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Die Erfindung geht aus von einer Patrone für Injektionsspritzen mit
einer Ampulle, einer Hohlnadel an der Kopfseite der Ampulle und einem, die Hohlnadel
und den Ampulleninnenraum trennenden Stopfen im kopfseitigen Ende der Ampulle, wobei
der Stopfen eine dünnwandige elastische Membran aufweist, die durch Ausübung eines
Drucks auf den Ampulleninhalt in Richtung der Hohlnadel verformbar und durchtrennbar
ist.
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In den Fällen, in welchen ein Medikament in der Patrone enthalten
ist, ist es bereits bekannt, die Abdichtung mit Hilfe einer Membran zu erzielen,
die, wenn der Inhalt der Patrone benutzt werden soll, entweder durch eine Bewegung
der Injektionsnadel mit Bezug auf die Patrone durchstoßen wird, oder es wird die
Membran so in Kontakt mit der Nadel gedrückt oder gedehnt, daß die Nadel die Membran
durchstechen kann (Deutsche Patentschrift 562220 bzw. USA.-Patentschrift 2735429).
Dabei besteht die Gefahr, daß Membranteilchen die Kanüle verstopfen.
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Ferner ist es bekannt, wenn sich in der Patrone ein Medikament befindet,
die Verbindung zwischen einem Flüssigkeitsbehälter und der Nadel dadurch herzustellen,
daß eine biegsame Membran zum Platzen gebracht wird, welches Platzen durch den Flüssigkeitsdruck
herbeigeführt wird, der auf die Membran in der Weise ausgeübt wird, daß sich diese
ausdehnt und schließlich infolge der geringer werdenden Wandstärke platzt oder an
durchstechenden Vorsprüngen in der Bewegungsbahn der sich ballonförmig ausbauchenden
Membran zur Anlage kommt.
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In den meisten Fällen geschieht vor dem Einspritzen eines Medikaments
bei einem Patienten und um festzustellen, ob die Spitze der Nadel nach dem Durchdringen
der Haut in den richtigen Bereich eingedrungen ist, die Verabreichung des Medikaments
in der Weise, daß eine Saug- oder Rückwärtsbewegung des Kolbens der Spritze durchgeführt
wird, um eine Probe der Flüssigkeit, mit der sich die Spitze der Nadel in Berührung
befindet, anzusaugen und in Augenschein zu nehmen. Dies erfordert eine unbehinderte
Flüssigkeitsbewegung an der geplatzten Membran vorbei. Bisher waren jedoch die Membrane
so geformt, daß bei der Ansaugbewegung die an der Membran verbliebenen Bruchstücke
die Neigung hatten, eine Behinderungsstellung einzunehmen. Diese Gefahr besteht
besonders, wenn durch die ballonförmige Ausbauchung der Membran durch das Dehnen
derselben, dem Material eine mehr oder weniger bleibende Verformung mitgeteilt worden
ist, so daß beim Aufhören des Drucks die Teile der durchbrochenen Membran einander
überlappen können, wodurch das Ansaugen von Flüssigkeit aus dem Patienten in die
Spritze verhindert wird.
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Aufgabe der Erfindung ist daher, die Membran so zu gestalten, daß
sowohl beim Injizieren als auch beim Ansaugen eine Behinderung der Flüssigkeitsbewegung
infolge einer Verstopfung der Nadel oder infolge der Membranwirkung vermieden, und
der Widerstand gegen Ansaugwirkungen herabgesetzt ist.
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Ausgehend von einer Patrone der eingangs genannten Art wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Stopfen einen in die Ampulle einsetzbaren
Hohlzylinder und einen zwischen einem kopfseitigen Endflansch der Ampulle und einem
hohlen Nadelhalter einklemmbaren Flansch aufweist, wobei die Membran das flanschseitige
Ende des llohlzylinders abschließt, in Richtung zur Ampulle
zurückgebogen ist und
in entgegengesetzter Richtung aufblähbar und sprengbar ist.
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Dabei wölbt sich durch Ausüben eines Drucks die Membran zur Kanüle
hin und bläht sich auf, bis sie - gegebenenfalls unter Einwirkung von Messerkanten
- platzt. Bei einer Injektion bleibt die Membranöffnung frei. Wird der Spritzenkolben
zurückgezogen, beispielsweise bei einer Blutentnahme, nimmt die Membran wieder ihre
ursprüngliche Stellung ein und wölbt sich zur Kolbenseite hin, wobei die Ränder
der Öffnung sich an die Innenwand der Bohrung im Stopfen anlegen, so daß auch in
diesem Fall die Öffnung frei bleibt.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung wird ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung nachfolgend in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben, und
zwar zeigen F i g. 1 eine Ansicht im Längsschnitt einer Patrone für Injektionsspritzen
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung und F i g. 2 eine Draufsicht der Membran
in deren normalen Zustand.
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In F i g. 1 ist eine Patrone mit einer Ampulle 10 und den zugehörigen
Teilen und eine Hohlnadel 12 mit den zugehörigen Teilen dargestellt. Die Nadel ist
an ihrem vorderen Ende zugespitzt, wie bei 14 gezeigt, damit sie in den Körper eindringen
kann, während sie an ihrem hinteren Ende 16 nicht spitz zu sein braucht. Wie dargestellt,
ist das Nadelende 16 stumpf und liegt innerhalb des Halsteils 18 eines Nadelhalters
oder Nadelschutzes und ist in beliebiger -herkömmlicher Weise an diesem befestigt.
Der Halter ist mit einer großen Kammer geformt, wie bei 22 angegeben, in welcher
sich die Membran-Durchstoßorgane 24 befinden. Bei der dargestellten Ausführungsform
sind diese Organe Vorsprünge, welche mit dem hohlen Halter aus einem Stück bestehen
bzw. mit diesem fest verbunden sind, welcher Halter aus Kunststoff, Gummi od. dgl.
besteht. Vorzugsweise ist der Halter aus einem transparenten Kunststoffmaterial
hergestellt, so daß beobachtet werden kann, welche Membranwirkung innerhalb des
Halters stattfindet und so daß die angesaugte Flüssigkeit innerhalb des Halters
statt in dem das Medikament enthaltenden Teil der Patrone betrachtet werden kann.
Bei der letzteren Betrachtungsweise ist natürlich eine stärkere Ansaugung als für
das Betrachten im Halter erforderlich. Die Vorsprünge 24 sind mit Schrägkanten geformt,
welche Grate oder Messerkanten 26 bilden, die in eine sich ausdehnende Membran einschneiden
können, wie nachfolgend erläutert wird.
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Der Nadelhalter wird an der Ampulle in beliebiger Weise festgespannt,
beispielsweise durch Andrücken eines Aluminiumrings 28 über die Schulter eines Endteils30
der Ampulle und über einen mit dem Halter aus einem Stück bestehenden Ringflansch
32.
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Der Nadelhalter wird an der Ampulle zusammen mit dem Flansch 34 eines
Stopfens 36, vorzugsweise aus Weichgummi, festgeklemmt, welcher Stopfenflansch zwischen
der offenen Mündung des Halters und dem Endteil der Ampulle zusammengedrückt wird.
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Der Flansch des Stopfens besteht mit einem Zylinder 38 aus einem
Stück, der einen hohlen Kanal aufweist und in den Hals der Ampulle 10 eingepreßt
wird. Das vordere Ende des Kanals ist durch einen dehnbaren Wandabschnitt bzw. eine
Membran 44 abgeschlossen, die ausreichend dünn ist, so daß, wenn
eine
Flüssigkeit in der Ampulle durch einen Kolben, beispielsweise durch den Kolben 42,
betätigt wird, die Flüssigkeit durch den Kanal im Zylinder 38 gegen die Membran
gedrückt wird. Hierdurch wird die Membran zurückgebogen. Mit anderen Worten, die
Membran hat normalerweise eine solche Form, daß sie zum Nadelende der Spritze konkav
und zum Medikamentende der Spritze konvex ist. Die Membran kann im Querschnitt normalerweise
gekrümmt sein. Vorzugsweise hat die Membran, wie in der Zeichnung dargestellt, eine
konische Form. Wenn auf das Medikament in der Ampulle ein Druck ausgeübt wird, springt
die Membran in einen entgegengesetzten Zustand, d. h. die konkave Form wird eine
konvexe Form, und die Membran baucht sich ballonförmig aus und platzt, entweder
weil die Wände der Membran zu dünn werden, um dem ausgeübten Druck Widerstand leisten
zu können, oder weil sie mit den Messerkanten 26 der Vorsprünge in Berührung kommt.
Hierauf bewegen sich infolge der Elastizität des Gummis und der im Gummi innewohnenden
Kräfte die restlichen Teile der Membran mehr oder weniger zu der normalen zurückgebogenen
Stellung zurück. Auf diese Weise wird erreicht, daß beim nachfolgenden Ansaugen
die entstandene Öffnung sich noch weiter öffnet, statt daß diese Öffnung verstopft
wird.
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Im Gebrauch der Patrone wird die Ampulle mit einem Medikament, beispielsweise
mit einem flüssigen Medikament46, gefüllt und in einen nicht gezeigten Patronenhalter
gebracht, der mit einer Kolbenstange zum Kuppeln mit dem Kolben 42 versehen ist,
beispielsweise mittels der Schraube 48, die in den Kolben eingebettet ist. Die Kolbenstange
wird dann betätigt, um den Kolben 42 zum vorderen Ende der Patrone zu drücken. Die
Flüssigkeit innerhalb der Patrone wird durch den Kanal im Stopfen 38 gefördert und
baucht die Membran 40 ballonförmig in die Kammer22 des Nadelhalters 20 aus, bis
die Membran entweder infolge der inneren Spannungen derselben reißt oder bis sie
durch das Auftreffen ihrer dünn gewordenen ballonförmig aufgebauchten Wand an den
Vorsprüngen 24 zum Zerplatzen gebracht wird. Die scharfe Kante 26 der Vorsprünge
gewährleistet das Reißen des Ballons. Auf diese Weise ist ein freier Durchtritt
für das Medikament aus der
Ampulle und aus der Nadel heraus geschaffen. Das Ansaugen
kann dadurch geschehen, daß an der Kolbenstange unmittelbar nach dem Reißen der
Membran, das durch den transparenten Halter 20 beobachtet werden kann, eine Rückzugswirkung
ausgeübt wird. Infolge der normalen zurückgebogenen Lage der Membran kann das Ansaugen
viel leichter geschehen, da eine Blockierung des Blutflusses aus dem Patienten durch
sich überlappende oder einander berührende Membranbruchstücke vermieden wird und
durch das Ansaugen der Durchlaß der geplatzten Membran eher geöffnet als geschlossen
wird.
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Hierbei ist zu erwähnen, daß wegen der Schneidelemente24 das hintere
Ende der Nadel nicht geschärft zu werden braucht, so daß sich die Kosten für die
Herstellung der Nadeln verringern und die Anordnung des hinteren Endes der Nadel
nicht kritisch ist.