DE1564103C3 - Elektrolytisch leitende Paste zur Erniedrigung des Übergangwiderstandes an Körperelektroden für medizinische Anwendungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Elektrodenpaste nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Solche Elektrodenpasten sind sowohl aus der DE-PS 8 92 944 als auch aus der US-PS 30 27 333 bekannt.

Sofern es sich bei den mit den Pasten zur Verwendung kommenden Elektroden nicht um sogenannte unpolarisierbare Elektroden handelt, die entweder aufgrund der chemischen Trägheit des Materials oder aufgrund eines besonderen Aufbaus keine Ionen in die wäßrige Elektrolytmischung schicken, ist bei der Anwendung solcher Elektrodenpasten zwangsläufig mit der Entstehung sogenannter Polarisationsspannungen zu rechnen.

Polarisationsspannungen werden vor allem durch Gasschichten an der Oberfläche des Elektrodenmetalls erzeugt, wenn Metallionen in Lösung gehen. Die Ursache der Polarisationsspannung kann jedoch auch in Metallionen beruhen, die bereits im Elektrolyt oder im Feuchtigkeitsfilm der Hautoberfläche vorhanden sind. Die durch solche Polarisationsspannungen erzeugte Störung bei der Ableitung von Körperaktionsspannungen oder bei der Applikation von elektrischen Reizimpulsen hängt im wesentlichen von der Kapazität des Polarisationselementes ab. Je größer die Kapazität desto weniger macht sich der Einfluß der Polarisation bemerkbar. Im allgemeinem.; aber reicht die zulässige Elektrodengröße nicht aiis, -um auf diese Weise den Einfluß der Polarisation zu eliminieren.

Bekannte Elektrodenpasten enthalten außer einem geleebildenden Grundstoff, z. B. Stärke, noch wenigstens einen Elektrolyten, z. B. Kochsalz oder Soda, sowie — wie in der DE-PS 9 43 610 beschrieben — zur Vermeidung von Hautreizungen Beimengungen, wie Ammoniak- oder Ammoniakkarbonatlösungen. In der DE-PS 8 92 944 ist eine Paste zur Verringerung des Übergangswiderstandes zwischen Elektroden und biologischen Geweben vorgeschlagen, die für eine leichte Lagerhaltung zunächst in Form von Salzen in trockenem Zustand vorliegt und dann in Verbindung mit

ίο Wasser eine elektrolytische Flüssigkeit ergibt. Andere Beimengungen sind in der US-PS 30 27 333 beschrieben. Diese Beimengungen sollen u. a. die Reinigung der Haut nach Anwendung der Elektrode ermöglichen und verhindern, daß Hautreizungen auftreten. Außerdem soll dadurch auch eine antiseptische Wirkung erzielt werden. Aus diesem Stand der Technik sind jedoch keine Maßnahmen bekannt, die geeignet sind eventuell auftretende, unerwünschte Polarisationsspannungen an dem Übergang Elektrode-Gewebe zu vermeiden.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, durch zusätzliche Bestandteile zur Elektrodenpaste den störenden Einfluß der Polarisation an der Grenzfläche zwischen der Metallelektrode oder der Hautoberfläche und der Elektrodenpaste zu kompensieren bzw. die Polarisationsspannungen herabzusetzen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch erfüllt, daß als zusätzlicher Bestandteil als Komplexbildner wirkende chemische Verbindungen beigefügt sind, die die aus der Elektrode oder aus der Hautoberfläche in die Paste eindiffundierenden Metallionen komplex binden und damit die Polarisationsspannung neutralisieren.

Die Komplexbildner können in einem Gewichtsverhältnis von 0,05% bis 2%, vorzugsweise aber in einem Gewichtsverhältnis von 0,1% bis 1% beigefügt sein.

Diese Menge ist ausreichend, um die gelösten Metallionen zu binden.

Als Komplexbildner kommen vor allem die Salze der Aethylendiamintetraessigsäure und der Nitrilotriessigsäure sowie spezifisch wirksame Komplexbildner für SchwermetaUionen in Frage.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Elektrodenpaste zur Erniedrigung des Übergangswiderstandes zwischen der Oberfläche biologischer Gewebe und einer Abnahme biologischer Aktionssparinungen oder zur Applikation elektrischer Reizungen dienenden Metallelektrode, bestehend aus einer wäßrigen Mischung von aus Salzen gebildeten Elektrolyten, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzlicher Bestandteil als Komplexbildner wirkende chemische Verbindungen beigefügt sind, die die aus der Elektrode oder aus der Hautoberfläche in die Paste eindiffundierten Metallionen komplex binden und damit die Polarisationsspannung neutralisieren.

2. Elektrodenpaste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komplexbildner in einem Gewichtsverhältnis von 0,05% bis 2%, vorzugsweise 0,1 % bis 1 % beigefügt sind.

3. Elektrodenpaste nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Komplexbildner in Form von Salzen der Aethylendiamintetraessigsäure oder der Nitrilotriessigsäure oder auch Mischungen dieser Verbindungen beigefügt sind.

4. Elektrodenpaste nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Komplexbildner für Schwermetallionen beigefügt sind.