DE1569364C - Verwendung eines Zusatzes zum Aktivieren beim drucklosen Verschäumen - Google Patents

Verwendung eines Zusatzes zum Aktivieren beim drucklosen Verschäumen

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DE1569364C
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polyvinyl chloride
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English (en)
Inventor
Dr. Dieter 7000 Stuttgart Hayer
Original Assignee
Siegle & Co GmbH, 7000 Stuttgart

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Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Zusatzes zum Aktivieren beim drucklosen Verschäumen und zum gleichzeitigen Stabilisieren gegen Zersetzung bei der Herstellung von Produkten auf Basis von Polyvinylchlorid und dessen Mischpolymerisaten. . ■ ; ■ .
Zur drucklosen Herstellung von Schaumprodukten auf der. Basis von Hochpolymeren, insbesondere von Polyvinylchlorid und dessen Mischpolymerisaten, werden Treibmittel, wie beispielsweise Azodicarbonamid und Benzölsulfönhydrazid, verwendet. Um diese Verfahren bei niedriger Temperatur durchführen zu können, ist es üblich, diesen mit Treibmitteln versetzten Mischungen zusätzlich noch einen Aktivator oder sogenannten Kicker zuzusetzen.
Als Aktivator für Polyvinylchlorid und ähnliche Hochpolymere werden meist basische Bleisalze, wie beispielsweise Bleicarbonate Bleisulfat, Bleiphthalat und ähnliche Verbindungen, aber auch Zinkverbindungen, wie beispielsweise Zinkoxid, verwendet, die alle eine verhältnismäßig gute Kickerwirkung ergeben. ■ . ' .
Die mit diesen Produkten erzielte Wärme- und Lichtstabilisierung ist jedoch für die meisten Verwendungszwecke nicht ausreichend,- so daß zur Vermeidung einer Verfärbung durch Licht- und Wärmeeinwirkung neben dem Aktivator noch zusätzlich Stabilisatoren eingesetzt werden müssen. Außerdem weisen die bislang als Aktivatoren verwendeten Produkte infolge ihres verhältnismäßig starken Deckvermögens Weißpigmenteigehschaften . auf, was zur Folge hat, daß es bei Verwendung solcher Aktivatoren nur in Sonderfällen möglich ist, dunkle und satte Farbtöne zu erzielen.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß nicht nur eine ausgezeichnete Kickerwirkung, sondern gleichzeitig auch eine sehr gute Wärme- und Lichtstabilisierung erreicht wird, wenn gemäß der Erfindung ein Zusatz von 0,5 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymerisat, von Cadmium- oder Bleisalzen aus.Monocarbonsäuren mit einer Kohlenstoffatomzahl von 6 bis 14 zum Aktivieren des drucklosen Verschäumens und zum gleichzeitigen Stabilisieren gegen Zersetzung:bei der Herstellung von Produkten auf Basis von Polyvinylchlorid und dessen Mischpolymerisaten verwendet wird.
Im Hinblick auf den gewünschten Effekt haben sich Cadmium- oder Bleisalze von Monocarbonsäuren mit einem oder mehreren Halogenatomen oder mit einer oder mehreren Alkyl- oder Arylgruppen am aromatischen Kern als besonders vorteilhaft erwiesen. . ^
Mit gleich gutem Erfolg können aber auch Gemische der vorerwähnten Salze eingesetzt werden.
Die Menge der erfindungsgemäß als Aktivator und Stabilisator verwendeten Salze kann zwischen 0,5 und 10 Gewichtsprozent der Gesamtmenge des Polymeren betragen. *
Unter den genannten Monocarbonsäuren mit Halogenatomen oder Alkyl- bzw. Arylgruppen am aromatischen Kern haben sich a-Phenylbuttersäure, p-Tolylsäure, ν p-Chlorbenzoesäure und Trichlorbenzylsäure besonders bewährt. .
Daß die erfindungigemäß verwendeten Salze sowohl als Aktivator als auch als Licht- und Wärmestabilisator wirksam sind, soll an Hand der folgenden Ver gleiche bewiesen werden. Ein in Gegenwart von Zinkoxid als Aktivator· hergestelltes Polymerisat sowie ein weiteres Polymerisat, das in Gegenwart eines bekannten Barium-Cadmium-Zink-Stabilisators hergestellt worden ist, wurden in ihrer Verschäumungsdauer und Wärmestabilität 1 mit Polymerisaten verglichen, welche in Gegenwart der erfindungsgemäß verwendeten Salze verschäumt wurden, und die bei diesen Vergleichen erhaltenen Ergebnisse in der Tabelle zusammengestellt. Bei der Durchführung der Vergleichsversuche wurde die Verschäumung jeweils bei 1600C durchgeführt und das verschäumte Produkt anschließend im Ofen einer Temperatur von 1800C ausgesetzt, wobei die Zeit bis zur beginnenden Verfärbung gemessen wurde.
Verschäumungs- Beginnende
dauer Verfärbung
in Sekunden nach Minuten
Handelsüblicher
Aktivator 160 10
Handelsüblicher
Stabilisator 950 45
Cadmiumsalz der
a-Phenylbuttersäure . 158 40.
Cadmiumsalz der
Methylbenzoesäure . ■ 214, 45
Bleisalz der
Methylbenzoesäuje . 165 45
Cadmiumsalz der
Trichlorphenylessig-
säure 229 35
Cadmiumsalz der
u-Äthylhexansäure .. 200 45
Die Verschäumungsdauer wurde bei den in der Tabelle zusammengestellten Versuchen auf folgende Weise bestimmt:
15 g Dioctylphthalat, 15 g Azodicarbonamid und 10 g eines erfindungsgemäßen Kickers wurden in einem Ölbad bei einer Temperatur von 160'C gehalten. Dabei spalteten sich Gase ab, die aufgefangen und gemessen wurden. Nach der in der vorstehenden Tabelle angegebenen Zeitdauer war die Gasentwicklung beendet. Bei dem zur Bestimmung der Wärmestabilität durchgeführten Ofentest wurde folgende Rezeptur, verwendet:
70 Teile Polyvinylchlorid (hergestellt nach dem
SuspensionsVerfahren),
30TeiJe Dioctylphthalat, .;;■ l^Teil Gleitmittel (handelsübliches ■ Mono-
oleat),
r 1 Teil des erfindungsgemäßen Produktes.
- Ein nach dem erfiridungsgemäßen Verfahren bei niedriger Temperatur drucklos hergestelltes Schaumprodukt weist folgende Zusammensetzung auf:
100 Teile Polyvinylchlorid oder Polyvinylchlorid-Mischpolymerisat, : .
60Teile\Weichmacher, z.B. Dioctylphthalat,
4 Teile Treibmittel, z. B. Azodicarbonamid,
1 Teil eines erfindungsgemäßen Produktes.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verwendung eines Zusatzes von 0,5 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymerisat, von Cadmium- oder Bleisalzen aus Monocar-
bonsäuren mit einer KohlenstofFatomzahl von 6 bis 14 zum Aktivieren des drucklosen Vcrschäumens und zum gleichzeitigen Stabilisieren gegen Zersetzung bei der Herstellung von Produkten auf der Basis von Polyvinylchlorid und dessen Mischpolymerisaten.
2. Verwendung eines Zusatzes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Monocarbonsäuren eine oder mehrere Alkyl- oder Aryl- oder Halogengruppen am aromatischen Kern enthalten.
3. Verwendung eines Zusatzes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz aus einem Gemisch der Salze nach den Ansprüchen 1 und 2 besteht.

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