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Beschreibung
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Elektrophotographisches Kopierverfahren Die Erfindung betrifft ein
elektrophotographisches Kopierverfahren, bei dem eine elektrostatische latente Abbildung
auf einer Isolierschicht ausgebildet wird, die auf ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial
aufgebracht ist, welches eine photoleitfähige Schicht auf einem elektrisch leitenden
Träger umfaßt.
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Es ist bekannt, daß eine elektrostatische latente Abbildung dadurch
geschaffen werden kann, daß Ladungen an beiden Seiten einer lichtdurchlässigen Isolierschicht
festgehalten werden mittels eines lichtempfindlichen Gliedes bzwo eines elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterials, welches aus einem Schichtaufbau einer lichtleitfähigen Schicht
und einer lichtdurchlässigen Isolierschicht auf einer elektrisch leitenden Trägerschicht
besteht. Das bekannte elektrophotographische Vervielfältigungsverfahren läßt sich
nach zwei Arten unterscheiden: 1.) Es wird zunächst gleichmäßig aufgeladen unter
gleichmäßiger Belichtung und anschließend eine Landung von entgegengesetzter Polarität
oder eine Wechselstrom-Neutralisierung während bildmäßiger Belichtung vorgenommen,
und 2.) Es wird anfangs bei bildmäßiger Belichtung aufgeladen und anschließend gleichmäßig
belichtet.
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Bei dem zuerst genannten bekannten elektrophotographischen Verfahren
wird ein Aufzeichnungsmaterial verwendet, dessen
Aufbau in Fig0
1 gezeigt ist. Bei diesem Aufzeichnungsmaterial ist eine lichtleitfähige Schicht
2 auf einer leitfähigen Schicht 1 ausgebildet, die gleichzeitig als Träger oder
als leitfähige Schicht auf einem Träger dient, während eine weitere lichtdurchlässige
Isolierschicht 3 auf diesem Verbund angeordnet ist.
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In den Fig. 2 (I) bis (IV) ist ein Beispiel eines elektrophotographischen
Verfahrens gezeigt, bei dem das oben beschriebene Aufzeichnungsmaterial verwendet
wird.
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Beim Verfahrensschritt gemäß Fig. 2 (I) wird eine gleichmäßige Aufladung
und eine gleichmäßige Belichtung vorgenommen, wobei die gleichmäßige Belichtung
7 während gleichmäßiger Aufladung mittels einer Ladevorrichtung 4 erfolgt, um eine
wirksame Aufladung zu erzielen. Die dabei erhaltene Ladung wird an beiden Seiten
der Isolierschicht 3 gleichmäßig festgehalten.
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Fig. 2 (I1) zeigt einen Schritt, bei dem mit entgegengesetzter Polarität
zu der beim Verfahrensschritt gemäß Pig. 2 (I) erzeugten Polarität mittels einer
Ladevorrichtung 6 aufgeladen oder mittels Wechselstromkoronaentladung eine Neutralisierung
während bildmäßiger Belichtung 5 erzielt wird. Im Hellbereich der Lichtabbildung
wird die Ladung an der Grenzfläche zwischen der Isolierschicht 3 und der lichtleitfähigen
Schicht 2 unter der Wirkung von Trägern freigesetzt, die in der lichtleitfähigen
Schicht 2 erzeugt werden, so daß wegen der oben erwähnten Ladung mit entgegengesetzter
Polarität oder der genannten Neutralisierung eine Ladung von entgegengesetzter Polarität
zu der im Verfahrensschritt (I) erzeugten Polarität an beiden Seiten der Isolierschicht
3 festgehalten wird. Bei entsprechender Wahl der Menge Aufladung mit entgegengesetzter
Polarität kann natürlich die Oberflächenladung auf Null eingestellt werden. Andererseits
wird im Dunkelbereich der Lichtabbildung die an der Grenzfläche
zwischen
der Isolierschicht 3 und der lichtleitfähigen Schicht 2 eingefangene Ladung nicht
freigesetzt und nur die Ladung an der Oberfläche der Isolierschicht 3 verringert
oder ersetzt durch eine Ladung von entgegengesetzter Polarität.
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Fig. 2 (III) zeigt einen Verfahrensschritt der gleichmäßigen Belichtung.
Wenn dabei das Aufzeichnungsmaterial einer gleichmäßigen Belichtung 7 ausgesetzt
wird, bleibt die in einem-dem Dunkelbereich der Lichtabbildung gemäß Verfahrensschritt
(II) entsprechenden Bereich entstandene Ladung an der Oberfläche der Isolierschicht
3 und die an der Grenzfläche zwischen der Isolierschicht 3 und der lichtleitfähigen
Schicht 2 von entgegengesetzter Polarität erhalten, während die übrige Ladung verschwindet.
Jedoch bleibt die Ladung in demjenigen Bereich, der dem Hellbereich der Lichtabbildung
entspricht, unverändert.
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Die im Verfahrensschritt (III) entstandene, elektrostatische latente
Abbildung wird durch Einwirkung wie Wechselstrom-Neutralisierung 8 im Verfahrensschritt
(IV) gelöscht, nachdem eine Tonerentwicklung oder eine Bildübertragung mittels Tonerteilchen
vorgenommen wurde, so daß die Anordnung für die nächste Benutzung bereit ist.
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Fig. 3 (A) und 3 (B) sind Diagramme, die nacheinander den Verlauf
der Oberflächenpotentialschwankungen auf dem Aufzeichnungsmaterial für die Verfahrensschritte
(I) bis (IV) zeigen. Diese Kurven zeigen ein Beispiel, bei dem ein Aufzeichnungsmaterial
verwendet wurde, bei dem die Kapazitäten der lichtleitfähigen Schicht 2 und der
Isolierschicht 3 nahezu gleich sind und die Dielektrizitatsstärke jeder Schicht
1000 V beträgt. Fig. 3 (A) zeigt, daß beim Aufladen gemäß Verfahrensschritt (I)
bei gleichmäßiger Belichtung ein Oberflächenpotential von 1000 V erzielt wurde,
und daß dann eine Neutralisierung oder Aufladung mit entgegengesetzter Polarität
unter
bildmäßiger Belichtung im Verfahrensschritt (II) vorgenommen wurde, bis das Oberflächenpotential
Null V erreichte. Bei Beendigung des Verfahrensschritts (II) ist in keiner der Schichten
im Hellbereich der Lichtabbildung Ladung eingefangen, während im Dunkelbereich der
Lichtabbildung an der Grenzfläche zwischen der Isolierschicht 3 und der lichtleitfähigen
Schicht 2 eine im Verfahrensschritt (I) erzeugte Ladung festgehalten ist, von der
die Hälfte mit entgegengesetzter Polarität an der Oberfläche der Isolierschicht
3 eingefangen ist, so daß das Oberflächenpotential insgesamt Null V beträgt. Wenn
gemäß Verfahrensschritt (III) eine gleichmäßige Belichtung erfolgt, entsteht in
dem dem entsprechenden Bereich Hellbereich der Lichtabbildung/ keine Anderung, während
in dem dem Dunkelbereich entsprechenden Bereich eine Oberflächenladung an der Isolierschicht
3 und auch eine Ladung von entgegengesetzter Polarität zu dieser Oberflächenladung
an der Grenzfläche zwischen der Isolierschicht 3 und der lichtleitfähigen Schicht
2 festgehalten wird, was dazu führt, daß das Oberflächenpotential der Isolierschicht
3 der Hälfte des im Verfahrensschritt (I) erzeugten entspricht. Pig. 3 (B) zeigt
zusätzlich, daß die Ladung im Verfahrensschritt (II) weiter erhöht wird, bis das
Oberflächenpotential das gleiche Ausmaß erreicht hat, wie das im Verfahrensschritt
(I) erzeugte Oberflächenpotential, jedoch entgegengesetzte Polarität hat. Wenn im
Verfahrensschritt (III) gleichmäßig belichtet wird, hat die Ladung, da sich das
Potential im Hellbereich der optischen Abbildung nicht ändert-, ein Potential von
1000 V und eine der beim Verfahrensschritt (I) erzeugten Polarität entgegengesetzte
Polarität. Im Dunkelbereich der Lichtabbildung verschwindet die Ladung an der Oberfläche
der Isolierschicht, und das Oberflächenpotential, welches 1000 V aufgrund der in
der Grenzfläche zwischen der Isolierschicht 3 und der lichtleitfähigen Schicht 2
eingefangenen Ladung betrug, sinkt nach der Belichtung auf Null V.
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Zwar kann mit dem oben erwähnten ersten elektrophotographischen
Verfahren
ein guter elektrostatischer Kontrast erzielt werden. Jedoch hat das Verfahren den
Nachteil, daß es wegen der Änderung des elektrostatischen Kontrastes und einer gleichzeitigen
Schwankung des Ausmaßes der Aufladungs-und Neutralisierungswirkung während der bildmäßigen
Belichtung schwierig ist, eine stabile Abbildung zu erhalten. Insbesondere ist der
Potentialunterschied zwischen dem Hellbereich und dem lunkelbereich der Lichtabbildung
gemäß Fig0 3 (A) 500 V, während der Potentialunterschied gemäß Fig.
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3 (B) 1000 V beträgt, weil das Ausmaß der Aufladungs- und Neutralisierungswirkung
durch den Verfahrensschritt (II) vergrößert wurde. Es liegt also auf der Hand, daß
der Kontrast der latenten Abbildung stark schwankt, je nach dem wie stark die Ladung
von entgegengesetzter Polarität wirkt.
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Die Kontraständerung der latenten Abbildung führt zu veränderlicher
Schwärzung einer entwickelten Abbildung. Wird dies elektrophotographische Verfahren
zum Negativ-Positiv- sowie zum Positiv-Negativ-Eopieren angewandt, indem das Potential
in einem Bereich ohne Abbildung auf Null V eingestellt wird, wobei sich nur das
Ausmaß der Wirkung gemäß Verfahrensschritt (II) ändert, und indem ein Entwickler
ohne Polarität, beispielsweise ein leitfähiger magnetischer Tonerentwickler benutzt
wird, wird die Schwärzung der positiven Abbildung zweckmäßigerweise im Vergleich
zu der der negativen Abbildung verstärkt.
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Fig0 4 zeigt den Ablauf des zweiten,oben erwähnten,bekannten elektrophotographischen
Verfahrens. Die Potentialänderung an der Oberfläche des Aufzeichnungsmaterials für
jeden der Verfahrensschritte gemäß Fig. 4 (I) bis 4 (1in) ist in Fig. 5 dargestellt.
Bei diesem Verfahren wird ein Aufzeichnungsmaterial von gleichem Aufbau wie in Fig,
1 benutzt.
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Wenn beim Verfahrensschritt (I) gemäß Fig. 4 mittels einer Ladevorrichtung
9 bei bildmäßiger Belichtung 5 aufgeladen
wird, wird eine große
Menge Ladung an beiden Seiten der Isolierschicht 3 im Hellbereich der Lichtabbildung
eingefangen, während etwa die Hälfte dieser Ladungsmenge an der Oberfläche der Isolierschicht
3 und der Grenzfläche zwischen der lichtleitfähigen Schicht 2 und der leitfähigen
Schicht 1 im Dunkelbereich der Lichtabbildung eingefangen wird, wobei sich nahezu
gleiche Werte für beide Oberflächenpotentiale ergeben, wie Figo 5 zeigt. Beim Verfahrensschritt
(II) gemäß Pig. 4 wird bei gleichmäßiger Belichtung 7 eine Ladung entgegengesetzt
zum Oberflächenpotential an der Isolierschicht 3 in der Grenzfläche zwischen der
Isolierschicht 3 und der lichtleitfähigen Schicht 2 im Dunkelbereich der Lichtabbildung
festgehalten, was dazu führt, daß das Potential in diesem Bereich auf etwa die Hälfte
des ursprünglichen Werts absinkt, während das Potential im Hellbereich der Lichtabbildung
sich nicht ändert. Polglich hat die entstehende elektrostatische latente Abbildung
ein hohes Restpotential und geringen Kontrast, und es kann außerdem nur eine negative
latente Abbildung von der Vorlage erhalten werden.
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Die auf diese Weise im Verfahrensschritt (II) erhaltene, latente elektrostatische
A-bbildung wird durch die Wirkung einer Wechselstrom-Neutralisierung 8 im Verfahrensschritt
(III) gemäß Fig. 4 gelöscht, nachdem eine Tonerentwicklung und Tonerbildübertragung
stattgefunden hat, so daß die Anordnung für den nächsten Vervielfältigungsvorgang
bereit ist.
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Das beschriebene zweite,bekannte elektrophotographische Verfahren
hat den Vorteil, daß die Anzahl der Verfahrensschritte kleiner ist und daß Koronaladevorrichtungen
benutzt werden können. Jedoch kommt es wegen des erwähnten geringfügigen elektrostatischen
Kontrastes im Hintergrund leicht zu einer nachteiligen Schleierbildung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genanntev bekannte
Verfahren dahingehend zu verbessern, daß die genannten Nachteile der beiden bekannten
Verfahrensweisen vermieden und die Vorteile vereinigt werden.
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Ein diese Aufgabe lösendes Verfahren ist mit seinen Ausgestaltungen
in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
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Bei dem erfindungsgemäßen elektrophotographischen Vervielfältigungsverfahren
ist die Kontrastschwankung der erzeugten elektrostatischen latenten Abbildung aufgrund
von Änderungen der Verfahrensbedingungen geringer. Außerdem kann ein Negativ-Positiv-
und ein Positiv-Negativ-Kopierverfahren lediglich durch Ändern des Ausmaßes der
Aufladungs- oder Neutralisierungswirkung durchgeführt werden. Das Negativ-Positiv-
oder Positiv-Negativ-Kopieren kann also zweckmäßig in solcher Weise durchgeführt
werden, daß der Kontrastunterschied der elektrostatischen latenten Abbildung sich
nicht mit den Kopierbedingungen ändert, so daß die Entwicklungsbedingungen nicht
geändert werden müssen und die gleiche Vorrichtung mit einem Entwickler ohne Polarität
verwendet werden kann.
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Außerdem läßt sich erfindungsgemäß eine sehr klare vervielfältigte
Abbildung ohne Schleierbildung erhalten, weil die elektrostatische latente Abbildung
ohne Restpotential in dem abbildungsfreien Bereich geschaffen wird.
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Im folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteilhaften Einzelheiten
anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele naher erläutert. In den Zeichnungen
zeigt: Fig. 1 einen vergrößerten Querschnitt durch ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial,
bei dem eine elektrostatische latente Abbildung auf einer Isolierschicht geschaffen
wird;
Fig. 2 (I) bis 2 (IV) Querschnitte zur Erläuterung der Verfahrensschritte
bei einem herkömmlichen elektrophotographischen Verfahren unter Verwendung des Aufzeichnungsmaterials
gemäß Figo 1; Fig0 3 (A) und 3 (B) graphische Darstellungen der Schwankung des Oberflächenpotentials
auf dem Aufzeichnungsmaterial bei den Verfahrensschritten gemäß Fig. 2 (1) bis (in);
Fig. 4 (I) bis 4 (III) Querschnitte zur Erläuterung der Verfahrensschritte bei einem
weiteren bekannten elektrophotographischen Verfahren unter Verwendung des Aufzeichnungsmaterials
gemäß Fig. 1; Fig. 5 eine graphische Darstellung der Schwankung des Oberflächenpotentials
auf dem Aufzeichnungsmaterial bei den Verfahrensschritten gemäß Figo 4 (I) bis (III);
Figo 6 (I) bis 6 (IV) Querschnitte zur Erläuterung der Verfahrensschritte beim elektrophotographischen
Verfahren gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; Fig. 7 eine graphische
Darstellung der Schwankung des Oberflächenpotentials auf dem Aufzeichnungsmaterial
bei den Verfahrensschritten gemäß Fig. 6 (I) bis (IV); Fig. 8 (I) bis 8 (IV) Querschnitte
zur Erläuterung der Verfahrens schritte bei einem elektrophotographischen Kopierverfahren
gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung; Fig. 9 eine graphische Darstellung
der Schwankung des Oberflächenpotentials auf dem Aufzeichnungsmaterial bei den Verfahrensschritten
gemäß Figo 8 (I) bis (IV).
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In den Fig, 6 (I) bis 6 (IV) sind die einzelnen Schritte bei einem
elektrophotographischen Vervielfältigungsverfahren gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Fig. 7 zeigt den Verlauf der Oberflächenpotentialschwankung
eines Aufzeichnungsmaterials bei jedem Verfahrensschritt.
Das bei
diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung verwendete lichtempfindliche Glied bzw.
Aufzeichnungsmaterial besteht aus einer lichtleitfähigen Schicht 2 auf einer leitfähigen
Schicht 1 und ferner aus einer Isolierschicht 3 auf der aus lichtleitfähiger Schicht
und leitmäßiger Schicht kombinierten Anordnung, wie auch beim Aufzeichnungsmaterial
gemäß Figo 1. Die leitfähige Schicht 1 ist z.B. eine Metallfolie, wie Aluminium
oder eine Kunst stoffolie, deren Oberfläche zur Erzeugung von Leitfähigkeit entsprechend
behandelt ist und eine Kombination aus leitfähiger Schicht und Träger bildet. Für
die lichtleitfähige Schicht 2 ist als Lichtleiter mit verhältnismäßig hohem Dunkelwiderstand
Selen oder eine Selenlegierung, ZnO dispergiert in einem Harzbindemittel, ein Sensibilisierungsmittel
enthaltendes Polyvinylkarbazol oder dgl. verwendet, und als Lichtleiter mit verhältnismäßig
geringem Dunkelwiderstand dient ferner CdS, welches ein Sensibilisierungsmittel
enthält, und in einem Harz oder dgl. dispergiert ist. Wenn auch das Verhalten der
Lichtleiter der beiden Stoffgruppen im Verfahren geringfügig unterschiedlich ist,
bestehen doch keine wesentlichen Unterschiede zwischen ihnen. Als Isolierschicht
3 kann nicht nur Kunststoffolie, z.B. aus Polyester, Polyurethan, Polykarbonat und
dgl. verwendet werden sondern auch eine Folie aus Polyvinylkarbazol, die nur gegenüber
Ultraviolettstrahlen lichtempfindlich ist und lediglich als Isolator gegenüber sichtbaren
Lichtstrahlen wirkt. Der zuletzt genannte Stoff bietet die Möglichkeit, den endgültigen
Verfahrensschritt der Neutralisierung ohne Ultraviolettstrahlen durchzuführen. Auf
jeden Fall ist der Aufbau dieser Schichten des Aufzeichnungsmaterials bekannt.
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In Pig, 7 ist gezeigt, wie das Oberflächenpotential, welches mit den
Verfahrensschritten gemäß Fig. 6 (I) bis 6 (IV) erzielt wird, schwankt. Das Oberflächenpotential
ändert sich durch eine Änderung des Verhältnisses der Kapazitäten zwischen
der
Isolierschicht 3 und der lichtleitfähigen Schicht 2. Hier wird davon ausgegangen,
daß die Isolierschicht 3 und die lichtleitfähige Schicht 2 nahezu gleiche Kapazitäten
haben, und daß die leitfähige Schicht 1 einer Spannung von 1000 V auf stabile Weise
standhalten kann.
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Beim Verfahrensschritt (I) wird gemäß Figo 6 und 7 eine Aufladung
14 unter bildmäßiger Belichtung 13 durchgeführt.
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Hierzu wird eine negative Koronaladevorrichtung 14 benutzt.
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Das Oberflächenpotential steigt, wie Fig. 7 zeigt, im Dunkelbereich
der Lichtabbildung rasch an, wie mit durchgezogener Linie dargestellt, während es
im Hellbereich der Lichtabbildung langsam ansteigt, wie mit gestrichelter Linie
dargestellt. Im Hellbereich der Lichtabbildung wird die Ladung an beiden Seiten
der Isolierschicht 3 eingefangen, während im Dunkelbereich der Lichtabbildung die
Ladung an der Oberfläche der Isolierschicht 3 und an der Grenzfläche zwischen der
lichtleitfähigen Schicht 2 und der leitfähigen Schicht 1 eingefangen wird. Da die
Kapazität hinsichtlich des Einfangens von Ladungen im zuerst genannten Fall nahezu
zweimal so groß ist wie im zuletzt genannten Pall, steigt die Ladung im ersten Pall
langsam, und bei Erreichung eines gleichen Oberflächenpotentials ist die eingefangene
Ladungsmenge doppelt so groß wie im zuletzt genannten Fall. Die an der Grenzfläche
zwischen der Isolierschicht 3 und der lichtleitfähigen Schicht 2 festgehaltene Ladung
im Hellbereich der Lichtabbildung istzunter der Bedingung entstanden, daß unter
den Trägerpaaren, die durch Lichtbestrahlung erzeugt werden, Elektronen unter der
Wirkung eines elektrischen Feldes zur leitfähigen Schicht 1 wandern und Löcher eingefangen
werden, wo keine Injektion von der leitfähigen Schicht 1 erfolgt, Wenn so aufgeladen
werden soll, daß das Potential im Hellbereich und im Dunkelbereich einer Abbildung
gleich oder nahezu gleich ist, kann entweder über lange Zeit hinweg
aufgeladen
oder eine Skorotron-Ladevorrichtung benutzt werden, die an der dem Aufzeichnungsmaterial
zugewandten Seite mit einem leitfähigen Gitter versehen ist, oder eine Koronaladevçrrichtung,
an der eine Vorspannung anliegt, die nahezu dem gewunschten Ladepotential entspricht
Im Verfahrensschritt (II) wird eine Neutralisierung oder Aufladung mit entgegengesetzter
Polarität im Dunkeln mit Hilfe einer Gleichstrom-Koronaladevorrichtung 15 von entgegengesetzter
Polarität zum Verfahrensschritt (I) oder mit einer Wechselstrom-Koronaladevorrichtung
vorgenommen Da der Verfahrensechritt (II) im Dunkeln durchgeführt wird, kann die
an der Grenzfläche zwischen Isolierschicht 3 und lichtleitfähiger Schicht 2 festgehaltene
Ladung nicht wanderer und nur das Oberflächenpotential auf der Isolierschicht 3
und die Ladung in der Grenzfläche zwischen der lichtleitfähigen Schicht 2 und der
leitfähigen Schicht 1 sich ändern. Wenn die Koronaladevorrichtung 15 so betätigt
wird, daß die an der Oberfläche der Isolierschicht 3 des Dunkelbereichs der Lichtabbildung
eingefangene Ladung den Wert Null erreicht, hat die Oberflächenladung auf der Isolierschicht
3 in einem dem Hellbereich der Lichtabbildung entsprechenden Bereich negative Polarität
und entspricht nur etwa der Hälfte derjenigen an der Grenzfläche zwischen Isolierschicht
3 und lichtleitfähiger Schicht 2, und das Oberflächenpotential, welches auf die
Außenseite wirkt, hat Null v.
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Wenn das Aufzeichnungsmaterial gleichmäßiger Belichtung 16 im Verfahrensechritt
(III) ausgesetzt wird, erfolgt im Dunkelbereich der Lichtabbildung keine Änderung,
da keine eingefangene Ladung vorhanden ist. Aber im Hellbereich der Lichtabbildung
verschwindet die nicht der Oberflächenladung auf der Isolierschicht 3 entsprechende
Ladung infolge der Tatsache, daß zwischen den in der Nähe der der Isolierschicht
3 zugewandten Oberfläche der lichtleitfähigen Schicht
2 erzeugten
Trägerpaaren Elektronen eingefangene Löcher neutralisieren und Löcher zur leitfähigen
Schicht 1 wandern. Polglich wird zu beiden Seiten der Isolierschicht 3 negative
und positive Ladung in Abhängigkeit von einem Muster des Hellbereichs der Lichtabbildung
festgehalten.
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Hiermit ist die Ausbildung der elektrostatischen latenten Abbildung
beendet.
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Anschließend folgt nach dem Entwickeln der latenten Abbildung mittels
Toner und dem uebertragen der Tonerabbildung auf einen Kopierpapierbogen oder dgl.
ein Schritt zum Löschen der latenten Abbildung. Die latente Abbildung wird mit Hilfe
einer Wechselstrom-Koronaladevorrichtung 17 oder durch gleichmäßige Belichtung 18
unter Aufladung gelöscht.
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Hiermit ist die Vorbereitung der Anordnung für die Schaffung der nächsten
latenten elektrostatischen Abbildung beendet.
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In den Fig0 8 (I) bis 8 (IV) sind die Verfahrensschritte für ein elektrophotographische
5 Vervielfältigungsverfahren gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung
gezeigt. Dies Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem zuvor beschriebenen
nur im Verfahrensschritt (II), während die übrigen Verfahrensschritte in der gleichen
Weise durchgeführt werden. Bei Beendigung des Aufladens unter bildmäßiger Belichtung
13 erfolgt das Aufladen beim Verfahrensschritt (II) im Dunkelniund die Dauer des
Aufladens auf entgegengesetzte Polarität wird entweder verlängert,oder es wird der
angewandte Koronastrom verstärkt oder die Gittervorspannung eines Skorotrons erhöht,
so daß das Oberflächenpotential in dem dem Hellbereich der Lichtabbildung entsprechenden
Bereich eine entgegengesetzte Polarität und den gleichen Spannungswert erhält wie
beim Aufladen gemäß Verfahrensschritt (I) erzielt. Die ganze Oberfläche wird z.B.
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auf ein Potential von 1000 V aufgeladen, und im Dunkelbereich der
Lichtabbildung besteht eine positive Ladung nur an der Oberfläche der Isolierschicht
3, während im Hellbereich
eine positive Ladung an der Grenzfläche
zwischen der Isolierschicht 3 und der lichtleitfähigen Schicht 2 eingefangen wird
und das Oberflächenpotential von der Isolierschicht 3 verschwindet. Wenn als nächstes
im Verfahrensschritt (III) eine gleichmäßige Belichtung 16 erfolgt, verschwinden
die Ladung in dem dem Hellbereich entsprechenden Bereich, die an der Grenzfläche
zwischen der Isolierschicht 3 und der lichtleitfähigen Schicht 2 festgehalten wurde
durch die in der lichtleitfähigen Schicht 2 erzeugten Träger, was dazu führt, daß
das Oberflächenpotential einen Wert von Null V erreicht Im Dunkelbereich der Lichtabbildung
werden zwischen den in der lichtleitfähigen Schicht 2 erzeugten Trägern Elektronen
in Abhangigkeit vom Oberflächenpotential der Isolierschicht 3 eingefangen, und Löcher
strömen dadurch, daß sie in der lichtleitfähigen Schicht 2 wandern, in die leitfähige
Schicht 1, was dazu führt, daß das Oberflächenpotential in dem dem Dunkelbereich
entsprechenden Bereich einen Wert von 500 V erreicht.
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Fig. 9 zeigt die Schwankung des Oberflächenpotentials am Aufzeichnungsmaterial,
die bei Beendigung jedes Verfahrensschritts gemäß Fig. 8 entsteht. Beim erfindungsgemäßen
elektrophotographischen Vervielfältigungsyerfahren folgt auf die beendigte Aufladung
unter bildmäßiger Belichtung ein Verfahrensschritt, bei dem die Ladungsmenge von
entgegengesetzter Polarität im Dunkeln gesteuert wird Durch dies Steuern kann 1.)
eine negative latente Abbildung geschaffen werden, deren potential im Dunkelbereich
der Lichtabbildung Null V ist, während der Hellbereich ein Potential hat, welches
durch Aufladung mit einer Polarität erzeugt ist, und 2e) eine positive latente Abbildung
geschaffen werden, bei der das Potential im Hellbereich Null V ist und ein Potential
im Dunkelbereich mit einer Ladung von entgegengesetzter Polarität und gleicher Spannung
erzeugt wird wie im zuerst genannten Fall. Beim elektrophotographischen Verfahren
gemäß der Erfindung können die Verfahrensschritte gemäß
Fig. 6
oder gemäß Fig. 8 getrennt angewandt werden. Gemäß einer Alternative kann auch ein
Zwischenzustand zwischen den beiden Verfahrensschritten gewählt werden. Ferner kann
ein Negativ-Positiv- oder ein Positiv-Negativ-Kopierverfahren verwirklicht werden,
wenn für die Entwicklung ein Entwickler benutzt wird, der keine Polarität aufweist,
z.B.
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ein leitfähiger magnetischer Toner-Entwickler, und wenn die Ladungsmenge
von entgegengesetzter Polarität, die im Dunkeln im Verfahrensschritt (II) erzeugt
wird, geändert wird. Es liegt auf der Hand, daß das elektrophotographische Vervielfältigungsverfahren
gemäß der Erfindung sich sehr wirksam mit einem für die entsprechenden Funktionen
ausgestatteten Gerät durchführen läßt.
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Das elektrophotographische Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich
teilweise durch entsprechende Wahl eines Bestandteils des Aufzeichnungsmaterials
vereinfachen. Bei der Beschreibung des Verfahrens anhand von Figo 6 und 8 wird beispielsweise
davon ausgegangen, daß der Dunkelwiderstand des Lichtleiters ausreichend ist. Wenn
ein Lichtleiter von verhältnismäßig geringem Dunkelwiderstand benutzt wird, z.B.
in einem Harzbindemittel dispergiertes GdS, kann in manchen Pällen das gleichmäßige
Belichten gemäß Verfahrensschritt E weggelassen werden. Der Grund besteht darin,
daß in einem Lichtleiter mit geringem Dunkelwiderstand immer eine gegebene Menge
von Trägerpaaren thermisch erregt wird, selbst wenn keine Lichtbestrahlung erfolgt,
und eine Ladung von der leitfähigen Schicht unter der Wirkung eines elektrischen
Peldes injiziert wird, was zu der gleichen Wirkung führt wie eine gleichmäßige Belichtung.
Da jedoch ziemlich viel Zeit nötig ist, um eine Wirkung zu erhalten, die die gleichmäßige
Belichtung durch Schaffung von Trägern und Injizieren einer Ladung ersetzt, kann
das gleichmäßige Belichten beim elektrophotographischen Kopierverfahren wegfallen,
wenn ausreichend Zeit für den Verfahrensschritt (III) zur Verfügung steht und ein
Lichtleiter mit geringem
Dunkelwiderstand benutzt wird.
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Als weitere Alternative kann die Isolierschicht 3 durch einen lichtdurchlässigen
Lichtleiter ersetzt sein, der nur gegenüber Ultraviolettstrahlen empfindlich ist,
wie Polyvinylkarbazol. Bei einem so aufgebauten lichtempfindlochen Glied bzw. Aufzeichnungsmaterial
kann der Verfahrensschritt (IV) gemäß Pig. 6 und 8 durch gleichmäßiges Belichten
mit Ultraviolettstrahlen ersetzt sein. Damit ist klar, daß eine erfindungsgemäße
Isolierschicht auch eine Schicht sein kann, die als Isolator gegenüber sichtbaren
Lichtstrahlen wirkt. Auch die Anordnung eines Lichtleiters, der nur gegenüber Ultraviolettstrahlen
empSindlich ist, wie das oben genannte Polyvinylkarbazol anstatt einer Isolierschicht,
gehört in den Bereich der Erfindung.
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