DE1572360C3 - Verfahren zur Herstellung von Mattierungsbildern auf einer thermoplastischen Schicht - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Mattierungsbildern auf einer thermoplastischen SchichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Mattierungsbildern auf einer thermoplastischen
Schicht, die sich auf einer mit einer leitfähigen Unterlage versehenen photoleitfähigen Schicht befindet,
wobei die thermoplastische Schicht auf ein erstes Oberflächenladungspotential aufgeladen, sodann mit
einer elektromagnetischen Strahlung in bildmäßiger Verteilung belichtet, sodann auf ein zweites Oberflächenpotential
aufgeladen und abschließend zur Ausbildung des erwünschten Mattierungsbildes erweicht wird.
In der britischen Patentschrift 10 49 881 ist ein Deformationsabbildungsverfahren beschrieben, bei dem
zur selektiven Mattierung eines kontinuierlich deformierbaren Filmes oder einer Schicht in bildmäßiger
Verteilung ein elektrostatisches Ladungsbild verwandt wird. Durch die Mattierungsvorgänge erhält man bei
diesem Verfahren Bilder mit Eigenschaften, die gegenüber den nach dem bisherigen Verfahren hergestellten
Bildern große Unterschiede zeigen. Die bisherigen Verfahren beruhten darauf, daß an den
Grenzlinien zwischen geladenen und ungeladenen Flächenteilen der deformierbaren Oberfläche ein Saum
gebildet wurde, wodurch sich ein Muster aus vertieften und erhöhten Flächenteilen entsprechend den geladenen
und ungeladenen Flächenteilen ergab. Dadurch entstand bei der Abbildung eines aus kontinuierlich
getönten Flächen bestehenden Bildes lediglich ein Relief- oder Konturenbild. Die elektrostatischen Mattierungsverfahren
ermöglichen andererseits eine Abbildung von Flächentönungsbildern und/oder Linienzeichnungen
auf dem mechanisch deformierbaren Stoff in Form von relativ geordneten Strukturen mikroskopisch
kleiner Ungleichmäßigkeiten, wodurch an allen Punkten des Deformationsbildes, an denen eine Belichtung
vorgenommen wurde, lichtstreuende Eigenschaften vorhanden sind.
Aus der französischen Patentschrift 13 64101 war auch bereits ein elektrophotographisches Abbildungsmattierungsverfahren
und weiterhin die Tatsache bekannt, daß sich die Mattierungsdichte in Abhängig-
•o keit von dem auf die zu mattierende Oberfläche
aufgebrachten Oberflächenladungspotential ändert.
Aus dieser Patentschrift ist auch bekannt, daß sich eine merkliche Mattierungsdichte erst bei Überschreitung
eines Schwellenwertes des Oberflächenladungspotentials einstellt, und daß sich bei hohen Oberflächenladungspotentialen
eine Sättigung der Mattierungsdichte ergibt.
Mit diesen bekannten Mattierungsverfahren sind Abbildungen kontinuierlich getönter Bilder wie bei den
üblichen Photographierverfahren mit Halogensilberemulsionsschichten
möglich. Von den photographischen Verfahren unter Verwendung von Halogensilberemulsion
ist es bekannt, daß eine der wichtigsten Eigenschaften dieser Halogensilberemulsionsschichten
der Zusammenhang zwischen der Bildschwärzung und der Belichtung, also der sogenannte gamma-Wert der
photographischen Emulsion, ist. Entsprechend diesem gamma-Wert der verwandten Halogensilberemulsionsschicht
wird bei einer bestimmten Belichtungsstärke eine vorbestimmte Schwärzung erhalten. Diese genaue
Zuordnung, die jeweils lediglich nur für eine bestimmte gleichbleibende Entwicklungsart besteht, kann jedoch
noch in gewisser Weise durch das jeweils angewandte Entwicklungsverfahren verschoben werden. Durch die
Art und die Durchführung des jeweiligen Entwicklungsverfahrens können somit noch entsprechende Änderungen
des Kontrastes des betreffenden Bildes erreicht werden, d. h, die Abstufungen der Tönung eines
reproduzierten Bildes können noch dem Auge des Betrachters in gewisser Weise angepaßt werden, oder
es können Unterbelichtungen und Überbelichtungen ausgeglichen werden. Jede Halogensilberemulsionsschichc
besitzt aber einen vorbestimmten gamma-Wert, der nicht nach Bedarf ohne weiteres geändert werden
kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von
Mattierungsbildern anzugeben, durch das die Abhängigkeit der Mattierungsdichte von der Belichtung gesteuert
werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die jeweils gewünschte Abhängigkeit der Mattierungsdichte von der Belichtung durch die Wahl
der Höhe des ersten und des zweiten Oberflächenladungspotentials eingestellt wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Möglichkeit im Gegensatz zu den photographischen
Verfahren unter Verwendung von Halogensilberemulsion eröffnet, den eigentlichen gamma-Wert einer
Mattierungsschicht, d. h. die jeweilige Abhängigkeit der Mattierungsdichte von der Belichtungsstärke entsprechend
den jeweils vorliegenden Gegebenheiten gezielt zu steuern. Das heißt, mit Hilfe ein und desselben
Aufzeichnungsmaterials können lediglich durch Veränderung der Parameter, unter denen das Abbildungsverfahren
durchgeführt wird, der jeweils gewünschte gamma-Wert eingestellt werden.
Vorzugsweise Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Im folgenden soll die Erfindung näher an Hand von in der Zeichnung dargestellten vorzugsweisen Ausführungsbeispielen
erläutert werden. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 die Ausführung einer aus drei Schichten bestehenden mattierbaren Bildplatte, wie sie bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren verwendbar ist, ι ο
F i g. 2 eine grafische Darstellung des Zusammenhanges zwischen der Mattierungsdichte und der Oberflächenladungsdichte
auf einer Bildplatte gemäß F i g. 1,
F i g. 3 und 4 analytische Kurven, die bei der Durchführung des Verfahrens das in Abhängigkeit vom
Logarithmus der Belichtung zu erwartende Oberflächenladungspotential und die Oberflächenladungsdichte
einer Bildplatte gemäß F i g. 1 angeben, und
F i g. 5 und 6 empirische Kurven, die die in den F i g. 3 und 4 dargestellten Größen für das in Beispiel I
beschriebene Ausführungsbeispiel einer Bildplatte angeben.
In F i g. 1 ist eine typische mattierbare Bildplatte dargestellt. Diese Bildplatte 1 besteht aus einer
leitfähigen Unterlage 2, die vorteilhaft aus einem dünnen Aluminiumblech gebildet ist, einer photoleitfähigen
Schicht 4 und einer darüber angeordneten mattierbaren Schicht 6. Die photoleitfähige Schicht
kann aus einer Schicht glasförmigen Selens mit einer Stärke ds und einer Dielektrizitätskonstante es bestehen.
In einigen Fällen kann diese Schicht jedoch auch aus einer natürlichen Verbindung bestehen und zu einem
geringeren Anteil Selen enthalten, das als Ladungsspeicher dient, sowie einen größeren Anteil einer relativ
panchromatischen Selen-Tellur-Legierung, die als photoleitfähiger
Stoff dient.
Die oberste mattierbare Schicht 6 hat die Stärke dp und eine Dielektrizitätskonstante tp. Es sind bereits
verschiedene Materialien, die für diese mattierbare Schicht verwandt werden können, bekanntgeworden. In
einem typischen Ausführungsbeispiel besteht die Schicht aus einem wenige Mikron starken Überzug aus
Glyceryltriester von zu 50% hydriertem Baumharz.
Es sei bemerkt, daß in einigen Fällen zwischen der photoleitfähigen Schicht 4 und der mattierbaren Schicht
6 eine mehrere Hundertstel Mikron starke Zwischenschicht eines organischen Stoffes angeordnet sein kann,
die auf noch nicht völlig geklärte Weise zur Erhöhung der Auflösung des endgültigen Mattierungsbildes
beiträgt. Für die vorliegende Erfindung stellt diese Zwischenschicht jedoch kein spezielles Erfordernis dar,
und sie kann bei überschlägigen Betrachtungen als innerhalb der mattierbaren Schicht 6 liegend gedacht
werden.
Bei der Durchführung des elektrostatischen Mattierungsverfahrens wird die Bildplatte 1 zunächst auf der
Oberfläche der Schicht 6 mit einer Ladung versehen, indem sie an einer Korona-Ladeeinrichtung oder
ähnliches vorbeibewegt wird. Die Bildplatte wird dann mit einem Licht-Schatten-Bild belichtet, z. B. durch ein
photographisches Vergrößerungsgerät, wodurch eine Wanderung von Ladungen in Teilen der photoleitfähigen
Schicht 4 stattfindet, die unter den belichteten Flächenteilen der Bildplatte liegen. Diese wandernden
Ladungen werden an der Zwischenschicht zwischen den Schichten 4 und 6 gebunden, wodurch in entsprechenden
Punkten der Oberfläche der deformierbaren Schicht 6 das Potential verringert wird. Danach wird die
Schicht 6 nochmals mit derselben oder einer ähnlichen Korona-Einrichtung aufgeladen, um die Oberfläche 6
wieder in einen Äquipotentialzustand zu versetzen. In den vorher belichteten und von der Ladungswanderung
beeinflußten Flächenteilen nimmt die Oberfläche der Schicht 6 eine zusätzliche Ladung auf, wodurch das
elektrische Feld und die Potentialdifferenz an diesen Flächenteilen gleichfalls sehr verstärkt wird. Bei
Erweichung der deformierbaren Schicht 6 mattieren die dem verstärkten elektrischen Feld ausgesetzten Flächenteile
zu einem Grade, der von dem elektrischen Feld oder der vorhandenen Ladungsdichte abhängt.
In F i g. 2 ist eine Kurve dargestellt, die die experimentell erreichte Mattierungsdichte einer derartigen
Bildplatte als eine Funktion der Ladungsdichte auf der Bildplatte nach der zweiten Aufladung zeigt. Die
Bezeichnung »Mattierungsdichte« bezieht sich auf die Lichtabschwächung
I02
k
ι
die in einem optischen Weg erzeugt wird, in dem die mattierte Platte angeordnet ist. Die Dichte kann also als
eine direkte Angabe der innerhalb des optischen Weges durch die Mattierungsdeformation gestreuten Lichtmenge
angesehen werden. Die dargestellte Kurve zeigt, daß bei jedem Mattierungsverfahren ein bestimmter
Minimalwert der Ladungsdichte erreicht sein muß, bevor eine Mattierung stattfindet. Ferner zeigt sie, daß
nach Überschreiten eines bestimmten Maximalwertes der Ladungsdichte die Mattierungsdichte keinen merklichen
Zuwachs erhält. Diese beiden kritischen Werte sind in F i g. 2 mit στ und Omax bezeichnet, wobei die
Indizes sich auf den Schwellwert und den maximalen ausnutzbaren Ladungsdichtewert beziehen, bis zu dem
sich Änderungen der Mattierungsdichte erreichen lassen.
Die Bedeutung des vorliegenden Verfahrens besteht vor allem darin, daß der Bereich der Mattierungsdichte
zwischen den Werten orund omax zur Übereinstimmung
mit Belichtungsbereichen verschiedener Breite gebracht werden kann. Gemäß der üblichen photographischen
Terminologie bedeutet dies, daß das vorliegende Verfahren ein Verfahren zur Änderung des sogenannten
gamma-Wertes der Bildplatte darstellt. Durch das vorliegende Verfahren wird somit praktisch die
Einstellung der Empfindlichkeit der Bildplatte innerhalb eines angemessenen Bereiches ermöglicht
Das Verständnis der genauen Vorgänge des Verfahrens ist am besten möglich, wenn eine schrittweise
Analyse vorgenommen wird, die angibt, in welcher Weise die Ladungsdichte auf einer mattierbaren
Bildplatte nach der nochmaligen Aufladung ore sich bei einem allgemeinen Mattierungsverfahren ändern kann,
wobei die Möglichkeit unterschiedlicher Oberflächenladungspotentiale für die anfängliche und für die
nochmalige Aufladung eingeschlossen sein soll.
Die in F i g. 1 dargestellte mattierbare Bildplatte t wird zunächst auf ein gleichmäßiges Oberflächenladungspotential
Vo durch eine Korona-Entladung aufgeladen, wobei sich auf der thermoplastischen mattierbaren
Schicht 6 eine Ladungsdichte σο einstellt. Bei Belichtung werden innerhalb der photoleitfähigen
Schicht 4 Ladungsträger gebildet, die unter dem Einfluß des elektrischen Feldes der Oberflächenladungen
wandern. In einem belichteten Flächenteil wird das Oberflächenladungspotential zu einem Grade verrin-
gert, der durch die Ladung σε bestimmt ist, welche nach
der Belichtung an der Zwischenschicht zwischen photoleitfähiger und thermoplastischer Schicht vorhanden
ist. Das Oberflächenladungspotential Ve in den belichteten Flächenteilen hat den folgenden Wert:
/ds dp\ as
"\fs t-p J fs
Bei dem Oberflächenladungspotential kann die Einwirkung des Dunkelabfalles nicht von der Einwirkung
der Belichtung eindeutig unterschieden werden. Daher sind in dem Wert Δ Vdie Einflüsse der Belichtung
und des Dunkelabfalles zusammengefaßt. Die Ladungsdichte OE an der Zwischenschicht umfaßt die durch
Belichtung und durch Dunkelabfall bestimmte Ladung. Somit ergibt sich
Die Bildplatte 1 wird dann nochmals aufgeladen, um auf der Oberfläche den Äquipotentialzustand wieder
herzustellen. Die Aufladung auf ein Potential Vr (Vr> Vo) ergibt eine Oberflächenladungsdichte ore in
einem belichteten Flächenteil und ord an einem unbelichteten Flächenteil. Damit ist im unbelichteten
Flächenteil
und im belichteten Flächenteil
ds dp
- + —
- + —
ds
Durch Zusammenfassung der Werte für AVund Vr
ergibt sich die Oberflächenladungsdichte in dem belichteten Flächenteil.·
VR
V0-V,+
ds dp
FS
Fp
FS
Diese Analyse zeigt, daß die endgültige Oberflächenladungsdichte unter anderem eine Funktion der beiden
voneinander unabhängigen Verfahrensparameter Anfangspotential Vo und Wiederaufladungspotential Vr
sowie der Belichtung ist.
F i g. 3 zeigt eine Anzahl von Kurven, die sich aus der Gleichung (1) ergeben und die Oberflächenladungsdichte
ore als eine Funktion des Logarithmus der Belichtung für eine gemäß F i g. 1 ausgebildete Anordnung
angeben. Die Änderung des Oberflächenladungspotentials Ve durch die Belichtung vor der Wiederaufladung
ist diesem Schaubild gleichfalls zu entnehmen. Die Belichtungseinheiten sind Relativwerte, da die Angabe
absoluter Werte für die vorliegende Beschreibung nicht erforderlich ist.
Die Kurven 1 und 2 in F i g. 3 zeigen die Werte für das Anfangsoberflächenladungspotential und das Wiederaufladungsoberflächenpotential
von 550 Volt. Es sei bemerkt, daß erwartungsgemäß die Kurven 2 und 4 für die Ladungsdichte Spiegelbilder der Potentialkurven 1
und 3 sind. Als allgemeines Merkmal ergibt sich ferner, daß die Kurven 1 und 2 sich an der senkrechten Achse
schneiden, während die Kurven 3 und 4 auf dieser Achse einen Abstand haben, der durch die Spannungsdifferenz
zwischen dem Anfangsoberflächenpotential und dem Wiederaufladungsoberflächenpotential bedingt ist.
In diesem Schaubild sind ferner der Schwellwert or für die Ladungsdichte und der Maximalwert Omax für die Ladungsdichte gezeigt. Es ist zu erkennen, daß der Schnittpunkt der Kurven 2 und 4 mit der Linie für den Wert ordie für einen Schwellwert der Mattierungsdichte erforderliche Belichtung angibt. Ferner gibt der
In diesem Schaubild sind ferner der Schwellwert or für die Ladungsdichte und der Maximalwert Omax für die Ladungsdichte gezeigt. Es ist zu erkennen, daß der Schnittpunkt der Kurven 2 und 4 mit der Linie für den Wert ordie für einen Schwellwert der Mattierungsdichte erforderliche Belichtung angibt. Ferner gibt der
ίο Schnittpunkt der Kurven 2 und 4 mit der Linie für den
Wert Omax die Belichtung für eine maximale Mattierungsdichte
an. Daraus ist zu ersehen, daß bei der Wahl von Verfahrensparametern gemäß der Kurve 4 der
nutzbare Belichtungsbereich dem Abstand 10 entspricht, während bei einer Wahl der Verfahrensparameter
gemäß der Kurve 2 der nutzbare Belichtungsbereich enger ist und dem Abstand 12 entspricht.
Die durchschnittliche Steigerung der Kurven 2 und 4 zwischen den Werten στ und omax, multipliziert mit der
Steigung der Kurve für σ und die Mattierungsdichte D, ergibt den Wert gamma. Wie aus der Figur hervorgeht,
unterscheidet sich der nach Kurve 2 erhältliche gamma-Wert merklich von dem sich nach Kurve 4
ergebenden Wert.
Es sei ferner darauf hingewiesen, daß durch die Verschiebung des Belichtungsbereiches für die Kurve 4
nach links eine Erhöhung der effektiven Empfindlichkeit der mattierbaren Bildplatte bedingt ist, da der
Schwellwert für die Mattierung bei einem viel geringeren Belichtungswert als bei der Kurve 2 auftritt.
Dieser Faktor ist noch deutlicher in F i g. 4 dargestellt, die Kurven für die Oberflächenladungsdichte und das
Oberflächenladungspotential als eine Funktion des Logarithmus der Belichtung zeigt, wobei das Anfangspotential
und das Wiederaufladungspotential für jede Kurve gleich, jedoch für die verschiedenen Kurven
fortschreitend höher sind. Die Kurven 1 und 2 zeigen diesen Effekt für Vo = Vr = 300 Volt, die Kurven 3 und
4 für Vo = Vr = 400 Volt und die Kurven 5 und 6 für Vo = Va = 500 Volt. In jedem Fall sind die Steigungen
einander entsprechender Kurven annähernd gleich, die Empfindlichkeit der jeweiligen inattierbaren Platte
nimmt jedoch von Kurve 2 zu Kurve 4 und von Kurve 4 zu Kurve 6 zu. Für die Kurve 6 übersteigt der Wert Vr
den Schwellwert für die Mattierung sogar bei Fehlen einer Belichtung, wodurch ein nebelartiger Hintergrund
bei höchster Empfindlichkeit der Bildplatte entsteht.
Damit dürfte das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung verständlich sein. Wesentlich ist, daß man bei
einem Mauierungsverfahren die Parameter für eine anfängliche und eine nochmalige Aufladung entsprechend
der jeweils gewünschten gamma-Empfindlichkeit wählt. Sind beispielsweise relativ schwache Ansprecheigenschaften
gewünscht, so wählt man Verfahrensparameter ähnlich denjenigen, der Kurve 3 in F i g. 3, indem
vor der Belichtung eine Aufladung auf ein relativ geringes Anfangspotential vorgenommen wird, und
indem für die zweite Aufladung eine höhere Spannung verwandt wird, die ausreicht, um den flachen Kurventeil
der Ladungsdichte in den gewünschten Belichtungsbereich, z. B. den Bereich 10, anzuheben. Andererseits
kann man durch Verwendung relativ hoher Anfangsoberflächenladungspotentiale
wie z. B. bei den Kurven 1 und 2, und geeigneter Wiederaufladungsoberflächenpotentiale
den Belichtungsbereich an eine dem Bereich 12 in F i g. 3 entsprechende Stelle verschieben.
Die vorstehende Beschreibung ist völlig allgemein gehalten und daher in keiner Weise auf spezielle
mattierbare Bildplatten beschränkt, die bestimmte Schichtstärken, Dielektrizitätskonstanten usw. aufweisen.
So können Kurven, wie sie in F i g. 3 und 4 gezeigt sind, für jede mattierbare Bildplatte aufgenommen
werden. Falls ausreichend viele Daten vorliegen, kann dies analytisch geschehen. Es ist jedoch für die Praxis
besser, für eine vorgegebene Anordnung diese Kurven zunächst empirisch zu bestimmen, d. h. durch das
Experiment. Sind die Kurven auf diese Weise einmal festgelegt, so können sie unabhängig von dem jeweils ,0
angewendeten Verfahren in der beschriebenen Weise verwendet werden, da die ihnen zugrunde liegenden
ausschlaggebenden physikalischen Vorgänge wiederholbar sind und nicht von unbekannten Veränderlichen
abhängen.
Im folgenden wird an Hand eines Beispiels beschrieben, wie die empirischen Kurven aufgenommen und
angewendet werden.
Es wurde eine mattierbare Bildplatte entsprechend der in F i g. 1 gezeigten Anordnung hergestellt, wobei
die Unterlage 2 aus eloxiertem Aluminiumblech von 1,3 mm Stärke bestand. Die darauf angeordnete Schicht
bestand aus einer ladungsspeichernden Selenschicht von 25 Mikron Stärke, auf der eine 0,3 Mikron starke
lichtempfindliche Schicht aus einer Legierung von 75% Selen und 25% Tellur vorgesehen war. Eine derartige
Zusammensetzung verleiht der Schicht eine panchro-
20 matische Lichtempfindlichkeit. Im vorliegenden Beispiel wurde über die lichtempfindliche Selen-Tellurschicht
eine Zwischenschicht aus einem organischen Stoff von 0,05 Mikron Stärke aufgebracht, deren Aufgabe darin
besteht, das größtmögliche Auflösungsvermögen der Anordnung beizubehalten. Die Funktionsweise dieser
Zwischenschicht ist noch nicht geklärt.
Auf der Zwischenschicht wurde eine der thermoplastischen mattierbaren Schicht 6 (F i g. 1) entsprechende
obere Schicht aufgebracht. Im vorliegenden Beispiel bestand diese Schicht aus Glyceryltriester von zu 50%
hydriertem Baumharz von etwa 2 Mikron Stärke. Die Speicherschicht und die lichtempflindliche Schicht
wurden durch Vakuumaufdampfung aufgebracht. Die Zwischenschicht und die mattierbare Schicht wurden
durch Eintauchen in eine Lösung aufgebracht.
Experimentelle Ergebnisse wurden durch die Änderung der Mattierungsdichte D in Abhängigkeit von
log E für diese mattierbare Bildplatte erhalten. Zwei entsprechende Kurven sind in den Fig.5 und 6
dargestellt, die erste zeigt die D-log £f-Kurve für
Vb = 400 Volt und Vr = 400 Volt, die zweite ergab sich bei Vo.= 165VoIt und Vr = 600 Volt. Die Tabelle I
zeigt eine Zusammenstellung von Daten für diese Bildplatte für verschiedene andere Kombinationen von
Anfangspotential und Endpotential. Es sei bemerkt, daß auf Grund dieser Analyse nicht nur eine Änderung des
gamma-Wertes erreicht werden kann, sondern daß die Empfindlichkeit der Bildplatte gleichfalls beeinflußt
werden kann.
Anfangspotential
Endpotential
Empfindlichkeit
0,8/ Emcs
Gamma
Dma
400 | 400 | 2,8 |
160 | 455 | 2,9 |
160 | 500 | 8,0 |
165 | 600 | 8,0 |
200 | 490 | 10,4 |
Vorstehend wurde die Empfindlichkeit gemäß einer ASA-Definition erhalten, indem der Wert 0,8 durch die
Belichtung in mcdsec dividiert wurde, die zur Erzeugung einer Mattierungsdichte von 0,1 Einheiten über dem
Nullwert zuzüglich der Nebelbildung erforderlich war. Zur Ermittlung des gamma-Wertes wird eine Linie von
einem Punkt an der D-log £"-Kurve 0,1 Dichteeinheiten
oberhalb des Nullwertes zuzüglich der Nebelbildung zu einem ähnlichen Punkt 0,1 Dichteeinheiten unterhalb
des Wertes ZW gezogen. Der Anstieg dieser Linie stellt
den gamma-Wert dar.
Nachdem auf diese Weise der gamma-Wert und/oder die Empfindlichkeit einer mattierbaren Bildplatte unter
vorgegebenen Verfahrensbedingungen ermittelt wur-
3,27 | 1,47 |
0,75 | 1,49 |
1,41 | 1,36 |
0,55 | 1,45 |
0,53 | 1,46 |
den, können nun die Verfahrensbedingungen so festgelegt werden, daß diese mattierbare Bildplatte
entsprechend den zu stellenden Anforderungen eingesetzt wird. Dies bedeutet, daß eine Entscheidung
getroffen werden kann, welcher gamma-Wert oder welche Empfindlichkeit bei einer vorgegebenen Belichtungsmöglichkeit
erwünscht ist und daß unter Bezugnahme der vorstehend beschriebenen Zusammenhänge
zwischen dem gamma-Wert bzw. der Empfindlichkeit und der Spannung die richtigen Verfahrensparameter
leicht bestimmt werden können, nämlich die richtigen Oberflächenladungsspannungen bei der anfänglichen
und der wiederholten Aufladung, wodurch die erwünschten Ergebnisse erreicht werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 609 650/26
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Mattierungsbildern auf einer thermoplastischen Schicht, die sich auf
einer mit einer leitfähigen Unterlage versehenen photoleitfähigen Schicht befindet, wobei die thermoplastische
Schicht auf ein erstes Oberflächenladungspotential aufgeladen, sodann mit einer elektromagnetischen
Strahlung in bildmäßiger Verteilung belichtet, sodann auf ein zweites Oberflächenladungspotential
aufgeladen und abschließend zur Ausbildung des erwünschten Mattierungsbildes erweicht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweils gewünschte Abhängigkeit der Mattierungsdichte von der Belichtung durch die
Wahl der Höhe des ersten und des zweiten Oberflächenladungspotentials eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der absoluten Werte des
ersten Oberflächenladungspotentials zu dem zweiten Oberflächenladungspotential höchstens gleich 1
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung steigender
Gamma-Werte steigende erste Oberflächenladungspotentiale verwandt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der
Empfindlichkeit in Form einer abnehmenden Belichtung für gleiche Mattierungsdichten das zweite
Oberflächenladungspotential in bezug auf das erste Oberflächenladungspotential erhöht wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US54183566 | 1966-04-11 | ||
DER0045733 | 1967-04-11 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1572360C3 true DE1572360C3 (de) | 1976-12-09 |
Family
ID=
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