DE1568087A1 - Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Diaminodiphenyl-alkanen oder -aethern - Google Patents
Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Diaminodiphenyl-alkanen oder -aethernInfo
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Description
BADISCHE ANIIIN- & SODA-FABRIK AG
"■
Unser Zeichens O.Z. 24 130 Bk/Hl
Ludwigshafen am Rhein, 8. 3. 1966
Verfahren zur katalytlachen Hydrierung von Diaminodiphenylalkanen oder -äthern
Aus der US-Patentschrift 2,606,927 ist bekannt, daß man Aminodiphenylalkane
in Gegenwart von Äthern, wie Dioxan,' und Kobalt-
oder Nickel-Katalysatoren hydrieren kann. Die nach diesem Verfahren
erhaltenen Ausbeuten sind jedoch unbefriedigend. Nach einem anderen Verfahren (deutsche Patentschrift 888 767) erzielt
man bei der Hydrierung von 4s4-Diamino-diphenylmethan mit Eutheniumkatalysatoren
in Gegenwart von Dioxan gute Ausbeuten. Rutheniumkatalysatoren sind jedoch für technische Zwecke weniger
geeignet, da sie sehr aufwendig sind. Weiter ist bekannt (deutsche
Patentschrift 842 200), daß die Hydrierung von 4,4-Diamino-di-
- ■■■■* ; ■ ' - ■ ■ '
phenylmethan mit Kobalt- oder Nickelkatalysätoren in Gegenwart
von hydrophoben lösungsmitteln und von Erdalkalimetalloxyden mit
hohen Ausbeuten verläuft. Dieses Verfahren ist für eine kontinuierliche
Arbeitsweise nicht geeignet, da die Katalysatormasse
im kontinuierlichen Betrieb nach kurzer Zeit zusammenbackt und dadurch ihre Wirkung verliert.
Es wurde nun gefunden, daß man Diamihodlphenyl-alkaneoder -äther
in Gegenwart bekannter Hydrierungskatalysatoren, wie Kupfer,
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- ζ - . Wim, iOf ίου
Chrom, Mangan, Wolfram, Molybdän, Kobalt oder Hickel, ohne Zusatz
von Erdalkalioxyden in inerten Lösungsmitteln bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck vorteilhaft hydriert, wenn
man als inerte Lösungsmittel cyclische Äther mit einem Sauerstoffatom
im Hing oder Cyclohexylamin in Konzentrationen von 30 bis 90 Gew.%, bezogen auf die Summe von Lösungsmittel und zu
hydrierender Verbindung, verwendet.
Das neue Verfahren hat den Vorteil, daß sich mit leicht zu handhabenden
Katalysatoren Diaminodiphenyl-alkane oder -äther mit hohen Ausbeuten hydrieren lassen. Durch das Fehlen von Erdalkalioxyden
erhält der Katalysator eine lange Lebensdauer, was insbesondere bei einer kontinuierlichen Arbeitsweise wichtig ist.
Dies ist insofern überraschend, als in der deutschen Patentschrift 842 200 beschrieben wird, daß hydrophile Lösungsmittel,
wie Tetrahydrofuran, bei Mitverwendung von Erdalkalimetalloxyden, die Ausbeuten senken und im Journal of the American Chemical Society,
Band 75, 1953, Seite 1156 erwähnt wird, daß die Hydrierung von Diaminodiphenyl-alkanen nur in Anwesenheit von Erdalkalioxyden
mit guten Ausbeuten verläuft.
Bevorzugte Diaminodiphenyl-alkane oder -äther haben die allgemeine
Formel
Λ3
(D,
R2
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3 -
- 3 - ■"■'■■■' O.Z. 24
worin IU"für einen Alkylenrest von 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
wie den Methylen-, Äthylen- oder Propylenrest, oder für eiir *
Sauerstoffatom steht, Rp und R, Wasserstoffatome oder Alkylreste
von 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Äthyl, Isopropyl oder
Butyl, bedeuten und R, ein Wasserstoffatom oder einen aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest -von bis zu 12 Kohlenstoffatomen, wie
Methyl, Äthyl, Isopropyl, Octyl, Dodecyl oder ein Halogenatom
oder einen über eine Ätherfcrücke gebundenen KohlenwasserstOffrest
von 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bezeichnet. Pur die Hydrierung
sind beispielsweise geeignet: 4,4'-DiaminQ-diphenylmethan, 4,4*-Diamino-2,2»-didodecyl-diphenylmethan, N, Ii ·-Dibutyl-4,4'-diamlno-diphenylmethan,
4»4'—Diaminodiphenylpropan-(1,3), 4,4'-T)iaminodiphenylbutan-(1,4),
4f4l-Diaiainodiphenylpropan-(2,2),
2,2'-Diaminodiphenylmethan, 2,4'-Diaminodipheny!methan, 4,4'-Diamino-2,2f
-dichlordiphenylpropan- (2,2), 2,2' -t>iaraino-5,5' dimethoxydiphenylmethan,
Sf9H'-Dimethyl-4,4' -diaminö-diphenyläther.
:
Als Katalysatoren verwendet man bevorzugt die bekannten, leicht
zugänglichen Hydrierkatalysatoren, wie Kupfer, Chrom, Mangan, Wolfram, Molybdän, Kobalt oder Nickel oder deren Gemische. Als
besonders vorteilhaft haben sich die Kobalt- und Nickelkatalysatoren erwiesen. Die Metalle können als solche oder in Form
von Verbindungen, die sich bei erhöhter Temperatur mit Wasserstoff
reduzieren lassen, wie Oxyde, Nitrate, Formiate oder Oxalate, eingesetzt werden. Es ist möglich, die Katalysatoren
als Aufschlämmung oder gesintert, ferner auf Trägern, wie Bimsstein, Aluminiumoxyd oder Ton, gebunden zu verwenden.
90988$/17.1 9
- 4 —
- 4 - 0.Z. 24
Die Hydrierung verläuft beispielsweise bei Drücken von 150 bis 700 atü, vorzugsweise von 200 bis 350 atü.
Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen von 140 bis 300 Ö.
Besonders gute Ergebnisse erhält man bei Temperaturen von 180
bis 2500C.
Bevorzugte cyclische Äther, die als Lösungsmittel verwendet wer den, haben ein Sauerstoffatom und 4 bis 8 Kohlenstoffatome im
Hing und, von dem Sauerstoffatom abgesehen, gesättigte Kohlen·«·
wasserstoff-Struktur. Geeignete cyclische Äther sind beispielsweise Tetrahydrofuran, Tetrahydropyran, Hexamethylenoxyd, 2-Methyltetrahydropyran,
2,4-Dimethyltetrahydrofuran. Besonders gute Ergebnisse erhält man bei der Verwendung von Tetrahydrofuran
oder Hexamethylenoxyd als Lösungsmittel. Man erhält besonders gute Ergebnisse auch dann, wenn man Cyclohexylamin als
Lösungsmittel verwendet.
Die Lösungsmittel werden in Konzentrationen von 30 bis 90 Gew.^1
bezogen auf die Summe von Lösungsmittel und zu hydrierender Verbindung,
angewandt. Vorteilhaft arbeitet man mit 60 bis 80 Gew.#
Lösungsmittel. Man kann den ,Lösungsmitteln auch Ammoniak oder
Methylamin bis zu 20 Gew.#, bezogen auf das Lösungsmittel, zusetzen.
,
Das Verfahren nach der Erfindung führt man beispielsweise aus, indem
man in einen Druckreaktor, der ein Diaminodiphenyl-alkan
oder -äther und die angegebenen Mengen Lösungsmittel sowie eine
909886/1719 " 5 '"
BAD ORiGlNAt
; - 5 - O.Z. 24
"Suspension eines der gekannten Katalysatoren enthält, Wasserstoff
1 unter-den genannten Temperatur- und Druckbedingungen einpreßt«
Das Verfahren läßt sich auch kontinuierlich durchführen, wenn
man in einem senkrecht stehenden Hochdruckrohr von oben oder
von unten über einen auf eine gekörnte Trägermasse aufgebrachten
Katalysator, der gegebenenfalls vorher mit Wasserstoff reduziert wird, bei den angegebenen Druck- und Temperaturbedingungen Wasserstoff
, Diaminodiphenyl-alkane oder -äther und eines der genannten
Lösungsmittel leitet.
Bei einer besonders yorteilhaften Ausführungsform der beschriebenen
kontinuierlichen Arbeitsweise wird der Lösungsmittelgehalt
während der Hydrierung dadureh konstant gehalten, daß man das
mit dem überschüssigen Wasserstoff ausgetragene Lösungsmittel kontinuierlich ersetzt oder vorzugsweise den überschüssigen, mit
Lösungsmitteldampf beladenen Wasserstoff im Kreis nach Ergänzung
der verbrauchten Mengen wieder der Reaktion zuführt, wobei darauf zu achten ist, daß die Temperatur des zurückgeführten
Wasserstoff es die. Hydriertemperatur um nicht mehr als 6O0C unterschreitet
und die zugeführte G-esamtmenge an Wasserstoff bei gegebenem Druck; und Temperatur einen Sättigungsgrad an Lösungsmittel
von mindestens 40 $, vorzugsweise 80 bis 100 ^, hat. Es ist
auch vorteilhaft, einen Teil des Reaktionsgemisches im Kreis zu führen. : ;
Aus dem ausgetragenen Reaktionsgemisch werden die Diaminodicycloalkane
oder -äther durch fraktionierte Destillation gewonnen.
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BAD ORIGINAL
- 6 - O.Z. 24
Diaminodicyclo-alkane oder -äther, die nach dem Verfahren der
Erfindung hergestellt werden, sind wertvolle Ausgangsstoffe zur Herstellung von hochmolekularen Verbindungen.
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile. Die Gewichtsteile verhalten sich zu den Raumteilen wie
Kilogramm zu Liter.
In einen Druckreaktor aus korrosionsbeständigem Stahl werden 840 Teile Diaminodiphenylmethan mit circa 95 Gew.$ 4,4'-Isomeren
und 5 Gew.# 2,2'- und 2,4'-Isomeren, 400 Teile Tetrahydrofuran
sowie 100 Teile Kobaltoxyd eingeführt. Der Druckreaktor wird geschlossen und mit Stickstoff gespült. Man hydriert 8 Stunden
bei 195 bis 2050C und 300 atü Wasserstoff. Der während der Hydrierung
abfallende Druck wird in Perioden von 30 Minuten auf 300 atü nachgestellt. Der Autoklav wird abgekühlt und entleert.
Aus dem Reaktionsgemisch wird der Katalysator durch Filtration abgetrennt .und mit wenig Tetrahydrofuran gewaschen· Die vereinigten
lösungen werden fraktioniert destilliert. Man erhält 700 Teile 4,4'-Diamino-dicyclohexylmethan vom Kpn , : 1260C, das bei
39»6°C erstarrt. Die Ausbeute beträgt 86,5 % der Theorie.
Ein senkrecht stehender Hochdruckreaktor wird mit 1«0 Raumteilen
eines Kobaltkatalysators mit 30 Gew.$ Kobaltoxyd auf Bimsstein
909888/1713 "7 "
BAD ORIGINAL
* .--. 7 --.:■·. Ο.Ζβ 24 130
(Korngröße = 5 bis 5 mm) gefüllt·' Der Katalysator wird dann .60
Stunden bei 32O0G drucklos mit Wasserstoff reduziert, das entstehende
Wasser wird abgelassen. Dann werden stündlich 0,150 Raumteile eines Flüssigkeitsgemisehes aus 30 Gew.#. Diaminodiphenylmethan
und 70 Gew.56 Tetrahydrofuran in den Reaktor eindosiert.
Dabei wird die Innentemperatur auf 200 bis 2200G und der
Druck mit Wasserstoff auf 300 atü gehalten. Am Boden des Reaktors
wird über einen Druckabscheider das Reaktionsgemisch abgenommen.
Der Austrag wird durch Destillation aufgearbeitet * Man erhält
aus 1000 Teilen Reaktionsgemisch 263 Teile Diaminodicyclohexylmethani
Kp0 ^ = 1270C. Die Ausbeute beträgt 83,8 $ der Theorie.
Ein senkrecht stehendes Hochdruckrohr, das mit einem Raumteil
eines Katalysators, bestehend aus 30 # Kobaltoxyd,auf Bimsstein
beschickt ist, wird von oben pro Stunde mit 0^15 Raumteilen eines
Gemisches aus 30 Gew.$> 4,4'-Diaminodiphany!methan und 70 Gew.#
Tetrahydrofuran sowie 1 500 Raumteilen Wasserstoff beschickt.
Die Reaktionsbedingungen sind 200 bis 23Q0C und 300 atü. Am
unteren Ende des Hochdruckreaktors wird das Gemisch ausgetragen und in einem Abscheider von überschüssigem Wasserstoff getrennt.
Der mit Tetrahydrofuran gesättigte Wasserstoff wird mit frischem
Wasserstoff vereinigt und wieder in das Hochdruckrohr eingespeist. Aus 1000 Teilen vom Lösungsmittel befreiten Reaktionsgemisch
erhält man durch fraktionierte Destillation 860 Teile
(86,0 $> der Theorie) 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan vom
= 128°C.
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Claims (1)
- - 8 - O.Z. 24 130PatentanspruchVerfahren zur katalytischen Hydrierung von Diaminodiphenylalkanen oder -äthern in Gegenwart bekannter Hydrierungskatalysatoren, wie Kupfer, Chrom,. Mangan, Wolfram, Molybdän, Kobalt oder Nickel, ohne Zusatz von Erdalkalioxyden in inerten lösungsmitteln bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man als inerte Lösungsmittel cyclische Äther mit einem Sauerstoffatom im Ring oder Cyclohexylamin in Konzentrationen von 30 bis 90 Gew.^, bezogen auf die Summe von lösungsmitteln und zu hydrierender Verbindung, verwendet.BADISCHE ANILIN- & SODA-FABRIK AG909886/1719
BAD 0RK3JNAL
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