DE157882C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. γ&

Vorliegende Erfindung betrifft eine Leitungsanordnung in Fernsprech- und anderen Schwachstromzentralen zur Herstellung der in gegebenen Entfernungen sich wiederholenden Abzweigungen von einer Anzahl Längsleitungen.

Bei den bekannten Zentralen hat man diese Abzweigungen derart hergestellt, daß man die einzelnen jede für sich isolierten Längsleitungen

ίο in weitem Bogen von Kontaktsatz zu Kontaktsatz führte, oder man hat z. B. bei gewöhnlichen Fernsprechämtern die Gruppen von Längsleitungen zu Kabeln vereinigt, diese in bestimmte Längen geschnitten und die Drähte an den Enden dieser Längen kammförmig seitwärts ausgebogen. Bei allen diesen Anordnungen ist eine mühselige Arbeit notwendig; außerdem findet eine Materialverschwendung insofern statt, als die Längsleitungen selbst einen zu großen Weg machen. Von den Kabeln z. B. führt eine abgebogene Längsleitung nach der Klinkenfeder hin und eine andere zurück, während eine einfache Zweigleitung diese beiden ersetzen würde.

Vorliegende Leitungsanordnung vermeidet eine derartige Materialverschwendung, indem die Längsleitungen ohne Unterbrechungen glatt durchgeführt und einfach Abzweigungen von den Kontakten an die Längsleitungen herangeführt werden, so daß stellenweise zwei sich kreuzende Leitungssysteme entstehen, und ermöglicht eine überaus einfache, übersichtliche und billige Herstellung, indem die Verbin

dung der Zweigleitungen mit den Längsleitungen dadurch bewirkt wird, daß die zwisehen den Längsleitungen und den sie kreuzenden Abzweigleitungen liegende, mehreren Leitungen gemeinsame Isolation an den Verbindungsstellen unterbrochen ist, wo nunmehr die Verbindung durch metallische Berührung . (Lötung oder dergl.) der Längs- und Zweigleitungen entsteht.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung dargestellt.

Fig. ι zeigt schematisch das Prinzip dieser Anordnung.

Fig. 2 zeigt die Ausführung für die Kontaktsätze von vier Wählern mit je 100 Kontakten.

Fig. 3 stellt schematisch eine weitere Ausführungsform von Fig. 2 dar, wobei Kontaktsätze zu beiden Seiten der Längsleitungen ausgebildet werden.

In Fig. ι sind α α Längsleitungen, während a^l a^l Abzweigleitungen darstellen. Zwischen diesen zwei Leitungsgruppen befindet sich die Isolationsschicht c, welche den Kreuzungsstellen der Drähte entsprechend mit Unterbrechungen e e versehen ist. In diesen Unterbrechungen werden die Leitungen α α und α¹ α^Λ durch eine kleine Biegung miteinander in Berührung gebracht und etwa durch Löten aneinander festgehalten. Wo solche Verbindungsstellen sich längs der α-Leitungen häufig genug wiederholen, ist eine weitere Befestigung der Leitungen z. B. durch Ankleben

oder durch Anheften an die Isolationsschicht c überflüssig, da in diesem Falle ein ausreichend fester Verband der Teile von selbst gewährleistet ist. Gegebenenfalls aber sind die Leitungen α oder a¹ oder beide an der Isolations- j schicht c durch Aufkleben oder dergl. 7.u befestigen, oder es könnte dies durch Aufkleben z. B. weiterer Isolationsschichten d auf c geschehen.

ίο Um ein praktisches Beispiel zu nehmen, eignet sich diese Leitungsanordnung vorzüglich zur Herstellung der Kontaktsätze bei elektromechanischen Fernsprechämtern. Der Fall ist in Fig. 2 für vier Wähler veranschaulicht. Statt einer einzelnen Drahtschicht, wie in der vorausgehenden Figur, hat man hier zehn solche Schichten übereinander aufgestapelt. Jede Schicht enthält zehn Längsleitungen α α und ebenso viele Querleitungen für jeden Wähler. Die Querleitungen sind hier als lange, dünne Blechstreifen α' α¹ gedacht, die an ihrem oberen, verbreiterten Ende wie die entsprechenden Blechstreifen in der deutschen Patentschrift 111478 zur Kontakt-Schließung ausgenutzt werden. Die vier kreisförmigen Ausbuchtungen in der Figur rühren daher, daß die Kontaktschließungen jedes W⁷ählers durch einen drehbaren Kontaktarm gebildet werden, wie aus der angeführten Patentschrift bekannt ist. Für jeden Wähler sind in der Zeichnung 10 mal 10 gleich 100 Abzweigungen α¹ α¹ vorgesehen. Die Zahl kann man nach Bedarf größer oder kleiner wählen. Bei kleinen Fernsprechämtern genügt unter Umständen eine einzige Leitungsanlage, wobei dann die in der Fig. 1 gegebene Avisführung zu gebrauchen ist.

Es würde manchmal diese Neuerung zur Anwendung kommen in Fällen, wo die Kontakte statt in gebogenen in geraden Reihen angeordnet sind, z.B. bei der in der deutschen Patentschrift 90555 beschriebenen Form von Wählern.

Fig. 3 ist eine Abänderung der vorausgehenden Figur insofern, als die Querleitungen a^x a^l an ihren beiden Enden für Kontaktbildungen eingerichtet sind. Man erreicht auf diese Weise den Vorteil, daß man mit derselben Drahtlänge und mit derselben Zahl Lötstellen wie vorher die doppelte Auzahl Wähler, nämlich zu jeder Seite der Längsleitungen vier Stück, aufstellen kann.

Mit dem eben angeführten Beispiel ist das praktische Verwendungsgebiet der Erfindung nicht erschöpft. In den Vielfachschränken bez\v. -tischen der gewöhnlichen Fernsprechämter z. B. ist ganz leicht eine ähnliche Leitungsführung anwendbar, die gegenüber der üblichen Anordnung wie in vorigem Beispiele eine bedeutende Vereinfachung und Verbilligung der Anlagen herbeiführen \vürde.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Leitungsanordnung in Fernsprech- und anderen Schwachstromzentralen zur Herstellung der in gegebenen Entfernungen sich wiederholenden Abzweigungen von einer Anzahl Längsleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Längsleitungen und den diese kreuzenden Abzweigleitungen eine mehreren Leitungen gemeinsame Isolation sich befindet, die an den Verbindungsstellen unterbrochen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   Berlin, gedruckt in dkr REiCHSßnuCKEREt.