DE1560683B2 - Deckenstoff aus einer Zwischenschicht und zwei ungewebten Deckschichten - Google Patents
Deckenstoff aus einer Zwischenschicht und zwei ungewebten DeckschichtenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Deckenstoff aus einer Zwischenschicht und zwei ungewebten
Deckschichten, die durch Nadelung miteinander verbunden sind.
Bei einem bekannten Stoff dieser Art (USA.-Patentschrift 3117 905) besteht die Zwischenschicht
aus einem losen Gewebe. Dieses verleiht dem Stoff zwar Stabilität und Festigkeit in Längs- und Querrichtung,
doch hat das Zwischengewebe den Nachteil, daß es dem Stoff eine unerwünschte Steifigkeit
verleiht.
Der Stoff hat dann nicht die gewünschte Drapierbarkeit und den weichen Griff, den man insbesondere
von Schlafdecken u. dgl. erwartet. Bei einem Stoff der bekannten Art ist es ferner möglich, daß die
Schichten sich voneinander ablösen. Sind die Deckschichten nur leicht und dünn, besteht schließlich die
Gefahr, daß das Zwischengewebe durch sie hindurch sichtbar ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Stoff der angegebenen Art zu schaffen, der
einen homogenen Aufbau aufweist, weich und drapierfähig ist. Eine Trennung der Schichten soll bei
ihm ausgeschlossen sein. Hierzu ist nach der Erfindung vorgesehen, daß die Zwischenschicht und die
beiden Deckschichten aus je einem Krempelvlies mit in Querrichtung der Stoffbahn orientierten Fasern
bestehen und daß die Zwischenschicht mit in Längsrichtung verlaufenden'Maschenstäbchen versehen ist.
Die Vernadelung der drei Krempelvliese ergibt für die fertige Decke einen homogenen Aufbau und eine
feste, untrennbare Verbindung der Schichten. Die Querfestigkeit des Stoffes ist durch die Querorientierung
der Fasern in den Krempelvliesen gegeben, während die in Längsrichtung verlaufenden Maschenstäbchen
dem Stoff die erforderliche Längsfestigkeit verleihen.
Bei der Herstellung eines geschichteten Gemischfilzes ist es bekannt (Patentschrift 17 100 des Amtes
für Erfindungs- und Patentwesen in Ost-Berlin) Vliese aus filzbaren und nicht filzbaren Fasern, also
von verschiedener Beschaffenheit miteinander zu verbinden. Dabei wird aber die Festigkeit in Querrichtung
nicht durch querorientierte Fasern im Vlies, sondern durch sich in Querrichtung erstreckende
Nähte erreicht. Durch das Filzen wird bei dem bekannten Stoff eine weniger intensive Verbindung der
einzelnen Schichten erreicht als beim Nadeln.
Eine Erhöhung der Festigkeit in Querrichtung wird bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Deckenstoffs nach der Erfindung dadurch erreicht, daß in die die Maschenstäbchen bildenden Fäden Querschußfäden eingearbeitet sind. Zweckmäßigerweise können die die Maschenstäbchen bildenden Fäden auch in eine Trikotbindung eingearbeitet sein.
Eine Erhöhung der Festigkeit in Querrichtung wird bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Deckenstoffs nach der Erfindung dadurch erreicht, daß in die die Maschenstäbchen bildenden Fäden Querschußfäden eingearbeitet sind. Zweckmäßigerweise können die die Maschenstäbchen bildenden Fäden auch in eine Trikotbindung eingearbeitet sein.
Der erfindungsgemäße Stoff ist im folgenden an
Hand von schematischen Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen zusammen mit einer Einrichtung
zu seiner Herstellung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 und 1A vereinfachte Seitenansicht und
Einrichtungen, mit denen der ungewebte Deckenstoff kontinuierlich herstellbar ist.
F i g. 2 die Einrichtungen gemäß F i g. 1 und 1 A
ao im Grundriß,
F i g. 3 in perspektivischer Darstellung ein Stück des erfindungsgemäßen Deckenstoffs, wobei die zickzackförmige
Ausrichtung der oberen und unteren' Deckschicht und die Längsnähte der Zwischen-
s5 schicht angedeutet sind,
F i g. 4 eine zum Teil weggebrochen gezeichnete perspektivische Teildarstellung einer Ausbildungsform
des erfindungsgemäßen Stoffs, bei dem die Längsnähte der Zwischenschicht als Kettenstichnähte
ausgebildet sind,
F i g. 5 eine Abwandlung des Stoffs gemäß F i g. 4, bei dem Längsnähte durch Querfäden oder -garne
miteinander verbunden sind, und
F i g. 6 eine weitere Abwandlung des Stoffs gemäß Fig.4, bei dem benachbarte Längsnähte durch
Querstiche miteinander verbunden sind.
Bei der in den Fig. 1, IA und 2 schematisch dargestellten
Anlage wird das Faserrohmaterial, bei dem es sich um Stapelfasern handeln kann, in einer Einrichtung
10 aufbereitet und einer Krempelmaschine 11 zugeführt, von der es auf ein Förderband 12 in
Form eines Faservlieses abgelegt wird. Mit weiteren Förderbändern 14 und 15 wird das Faservlies dann
der Vorrichtung 16 zugeführt, die eine Reihe nebeneinander angeordneter Nadeln und gegebenenfalls
Fadenführer aufweist, wobei es sich um Näh-, Strickoder Wirknadeln handeln kann. Mit der Vorrichtung
16 lassen sich voneinander unabhängige Längsnähte und solche erzeugen, die in Querrichtung des Faservlieses
durch Querfäden oder Quergarne miteinander verbunden sind. Die Nähte können mit beliebigem
Abstand über die Breite der Bahn verteilt sein. Die Vorrichtung 16 läßt sich auch so betreiben, daß die
Nähte durch Kettenstiche erzeugt werden, die gegebenenfalls in Querrichtung miteinander durch weitere
Fäden verbunden sind, um der Stoffbahn 13 Stabilität und Festigkeit in Längs- und in Querrichtung
zu verleihen.
Das Faservlies 13 einer einzigen Krempelmaschine kann unter Umständen nicht ausreichend dick sein, weshalb man in diesem Fall die Faservliese mehrerer Krempelmaschinen schichtet, um so die gewünschte Dicke und das gewünschte Flächengewicht zu erhalten. Die Fasern des Faservlieses können zickzackförmig quer zur Längsrichtung verlaufen. Das aus der Vorrichtung 16 austretende vernähte Faservlies 13 wird von einem weiteren Förderband 17 aufgenommen.
Das Faservlies 13 einer einzigen Krempelmaschine kann unter Umständen nicht ausreichend dick sein, weshalb man in diesem Fall die Faservliese mehrerer Krempelmaschinen schichtet, um so die gewünschte Dicke und das gewünschte Flächengewicht zu erhalten. Die Fasern des Faservlieses können zickzackförmig quer zur Längsrichtung verlaufen. Das aus der Vorrichtung 16 austretende vernähte Faservlies 13 wird von einem weiteren Förderband 17 aufgenommen.
Auf die so erzeugte Zwischenschicht werden auf beiden Seiten Deckschichten abgelegt. Hierzu wird
das in einer weiteren Aufbereitungseinrichtung 20, s. Fig. 2, und Krempelmaschine 21 erzeugte Faservlies
bzw. Krempelband 23 mit einer Vorrichtung 24, die gegenüber dem Förderband 25, s. F i g. 1 A, hin- und
hergehende Bewegungen ausführt, auf dieses zickzackförmig abgelegt. Die Arbeitsgeschwindigkeit der
Vorrichtung 24 wird in bezug auf die Fördergeschwindigkeit des Bandes 25 so abgestimmt, daß sich
die auf das Förderband 25 abgelegten Fasern im wesentlichen quer zur Längsachse der Bahn erstrecken.
Während die zickzackförmig gelegte untere Deckschicht 23 vom Förderband 25 mitgeführt wird, wird
die vernähte Zwischenschicht 13 auf diese aufgelegt.
Das in einer weiteren Aufbereitungseinrichtung 30 und einer Krempelmaschine 31 erzeugte Faservlies
bzw, Krempelband 33, s. F i g. 2, wird mit einer weiteren, hin- und hergehende Bewegungen gegenüber
dem Förderband 25 ausführenden Vorrichtung 34 auf die Zwischenschicht 13 zickzackförmig so gesteuert
abgelegt, daß die Stoffbahn die gewünschte Dicke bzw. das gewünschte Flächengewicht aufweist.
Als nächstes durchläuft die dreischichtige Stoffbahn F, s. Fig. IA, eine erste Einrichtung 40 zum
Nadeln des ungewebten Stoffs F, wozu mit Widerhaken versehene Nadeln verwendet werden. Durch das
Nadeln werden die obere Deckschicht 33 und die untere Deckschicht 23 miteinander und mit der Zwischenschicht
13 in an sich bekannter Weise verbunden. Nach einer Umlenkung der Stoffbahn wird diese
in einer zweiten Einrichtung 41 zum Nadeln von der anderen-Seite her genadelt. Das Nadeln kann selbstverständlich
auch mehrmals erfolgen. Der fertige Stoff wird dann zu einer Rolle R aufgewickelt und
gegebenenfalls weiteren Arbeitsgängen, z.B. zum Aufrauhen, unterworfen. Von der fertigen Stoffbahn
können dann Decken in gewünschter Größe zugeschnitten werden.
Der erfindungsgemäße ungewebte, genadelte und durch Längsnähte verstärkte Deckenstoff F ist in
Fig.3 schematisch angedeutet. Er umfaßt eine untere Deckschicht 23 aus einem Faservlies, das vorzugsweise
zickzackförmig gelegt ist, so daß die Fasern etwa in Querrichtung verlaufen, ferner eine
mittlere Tragschicht bzw. Zwischenschicht 13, die durch Längsnähte verstärkt ist, um ihr und dem Dekx
kenstoffF die erforderliche Stabilität und Festigkeit
mindestens in der Längsrichtung zu verleihen, wobei die Fasern der Zwischenschicht 13 in der Querrichtung
verlaufen, sowie eine obere Faservlies-Deckschicht 33, die ebenfalls zickzackförmig gelegt ist, so
daß auch ihre Fasern etwa in Querrichtung liegen. Die obere Deckschicht 33 und die untere Deckschicht
23 sind von beiden Seiten her mit der verstärkten Zwischenschicht 13 durch Nadelung verbunden.
In F i g. 4, 5 und 6 sind drei Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Deckenstoffs näher dargestellt,
die sich durch verschiedene Ausführung der Längsnähte voneinander unterscheiden. Es sei jedoch
darauf hingewiesen, daß sich auch mit anderen als den dargestellten Verstärkungsnähten gute Ergebnisse
erzielen lassen. Bei dem in F i g. 4 dargestellten Deckenstoff F ist die Zwischenschicht mit in Längsrichtung
der Stoffbahn verlaufenden Nähten versehen, die durch Kettenstiche bzw. Schiingenstiche gebildet
sind. Die Fasern der oberen Deckschicht 33 und der unteren Deckschicht 23 sind in bezug auf die
Längsrichtung der Stoffbahn F quer orientiert, so daß sie dem genadelten Stoff die erforderliche Stabilität
und Festigkeit in Querrichtung verleihen.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten ungewebten DekkenstoffF
sind die Längsnähte 50' der Zwischenschicht 13' durch gesonderte, in Querrichtung verlaufende
Fäden 52 miteinander verbunden. Diese Querfäden werden bei der Bildung der Längsnähte durch
gesonderte Fadenführer der Vorrichtung 16, deren Arbeitsbewegung quer zu den Nähten nach einem
vorbestimmten Schema gesteuert werden, eingebracht.
Der Stoff gemäß F i g. 5 ist sowohl in Längsrichtung als auch in ,Querrichtung besonders fest ausgebildet,
wobei dip Querstabilität durch die die Nähte
so 50' verbindenden Querfäden 52 bewirkt ist.
Bei der in F i g. 6 gezeigten Ausbildungsform des stoffes sind die Längsnähte der Zwischenschicht 13"
durch Querfäden 53 ebenfalls miteinander verbunden, jedoch verlaufen diese zwischen benachbarten
Längsreihen und sind aus dem Garn der Längsnähte 50" dadurch gebildet, daß die Fadenführer der Nähvorrichtung
16 in an sich bekannter Weise entsprechend geführt werden.
Auch hier ist die mittlere Zwischenschicht 13" sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung durch die miteinander querverbundenen Längsnähte stabilisiert.
Auch hier ist die mittlere Zwischenschicht 13" sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung durch die miteinander querverbundenen Längsnähte stabilisiert.
In dem erfindungsgemäßen Stoff sind durch die Deckschichten die Nähte der Trag- bzw. Zwischenschicht
vollständig verdeckt und nicht sichtbar. Die Außenflächen des Stoffs können weiterbehandelt
werden, z.B. aufgerauht werden, ohne daß eine Beschädigung der Nähte zu befürchten ist, da diese
durch die äußeren Deckschichten kaschiert sind. Da ferner die Stabilität und Festigkeit des ungewebten
Deckenstoffs in Längs- und Querrichtung durch die Kombination von Nähten und Vernadelung der
Schichten miteinander gewährleistet ist, ist es möglich, einen Deckenstoff ausreichender Zugfestigkeit
auch aus relativ kurzen Stapelfasern herzustellen.
Der stabilisierte erfindungsgemäße Deckenstoff ist in beliebiger Breite herstellbar, so daß Decken für
Haushaltszwecke od. dgl. in beliebiger Größe gefertigt werden können.
Für die mittlere Trag- bzw. Zwischenschicht und die äußeren Deckschichten kann man verschiedene
Stapelfasern in unterschiedlicher Länge verwenden. Werden synthetische Stapelfasern verarbeitet, liegt
deren Stärke vorzugsweise im Bereich von etwa 1,5 bis 15 Denier. Die Verstärkungsfäden bzw. -garne
können aus Cellulosefasern wie Baumwolle oder Kunstseide bestehen, oder man kann Garne aus anderen
synthetischen Fasern oder Einzelfäden verwenden, die z.B. aus Nylon, Acrylharz, Polyester, PoIypropylen
usw. bestehen. Wenn Verstärkungsfäden aus Cellulosefasern oder .Endlosfäden verwendet
werden, ist es zweckmäßig, diese auf geeignete Weise vorzubehandeln und zu stabilisieren, damit die Verstärkungsnähte
beim Ausrüsten oder späteren Wasehen des Deckenstoffs nicht einlaufen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Deckenstoff aus einer Zwischenschicht und zwei ungewebten Deckschichten, die durch Nadelung
miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht
(13) und die beiden Deckschichten (23,33) aus je einem Krempelvlies mit in Querrichtung der
Stoffbahn (F) orientierten Fasern bestehen und daß die Zwischenschicht (13) mit in Längsrichtung
verlaufenden Maschenstäbchen (50) versehen ist.
2. Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die die Maschenstäbchen bildenden
Fäden (50') Querschußfäden (52) eingearbeitet sind.
3. Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Maschenstäbchen bildenden
Fäden in eine Trikotbindung eingearbeitet sind.
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