DE1571155B1 - Verfahren zum Beschichten einer Oberflaeche mit einem hochmolekularen organischen Material - Google Patents
Verfahren zum Beschichten einer Oberflaeche mit einem hochmolekularen organischen MaterialInfo
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Description
treffen, wodurch in einem gewissen Maße eine Koagulation eingeleitet wird, bevor die beiden Komponenten
auf die zu beschichtende Fläche gelangen. Dieser Vorgang zieht jedoch, wie Versuche ergeben haben, keine
Nachteile nach sich, da die Koagulation vor dem Auftreffen der beiden Komponenten auf die Fläche und
vor ihrer Vermischung kein ins Gewicht fallendes Ausmaß erreicht.
In den Fällen, in denen man dichte Überzüge, welche fest auf der Trägerfläche haften müssen, herstellen
will, ist es zweckmäßig, der einen oder beiden Komponenten an sich bekannte Mittel zuzusetzen,
welche befähigt sind, die Adhäsion des Überzuges zu verbessern, z. B. ein geeignetes Harz in Form einer
wäßrigen Emulsion. Besteht mindestens die eine der Komponenten im wesentlichen aus einer Emulsion
eines polymeren Materials, wie Neopren, ist es möglich, einer oder beiden Komponenten ein an sich bekanntes
Härtungsmittel zuzumischen, das bei Raumtemperatur
den Überzug zu härten vermag.
Das neue Verfahren kann auch angewendet werden, wenn auf eine Form eine Schicht aufgebracht und nach
Erreichung einer ausreichenden Schichtdicke die Form abgezogen werden soll, beispielsweise bei der Herstellung
von Gummihandschuhen, und besonders dann, wenn Überzugsschichten großer Dicken erwünscht
sind. Die Erfindung kann in diesen Fällen so ausgeführt werden, daß man die Form abwechselnd in eine
positiv geladene Teilchen enthaltende Emulsion und in eine andere Emulsion, welche negativ geladene
Teilchen enthält, eintaucht. Auch in diesem Fall können die eine oder beide Komponenten Härtungsmittel
und/oder andere modifizierte Zusätze, wie Füllstoffe und Plastifizierungsmittel enthalten.
Nach einer abgeänderten Ausführungsform der Erfindung kann die eine der beiden Komponenten eine
wäßrige Emulsion eines Harzes sein, welche unter Verwendung eines Emulgators hergestellt wurde, dessen
Ladung derjenigen der anderen Komponente entgegengesetzt ist. So kann zusammen mit einer anionaktiv
stabilisierten Emulsion ein kationaktives Emulgiermittel für die Harzemulsion verwendet werden. Die
Harzemulsion ergibt eine verbesserte Adhäsion auf der Fläche und ein verbessertes Haften beim Herstellen des
nassen Überzuges, wie sie auch die mechanischen Eigenschaften des getrockneten fertigen Überzuges
günstig beeinflußt.
Unter den hier offenbarten Erfindungsgedanken fallen auch noch verschiedene andere Ausführungsformen des beschriebenen Verfahrens. So kann die
eine Komponente ein kationaktiv stabilisierter Latex sein, während als andere Komponente eine Fasersuspension
verwendet werden kann, in welcher die Faseroberflächen entweder auf Grund ihrer chemischen
Struktur oder weil sie einen anionaktiven Emulgator absorbiert haben, eine negative Ladung besitzen.
Die Erfindung wird in ihren Einzelheiten nachstehend an Hand einiger Ausführungsbeispiele erläutert:
Zum Aufbringen eines Überzuges aus polymerem
Material auf eine Wandfläche wurde eine Spritzpistole mit zwei Düsen verwendet, deren Achsen sich unter
einem geringen Winkel schneiden. Durch die eine 6S Düse wurde ein positiv geladene Polymerteilchen
enthaltender Latex — nachstehend »Latex A« genannt — und durch die andere Düse ein negativ
geladene Polymerteilchen enthaltender Latex — nachstehend »Latex B« genannt — aufgesprüht.
Latex A war ein Latex aus Naturkautschuk, welcher
positiv geladene Teilchen enthält. Dieser Latex enthält ein kationaktives Stabilisierungsmittel, welches zum
Wiederaufladen des üblichen Naturkautschuklatex mit negativ geladenen Teilchen verwendet wurde.
Latex B war eine wäßrige Emulsion eines Copolymerisats
aus Styrol und Butadien. Dieses Copolymerisat ist mit einem anionaktiven Emulgator stabilisiert.
Da der Emulgator in wäßriger Lösung in positive und negative Ionen dissoziiert und ferner die negativen
Ionen von den sehr kleinen Polymerteilchen (Teilchengröße von 1 μ) leicht absorbiert werden, enthalten
diese Teilchen negative Ladungen.
Nach dem gleichzeitigen Aufsprühen im wesentlichen gleicher Mengen des Latex A und des Latex B
in Form feiner Tröpfchen auf die Wandfläche wurde festgestellt, daß eine praktisch augenblicklich erfolgende
Koagulation innerhalb des nassen Überzuges auf der Fläche direkt stattfindet. Auf diese Weise
wurde ein dicker Auftrag der nassen Schicht erhalten, ohne daß eine Neigung zum Abfließen der Schicht
von der Fläche bestand. Es war so möglich, in einem einzigen Sprühvorgang auf die Wandfläche eine
Schicht von mindestens 20 mm Dicke aufzubringen. Obgleich die zum Einleiten der Koagulation während
des Mischens der Tröpfchen des Latex A und des Latex B auf der Fläche erforderliche Zeit absolut genommen
sehr kurz war und wahrscheinlich in der Größenordnung von 1 sek liegt, war sie verhältnismäßig
lang im Vergleich zu der Zeit, welche erforderlich ist, die Latex-Tröpfchen durch die Luftstrecke
von der betreffenden Düsenoffnung bis zur Wandfläche zu schleudern. Daher erfolgt auf der genannten
Luftstrecke nur eine vorläufige Koagulation der aufeinandertreffenden, aus den beiden gesonderten Düsen
stammenden Tröpfchen. Der auf der Wandfläche gebildete Polymerüberzug enthält neben Wasser nur
die verhältnismäßig kleinen Mengen an Chemikalien, welche zur Stabilisierung und Modifizierung der
Emulsion benutzt wurden. Diese Chemikalien verbleiben in dem Überzug und üben in aller Regel keinen
schädlichen Einfluß auf die Qualität der nach dem Trocknen bzw. dem Abdampfen des Wassers zurückbleibenden
Schicht aus.
Eine Verbesserung der Eigenschaften des gehärteten Polymerüberzuges läßt sich dadurch erreichen, daß
man der einen oder beiden Latexkomponenten modifizierende Mittel zusetzt, beispielsweise solche, welche
im Sinne einer Adhäsionsverbesserung wirken, sowie Härtungsmittel, welche es gestatten, den erhaltenen
Überzug im kalten Zustand zu härten oder zu vulkanisieren. Eine geeignete Zusammensetzung der Latexkomponenten
A und B wird nachstehend angegeben:
Latex A Gewichtsteile Eingedickter Latex aus 60 bis 70%
Kautschuk, etwa 10% Nichtkautschukbestandteilen, Rest Wasser 200
Kautschuk, etwa 10% Nichtkautschukbestandteilen, Rest Wasser 200
Latex B
Synthetischer Latex auf
Synthetischer Latex auf
Butadien-Styrol-Basis 200
ZnO-Dispersion gem. Rezept C unter 40
Harzemulsion gem. Rezept D unter.. 100
Harzemulsion gem. Rezept D unter.. 100
Rezept C für die Zinkoxyd-Dispersion:
Gewichtsteile
ZnO 10
Phenyl-/?-Naphthylamin 2
Zn-mercaptobenzothiazol 0,5
Tetramethylthiuramdisulfid !
Natriumpolyalkylnaphthalinsulfonat ... 0,65
Wasserglas 10% in Wasser 0,50
Ammoniumcaseinat 10% in Wasser... 6,5
Wasser 5
In dem vorstehenden Rezept ist das Zinkoxid ein Aktivator, das Phenyl-/9-naphthylamin ein Antireifungsmittel;
das Zn-mercatobenzothiazol und das Tetramethyl-thiuramdisulfid sind Beschleuniger, während
die übrigen Bestandteile Dispersionsmittel sind.
Rezept D für die Harzemulsion: Gewichtsteile
a) Terpenphenolharz 25
Toluol 25
Olein 0,25
b) Diäthanolamin 0,25
Ammoniumcaseinat 10% in Wasser 15
Wasser 35
Die Emulsion wurde durch Hinzufügen der Komponente a) zur Komponente b) unter starkem Rühren
hergestellt.
Bei Benutzung der nach dim oben angegebenen
Rezept modifizierten Polymeremulsionen oder Latices kann man in einem einzigen Aufsprühvorgang nasse
Polymerschichten von einer Dicke von 30 mm und darüber erhalten. Die gehärteten Überzüge weisen
eine zufriedenstellende Haftung auf der Trägerfläche auf.
Eine noch weitere Verbesserung der Adhäsion erhält man, wenn man auf die Trägerfläche zuerst eine sehr
dünne Schicht des Latex B aufbringt, dessen Harzgehalt auf ungefähr 25 Gewichtsteile je 100 Gewichtsteile
des trockenen Polymeren erhöht wurde. Es kann auch der Latex B mit dem gleichen Harzgehalt gleichzeitig
mit dem Latex A aufgesprüht werden, in welchem Fall die Elastizität des fertigen Überzugs jedoch
niedriger ist.
Der gehärtete Polymerüberzug weist eine ganz besondere Dichte auf und hat nach vollständigem
Aushärten einen hohen Modul, d. h. daß der Überzug schon bei mäßigen Dehnungen einen hohen Widerstand
und auch eine hohe Festigkeit besitzt.
Da der Latex A eine von der Zusammensetzung des Latex B verschiedene Zusammensetzung aufweist,
setzt sich der gehärtete Überzug aus einer Mischung und möglicherweise aus einem Covulkanisat der beiden
Komponenten zusammen. Durch geeignete Auswahl der Polymeren für die beiden Latexkomponenten ist
es möglich, in weitem Rahmen den verschiedensten Anforderungen an den gehärteten Polymerüberzug
im Hinblick auf Härte, Dichte, Elastizität, Festigkeit, Ölfestigkeit u. dgl. zu entsprechen. Durch geeignete
Auswahl der Emulgiermittel und der anderen Zusätze lassen sich die in dem gehärteten Polymerüberzug
verbleibenden Chemikalien in ihrer Wirkung so beeinflussen, daß sie die gewünschten Eigenschaften des
Überzuges nicht beeinträchtigen. Die Zusammensetzung der Komponenten kann so gewählt werden, daß
dem gehärteten Polymerüberzug ganz bestimmte Eigenschaften verliehen werden. So lassen sich z. B.
Überzüge herstellen, welche wasserfest, gegen Chemikalieneinflüssc
widerstandsfähig sind, gute elektrische Leitfähigkeit haben und bakteriostatische Eigenschaften
aufweisen.
Das vorstehend beschriebene Verfahren führt, wie Prüfungen ergeben haben, zu dicken, sehr dichten
Überzügen, welche auf Flächen der verschiedensten Art, z. B. aus Metall, Glas und Stein, aus harten und
porösen Materialien, wie Beton, Leichtbeton, Holz und Schaumstoffen ebenso gut haften, wie auf weichen
Materialien, z. B. auf Textilgeweben, Papier u. dgl.
Für das Verfahren kommen nicht nur die in den Beispielen I und 2 genannten Polymeren, sondern
auch andere Materialien in Betracht. So können z. B. die eine oder beide Komponenten Neopren, Nitrilkautschuk,
Styrolkautschuk, natürlicher Kautschuk, Polystyrol, Polyvinylacetat, Butylkautschuk oder andere
Polymere sein, zu welchen die Eigenschaften des Latex regelnde Chemikalien zugesetzt werden können.
In den vorstehend beschriebenen Beispielen enthalten
beide Komponenten im wesentlichen verschieden aufgeladene Polymerteilchen. Es liegt aber im Rahmen
der Erfindung, daß für die eine oder für beide Komponenten
eine Emulsion, eine Dispersion oder eine Lösung von Stoffen, die nicht Polymere sind, verwendet
werden, z. B. Dispersionen von Füllstoffen oder Emulsion von Asphalt oder von harzartigen Substanzen,
in weichen die in der einen Komponente enthaltenen Teilchen eine Ladung tragen, deren Polarität
entgegengesetzt ist derjenigen der Teilchen in der anderen Komponente. Eine Rezeptur, gemäß welcher
die eine Komponente Neoprenlatex und die andere eine Dispersion eines Füllstoffes ist, wird nachstehend
angegegeben:
Komponente A Gewichtsteile
Kationenaktiver Chloroprenlatex .... 200
Komponente B
ZnO-Dispersion gemäß Rezept C .... 30
Synthetische Kieselsäure 30
Terpenphenolharz 30
Wasser 100
Der so erhaltene Überzug hat Eigenschaften, die ihn für mannigfache Anwendungsmöglichkeiten geeignet
machen. Er läßt sich wohlfeiler herstellen als der nach Beispiel 2 erhaltene Überzug.
Das nachstehende Beispiel bringt eine andere Rezeptur, nach welcher die eine Komponente eine
Harzemulsion ist.
Komponente A Gewichtsteile Harzemulsion gemäß Rezept E 400
Komponente B
anionenaktiver Neoprenlatex 200
Natriumpolyalkylnaphthalinsulfonat. 10
ZnO-Dispersion 20
Rezept E für die Harzemulsion:
a) Terpenphenolharz 100
Toluol 100
b) Wasser 200
Cetylpyridiniumchlorid 10
Die Komponente A wird unter starkem Schütteln der Komponente B zugefügt.
7 8
Es sei bemerkt, daß Emulsionen bestimmter Harze, Eigenschaften, beispielsweise im Hinblick auf die
beispielsweise des oben erwähnten Natriumpolyalkyl- elektrische Leitfähigkeit, verliehen werden können,
naphthalinsulfonats, nicht mit einem anionaktiv Weiterhin können Seefahrzeuge, und zwar sowohl
stabilisierten Latex ohne die Gefahr der Koagulation solche aus Holz als auch aus Metall, mit einem fest
vermischt werden können. Beispiel 4 zeigt die Mög- 5 haftenden Überzug gemäß der Erfindung versehen
lichkeit zur Auswahl der Substanzen innerhalb eines werden. Bei allen diesen Anwendungsarten empfiehlt
breiteren Bereichs. Wie schon erwähnt, können in es sich, die Komponenten im Wege der Aufsprüh-
den Überzügen als innere Bindemittel an Stelle von technik aufzubringen.
Polymeren andere hochmolekulare organische Mate- Die Erfindung kann aber auch dazu dienen, Gegen-
rialien verwendet werden, beispielsweise Asphalt. Der io stände, wie Treibriemen, Streifenmaterial, Papierbah-
Asphalt wird in diesem Fall in Form einer wäßrigen nen, Gewebe, Vliese u. dgl. mit einem fest haftenden
Emulsion angewendet, die mit Hilfe eines anion- oder Überzug aus einem hochmolekularen organischen
kationaktiven Emulgators hergestellt wird. Material zu versehen. Die Überzugsmaterialien können
mittels Spritzpistolen, welche mit Bezug auf das zu
Beispiel 5 i5 überziehende, bewegliche Objekt ortsfest angeordnet
vn„-n„.„t-. a /-. · u ·■ sind, aufgebracht werden. Es kann selbstverständlich
Komponente A Gewichtsteile , ö , , . , . ,. , . , _.,. . . ^ . .
,, . . . _,. , x _._, auch umgekehrt das zu beschichtende Objekt ortsfest
Kationenaktiver Chloroprenlatex 200 gehaUen 6 und die Spritzpisto|e bewegt werden. Die
Komponente B Überzugsmaterialien lassen sich auch durch Fluten
Asphaltemulsion gemäß Rezept F ... 200 ao aufbringen, oder dadurch, daß der Gegenstand ab-
wechselnd in Behalter getaucht wird, welche die
Rezept F einer Asphaltemulsion: betreffenden Komponenten enthalten.
Asphalt 100 Die Erfindung eignet sich aber nicht nur zum AufWasser 100 bringen eines Überzuges auf die Oberfläche eines
Asphalt 100 Die Erfindung eignet sich aber nicht nur zum AufWasser 100 bringen eines Überzuges auf die Oberfläche eines
Natriumpolyalkylnaphthalinsulfonat... 5 25 Gegenstandes, sie kann auch dazu dienen, den Zwischenraum
zwischen zwei Flächen, also z. B. Stoß-
Der Asphalt wurde zuerst geschmolzen und dann fugen, auszufüllen. In diesem Fall bilden die beiden
in Wasser unter starkem Schütteln mit Natriumpoly- Komponenten eine die Fuge ausfüllende Masse. Das
alkylnaphthalinsulfonat emulgiert. Einbringen der Komponenten kann dabei durch eine
Ein nach diesem Beispiel hergestellter Überzug 30 Mischdüse oder auf sonstige Art bewerkstelligt
zeigt im Vergleich zu einem reinen Asphaltüberzug werden.
eine wesentlich verbesserte Enddehnung. Seine Her- Im vorstehenden wurden nur einige wenige Beispiele
stellung verursacht beträchtlich geringere Kosten als gebracht, welche für das Verfahren nach der Erfindung
ein reiner Neoprenüberzug. und die damit erzielbaren Effekte typisch sind. Selbst-
Die Erfindung ist mit besonderem Vorteil anwendbar 35 verständlich sind viele andere Anwendungsarten und
bei der Herstellung von Abdichtungsüberzügen an auch andere Zusammensetzungen der Komponenten
Dämmen, von Zisternen aus Beton zur Speicherung möglich. Um zu erreichen, daß die Koagulation vorvon
Flüssigkeiten, insbesondere von Benzin und ölen, wiegend durch Entladung von Teilchen gegen entzur
Abdichtung gegen Grundwasser beim Gebäudebau, gegengesetzt geladene Teilchen erfolgt, sollen die
und zur Herstellung von Ausdehnungsfugen zwischen 40 Mengen an den in den wäßrigen Phasen gelösten
Betonelementen. Ferner ist die Erfindung mit Vorteil Emulgatoren so niedrig gehalten werden, als es mit
anzuwenden bei der Herstellung von Fußboden- der erforderlichen Stabilität der Emulsionen und
abdeckungen, denen durch einfache Zusätze besondere Dispersionen in den Komponenten vereinbar ist.
Claims (1)
1 2
Der Erfindung lag nunmehr die Aufgabe zugrunde,
Patentanspruch: ein Verfahren zum Aufbringen eines Überzuges aus
hochmolekularem organischen Material praktisch in
Verfahren zum Überziehen einer Grundfläche jeder gewünschten Dicke auf eine Trägerfläche zu
mit einem hochmolekularen organischen Material, 5 schaffen, ohne daß Koagulierungsmittel verwendet
wie organischen Polymeren oder Asphalt, d a- werden müssen, welche in dem trocknen Überzug
durch gekennzeichnet, daß man auf verbleiben und seine Eigenschaften nachteilig beeindie
Grundfläche gleichzeitig und in fein verteilter flüssen.
Form, vorzugsweise durch Aufspritzen, eine Emul- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch
si on eines hochmolekularen organischen Materials, io gelöst, daß man auf die Grundfläche gleichzeitig und
welches positiv oder negativ geladene Teilchen in fein verteilter Form, vorzugsweise durch Aufspritzen,
enthält, und eine. Emulsion oder Dispersion eines eine Emulsion eines hochmolekularen organischen
entgegengesetzt aufgeladenen Materials aufbringt. Materials, welches positiv oder negativ geladene Teilchen
enthält, und eine Emulsion oder Dispersion eines
15 entgegengesetzt aufgeladenen Materials aufbringt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich nunmehr dichte Überzüge von beliebiger Dicke erzeu-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Über- gen. Das Verfahren ist einfach durchführbar, wobei
ziehen einer Grundfläche mit einem hochmolekularen sich der Überzug nur in einem einzigen Arbeitsgang
organischen Material, wie organischen Polymeren 20 bewerkstelligen läßt. Hierdurch wird sowohl eine
oder Asphalt. erhebliche Zeit- als Kostenersparnis erreicht.
Es ist bereits ein Verfahren zur Erzeugung gemuster- Die im Handel erhältlichen Emulsionen von PoIy-
ter oder reliefartiger Effekte auf textlien Flächengebil- meren werden normalerweise als »Latex« bezeichnet,
den bekannt. Hierbei werden Harze oder Kunstharze Unter einem Latex versteht man eine Emulsion von
in Form von wäßrigen Emulsionen bzw. Dispersionen 25 Polymeren in Wasser oder einem anderen Medium
auf die Flächen aufgebracht, wobei zur Koagulierung niedriger Viskosität, in welchem die Polymeren nur
der Emulsion oder Dispersion ein besonderes Fäll- beschränkt löslich sind. Ein Latex wird im Zuge seiner
mittel, vorzugsweise eine wäßrige Lösung von CaI- Herstellung durch bestimmte Emulgiermittel stabiliciumchlorid
oder Zinkchlorid, verwendet wird. Nach siert, die kationenaktiv, anionenaktiv oder nichtionodiesem
Verfahren läßt sich jedoch nur eine verhältnis- 30 gen sein können. Für die Erfindung sind nur diejenigen
mäßig dünne Schicht auf die Unterlage aufbringen. Latextypen von Interesse, welche mit anionenaktiven
Die Herstellung eines dichten Belages, wie er beispiels- oder kationenaktiven Emulgierungsmitteln stabilisiert
weise für Isolierungen erforderlich ist, läßt sich nach wurden und deren Polymerepartikel daher entweder
diesem Verfahren nicht erzeugen. negativ oder positiv aufgeladen sind.
Es ist auch bereits bekannt, daß nach der Hardy- 35 Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die
sehen Regel sich insbesondere entgegengesetzt geladene Koagulation, wenn eine positiv oder negativ aufge-Teilchen
— wie beispielsweise entgegengesetzt geladene ladene Partikel enthaltende Emulsion mit einer Emul-Kolloide
in einer Mischung — ausflocken lassen. Hier- siön zusammengebracht wird, welche entgegengesetzt
durch läßt sich unter besonders günstigen Umständen geladene Partikel enthält, im wesentlichen sofort
ein Niederschlag in Form von Flocken erhalten. Ein 40 erfolgt, und zwar auf Grund der Tatsache, daß die
dichter Überzug läßt sich jedoch mittels dieses Verf ah- positiv geladenen Teilchen und die negativ geladenen
rens nicht herstellen. Da man hier im besonderen auch Teilchen sich gegenseitig anziehen und aufladen, so
von hoch verdünnten Lösungen ausgeht, wäre es auch daß sich ihre Ladungen beim Zusammentreffen neuäußerst aufwendig und unwirtschaftlich, das Lösungs- tralisieren. Die Erfindung, welche von dieser Erscheimittel
von dem ausgeflockten Niederschlag zu trennen. 45 nung Gebrauch macht, besteht in erster Linie darin,
Schließlich ist auch ein Verfahren zum Imprägnieren daß man gleichzeitig eine Emulsion eines höhermole-
oder Appretieren von Leder oder Geweben durch kularen organischen Materials, welche positiv oder
Tauchen in verschiedene Bäder bekannt, wobei negativ geladene Teilchen enthält und im folgenden
kationische Polyacryldiguanidinlösungen mit anio- als »erste Komponente« bezeichnet wird, und eine
nischen Ligninsulfosäurederivaten zur Ausfällung ge- 5° Emulsion oder Dispersion eines entgegengesetzt aufbracht
werden. Auch nach diesem Verfahren ist die geladenen Materials — im folgenden als »zweite
Herstellung eines dichten Überzuges nicht möglich. Komponente« bezeichnet — zusammenbringt.
Nach dem Aufbringen des Niederschlages auf das Die beiden Emulsionsarten können vorteilhaft durch
Trägermaterial muß zunächst das Lösungsmittel ent- Aufsprühen auf die Fläche aufgebracht werden. Hierfernt
werden, was außerordentlich aufwendig und 55 für bedient man sich zweckmäßigerweise einer mit
zeitraubend ist. Darüber hinaus lassen sich hierbei zwei Düsen ausgerüsteten Spritzpistole, durch deren
auch nur äußerst dünne Schichten auftragen. eine Düse die eine der Komponenten in Form verhält-
Weiter ist schließlich auch ein Verfahren bekannt, nismäßig fein verteilter Flüssigkeitstropfen versprüht
nach welchem sich dicke Überzüge in einem einzigen wird, während die andere Komponente durch die
Arbeitsgang auf die Trägerfläche aufbringen lassen. 6<>
andere Düse gleichfalls in Form verhältnismäßig feiner
Hierbei wird ein besonderes Koagulierungsmittel ver- Flüssigkeitstropfen versprüht wird. Die Düsenachsen
wendet, und zwar in Form von Lösungen von CaI- können sich dabei zweckmäßigerweise in einem kleinen
ciumchlorid und von anderen Salzen zwei- und höher- Winkel schneiden, wie dies bei den herkömmlicherwertiger
Metalle. Der durch Koagulation der Emul- weise verwendeten Zweikomponentenspritzpistolen der
sionen mittels Calciumchlorid oder ähnlicher Koagu- 65 Fall ist. Es ist dabei natürlich nicht zu vermeiden, daß
lierungsmittel erhaltene Überzug ist jedoch nach dem die Tropfen der einen Komponente auf die Tropfen
Trocknen hygroskopisch und zeigt auch häufig in der anderen Komponente schon auf ihrem Weg von
anderer Hinsicht unerwünschte Eigenschaften. den Düsen zur zu beschichtenden Fläche aufeinander-
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE238662 | 1962-03-05 |
Publications (2)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1571155A Expired DE1571155C2 (de) | 1962-03-05 | 1963-02-28 | Verfahren zum Beschichten einer Oberfläche mit einem hochmolekularen organischen Material |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
B1 | Publication of the examined application without previous publication of unexamined application | ||
C2 | Grant after previous publication (2nd publication) |