DE1582513A1 - Pillierte Saemereien - Google Patents

Pillierte Saemereien

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DE1582513A1 DE19671582513 DE1582513A DE1582513A1 DE 1582513 A1 DE1582513 A1 DE 1582513A1 DE 19671582513 DE19671582513 DE 19671582513 DE 1582513 A DE1582513 A DE 1582513A DE 1582513 A1 DE1582513 A1 DE 1582513A1
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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01CPLANTING; SOWING; FERTILISING
    • A01C1/00Apparatus, or methods of use thereof, for testing or treating seed, roots, or the like, prior to sowing or planting
    • A01C1/06Coating or dressing seed

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  • Soil Sciences (AREA)
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Description

PH. ING. F. W UESTHOrf ·
BIPI-. IX«. G. PUIS J DH.E.v.lM:CHMANIf I »RING. D. BEHBBNBI ΛΑ ην+ην._
PATENTANwixTÄ / 14· Οκτοoer
!•MÜNCHEN·· aoawsiQEBsxB a
11K u 1 t u r a " Landwirtschaftsgesellschaft m.b.H. in Linz/Donau (Österreich)
Pillierte Sämereien
Es ist bekannt, daß Feinsämereien pilliert werden können, um eine Einzelkornablage zu ermöglichen. Peinsämereien werden dabei in eine Umhüllungsmasse eingebettet. Es ist weiterhin bekannt, daß der als Trägerstoff dienenden Umhüllungsmasse düngend v/irkende Stoffe, Fungizide, Insektizide, die Keimung und das Wachstum stimulierende Stoffe usw. beigegeben werden können, so daß eine diese Zusätze enthaltende einheitliche Masse entsteht, die auch zur Kennzeichnung von verschiedenen Samenarten oder ' Samensorten verschieden eingefärbt werden kann. Dabei können auch mehrere, das Samenkorn umgebende Schichten angewendet werden. Es wurde auch als zweckmäßig empfohlen, in einer inneren Schicht oder in einer äußeren Schicht einen besonderen Stoff anzuordnen, um eine besondere Wirkung, z.B. eine bessere Wasseraufnähme aus dem Boden, eine bessere Elastizität der Pille für den Sävorgang usw., zu erzielen.
Gegenstand der Erfindung ist es, von diesem Stand der Technik ausgehend, unter entsprechender Auswahl die vorgenannten Wirkungskomponenten in bestimmter Reihenfolge schichtweise auf das Samenkorn aufzubringen, um eine optimale Wirkung dieser Zusätze zu erreichen. Gemäß der Erfindung wird nun dieses Ziel durch einen solchen Aufbau eines Hüllsamens verwirklicht, bei welchem BAD ORIGINAL
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n (Art. / s l ^ , .„ j oau Λ dtse Änderunesat«. v. 4. ti. 1·*
die Umhüllung des Samenkornes gleichzeitig, jedoch in getrennten Schichten zunächst Fungizide, gegebenenfalls hierauf wachstums- bzw. keimungsfordernde Mittel, sodann Insektizide (einschließlich Wildverbißmittel, Vogelfraßgift usw.) in dieser Reihenfolge von innen nach außen angeordnet enthält und gewünschtenfalls mit einer Farbstoffe und/oder Repellents aufweisenden und/oder eine Glasur bildenden Außenschicht versehen ist, wobei das, gegebenenfalls schon mit einem Wirkstoff überzogene Samenkorn von einer neutralen Pillenmasse umgeben ist und die einzelnen Komponenten der Umhüllung in entsprechenden Schichten der neutralen Pillenmasse eingebettet bzw. durch solche Schichten voneinander getrennt sind.
Mit dieser Aufeinanderfolge der Schichten und der Art derselben wird ein zielbewußter Aufbau der Samenumhüllung herbeigeführt, der eine Reihe von entscheidenden Vorteilen erreichen läßt.
Durch das Dazwischenhalten einer gegenüber dem Keimvorgang und dem Wachstum des Keimlings sich vollständig neutral verhaltenden Pillenmasse als Pufferschicht wird es ermöglicht, nun auch solche Wirkstoffe oder Zusätze in die Pille einzubauen, deren Wirkung auf die Abwehr von Insekten, Krankheiten, Vögeln bzw. Wild zwar bekannt war, aber auf den Keimprozeß ungünstige Auswirkungen gezeigt hat und daher bisher von der praktischen Anwendung ausgeschlossen war.
Insbesondere wird es erfindungsgemäß durch Einfügen der neutralen Pillenmasse als Puffer möglich, zwei Komponenten, die normalerweise in eine chemische Reaktion treten würden, in die Pille ohne Schmälerung ihrer Aktivitäten einzubauen, wenn sie räumlich wirkungsvoll getrennt gehalten werden können. So gibt es Insektizide und Fungizide, die für diesen Zweck nicht vermischt werden dürfen, weil entweder ein Wirkungsabfall, z.B. durch Niederschlagsbildung oder durch eine andere chemische Reaktion, oder eine antagonistische Wirkung auftreten kann.
Weiters ist es möglich, Düngemittel in einem ausreichenden Maß in einer mehr oder minder dicken Schicht (für die Jugendbzw. Keimlingsdüngung) beizugeben^ wenn durch Abpufferung mit einer neutralen Pillenmasse zunächst eine ungünstige Ionenkonzentration, ausgelöst durch ungünstige Mengen von Lösungsmitteln (Wasser), vermieden wird, die sonst eine Keimschädigung bewirken würde. Dabei kommen dann die Hahrsalze erst zur Wirkung ,
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bis der Keimling kräftig genug ist, um diese aufzunehmen, oder bis das Lösungsverhältnis so stark ist, daß keine Keimschädigung eintritt.
Ss ist euch möglich, die Insektizide (Analoges gilt für Vogelfraßgifte) in höheren Wirkungsdosen beizugeben als bisher für den Keimling zuträglich war, wenn sie durch die neutrale Pillenmasse genügend stark vom Keimling abgepuffert sind, aber erst in dieser erhöhten Wirkstoffdosis einen echten Schutz vor den bekämpfbaren Schädlingen gewährleisten. Gewisse Mittel würden in höherer Dosierung den Erfordernissen einer wirksamen Schadabwehr voll entsprechen, sie können aber nicht zur Anwendung gelangen, weil eine derartig hohe Dosierung schon phytotoxisch wirkt. Die erfindungsgemäße gezielte Schichtführung bietet in diesen Fällen die Möglichkeit, die Mittel in der erforderlichen V/irkmenge ohne Ke im sch ad igung rdchtig anzuordnen»
Insgesamt ergeben diese einzeln- angeführten Zusammenhänge eine ganz bestimmte Schichtfrhrung um das Samenkorn herum, wodurch dem Samen und dem Keimling· die optimalen Stactbedingungen verschafft werden sollen, indem alle wirksamen Substanzen so angeordnet werden, wie sie ihrem Effekt entsprechend gebraucht werden.
Der Aufbau eines umhüllten Samenkorns gemäß der Erfindung ist in der angeschlossenen Zeichnung anhand von drei nicht beschränkenden Ausführungsformen näher veranscLlaulicht. Darin zeigt Fig.i ä.en Grundaufbau mit der erforderlichen kindestschichtanzahl, während Fig.2 und 3 bevorzugte Schichtanordnungen in ihrer einfachsten 'Ausführungsweise darstellen.
Bei der Schichtführung in Fig.1 ist das Samenkorn 1 direkt von einer Schicht aus Fungiziden 2 umgeben, worauf eine Schicht aus neutraler Pillenmasse 3 folgt, die als Trennschicht gegenüber der nachfolgenden Schicht aus Insektiziden 6 wirkt. Gewünscht enf al Is kann die puffernde Schicht 3 Düngemittel oder andere das Wachstum stimulierende Mittel enthalten. Ebenso kann die oben liegende Insektizidschicht 6 mit einer Glasur 7 überzogen sein. Durch eine solche dünne, aber feste Hülle, z.B. aus Zucker, Dextrin, Talkum od.dgl., läßt sich die Pille vor Abrieb und sonstigen mechanischen Einflüssen beim Transport und im Sä aggregat schützen und durch eine mehr oder weniger glatte Oberfläche eine optimale Kieselfähigkeit erzielen, die eine ein-
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wandfreie Ablage beim Sävorgang gewährleistet. Außerdem können in dieser äußersten Schicht Farben eingebracht werden, die entweder als "Repellents", d.h. zur Erzielung einer Abschreckwirkung gegen Vogel- bzw. Wildfraß, und/oder als Kennzeichen für eine bestimmte Samengattung bzw. Samensorte dienen können. Beispiele hiefür sind Erdfarben und Holzbeizen sowie organische Farbstoffe.
Der in Fig.2 dargestellte bevorzugte Schichtaufbau geht von dem Samenkorn 1 aus, das zunächst wieder mit Fungiziden 2 und der neutralen Pillenmasse 3 bedeckt ist. Hierauf folgt eine Düngemittel und/oder wachstumstimulierende Mittel enthaltende Schicht 4-, die ihrerseits durch eine wieder als Puffer wirkende Schicht 5 aus der neutralen Pillenmasse von der Schicht 6 aus Insektiziden und/oder Wildverbißmitteln und/oder Vogelfraßgiften samt äußerster Färb- und Glasurschicht 7 getrennt gehalten wird.
Die weitere vorteilhfate Ausführungsform gemäß Fig,3 beruht auf der gleichen Reihenfolge der Zusätze beim Aufbau gemäß Fig.2, wobei aber an Stelle von eigenen Trennschichten der jeweilige Zusatzstoff mit der neutralen Pillenmasse zu einer Schicht vereinigt ist. Das Samenkorn ist also in diesem Falle mit einer gemeinsamen Schicht aus Fungiziden und Pillenmasse 2+3 umgeben, worauf sich eine Schicht aus Düngemitteln und/oder wachstumsfördernden Stoffen samt Pillenmasse 4- + 5 und unmittelbar darauf eine Schicht aus Insektiziden und/oder Wildverbißmitteln und/oder Vogelfraßgiften samt Pillenmasse 6+8, gefolgt von der Farb- und Glasurschicht 7» anschließt.
Nachfolgend werden zur besseren Erläuterung des Erfindungsgegenstandes weitere Ausführungsbeispiele für den Aufbau von pillierten Sämereien angegeben.
Beispiel 1 : Die ,Samenpille zeigt, von innen nach außen, den folgenden Schichtaufbau:
Samenkorn
neutrale Pillenmasse (als Kontaktmasse) Fungizide
neutrale Pillenmasse (als Puffermasse) Düngemittel
wachstumsfördernde Stoffe
neutrale Pillenmasse (als Puffermasse)
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Insektizide
Farbe und Glasur.
Beispiel 2: Der Schichtaufbau dieser Samenpille mit getrennt aufzubringenden keimungsfördernden Stoffen und Düngemitteln ist folgender:
Samenkorn
neutrale Pillenmasse Fungizide
neutrale Pillenmasse keimungsfördernde Stoffe neutrale Pillenmasse Dünger
neutrale Pillenmasse Insektizide und Vogelfraßgifte Farbe. .
Beispiel 3 · Diese Pille beruht nur auf der Kombination von Fungiziden und Vogelfraßgiften, ohne Zusatz von Düngemitteln, Wachstums- oder keimungsfördernden Stoffen.
Samenkorn
neutrale Pillenmasse Fungizide
neutrale Pillenmasse Vogelfraßgifte neutrale Pillenmasse Farbe und Glasur.
Beispiel 4: In diesem Beispiel wird gezeigt, daß auch die wachstumsfördernden Stoffe anstelle der Fungizide als dem Samenkorn nächste aktive Schicht angeordnet werden können.
Samenkorn
neutrale Pillenmasse wachstumsstimulierende Substanzen Fungizide
neutrale Pillenmasse Dünger
neutrale Pillenmasse Insektizide
Farbstoffe und Repellents
Glasur. 009823/001 t
Beispiel 5 J Dieses Beispiel veranschaulicht einen komplexen Aufbau der Samenpillen mit gezielter Schichtführung. Samenkorn
neutrale Pillenmasse (Kontaktmasse) Fungizide
neutrale Pillenmasse (Puffermasse) Hormone, keimungs- und wachstumsstimulierende Stoffe neutrale Pillenmasse (Puffermasse) Düngemittel und wachstumsstimulierende Mittel neutrale Pillenmasse (Puffermasse) Insektizide, Wildverbißmittel und Vogelfraßgifte Farbstoffe und Repellents
Glasur.
Die praktische Herstellung der erfindungsgemäß aufgebauten Samenpillen kann in der Weise erfolgen, daß eine vorbestimmte Samenmenge, gegebenenfalls nach einer notwendigen Vorbehandlung, in eine rotierende Dragiertrommel eingebracht wird, in der die einzelnen Samenkörner in eine rotierend-rollende Bewegung versetzt werden. Die Oberfläche der in Bewegung befindlichen Samenmasse wird, nachdem sie mit einer ausreichenden kenge einer wässerigen Lösung benetzt bzw. besprüht wurde, ebenfalls in der Dragiertrommel durch aufeinanderfolgende Sprüh- und/oder Bestäubungsvorgänge mit den erfindungsgemäß vorgesehenen Schichten versehen, die auf die jeweils vorhandene Oberfläche aufgebracht werden. Dabei muß natürlich der beabsichtigte Schichtaufbau in der sinngemäßen Reihenfolge genau eingehalten werden. Auf diesen Pillierungsvorgang folgt ein Trocknungsvorgang, wobei besonders auf eine schonende Behandlung der Pillen und die Erhaltung der Keimfähigkeit des Saatgutes zu ächten ist. Schließlich wird noch eine Entstaubung und Kalibrierung vorgenommen, um eine staubfreie und den geforderten Toleranzen entsprechende Samenpille zu erhalten.
Als inertes Material für den Schichtaufbau der Pille eignet sich im Rahmen der Erfindung insbesondere eine Masse, die auf einer Kombination von Zellulose od.dgl. Fasermaterial einerseits und amorphen Materialien anderseits beruht und die Vereinigung mehrerer, normalerweise nicht miteinander verträglicher Wirkstoffe in einer einzigen Pille gestattet. Gemäß einer bevor-
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zugten Ausführungsform enthält daher die neutrale Pillenmasse als Hauptbestandteile Zellulose und Rohfaserprodukte, wie Rohfasermehl, Torfmehl usw., sowie amorphe Mineralstoffe und Rückstände aus anorganischen und organischen Brennstoffen in Mehlform, wie z.B. Schlacken.
Bei den erfindungsgemäß aufgebauten Samenpillen ist, wie auch aus den Beispielen ersichtlich ist, die Anzahl der übereinander gelagerten Schichten unterschiedlich und richtet sich nach den Erfordernissen der auftretenden Probleme.
Es können sich somit Schichten von neutraler Pillenmasse (Puffermasse) und Wirkstoff konstant ablösen, es können Pillenmasse und Wirkstoff zu einer Schicht vereinigt oder auch Masse und mehrere verwandte Wirkstoffe, die sich nicht gegenseitig behindern, in einer Mischungsschicht aufgetragen werden.
Der Schv/erpunkt der gezielten Schichtführung gemäß der Erfindung liegt vorerst darauf, daß die Schichten so aufeinander gelagert sind, wie die Reaktionen im natürlichen Ablauf aufeinander folgen. Weiters müssen Wirkstoffe solcher Art durch gegenseitige Abpufferung in-die Pille aufgenommen werden, die sich sonst in ihrer chemischen Reaktion inaktivieren oder kompensiere». Es müssen auch solche Wirkstoffe aufgenommen werden können, die bei ungünstigen Lösungsverhältnissen, z.B. bei hoher Ionenkonzentration von Düngemitteln, an sich Keimschädigungen auslösen wurden. Schließlich sollen auch genügend hohe Wirkstoffkonzentrationen-der toxischen Mittel, z.B. von Insektiziden, einverleibt werden kennen, die an sich bereits keimschädigend wirken würden, infolge der Abpufferung aber in so großer Menge vorhanden sein können, daß noch ein ausreichender praktischer Effekt erzielt wird. Durch die Aufnahme derart großer Mengen an Düngemitteln in die Pille wird erfindungsgemäß erreicht, daß damit insbesondere auch die auf das Keimlingsstadium nachfolgende Jugendentwicklung als "Kopfdüngung" bewirkt werden kann.
Die Schichtdicke der einzelnen Wirkungskompomponenten variiert nach den jeweils gegebenen Voraussetzungen. In den meisten Fällen, wie bei Fungiziden, Wuchsstoffen, Farbe, Glasur, genügen ganz dünne Schichten. Für Fungidzide ist beispielsweise eine Menge von 500 bis I500 g je 100 kg Ausgangssaatgut, wie sie für Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungszwecke gewöhnlich angewendet wird, durchaus hinreichend. Im. allgemeinen wird man da-
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bei mit einer Menge von nur 600 bis 800 g/100 kg auskommen. So erweist sich z.B. eine Menge von 600 g eines Fungizids auf Basis einer organischen Quecksilberzubereitung (Handelsbezeichnung "Gervit") je 100 kg Zuckerrübensamen als sehr geeignet.
Infolge der Verwendung einer neutralen Pillenmasse ist es jedoch auch möglich, im Bedarfsfall größere Mengen zu nehmen. Das Verhältnis von Saatgut zu Pillenmasse beträgt im allgemeinen 1 : 0,3 bis 10 und mehr, vorzugsweise aber 1 : 0,5 bis 2,5· Dabei handelt es sich um die gesamte Pillenmasse, die ja erfindungsgemäß auf mehrere Schichten aufgeteilt wird.
Die Insektizidschicht wird im allgemeinen stärker bemessen, was zum Teil von der Oberflächengröße der Pille bzw. von ihrem Gesamtdurchmesser abhängt, wobei bei gleicher Wirkstoffmenge an Insektizid die erforderliche Schichtdicke mit zunehmendem Durchmesser der Pille von z.B. 3 auf 10mm entsprechend geringer wird. Anderseits wird es ja gerade durch die erfindungsgemäße gezielte Schichtführung ermöglicht, auch wesentlich höhere Dosierungen zu verwenden, weil eine Keimschädig;;ng ausgeschaltet ist. Aus diesem Grunde kann die üblicherweise benützte Menge von 500 bis 3000 g Insektizid je 100 kg Pillensaatgut, wobei man bevorzugt mit 1000 bis 2000 g/1oo kg arbeitet, ohne Gefahr für die Keimfähigkeit des pillierten Samens auch bedeutend überschritten werden.
Als Beispiel eines Insektizids sei das handelsübliche "Gammasaatgutpuder" (ein y-Hexachlorcyclohexanpräparat) genannt, das gewöhnlich in einer Menge von 750 g/kg Rübensaatgut zur Anwendung kommt, Als Y/ildverbißmittel eignet sich beispielsweise ein u.a. Hexachlorcyclohexan enthaltendes Präparat (Handelsbezeichnung "Aboral") und als Vogelfraßgift u.a. ein Mittel auf Basis von Anthrachinon (Handelsbezeichnung "Morkit"), z.B. in einer Menge von 200 g/100 kg Saatgut.
Der Gesamtdurchmesser der Pille wird im allgemeinen nicht so sehr von den vorgenannten Wirkstoffschichten, sondern vielmehr von der Dicke der dazwischenliegenden bzw. als Einbettungsmaterial dienenden Pillenmasse und der Menge der eingebauten Düngemittel bestimmt. Die Dicke der einzelnen Pillenmasseschichten hängt stark von der Pufferwirkung, die sie zwischen zwei Wirkstoff komponenten auszuüben hat, ab·
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Was die Düngemittelschicht anlangt, die z.B. aus den gebräuchlichen "Volldünger"-Sorten bestehen kann, so braucht diese Schicht nicht sehr dick zu sein, wenn nur eine Keimlingsdüngung erreicht werden soll. Soll aber die Düngerwirkung auf die Jugend> entwicklung (Kopfdüngung) abgestimmt werden, so sind hohe Schichtdicken notwendig, die z. B. mindestens so stark wie eine einzelne Pillenmasseschicht sein sollten. Die Beigabe von Düngemitteln kann sowohl als Keimlingsdünger als auch als Dünger für die Jugendentwicklung wie auch als Kombination beider bemessen werden:. Wahrend für den Keimlingsdünger nur ganz geringe Mengen unter Ausschaltung Jeder schädigenden oder ätzenden Wirkung auf den Keimling notwendig sind, muß der Dünger für das Jugendstadium in wesentlich höheren Mengen vorhanden sein. Da die in die Pille eingebauten Düngemittel erst zu einem späteren Zeitpunkt wirksam bzw. löslich werden sollen, müssen die bereits im Keimstadium gelösten Nährstoffe gemäß der Erfindung so lange abgepuffert und vom Keimling abgehalten werden, bis dieser aus dem kritischen Stadium für KeimlingsSchädigungen entwachsen ist.
Das Ausmaß der einzelnen, in einem Düngemittel enthaltenen Pflanzennährstoffe wird zweckmäßig, wie an sich bekannt, auf die zu pillierende Pflanzensamengattung abgestimmt. Die dabei verabreichten Düngemengen sind bei einer üblichen, derzeit als Normalpille anzusehenden Größe von 3,5 - 4»5 0^1 Durchmesser zwangsläufig begrenzt, Die Erfindung ermöglicht aber auch den Aufbau von Pillen mit wesentlich größerem Durchmesser, z.B. von 10 mm und mehr, wodurch Düngemittelmengen in einem solchen Ausmaß untergebracht werden können, daß sich damit eine "Kopfdüngung" nach der geltenden Begriffsbestimmung verwirklichen läßt.
Die Erfindung läßt sich für die Pillierung von Saatgut der verschiedensten Arten erfolgreich anwenden. Außer den bereits erwähnten Zuckerrüben- und Futterrübensamen seien noch die Zichoriensamen und Gemüsesamen, wie Karotte, Petersilie usw., genannt *
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Claims (8)

Patentansprüche :
1..Pillierte Sämereien mit einer das Samenkorn umgebenden Umhüllungsmasse und gegebenenfalls einem Gehalt an düngend wirkenden Stoffen, Wuchsstoffen, Hormonen od.dgl., Schädlingsbekämpfungsmitteln wie Insektiziden oder -ö'ungiziden, Farbstoffen usw., in Form mehrerer Überzugsschichten, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung des Samenkornes gleichzeitig, jedoch in getrennten Schichten zunächst Fungizide, gegebenenfalls hierauf Wachstums- bzw. keimungsfördernde Mittel, sodann Insektizide (einschließlich Wildverbißmittel, Vogelfraßgifte usw.) in dieser Seihenfolge von innen nach außen angeordnet enthält und gewünschtenfalls mit einer Farbstoffe und/oder Repellents aufweisenden und/oder eine Glasur bildenden Außenschicht versehen ist, wobei die einzelnen Komponenten der Umhüllung in entsprechenden Schichten einer neutralen Pillenmasse eingebettet bzw. durch solche Schichten voneinander getrennt sind.
2. Sämereien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Samenkorn (1) direkt von Fungiziden (2) umgeben ist, worauf eine Pufferschicht aus neutraler Pillenmasse (3) folgt, die eine anschließende Schicht aus Insektiziden bzw. Wildverbißmitteln oder Vogelfraßgiften (6) von der fungiziden Schichte räumlich getrennt hält.
3. Sämereien nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der fungiziden Schicht (2) und der Insektiziden Schicht (6) eine oder mehrere Zwischenschichten mit einem Gehalt an Düngemitteln und/oder wachstumsstimulierenden und/oder keimungsfordernden Mitteln (4) vorgesehen sind, wobei diese Zusatzstoffe, falls mit ihrer Aktivität vereinbar, gegebenenfalls auch zugleich mit den Fungiziden oder vor diesen in dem Schichtaufbau der Samenpille eingeschaltet sein können»
4. Sämerein nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn-r zeichnet, daß das Samenkorn (1) mit einer gemeinsamen Schicht aus Fungiziden (2) und neutraler Pillenmasse (3) umgeben ist, worauf gegebenenfalls eine gemeinsame Schicht aus Düngemitteln und/oder Wachstumsfördernden Stoffen und/oder keimungsfördernden Stoffen (4·) samt neutraler Pillenmasse (5) folgt, wonach schließlich eine gemeinsame Schicht aus Insektiziden Mitteln und/oder Wildverbißmitteln und/oder Vogelfraßgiften (6) samt neutraler
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Pillenmasse (8) und gewünschtenfalls eine außenliegende Farb- und Glasurschicht (7) vorgesehen sind.
5. Sämereien nach einem Ansprüche 1 "bis 4-, dadurch gekennzeichnet, daß die neutrale Pillenmasse als Hauptbestandteile Zellulose und Rollfaserprodukte, wie Rohfasermehl, Torf mehl usw., sowie amorphe I>'.ineralstoffe und Rückstände aus anorganischen und organischen Brennstoffen in Mehlform, wie z.B. Schlacken, enthält.
6. Sämereiennach einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe in ihrer abgepufferten Form in derartigen !.lenken vorhanden sind, die an sich keimschädigend bzw. toxisch wirken wurden.
7. Sämereiennach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fillenmasse Düngemittel in einer bei der Jugendentwicklung als Kopfdüngung für das Samenkorn ausreichenden Menge enthält.
8. Sämereien nach einem der Ansprüche 1 bis 7? dadurch gekennzeichnet, daß die neutrale Pillenmasse, bezogen auf die gesamte Pille, in einer ^enre vorhanden ist, die einem Verhältnis von Saatgut zu Pillenm-isse von 1 : 0,3 bis 1 : 10, vorzugsweise von 1 : 0,5 bis 1 : 2,5» entspricht.
Dr.Pf/Bb 6.10.1969
BAD ORIGINAL 009823/0011
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