-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lenkbremseinrichtung für hydraulisch
bremsbare Schlepper mit zwei den Hauptbremszylinder wahlweise mit dem linken oder
rechten Hinderradbremszylinder verbindenden Steuerventilen und zwei mit dem gemeinsamen
Hauptbremszylinder gekuppelten, je ein Steuerventil betätigenden Bremspedalen.
-
Diese Einrichtung hat den Vorteil, daß, je nachdem ob das linke oder
rechte Bremspedal niedergedrückt wird, eine wahlweise Bremsung des linken oder rechten
Schlepperhinterrades erfolgt, um das Lenkmanöver zu unterstützen und einen möglichst
kleinen Wendekreis bei Geländefahrt zu erreichen. Die beiden Bremspedale können
mechanisch auf gemeinsame Betätigung gekuppelt werden, um bei üblicher Straßenfahrt
das gleichzeitige Bremsen beider Hinterräder zu gewährleisten.
-
Es ist eine Lenkbremseinrichtung dieser Art bekannt (USA.-Patentschrift
2741337), bei der die beiden Bremspedale über je ein Gestänge mit den verschiebbaren
Ventilkörpern der beiden Steuerventile verbunden sind. An den beiden Gestängen ist
eine quer gerichtete Verbindungsstange angelenkt, an der mittig die Kolbenstange
des Hauptbremszylinders angreift. Wird nur ein Bremspedal niedergedrückt, so ergibt
sich ein Verschwenken der Verbindungsstange um die Anlenkachse am dem jeweils anderen
Bremspedal zugeordneten Gestänge, wobei diese Schwenkbewegung auch eine entsprechende
Verschiebung des Kolbens des Hauptbremszylinders ; zur Folge hat. Bei gemeinsamer
Betätigung beider Bremspedale vollführt die Verbindungsstange eine Parallelverschiebung,
mit verdoppeltem Hub des Hauptbremszylinderkolbens. Die Ventilkörper werden durch
diese Gestängeverbindung während des ganzen Schwenkweges der Bremspedale verschoben,
es ergibt sich also ein verhältnismäßig großer Verschiebeweg für die einzelnen Ventilkörper,
welcher Verschiebeweg zwangläufig auch einen großen Freiraum innerhalb des Ventilgehäuses
bedingt, der je- 4 weils mit Bremsflüssigkeit ausgefüllt werden muß, bevor die Hinterradbremsen
überhaupt voll zur Wirkung kommen. Zum Auffüllen des Freiraumes irrt Ventilgehäuse
ist ein entsprechend großer Weg des Kolbens im Hauptbremszylinder erforderlich,
so q daß sich insgesamt eine unzulässige Verlängerung des Bremspedalweges ergibt,
zumal der Freiraum im Steuerventilgehäuse stets um so größer wird, je weiter das
Niederdrücken des Bremspedals erfolgt.
-
Es ist auch schon eine Lenkbremseinrichtung bekanntgeworden (österreichische
Patentschrift 245 397), bei der die beiden Steuerventile durch je eine im öffnungssinne
wirkende Feder belastet sind und die Bremspedale in der Bremslösestellung die Ventilkörper
gegen die Kraft dieser Federn in Schließstellung halten. Wird ein Bremspedal gedrückt,
so erfolgt die Freigabe des betreffenden Ventilkörpers, der sich dann unter der
Kraft der auf ihn wirkenden Feder vom Ventilsitz abhebt. Abgesehen davon, daß hier
eine stärkere Pedalfeder erforderlich ist, da die Pedalfeder die Kraft der Ventilfeder
überwinden muß, hat sich gezeigt, daß das öffnen der Ventile nach Freigabe durch
das Niederdrücken der Bremspedale nicht mit Sicherheit gewährleistet ist, und zwar
kann der Ventilkörper trotz des Federdruckes bei starker Verschmutzung oder Vereisung
in der Schließstellung verharren. öffnet das betreffende Steuerventil nicht, so
erfolgt auch keine Bremsung, d. h., eine Lenkunterstützung findet trotz Betätigung
des betreffenden Bremspedals nicht statt. Besonders gefährlich ist es aber, wenn
bei zur Straßenfahrt gekuppelten Bremspedalen beim Niederdrücken der Bremspedale
nur eines der Steuerventile öffnet, so daß auch nur eines der Hinterräder abgebremst
und der Schlepper unweigerlich gedreht wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, alle diese Mängel zu beseitigen
und eine Lenkbremseinrichtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, bei der
zwar stets ein zwangläufiges öffnen bzw. Schließen der Steuerventile erfolgt, innerhalb
der Ventile aber der geringstmögliche, von der Bremsflüssigkeit auszufüllende Freiraum
entsteht.
-
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß den verschiebbaren
Ventilkörpern der beiden Steuerventile je ein zweiarmiger, um eine feste Achse schwenkbarer
Betätigungshebel zugeordnet ist, dessen einer Arm mit dem Ventilkörper zusammenwirkt
und > dessen anderer Arm mit einer die Schwenkbewegung des Betätigungshebels beim
Bremsen steuernden Fläche an dem zugehörigen Bremspedal zusammenwirkt, und daß diese
steuernde Fläche derart ausgebildet ist, daß die Schwenkbewegung des Betätigungshebels
nur während eines geringen, an die Ruhestellung anschließenden Teils des Pedalweges
erfolgt.
-
Beim Niederdrücken des einen oder anderen Bremspedals wird also zunächst
der betreffende Betätigungshebel verstellt und damit der Ventilkörper des zugehörigen
Steuerventils zwangläufig in die Offenstellung verschoben. Das weitere Bewegen des
Bremspedals im Bremssinne hat dann aber keine weitere Verschiebebewegung des Ventilkörpers
des Steuerventils zur Folge, es bleiben vielmehr Betätigungshebel und Ventilkörper
in Ruhe, und das Bremspedal wirkt ausschließlich auf den Kolben des Hauptbremszylinders.
Es kann daher der sich bildende Freiraum im Gehäuse des Steuerventils auf jene geringe
Größe beschränkt werden, die zum Öffnen des Ventils unbedingt erforderlich ist,
weil eben der Ventilkörper nur über einen geringen Teil des ganzen Pedalweges mitbewegt
wird. Ein ungewolltes Verharren des Ventilkörpers in der Schließstellung ist nicht
zu befürchten, da der an ihm angreifende Betätigungshebel über den ersten Teil des
Pedalweges auf jeden Fall verschwenkt wird und die Offenbewegung des Steuerventils
nicht mehr von einer Feder abhängt. Werden nach mechanischer Kupplung der beiden
Bremspedale zur Straßenfahrt beide Pedale gleichzeitig gedrückt, so ergeben sich
bei beiden Betätigungshebeln bzw. Steuerventilen die gleichen Vorgänge, und es ist
daher auch volle Sicherheit für Straßenfahrt gewährleistet.
-
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist die steuernde Fläche an den
Bremspedalen von einer seitlichen, zur Pedalschwenkebene geneigten Schrägfläche
gebildet, die in eine Parallelebene zur Pedalschwenkebene übergeht. Der quer zur
Pedalschwenkebene schwenkbare Betätigungshebel liegt mit seinem einen Arm in der
Ruhestellung an dieser Schrägfläche an, so daß der Betätigungshebel nur während
des Gleitens seines Armes auf der Schrägfläche verschwenkt wird. Die Schrägfläche
wirkt also als Keil, der den anliegenden Betätigungshebel zur Seite drückt und dadurch
das Verschieben des Ventilkörpers des zugehörigen Steuerventils herbeiführt. Sobald
der Betätigungshebel aber die Schrägfläche
verlassen hat, wirkt
auf ihn keine Kraft mehr, und er verbleibt in Ruhe, obwohl das Bremspedal noch weiter
bewegt wird. Auf diese Weise wird die Mitbewegung des Betätigungshebels bzw. des
Ventilkörpers nur über einen Teil der Schwenkbewegung des Bremspedals mit sehr einfachen
Mitteln und zuverlässig erreicht, wobei man das Maß der Verschiebebewegung des Ventilkörpers
mit Hilfe des Hebelübersetzungsverhältnisses einerseits und des Neigungswinkels
der Schrägfläche andererseits genau vorbestimmen kann.
-
Die Rückbewegung des Ventilkörpers in die Schließstellung bei Bremspedalentlastung
könnte wieder mit Hilfe des Betätigungshebels erreicht werden, indem am Bremspedal
ein Anschlag vorgesehen wird, der beim Zurückschwenken des Bremspedals auf den von
der Schrägfläche weggedrückten Hebelarm einwirkt und diesen mitnimmt. Einfacher
ist es aber, wenn jedes Bremspedal eine unmittelbar auf den Ventilkörper des zugehörigen
Steuerventils treffende Anschlagfläche zum Zurückdrücken des Ventilkörpers in die
Schließstellung aufweist. Wird der Ventilkörper vom Bremspedal zurückgedrückt, so
ergibt sich auch eine Rückstellbewegung des Betätigungshebels, da dieser ja mit
dem Ventilkörper form- oder kraftschlüssig verbunden ist.
-
Eine besonders einfache und raumsparende Konstruktion wird dadurch
erreicht, daß die beiden Betätigungshebel V-förmig gestaltet und in symmetrischer
Anordnung übereinander auf der Achse zwischen den beiden Bremspedalen bzw. Steuerventilen
gelagert sind.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 die Bremspedale mit den Steuerventilen schematisch
in Seitenansicht, F i g. 2 den Horizontalschnitt nach der Linie II-II in F i g.1
in Ruhestellung der Bremspedale, F i g. 3 die gleiche Schnittdarstellung bei zur
Lenkbremsung gedrücktem linkem Bremspedal und F i g. 4 den Vertikalschnitt nach
der Linie IV-IV in F i g. 1.
-
Die Bremspedale 1 sitzen nebeneinander auf einer gemeinsamen Achse
2 und sind durch je eine Feder 3 belastet. Die Bremspedale 1 greifen mit Bolzen
4 je von einer Seite in das Langloch 5 einer zwischen ihnen angeordneten gemeinsamen
Stange 6 ein, die mit dem Kolben des (nicht dargestellten) Hauptbremszylinders verbunden
ist. Beim Niederdrücken des einen Bremspedals wird durch diese Zapfen-Langloch-Verbindung
zwar der Kolben des Hauptbremszylinders verschoben, das andere Bremspedal bleibt
aber in Ruhe. Beide Bremspedale 1 sind jedoch durch einen Riegel ? zur gemeinsamen
Betätigung starr miteinander verbindbar.
-
Die Bremsleitung führt vom Hauptbremszylinder über zwei Steuerventile
zum linken oder rechten Hinterradbremszylinder. Die beiden Steuerventile sind in
einem gemeinsamen Gehäuse 8 untergebracht und weisen je einen verschiebbaren Ventilkörper
9, 10 mit zugehörigem Ventilsitz 11., 12 auf. Die Zuleitungsbohrung vom Hauptbremszylinder
ist mit 13, die Ableitungsbohrungen zu den beiden Radbremszylindern sind mit 14,
15 bezeichnet. Auf einer am Gehäuse 8 zwischen den beiden Steuerventilen bzw. den
Bremspedalen 1 befestigten gemeinsamen Achse 16 sitzen übereinander in symmetrischer
Anordnung zwei V-förmig gestaltete Betätigungshebel 17, 18, die jeweils mit
einem Arm 19 in eine obere bzw. untere Quernut der Ventilkörper 9 bzw. 10 eingreifen
und mit ihrem anderen Arm 20 in der in F i g. 2 dargestellten Ruhestellung an einer
zur Pedalschwenkebene geneigten Schrägfläche 21 der Pedale 1 anliegen. Wird beispielsweise
das linke, in F i g. 1 hintere Bremspedal 1 gedrückt, also vom Gehäuse 8 weggeschwenkt,
so gleitet der Arm 20 des Betätigungshebels 17 zunächst an der Schrägfläche 21 und
wird zur Seite gedrückt, bis er auf die an die Schrägfläche 21 anschließende Parallelfläche
22 zur Pedalschwenkebene gelangt, wo dann die Hebelbewegung aufhört. Beim Gleiten
auf der Schrägfläche 21 hat sich der Betätigungshebel 17 ein Stück im Uhrzeigersinn
gedreht und dadurch den Ventilkörper 9 in die in F i g. 3 dargestellte Offenstellung
verschoben. Jede weitere Pedalbewegung erfolgt ohne Mitbewegung des Betätigungshebels
17 bzw. des Ventilkörpers 9. Kehrt das linke Pedal 1 nach Entlastung durch
die Kraft der Feder 3 in seine Ausgangslage zurück, so trifft die Anschlagfläche
23 auf den Ventilkörper 9 und schiebt diesen in die Schließstellung, wobei auch
der Betätigungshebel 17 in die in F i g. 2 dargestellte Ausgangslage zurückkehrt.
-
Die gleichen Vorgänge spielen sich hinsichtlich des Betätigungshebels
18 und des Ventilkörpers 10
beim Betätigen des rechten Bremspedals
ab. Werden beide Bremspedale 1 nach Kupplung mittels des Riegels 7 gemeinsam betätigt,
so erfolgt eine entsprechende Verstellung beider Betätigungshebel 17,
18 bzw.
beider Ventilkörper 9,10.