DE2149550C3 - Tülle zum Ansetzen an eine Kolbenspritze - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Tülle zum Ansetzen an ein Kopfstück auf der Stirnwand einer Kolbenspritze zum Ausspritzen oder Ansaugen einer medizinischen Flüssigkeit, mit einer zentralen Bohrung, die im angesetzten Zustand mit einem in der Stirnwand vorgesehenen zentralen Durchlaß in Verbindung steht, und mit diametral einander gegenüberliegenden schräg nach vorne weisenden öffnungen am vorderen Ende.

Eine Tülle dieser Art ist nach der CH-PS 1 30 800 bekannt. Diese Tülle weist an ihrem vorderen Ende eine Verdickung auf und kann daher nicht ohne Schwierigkeit und ohne Schmerzerzeugung in eine enge Körperöffnung eingeführt werden.

Nach der US-PS 27 48 769 ist eine Tülle bekannt, die vor ihrer schneidenförmigen Spitze seitliehe A ustrittsöffnungen aufweist. Eine dieser beiden öffnungen mündet dabei in einer bogenförmigen Krümmung der Tülle kurz vor ihrer schneidenförmigen Spitze. Auch diese Tülle kann Verletzungen hervorrufen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tülle eingangs genannter Art anzugeben, die verhältnismäßig leicht und ohne Schmerz oder Verletzungen zu verursachen, in eine Körperöffnung eingeführt werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Tülle dadurch gekennzeichnet, daß sich die Tülle in Richtung zum vorderen Ende bogenförmig verjüngt und die diametral einander gegenüberliegenden öffnungen in der bogenförmigen Verjüngung münden und mit der zentralen Bohrung verbunden sind.

Mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Tülle können auch Gummiverschlüsse durchstoßen werden, ohne daß dabei Gummiteilchen abgeschnitten werden oder zerbröckeln und etwa in eine Flüssigkeit in einem Gefäß fallen, das mit dem Gummiverschluß verschlossen ist. Auch wird ein Herausschneiden von Lappen aus einem solchen Gummiverschluß vermieden. Zum erleichterten Durchdringen des Gummiverschlusses kann dabei die Tülle sogar gedreht werden.

Die Tülle läßt sich in Massenfertigung mit geringem Aufwand herstellen, wenn sie aus Kunststoff besteht

Dient die Tülle zum Durchstechen von elastomeren Verschlüssen, also Gummiverschlüssen, so iäuft ihr vorderes Ende bevorzugt in einer Spitze aus.

Dient die Tülle für urologische Zwecke, so läuft ihr vorderes Ende bevorzugt in ein Verrundung aus.

Die Erfindung wird im folgenden an Ausführungsbeispielen unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine perspektivische Ansicht einer Kolbenspritze mit Tülle in nicht zusammengesetztem Zustand; F i g. 2 einen Schnitt durch die Tülle nach Fig. I;

F i g. 3 einen Schnitt durch eine andere Kolbenspritze mit Tülle in zusammengesetztem Zustand;

F i g. 4 die Kolbenspritze nach F i g. 1 in Verbindung mit einer Infusionsflasche in nicht zusammengesetztem Zustand im Schnitt;

F i g. 5 die Kcibenspritze nach den F i g. 1 und 4 zur Einspritzung eines Medikaments in eine Flasche mit intravenöser Lösung in zusammengesetztem Zustand im Schnitt;

F i g. 5 eine Tülle in Verbindung mit einer Injektionsspritze im Schnitt;

F i g. 7 eine perspektivische Ansicht auf das offene Ende einer Ampulle und den zugehörigen Stöpsel;

Fig.8 eine andere Ausbildung einer Kolbenspritze mit Tülle entsprechend F i g. 1 und 4;

Fig.9 eine Seitenansicht eines anderen Beispiels einer Tülle;

Fig. 10 eine vergrößerte Ansicht der Spitze der in F i g. 9 gezeigten Tülle;

F i g. 11 eine Schnittansicht nach der Linie 11-11 der Fig. 10.

Die Kolbenspritze gemäß Fig. 1, 4 und 8 umfaßt einen zylindrischen, hohlen, röhrenförmigen Halter 10, der ein offenes Ende 12 und ein geschlossenes Ende 14 besitzt. Eine zylindrische Ampulle 16 hat einen elastischen Stöpsel 18 in ihrem offenen Ende, der entlang den Innenwänden der Ampulle 16 gleiten kann. Der Stöpsel 18 hat eine dünne, unverletzte, in der Mitte gelegene Zwischenwand. Der Stöpsel 18 ist mit einem ein Außengewinde tragenden Ansatz 20 versehen. Der röhrenförmige Halter 10 weist in seinem Innenraum eine Nadel 22 und an seinem äußeren Ende eine Tülle 24 auf, wobei die Tülle 24 mit einer Bohrung 26 versehen ist, die sich zu schrägen Ausstoßkanälen 28 und 30 erstreckt, die in öffnungen 32 und 34 enden. Die Tülle 24 kann entweder ein urologischer Tubus sein oder eine Röhre, die geeignet ist, den Stöpsel auf einer Infusionsflasche zu durchstoßen; Ausführungsformen letzter Art sind in den F i g. 1, 2, 4 bis 11 abgebildet. Der Hauptunterschied zwischen den zwei Ausführungsformen von Röhren besteht darin, daß der urologische Tubus ein glattes, abgerundetes Ende besitzt, wohingegen die Röhre zum Durchstoßen eine scharfe Spitze am Ende hat.

Innerhalb des röhrenförmigen Halters 10 befindet sich ein Teil 36 zum Übertragen des Axialdrucks. Das untere Ende der Nadel 22 steht mit einem Loch 38 in dem geschlossenen Ende des röhrenförmigen Halters 10 in Verbindung. Das obere Ende 40 der Nadel 22 lauft spitz zu mit einem darin befindlichen Loch 42. Der Teil 36 hat in der Nähe seines oberen Endes ein Innengewinde 44, so daß das Gewinde auf dem Ansät/ 20 in dem Gewinde 44 aufgenommen wird, während das spitze Ende 40 der Nadel den Stöpsel 18 durchsticht. Wenn der Ansatz 20 in das Gewinde 44 eingeschraubt ist, wirkt der Stöpsel 18 wie ein Druckkolben, um den

Inhalt der Ampulle 16 durch die Nadel 22 und die Bohrung 26 herauszutreiben, während die Ampulle 16 in den röhrenförmigen Halter 10 hineingedrückt wird.

Bei Benutzung für intravenöse Zwecke wird die Ampulle 16, die das flüssige Medikament enthält, teilweise mit dem Halter 10 verbunden, und zwar dadurch, daß die Ampulle und damit das Gewinde auf dem Ansatz in das Gewinde 44 eingedreht wird. Die Tülle 24 wird dann benützt, um den Stöpsel 46 auf einer Infusionsflasche 48 zu durchstoßen. Das Gewinde wird dann weiter eingedreht, bis das Gewinde 20 auf dem Stöpsel 18 vollständig mit dem Gewinde 44 im Eingriff ist, wie in F i g. 5 dargestellt An dieser Stelle hat das spitze Ende 40 den Stöpsel 18 durchstoßen. Durch Ausüben einer leichten, weiteren Kraft auf die Ampulle kann diese in den Halter eingedrückt werden, wobei der Stöpsel das Herausdrücken des Inhalts aus der Ampulle durch die Tülle bewirkt, wie in F i g. 5 dargestellt, und der Inhalt in eine Infusionsfläche 48 gelangt Der Inhalt der Infusionsflasche wird dann dem Patienten in üblicher Weise verabreicht

Da der Gebrauch für die Einführung von Medikamenten in die Vagina im wesentlichen derselbe ist, wie oben beschrieben, wird dies nicht näher erläutert

Während der Lagerung kann die Tülle 24 mit einer Schutzkappe 50 versehen werden. Diese Kappe wird vor der Benützung entfernt.

Alle Teile bestehen vorzugsweise aus Kunststoff, außer der Ampulle 16 und dem Stöpsel 18. Die Ampulle ist im Regelfall eine Glaskapsel und der Stöpsel wird aus einem elastischen Gummi hergestellt, der sich mit dem Medikament, das sich in der Ampulle befindet, verträgt.

F i g. 6 zeigt eine herkömmliche Spritze 52 mit einem Kolben 54. Die Tülle 56 ist im wesentlichen wie oben beschrieben ausgebildet

F i g. 3 zeigt eine Ampulle 58 — vorzugsweise in Form eines Glas- oder Plastikzylinders — mit einem geschlossenen Ende 60 und einem offenen Ende 62. Ein elastischer Stöpsel 64 ist mit einer in der Mitte gelegenen Bohrung 66 versehen, die sich durch den Stöpsel erstreckt und von einer geschlossenen Zwischenwand überspannt wird, die bei Gebrauch von der Nadel durchstoßen wird. Der Stöpsel 64 hat einen schmäleren Teil 68, der mit einem Außengewinde 70 versehen ist, sowie einen dickeren Teil 72, der nach außen stehende Ringe 74, 76 und 78 trägt. Die Ampulle 58 kann in eine übliche Füllmaschine eingelegt werden, wie sie gewöhnlich in pharmazeutischen Fabriken benützt wird, und mit einer zum Spritzen vorgesehenen Flüssigkeit gefüllt werden. Danach kann der Stöpsel 64 in die Ampulle 58 eingeführt werden, bis sich alle drei Ringe 74,76 und 78 innerhalb der Ampulle befinden.

Ein Halter 80 von im allgemeinen zylindrischer Form weist im Inneren einen zweiten zylindrischen Teil als Innenrohr 82 auf. Der Halter 80 ist an seinem offenen

ίο Ende mit einem nach außen stehenden Flansch 84 versehen. Das Innenrohr 82 ist an seinem äußeren Ende mit einem Innengewinde 86 versehen, das auf das Außengewinde 70 des Stöpsels 64 paßt Das Gewinde ist lose gepaßt um keinen wesentlichen Reibungswiderstand zu bieten, damit beim Zusammenschrauben des Gewindes der Widerstand gering genug ist, um den Preßsitz der Ringe 74,76 und 78 innerhalb der Ampulle 58 nicht zu übersteigen. Der Halter 80 ist mit einem geschlossenen Ende 88 versehen und trägt einen sich nach außen erstreckenden Kopf 90, der eine innenliegende Bohrung 92 hat in die eine Nadel 94 fest eingeklebt ist z. B. mit Hilfe eines Epoxiklebers. Die Nadel ist an ihrem einwärts gerichteten Ende 96 zugespitzt

Der sich nach außen erstreckende Kopf 90 trägt eine Tülle 100, die mit einem glatten abgerundeten Ende zum Einführen in die Vagina oder andere Körperöffnungen versehen ist Der Halter 80 wird mit den Fingern der einen Hand und die Ampulle 58 mit den Fingern der anderen Hand gefaßt Dann wird die Ampulle 58 im Uhrzeigersinn so gedreht, daß sich das Außengewinde 70 mit dem Innengewinde 86 verbindet bis es einen Punkt erreicht an dem das zugespitzte Ende 96 der Nadel 94 den Stöpsel 64 durchsticht, um so die Verbindung zwischen der Nadel 94 und dem Inhalt der Ampulle 58 herzustellen.

Sind der Halter oder die Spritze aus Kunststoff hergestellt so kann die Tülle 104, wie sie in F i g. 9 und 11 dargestellt ist aus Kunststoff separat geformt

«o werden und auf dem Halter oder dem Kopf befestigt werden. Die Tülle ist mit zwei öffnungen 106 und 108 versehen. Jedoch sind auch drei oder sogar vier öffnungen möglich. Die Kantet 110 der Tülle 104 sind scharf, so daß sie als Schneiden wirken. Die vorderste Spitze 112 erleichtert das Eindringen in den Stöpsel einer Flasche mit intravenöser Lösung.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Tülle zum Ansetzen an ein Kopfstück auf der Stirnwand einer Kolbenspritze zum Ausspritzen oder Ansaugen einer medizinischen Flüssigkeit, mit einer zentralen Bohrung, die im angesetzten Zustand mit einem in der Stirnwand vorgesehenen zentralen Durchlaß in Verbindung steht, und mit diametral einander gegenüberliegenden schräg nach vorne weisenden öffnungen am vorderen Ende, dadurch gekennzeichnet, daß sich .die Tülle (24, 55, 100, 104) in Richtung zum vorderen Ende bogenförmig verjüngt und die diametral einander gegenüberliegenden öffnungen (32, 34, 106, 108) in der bogenförmigen Verjüngung münden und mit der zentralen Bohrung (26) verbunden sind.

2. Tülle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Kunststoff besteht

3. Tülle nach Anspruch I oder 2 zum Durchstechen von elastomeren Verschlüssen, dadurch gekennzeichnet, daß ihr vorderes Ende in einer Spitze (112) ausläuft.

4. Tülle nach Anspruch 1 oder 2 für urologische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß ihr vorderes Ende in einer Vcrrundung ausläuft.