DE1576178A1

DE1576178A1 - Druckluftarbeitszylinder

Info

Publication number: DE1576178A1
Application number: DE19651576178
Authority: DE
Inventors: Fritzsche Dr-Ing Guenther
Original assignee: Westinghouse Bremsen und Apparatebau GmbH
Current assignee: Wabco Westinghouse Fahrzeugbremsen GmbH
Priority date: 1965-02-15
Filing date: 1965-02-15
Publication date: 1969-07-17
Also published as: DE1576178B2

Description

Hannover, den 11.2.1965 WP 3/65

Westinghouse Bremsen- und Apparatebau GmbH, Hannover

Druokluftarbeitszvlinde:

Dr. Expl.

Die Erfindung betrifft einen Druckluftarbeitezylinder, verwendbar insbesondere ale Bremsverstärker für hydraulisch gebremste Straßenfahrzeuge, mit einem doppeleitzigen Be- und Entlüftungsventil, dessen Belüftungsventil sich in einem muskelbetätigten Steuerkolben befindet, während der Entlüftungsventilsitz mit dem Arbeitskolben verbunden ist· In diesen Verwen6ungsfallen betätigt ein solcher Uruckluftarbeitszylindcr einen mit ihm verbundenen hydraulischen Hauptzylinder.

Bei Zugmaschiien verhältnismäßig geringen Eigengewichtes, die zum Ziehen vor Anhängern eingesetzt werden, deren Eigengewicht um ein Hehrfa<hes größer ist, bestehen die folgenden bremetechnischen Sohwierigkeiten:

Die alleinfahrende Zugmaschine, die häufig auch als Leicht« Lastkraftwagen eingesetzt wird, sollte, um sich dem bei Personenkraftwagen Üblichen Bremsverhalten anzupassen, hohe Bremsverzögerungen erreichen können. Insbesondere ist dies dann nötig, wenn diese Fahrzeuge mit Geschwindigkeiten fahren» die an die der Personenkraftwagen herankommen. Wird ein solcher Leicht-lastkraftwagen bzw. eine solche Zugmaschine dann im Betrieb mit schweren Anhängern gefahren, muß die Eigenverzögerung dieses Fahrzeuges derjenigen des Anhängers angepaßt werden. Da die Abbremsung der schweren Anhänger im Durchschnitt wesentlich niedriger liegt ale die der Personenkraftwagen, heißt dieses, daß die Abbremsung der Zugmaschinen beim Betrieb mit Anhängern ebenfalls wesentlich niedriger sein muß als beim Alleingang der Zugmaschine. Andernfalls besteht die Gefahr, daß der schwächer bremsende, wesentlich schwerere Anhänger die leichte Zugmaschine beim Bremsen aus der Spur drücken kann. '

90902,9/0914 I\

Dieeea an sich bekannte Problem ist dadurch lösbar, daß man den Verstärkungsgrad eines für die Bremsanlage der Zugmaschine benutzten Bremsverstärker veränderbar macht. Dabei muß aber gewährleistet bleiben, daß der Anhänger über seine Druckluft~ leitung immer den gleichen, vom Verstärkungsgrad der Motorwagenbremse unabhängigen Bremsdruck erhält. Beim Betrieb mit Anhänger,soll der Verstärkungegrad niedrig sein; beim Betrieb ohne Anhänger dagegen hoch.

Bei druckluftverstärkten hydraulleohen Bremeanlagen ist eine Lösung dieses Probleme bekannt geworden, bei der die Höhe des zur Bremskraftverstärkung benutzten Luftdruckes entsprechend dem Betrieb mit oder ohne Anhänger verändert wird. Diese Ausführung ist aufwendig und damit teuer, weil hierzu ein zusätzliches umsehaltbares Druckminderventil und ein Absperrhahn benötigt werden, um den Luftdruck herabzumindern oder nicht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gleiche Problem auf wesentlich einfachere und billigere Weise zu lösen und die Verwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Druckluftarbeitezylinders Über das unmittelbare Aufgabenaiel hinaus auszuweiten.

Die Lösung dieser Aufgabe sieht im wesentlichen vor, daß der Arbeltskolben in eine zentrale und in eine diese umgebende ringförmige Beaufsohlagungsfläohe mit voneinander getrennten Kolbenkammern unterteilt ist, und daß beide Kolbenkammern mittels eines Absperrorgane mit Entlüftung willkürlich miteinander verbindbar sind.

Ill der Zeichnung 1st ein AüefÜhrungebeispieLder Erfindung dargestellt. Sie zeigt einen Mittellängsschnitt durch den Druokluftarbeit8zylinder gemäß der Erfindung alt sohematischen Ergänzungen.

Mit 1 ist der Druckluftarbeitezylinder bezeichnet, an äeseen ^ · BoctenZ der hydraulische Hauptzylinder 3 angeschlossen ißt.» und in dessen Deckel 4 der Steuerkolben 5, vom Pedal 6 betätigt, abgedichtet gleiten kann· Der Steuerkolben enthält ein aus dem Ventilsitz 7 und dem federbelasteten Absohlußorgan 8 bestehendes Einlaßventil, an dem die Behältefluft durch den Anschluß 9 standig ansteht. Im Arbeitszylinder 1 ist der Arbeitskolben 10 angeordnet, dessen äußerer Umfang als zylinderförmige Wand 1Oa ausgebildet ist. Die Kolbenmitte trllgt den Auslaßventilsitz 11 und gegenüber den auf den hydraulischen Hauptzylinder 3 einwirkenden Stößel 12.

Zwischen dem Arbeitskolben TO, 10a einerseits und dem Zylinderdeckel 4 sowie dem Steuerkolben 5 andererseits ¥/ird eine-gentrale Kelbenkainraer 13 gebildet, die durch einen vom Zylinderdeckel 4 gehaltenen Dichtring 14 abgeschlossen wird. In dieser zentralen Kolbenkaffimer hat der Arbeitskolben 10» 10a eine Beaufschlagungsfläche vom Durchmesser P. Er hat außerdem aber noch «ine zweite ringförmige Beaufschlagungsfläche von der Breite f, deren zugehörige Kolbenkammer mit 15 bezeichnet, und vom Dichtring 16 abgeschlossen ist. Die beiden Kolbenkammern 13 und 15 sind voneinander getrennt. Es ist jedoch vorgesehen, sie mittels des Absperrorganes 17 verbinden zu können. !Trennt das Organ 17 die beiden Kolbenkammern, so entlüftet es dabei die ringförmige Kolbenkammer 15. An die zentrale Kolbenkammer 13 ist ständig der selbätschließende Kupplungskopf 18 für die Anhängerbremsleitung angeschlossen. ·

In der gezeichneten Bremslösestellung aller Teile sind die KoibenkaiRmern 13 und 15 entjLüftet* Es sei angenommen, an die leichte-Zugmaschine Bei ein Anhänger angekuppelt.. Wie er- läutert, soll dann die Abbromeung Ösr JSugmasehine milrtels des ; hydraulischen Hauptzylinäers. 3 wigsentlich geringer sein äle bei Alleinfahrt. Dementßpreohend wird das Absperrorgan If ge>sGlossen» wobei die KQ^takammer .15 entlüftet ist« Wird nun das Bremspedal 6 betätigt, der Auslaßventileitz 11 dadurch geschlossen, das Einlaßventil.7j 8 geöffnet, so strömt

Q Π QD O Q / ff Ota " .

luft vom Anschluß 1^%β ze|tr|l_e KolbenkaSamer 13. Da das

Absperrorgan 17 geschlossen ist, bleibt 'die ringförmige Kolbenkammer mit der Außenluft verbunden, so daß nur ein ^ !Teil (F) des Arbeitskolbens bremsverstärkend wirksam wird ₀* Fährt hingegen die gleiche Zugmaschine ohne Anhänger, so soll der ganze ArbeitskolbendurohmeBser F + 2 f brerasverBtärkenä beaufschlagt werden. Das Absperrorgan 17 wird daher geßffneit, so daß beide Kolbenkammern 13 und 15 miteinander in Verbindung stehen. Bei Betätigung des Bremspedals 6 Wird unmittelbar die Kolbenkammer 13 und Über das Organ 17 auch die andere Kolbenkammer 15 mit Druckluft beaufschlagt. In diesem Falle ist also die Bremsverstärkurtg kräftig erhöht.

Ein wesentlicher Fortschritt der Erfindung besteht darin, daß kein zusätzliches Drückminderventii benötigt wird. Die neue Ausführung des Arbeitskolbens mit zwei Kolbenkammern ist bei entsprechender Ausbildung kaum teurer als ein solcher mit nur einer Kolbenkammer. Ferner ist ohne Aufwand gewährleistet, daß der Anhänger immer den gleichen;, vom Verstärkungsgrad der Motorwagenbremse unabhängigen Bremsdruck erhält. Außer für den dargelegten Verwendungszweck ist der Erfindungsgegenstand auch für leichte wie auch schwerere Motorfahrzeuge mit Vorteil verwendbar», die stets ohne Anhänger fahren. Das gleiche Baumuster kann nämlich für leichtere Fahrzeuge mit !Deilbeaufschlägung (F), für schwerere mit Vollbeaufschiagung (F + 2 f) eingerichtet werden. Hierzu ist lediglich im ersten Falldie Entlüftung der Kammer 15, im andern die Verbindung beider Kammern 13 und 15 erforderlich. Auf solche Weise kann die lagerhaltung verringert werden.

909829/0974

Claims

Patent» bzw. Sohutgansprüche * cn ο * «ίο

TO/D ι 78

1 „ ftruckluftarbeitszylinder, verwendbar insbesondere als V_si>jL/B:£'eiasverstärker für hydraulisch gebremste Straßenfahrzeuge, mit einem doppelsitzigen Be- und Entlüftungsventil, .dessen Belüftungsventil sich in einem muskelbetätigten Steuerkolben befindet, während der EntlUf tungsventilsitz mit dem Arbeitskolben verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskolben (1O₁ 10a) in eine zentrale (0 P) und in eine diese umgebende ringförmige Beaufsohlagungsfläohe (f) mit voneinander getrennten Kolbenkammern (13 und 15) unterteilt ist, und daß beide Kolbenkammern mittels eines Absperrorgans mit Entlüftung (17) willkürlich, miteinander verbindbar sind.

2» Druckluftarbeitszylinder naoh Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskolben (10, 10a) an seinem äuß'eren Umfang mit einer zylinderförmigen Wand (10a) versehen ist, deren Innenfläche gegenüber dem Zylinderdeckel (4) und deren Außenfläche gegenüber dem Arbeitezylinder (1) abgediohtet ist, wodurch die zentral» Kolbankammer (13) und die ringförmige Kolbenkammer (15) gebildet und voneinander getrennt sind.

3. Druckluftarbeitezylinder nach den Ansprüchen 1 und 2« dadurch gekennzeichnet. daß das Be- und Entlüftungsventil (7,8,11) mit der zentralen Kolbenkammer (13) unmittelbar in Verbindung steht.

4. Druökluftarbei/tszjylinder nach den Ansprüchen t bis 3# dadurch gekennzeichnet. daß die beiden Kolbenkammern (13 und 15) ohne Verwendung eines Abaperrorganes entweder dauernd miteinander verbunden oder dauernd voneinander getrennt sein können·

Leer sette