3% des ursprünglich in der Natriumperosmatlösung anwesenden
Osmiums. Die abdekandierten Flüssigkeiten und die Waschflüssigkeiten, die 3,7% des Osmiums
enthielten, wurden gesondert zur Gewinnung dieses Elements behandelt.
Ungefähr 100 g des trockenen Kaliumosmats wurden
in 950 ml destilliertes Wasser eingerührt, und 44 ml 12n-Salzsäure wurden zugegeben. Das Gemisch wurde
in einen höhere Drücke aushaltenden Apparat aus Titanmetall eingebracht. Wasserstoff wurde durch den
Apparat bei Raumtemperatur hindurchgeleitet, um die darin vorliegende Luft vollständig zu ersetzen,
worauf dann Wärme angewendet wurde, bis eine Temperatur von 115,50C erreicht war. Hierauf wurde
Wasserstoff 1 Stunde lang mit einem Druck von 35 atü in den Schlamm eingeblasen, währenddessen
gerührt wurde. Nach dem Abkühlen wurde der Apparat mit Stickstoff gespült, um den Wasserstoff zu ersetzen,
und der Inhalt wurde in einen Becher entleert. Die überstehende Lösung, die einen pH-Wert von 6
besaß, wurde abdekandiert und mit ln-Salzsäure ersetzt.
Nachdem der gesamte adsorbierte Wasserstoff abgegeben war, wurden die Feststoffe absitzen gelassen,
und die Lösung wurde dekantiert. Die Feststoffe wurden dann mit zehn Mengen destilliertem
Wasser bis zur Chloridfreiheit gewaschen und dann filtriert. Der feuchte Osmiumschwamm wurde in eine
saubere Porzellanschale eingebracht und über Nacht bei ungefähr 93,5°C in einem Rohrofen getrocknet,
währenddessen ein wasserstoffhaltiges Gas kontinuierlich durch das Rohr hindurchgeführt wurde. Am
nächsten Tag wurde die Temperatur des Ofens allmählich auf 925° C erhöht und 1 Stunde auf diesem
ίο Wert gehalten. Das Rohr wurde dann aus dem Ofen
entfernt, sein Inhalt wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, und der Wasserstoff wurde durch einen Stickstoffstrom
ersetzt. Die gesinterten Feststoffe, die 50 g wogen, wurden in ein feines Pulver gemahlen und
analysiert; die Reinheit betrug 99,98%·
In diesem Beispiel wurde nicht gemäß dem Bei" spiel I ein Kaliumosmatsalz hergestellt, sondern die
rutheniumfreie Osmatlösung von Beispiel I wurde direkt in einen Osmiumschwamm reduziert. Die
rutheniumfreie Lösung, die 60 g Osmium enthielt, wurde mit konzentrierter Salzsäure auf einen pH von
7,0 gebracht. Das Gemisch wurde in einen höhere Drücke aushaltenden Apparat aus Titanmetall eingebracht,
und das System wurde mit Wasserstoffgas gespült. Die Temperatur wurde auf 122° C erhöht, und
es wurde 1 Stunde lang Wasserstoff mit einem Druck von 24,5 atü unter Rühren eingeleitet. Der endgültige
pH-Wert der Lösung betrug 8. Die Lösung wurde dann abgekühlt, mit Stickstoff gespült, und der gebildete
Osmiumschwamm wurde wie im Beispiel I behandelt, wobei ein Endprodukt mit einem Gewicht
von 58 g und einer Reinheit von 99,97 % Osmium erhalten wurde.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von metallischem Osmium durch Reduktion eines dispersen Osmiumsystems
mit Wasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß ein konzentriertes disperses
System einer Osmiumverbindung mit Salzsäure gebildet wird und daß metallisches Osmium durch
Erhitzen auf eine Temperatur von mindestens 65,5° C unter einem Wasserstoff druck von mindestens
1,05 atü ausgefällt wird, wobei die zugegebene Salzsäure so bemessen wird, daß ein endgültiger
pH-Wert von 1 bis 9 nach der Ausfällung erzielt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung bei einer Temperatur
von 93,5 bis 177°C und unter einem Wasserstoffdruck von 21 atü bis 49 atü ausgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Temperatur oberhalb 122° C
verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Osmium getrocknet
und in einer Wasserstoffatmosphäre auf eine Temperatur oberhalb 815° C erhitzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als disperses Osmiumsystem
eine Lösung von Natriumosmat verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
109535/212
dadurch gekennzeichnet, daß als disperses Osmiumsystem eine Aufschlämmung von Kaliumosmat
verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine durch Zusatz von Kaliumhydroxyd zu einer konzentrierten Natriumosmatlösung
hergestellte Kaliumosmataufschlämmung verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung von Natriumosmat
verwendet, die aus einem osmiumhaltigen Material dadurch hergestellt wird, daß man dieses allmählich
auf eine Temperatur von 649 bis 10920C in einem freien Sauerstoff enthaltenden Gas erhitzt
und das resultierende verflüchtigte Osmiumtetroxyd in einer Natriumhydroxidlösung auffängt, ein reduzierendes
Gas durch die genannte Lösung zur Herstellung einer Ausfällung hindurchführt, die Ausfällung
in wäßriger Schwefelsäure aufschlämmt, ein oxydierendes Mittel zusetzt und die Auf schlämmung
auf den Siedepunkt erhitzt, um Osmiumtetroxid zu verflüchtigen, das genannte Osmiumtetroxid
in einer Natriumhydroxidlösung auffängt und ein mildes Reduktionsmittel zu der erhaltenen
Lösung zusetzt, die die konzentrierte Natriumosmatlösung bildet.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als reduzierendes Gas Schwefeldioxid
verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß vor Zusatz des Oxidationsmittels
zu der Aufschlämmung unter Erhitzen Luft durch die Aufschlämmung hindurchgeführt
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das milde Reduktionsmittel
vor dem Auffangen des Osmiumtetroxids der Natriumhydroxidlösung zugesetzt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das osmiumhaltige
Material mit einer Geschwindigkeit von weniger als 55°C/Std. erhitzt wird.
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