<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung eines Schichtstoffes und danach hergestellter Schichtstoff
Es ist bekannt, Metalle mit thermoplastischen Kunststoffen zu verbinden, um dadurch Gegenstände zu erhalten, welche die Stärke, Steifheit usw. der Metalle aber auch gleichzeitig die Korrosionsfestig- keit, Transparenz usw. der Kunststoffe besitzen. Es wurde auch bereits eine Zahl von Anwendungsmög- lichkeiten gefunden, wovon einige bemerkenswert wichtig sind und allgemein verwendet werden, wie beispielsweise die Schichtstoffe, welche aus Stahl oder Aluminiumblech und aus plastifizierten Polyvinyl- follen bestehen oder die armierten Platten aus nicht plastifiziertem Polyvinylchlorid mit einer Einlage aus perforierte Stahlblech.
Die Anordnung dieses Netzes z. B. aus Streckmetall zwischen zwei Schichten eines möglicherweise transparenten thermoplastischen Kunststoffes ist nicht besonders schwierig, wenn das Kunststoffmaterial eine Gesamtstärke aufweist, welche grösser ist als die des Metallnetzes. Da aber die Dicke des so gebil- deten Metallnetzes insbesondere dann, wenn es als Unterstützungselement dient, immer in der Grössenordnung von einigen Millimetern liegt, verursacht die Menge des dadurch benötigten Kunststoffmaterials unvermeidlich derart hohe Kosten, dass solche Gegenstände nur für wenige besondere Anwendungsgebiete verwendet werden können.
Die Aufbringung einer Folie auf einer einzigen Seite des Netzes aber bedingt die Verwendung von Klebstoffen, welche schwierig zu gebrauchen sind und ausserdem bleibt die Metallseite den Korrosionseinflüssen ausgesetzt.
Die Verbindung eines Metallnetzes mit Kunststoffolien auf beiden Seiten bringt verschiedene Nachteile mit sich, da die Folien durch die scharfen Kanten des verstreckten Netzes beschädigt werden, weiters ist die Schwierigkeit, die Kunststoffolien kontinuierlich in die Hohlräume des verstreckten Netzes einzubringen, u. zw. infolge der relativen Unregelmässigkeit der Maschen, die praktische Unmöglichkeit, die Folien auf dem verstreckten Netz an allen seinen Punkten zum Haften zu bringen, gegeben sowie andere Nachteile.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, welches alle diese Nachteile vermeidet und welches es ermöglicht, das verstreckte Metallnetz zwischen zwei Schichten aus thermoplastischem Kunststoff bei einem Minimalbedarf an diesem Material einzubetten, wodurch ein steifer Schichtstoff erhalten wird, welcher gegenüber Licht relativ transparent und gegenüber der Einwirkung von korrosiven Atmosphären inert ist und welcher daher für Überzüge, Trennwände und Konstruktionsteile im allgemeinen mit guten Ergebnissen verwendet werden kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schichtstoffes, welcher aus einem zwischen zwei dünnen Kunststoffschichten eingebetteten Metallnetz besteht, und ist dadurch gekennzeichnet, dass auf eine Folie aus thermoplastischem Kunststoff ein Metallnetz aufgebracht wird, welches an dieser Folie beispielsweise durch eine unter der Kunststoffolie angeordnete Magnetplatte festgehalten wird, worauf in an sich bekannter Weise eine Schicht einer Vinylharzdispersion in einem Weichmacher oder eine ähnliche Dispersion, verdünnt mit flüchtigen Lösungsmitteln oder ein Kunstharzpulver auf dieses gegebenenfalls vorerhitzte Netz aufgebracht und der so erhaltene Schichtstoff bis zur Gelierung bzw. Aushärtung des aufgebrachten Vinylharzes einer thermischen Behandlung unterzogen wird.
<Desc/Clms Page number 2>
Das Netz kann abgeflacht, gewellt oder nach irgendeiner gegebenen Form geformt sein. Um das
Metallnetz auf der thermoplastischen Folie zum Anliegen zu bringen, wird letztere auf eine Magnetplat- te gelegt, welche die herzustellende Plattenform aufweist.
Wenn notwendig, kann die Verformung der thermoplastischen Folie durch vorhergehendes Erhitzen erleichtert werden. Als Kunststoffdispersion wird eine Plastisol- oder Organosolschicht nach einem der bekannten Verfahren auf das Metallnetz aufgebracht, beispielsweise durch Sprühen, Walzen, Bürsten,
Spritzen od. dgl. Unter Plastisol wird die Dispersion eines Vinylharzes in einem Weichmacher verstanden und unter Organosol eine ähnliche Dispersion, welche mit einem gewissen Anteil an flüchtigen Lösung- mitteln verdünnt ist. Es können auch Lösungen, wässerige Suspensionen oder Pulver von thermoplastischen
Kunststoffen verwendet werden, wobei man je nach den Eigenschaften dieser Lösungen oder Dispersionen od. dgl. entsprechende Methoden wählt.
Um die Kunststoffmenge, welche auf dem Netz aufgebracht wird, zu kontrollieren und um ihre gleichmässige Verteilung zu erleichtern und dadurch zu vermeiden, dass die Masse zu stark entlang den
Vertikalteilen abrinnt, kann das auf der Kunststoffolie angeordnete Metallnetz vorteilhaft vor Aufsprühen des Plastisols oder Organosols erhitzt werden. Diese Erhitzung kann vorteilhafterweise mit Hilfe einer In- frarotstrahlplatte erfolgen ; es kann aber auch irgendein anderes geeignetes Heizsystem verwendet werden.
Die Heiztemperatur kann innerhalb ziemlich weiter Grenzen schwanken, beispielsweise zwischen 50 und 120OC, wobei jedoch berücksichtigt werden muss, dass durch Temperaturerhöhung eine schnellere Gelierung dadurch ein geringeres Abfliessen und somit dickere und weniger glatte Kunststoffschichten erhalten werden. Die Gelierungseigenschaften des Plastisols oder des Organosols und deren Gehalt an Hartoder Weichmachern bilden weitere Variable, wodurch die Dicke, das Aussehen, die Steifheit und andere Eigenschaften der Überzugsschicht bestimmt werden.
Es ist interessant, dass gemäss diesem Verfahren ein Teil des Weichmachers aus der Überzugsschicht in die Schicht der Grundfolie wandern kann. Wie bekannt, gibt es überwandernde und nicht überwandernde Weichmacher und dadurch kann diese Erscheinung in gewünschten Grenzen gehalten werden. Da die Wanderung an der unteren Seite der Plastikfolie stattfindet, welche in Berührung mit dem Metallnetz steht, kann es günstig sein, diese innerhalb mässiger Grenzen zu halten, da dadurch eine bessere Stärke dieser Schicht erhalten wird, welche später Stössen od. dgl. ausgesetzt ist.
Das Aufsprühen wird wie oben beschrieben durchgeführt. Die aufgesprühte Schicht wird einer thermischen Behandlung bei Temperaturen zwischen 140 und 1700C während einer Zeit im Bereich von 2 bis 10 Minuten für jeweils 0, 1 mm Dicke unterworfen. Die Bedingungen dieser Behandlung können innerhalb noch weiterer Grenzen schwanken, wenn an Stelle von Plastisolen oder Organosole wässerige Harzlösun - gen oder Dispersionen od. dgl. verwendet werden. Durch das Gelieren bzw. Härten wird eine wirksame Haftung zwischen der Plastikfolie und der aufgesprühten Schicht erhalten, wodurch das verstreckte Metallnetz völlig zwischen den beiden Schichten eingeschlossen und dadurch gegen chemische und atmosphärische Korrosion geschützt ist.
Das Verfahren kann auch kontinuierlich durchgeführt werden, beispielsweise wenn man von einer thermoplastischen Folie und einem verstreckten Netz ausgeht und beide von Rollen abwickelt oder auch, wenn man das Netz während dessen Herstellung bzw. dessen Verformung entsprechend behandelt.
Je nach der Zusammensetzung der thermoplastischen Folie und nach der Zusammensetzung der Überzugsschicht kann verschieden starke Transparenz, verschiedene Färbung od. dgl. erhalten werden.
Die Schichtstoffe gemäss der vorliegenden Erfindung weisen daher gleiche oder bessere Eigenschaften als das verstreckte Metallnetz an sich auf, welche Eigenschaften eine Funktion der Dicke, der Maschengrösse und der Grösse und Form der Hohlräume sind.
Ausserdem sind die Eigenschaften der Transparenz des Schichtstoffes von der Oberfläche der Hohlräume und von der Transparenz der Schichten des verwendeten Kunststoffmaterials abhängig. Der Schichtstoff ist gegenüber chemischer und atmosphärischer Korrosion unempfindlich und kann, ohne merklichen Änderungen zu unterliegen, innerhalb eines weiten Temperaturbereiches, nämlich zwischen-20 und +800C bearbeitet werden.
Die Scherfestigkeit und Kratzfestigkeit ist gleich der des verwendeten Kunststoffmaterials und obwohl diese im allgemeinen nicht gerade überragend ist, ist sie doch für die vorhergesehenen Anwendungszwecke hinreichend.
Die Wasserabsorption ist praktisch Null und das Material ist daher völlig undurchlässig. Der Schichtstoff ist dielektrisch, wenn als Rohmaterial Polyvinylchlorid verwendet wurde, weitgehend feuerfest und schalldämmend.
Die gewellte Ausführungsform kann als sehr guter Ersatz oder Gegenstück für Wellplatten aus Asbestzement oder galvanisiertem Eisenblech verwendet werden.
<Desc/Clms Page number 3>
Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung erläutern, ohne dass diese jedoch hierauf beschränkt sein soll.
Beispiel l : Eine nicht plastifizierte und nicht pigmentierte Folie aus Polyvinylchlorid mit einer Dicke von 0, 4 mm, 840 mm breit und 1210 mm lang wird auf eine etwas grössere Metallplatte (welche gekühlt werden kann) und unter welcher oder in welcher ein System von Dauermagneten oder Elektromagneten angeordnet Ist, gebracht.
Auf diese Folie wird ein verstrecktes Stahlnetz mit einer Dicke von 3 mm, einer Länge von 1200 mm und einer Breite von 800 mm so aufgebracht, dass die Kunststoffolie über das Stahlnetz mindestens 20 mm weit vorsteht.
Das verstreckte Netz wird auf ungefähr 10COC erhitzt und hierauf wird eine Schicht aus Vinylplastisol, welche die für die vorliegende Anwendung entsprechenden Eigenschaften bezüglich Viskosität, Härtung und Transparenz aufweist, mit Hilfe einer Spritzpistole aufgebracht.
Da die gewünschten Resultate mit sehr viel Zusammensetzungen erreicht werden können, dürften sich diesbezüglich nähere Angaben erübrigen.
Nachdem eine Plastisolschicht mit einer mittleren Dicke von 0, 3 mm aufgebracht wurde, wird 3 Minuten lang bei 1600C gehärtet bzw. geliert, wobei die vorstehenden Kanten der Vinylschicht vorher entlang des Umfanges des verstreckten Metallnetzes gefaltet worden waren.
Bei einem Arbeitszyklus von ungefähr 6 Minuten wird ein Schichtstoff in den Ausmassen von 800 x
EMI3.1
dung als Dachelement, Trennwand, Schutzwand usw. eignet.
Beispiel 2 : Es wird ähnlich dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren gearbeitet, wobei jedoch die thermoplastische Folie aus Niederdruckpolyäthylen besteht, das Erhitzen auf 1600C durchgeführt wird, Polyäthylenpulver an Stelle von Plastisolen verwendet wird und die Aushärtung 2-5 Minuten lang bei 2000C durchgeführt wird.
Beispiel 3 : Es wird ähnlich dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren gearbeitet, wobei jedoch auf 1400C vorerhitzt wird, das Plastisol zunächst aufgesprüht und dann der Überschuss mit Hilfe einer Bürste oder einer flexiblen Nylonfolie entfernt wird und die Endgelierung wie im vorhergehenden Bei- spiel l durchgeführt wird.
Beispiel 4 : Es wird ähnlich den vorhergehenden Beispielen gearbeitet, wobei jedoch die steife thermoplastische Folie und das verstreckte Netz nach einer bestimmten Form vorgeformt werden, wobei Jie Form, welche für das Vorformen verwendet wurde, auch für die letzte Verformung des Schichtstoffes verwendet werden kann.
Beispiel 5 : Der Schichtstoff wird gemäss einem der vorhergehenden Beispiele hergestellt, wobei jedoch an Stelle einer Unterlagsplatte eine Walze verwendet wird, und wobei sowohl die thermoplastische polie als auch das Stahlnetz kontinuierlich von Rollen oder Herstellungsmaschinen zugeführt werden. Auf iiese Weise kann der Schichtstoff kontinuierlich hergestellt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines Schichtstoffes. welcher aus einem zwischen zwei dünnen Kunst- toffschichten eingebetteten Metallnetz besteht, dadurch gekennzeichnet, dass auf eine Folie aus thermoplastischem Kunststoff ein Metallnetz aufgebracht wird, welches an dieser Folie beispielsweise durch eine Inter der Kunststoffolie angeordnete Magnetplatte festgehalten wird, worauf In an sich bekannter Weise
EMI3.2
inetuchtigen Lösungsmittelnoder ein Kunstharzpulver auf dieses gegebenenfalls vorerhitzte Netz aufgebracht md der so erhaltene Schichtstoff bis zur Gelierung bzw. Aushärtung des aufgebrachten Vinylharzes einer hermischen Behandlung unterzogen wird.