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Thermometer Die Erfindung betrifft ein Thermometer mit einem einen
Gefäßteil und einen Kapillarteil aufweisenden Gehäuse für die Thermometerflüssigkeit.
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Die bekannten Stab- und Schauthermometer werden meist einstückig aus
Glas geblasen. Sie bestehen aus einem bauchigen Teil für die Steigflüssigkeit, dem
sogenannten Gefäßteil, und einem oberen engeren Kapillarteil, in welchem die Thermometerflüssigkeit
entsprechend der Temperaturänderung steigt oder fällt. Der Kapillarteil kann direkt
mit einer Skala zur Ablesung der Temperatur versehen sein.
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Bei der Herstellung der Glasgehäuse der bekannten Thermometer ist
es schwierig, beim Blasen des Gefäßes das Volumen des Gefäßteiles in einem bestimmten
Verhältnis zum Durchmesser des Kapillarteiles zu halten, da nur eine bestimmte Sasse-an
Steigflüssigkeit im Thermometergehäuse untergebracht und bei allen Thermometern
eine weitgehend einneitliche Gradeinteilung erzielt werden soll.
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu beseitigen
und ein Thermometer mit einem Gehäuse zu sehaffen, bei dem sich das Volumen des
Gefaßteiles leicht auf einen bestimmten Wert einstellen läßt, und bei dem ein Kapillarteil
mit gleichmäßigem Durchmesser vorhanden ist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung rd diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß Gefäßteil und Kapillarteil getrennt gefertigt und nachträglich direkt oder indirekt
fest miteinander verbunden sind, und daß mindestens eine der Begrenzungswände des
Gefäßteiles und/oder des Kapillarteils ebenfalls getrennt gefertigt und nachträglich
mit den angrenzenden Wänden fest verbunden wird. Alindestens der Gefäßteil ist in
Hülsenform aus einem gegenüber der rl'hermometerflüssigkeit chemisch resistenten
Metall, einer Metallegierung oder Kunststoff hergestellt. Durch die
gewählte
Form des Gefäßteils und dell gewählten Werkstoff wird von vornherein eine größere
Maßhaltigkeit dieses Peiles erzielt, als es bei aus Glas geblasenen GeCäßteilen
der Fall ist. Der getrennt hergestellte Kapillarteil des Thermometers kann beispielsweise
aus einem vorzugsweise durchsichtigen Kunststoff hergestellt sein, so daß dieser
Teil - wie bei bekannten Thermometern - direkt mit einer Skala zum Ablesen der Temperatur
versehen werden kann.
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Bei einem bevorzugten Ausi.ührungsbeispiel der Erfindung ist der Gefäßteil
als einseitig offene Hülse ausgebildet, deren oeffnung durch eine in die Hülse einschiebbare
und nach der Einstellung des gewunRchten Gefäßvolumens vorzugsweise durch Kleben
oder Ausgießen fest mit der Hülse verbindbare Scheibe verschlossen ist. Diese Scheibe
weist einen Durchlaßkanal für die Thermometerflüssigkeit auf, vorzug. weise ein
in die Scheibe eingesetztes Rohrstück, das eine Flüssigkeitsverbindung zwischen
dem Gefäßteil und dem Kapillarteil bildet.
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Das Thermometer gemäß der Erfindung läßt sich wesentlich maßhaltiger
als Glasthermometer und auch ohne geschulte Fachkräfte. herstellen, da das Behältervolumen
nachträglich genau eingestellt werden kann, was bei aus Glas geblasenen Gefäßen
nicht ohne weiteres möglich ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, auf der zwei Ausführungsbeispiele
von erfindungsgemaß: ausgebildeten Thermometern jeweils in Gegenüberstellung mit
bisher gebräuchlichen Thermometen dargew stellt sind.
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Im einzelnen zeigen: Fig. 1 ein Strabthermometer herkömmlicher Beuart@
Fig. 2 ein Stabthermometer gemäßt der Erfindung; Fig. 3 ein Fernthermometer herkömmlicher
Beuart; Fig. 4 ein Fernthermometer gemäß der Erfindung, D. R8 in Figur 1 dargestellte
herkömmliche Stebthermometer weist einen Gefäßteil 10 und einen mit einer nicht
dergestellten Ableseskals versehenen Kapilllarteil 11 die beide einstückig miteinander
aus Glas geblasen sind.
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In dem einstücktigen Thermometergehäuse ist die Thermameterflüssgiekit
12, beispielsweise ein Alkohol oder flüssiges Quecksilber, untergebracht.
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Das in Figure 2 dargestellte Thermoneter gemäß der Erfindung
weist
einen gesonderten Gefäßteil 20 und einen gesonderten Kapillarteil 21 auf, die beide
nicht aus Glas gefertigt sind. Der Gefäßteil 20 hat die Form einer einseitig offenen
Hülse, deren obere oeffnung mittels einer in die Hülse eingeschobenen Scheibe 23
verschlossen ist. Die Scheibe 23 wird nach dem Einstellen eines gewünschten Volumens
des Gefäßteiles 20 und nach dem Einbringen der Thermometerflüssigkeit 12 zusammen
mit dem über dem Gefäßteil angeordneten Kapillarteil 21 durch Ausfüllen des freien
Hälsenteiles mit einer Klebstoffschicht 24 fest mit dem hülsenförmigen Gefäßteil
20 . verbundene In die Scheibe 23 ist ein zentrales Rohrstück 25 eingesetzt, das
einen Verbindungskanal zwischen dem Innenraum des Gefäßteiles 20 und dem Innenraum
des Kapillarteiles 21 des Thermometergehäuses bildet, und durch das die Thermometerflüssigkeit
12 entsprechend der Richbung der Temperaturänderung entweder in den Kapillarteil
aufsteigen oder in den Gefäßteil zurückweichen kann.
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Gefäßteil 20 und Kapillarteil 21 können aus einem chemisch resistenten
Metall, einer Metallsgierung oder aus. Sunststoff. gefertigt sein.
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In Figur 3 ist ein herkömmliches Fernthermometer dargestellt, dessen
aus Glas geblasener Kapillarteil 31 über einen biegsamen Hohldraht 32 mit einem
abenfalls aus
Glas geblasenen Gefäßtell 30 verbunden ist, den eine
metallene Schutzkapsel 33 umschließt. Das Volumen des Gefäßteiles 30 wird beim Blasen
bestimmt.
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Bei dem erf indungs gemäß ausgebildeten Bernthermometer nach Figur
4 ist dagegen der Gefäßteil 40 - ; ie beim Ausführungsbeispiel nach Figur 2 - als
nach oben offene Metailhülse ausgebildet, deren Öffnung mittels einer Scheibe 43
verschlossen ist. Diese Scheibe 43 wird zunächst lose in die Öffnung des hülsenfbrmigen
Gefäßteiles 40 so weit eingeschoben, bis das gewünschte Volumen des Gefäßtelles
40 erreicht ist. Dann wird die scheibe 43 mittels klebstoff in der Hülse 40'befestigt.
Die Scheibe 43 meist eine zentrale Durchlaßöffnung 45 auf, durch welche hindurch
Thermometerflüssigkeit aus dem Gefäßteil 40 in den an der Scheibe befestigten biegsamen
Hohldraht 42 und den am anderen Ende des Hohldrahtes 42 angeschlossenen Kapillarteil
41 des Thermometers gelangen kann Der Kapi@@arteil 41 ist beispielsweise aus einem
durchsichtigen Kunststoff gefertigt und direkt init einer nicht dargestellten Temperaturskala
versehen.