DD255559A1 - Verfahren zur herstellung eines textilen flaechengebildes - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines textilen flaechengebildes Download PDF

Info

Publication number
DD255559A1
DD255559A1 DD27606085A DD27606085A DD255559A1 DD 255559 A1 DD255559 A1 DD 255559A1 DD 27606085 A DD27606085 A DD 27606085A DD 27606085 A DD27606085 A DD 27606085A DD 255559 A1 DD255559 A1 DD 255559A1
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
mesh
stitches
layers
needle
item
Prior art date
Application number
DD27606085A
Other languages
English (en)
Inventor
Siegfrid Ploch
Heinz Zschunke
Gerhard Heine
Jochen Schreiber
Wolfgang Vogel
Original Assignee
Textiltech Forsch
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Textiltech Forsch filed Critical Textiltech Forsch
Priority to DD27606085A priority Critical patent/DD255559A1/de
Publication of DD255559A1 publication Critical patent/DD255559A1/de

Links

Landscapes

  • Nonwoven Fabrics (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines textilen Flaechengebildes, vorzugsweise eines Vlies- oder Vlies-Faden-Naehgewirkes. Ziel und Aufgabe der Erfindung ist es, voluminoese Erzeugnisse aus Fasern und/oder Faeden herzustellen, auf deren Oberseite ein dichter Velour oder Polnoppen durch eine gezielte Anordnung der Fasern und/oder Faeden erzeugt werden soll. Die Aufgabe wird erfindungsgemaess dadurch geloest, dass ein textiles Flaechengebilde durch Maschenbildung aus Fasern und/oder Faeden hergestellt wird, wobei die Maschenstaebchen aus mindestens zwei uebereinander liegenden Maschenschichten bestehen und die Maschenschenkel der aussen liegenden Maschenschichten laenger sind als die Maschenschenkel der innen liegenden Maschenschichten.

Description

Hierzu 6 Seiten Zeichnungen
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung wird vorzugsweise bei der Herstellung von Vlies- und Vlies-Faden-Nähgewirken angewendet.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Die Herstellung von Vlies- und Vlies-Faden-Nähgewirken ist bekannt. Gearbeitet werden diese unter Verwendung von Schiebernadeln mit einem Hakenraum. Dieser Hakenraum dient dabei zur Aufnahme der Fasern des Vlieses und/oder zur Aufnahme der Nähfäden. Das durch den Haken erfaßte Material wird nach hinten durch das Vlies hindurch- oder aus dem Vlies herausgezogen und als Maschen abgelegt. Es entstehen straffe Maschenstäbchen.
Bei weiteren Behandlungen in der Ausrüstung auf der Seite der Maschenstäbchen ist, um die Maschenstäbchen nicht zu schädigen, mit dem zwischen den Maschenstäbchen erreichbaren Vlies lediglich eine Velourbildung möglich.
Ziel der Erfindung
Es ist das Ziel der Erfindung, voluminöse Erzeugnisse aus Fasern und/oder Fäden herzustellen, auf deren Oberseite bei Weiterbehandlung ein dichter Velour oder auch Polnoppen erzeugt werden können, ohne das Flächengebilde in seinen textilphysikalischen Parametern negativ zu beeinflussen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Fasern und/oder Fäden innerhalb des Maschengefüges so anzuordnen, daß bestimmte Effekte erreicht werden können, bzw. die materialtypischen Eigenschaften der Fasern und/oder Fäden besser ausgenutzt werden
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein textiles Flächengebilde hergestellt wird, bei dem Maschen aus
Fasern und/oder Fäden gebildet werden, wobei die Maschenstäbchen aus mindestens zwei übereinanderliegenden Maschenschichten bestehen un die Maschenschenkel der außenliegenden Maschenschichten länger sind als die Maschenschenkel der innen liegenden Maschenschichten.
Die Maschenfüße der Maschen aller Maschenschichten wurzeln dabei im gleichen Einstichkanal, während die Maschenköpfe der Maschen aller Maschenschichten entweder durch die jeweils nächste Maschen reihe abgebunden werden oder ein Teil durch die nächste, ein Teil durch jede zweite oder durch weitere Maschenreihen abgebunden werden.
Der Wechsel kann auch reihenweise zwischen den einzelnen Maschenschichten erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist weiterhin dadurch gekennzeichnet ist, daß die Maschen unterschiedlich straff eingebunden werden. So können die sich über zwei oder mehr Maschenreihen erstreckenden Maschen gleich straff wie die sich über eine Maschenreihe erstreckenden oder auch straffer oder weniger straff als die sich über eine Maschen reihe erstreckenden Maschen eingebunden werden.
Es ist auch möglich, daß die Maschenstege der Maschen einer oder aller Maschenschichten auf der rechten Warenseite zu Polschlingen ausgebildet werden oder die inneren Maschenschichten aus schrumpffähigem Material gebildet und bei einer Schrumpfbehandlung die äußeren Maschenschichten noppenartig aufgeworfen werden.
Außerdem können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die die Maschenschichten bildenden Fäden von der inneren zur äußeren Maschenschicht oder von der äußeren zur inneren Maschenschicht wechseln.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden unter Einsatz von Nadeln, die mindestens 2 gleichgerichtete Hakeri aufweisen, Fäden, Fasern eines Vlieses, oder Fasern eines Vlieses und Fäden erfaßt, durch Vliese, Fadenlagen, Grundbahnen, Maschengefüge oder andere Flächengebilde hindurchgezogen und auf der den Nadeln zugewandten Seite der Flächengebilde in Form von mindestens 2 übereinanderliegenden Maschen bzw. Maschenschichten abgelegt. Dabei können die übereinanderliegenden Maschen verschieden lang ausgebildet werden und dadurch unterschiedlich straff vorliegen, wobei die Maschenfüße beider Maschen an der gleichen Stelle des Vlieses wurzeln und die Maschenköpfe durch die nachfolgenden Maschen gemeinsam abgebunden werden. Diese Art der Einbindung führt dazu, daß sich die lockere Masche aufwirft, so daß bei nachfolgenden Prozessen, z. B. Rauhbehandlungen, aus diesen voluminösen Maschenstäbchen eine Velourdecke o. ä. gebildet werden kann.
Es ist aber auch möglich, bei Polbildung durch Fäden auf der Stegseite des Erzeugnisses die den lockeren Maschen innewohnende Fadenreserve durch z. B. Rauhprozesse auf der Stegseite zur Erzeugung eines Pols zu nutzen, dessen Höhe größer als die der verwendeten Polplatinen ist. Es entspricht aber auch dem Wesen der Erfindung, wenn die übereinanderliegenden Maschen unterschiedliche Länge besitzen und dabei die Maschenfüße an der gleichen Stelle des Vlieses wurzeln, aber nur ein Maschenkopf in der jeweils nachfolgenden Maschenreihe, während der andere Maschenkopf in der jeweils übernächsten Maschenreihe abgebunden wird. Es ist aber auch möglich, daß der Maschenkopf der überlangen Masche erst in der jeweils dritten Maschenreihe abgebunden wird. Diese Art der Einbindung kann erzielt werden, wenn bewußt das Abschlagen der lang ausgezogenen Halbmasche durch geeignete Maßnahmen verhindert wird, z.B. durch Verlängerung des Mittelsteges zwischen den zwei Haken der Schiebernadel und/oder Anpassung der Stichlänge usw. Je nach Konstellation der Parameter können auch hier straffe und lockere Maschen gebildet werden. Ein Vorteil dieser Variante besteht darin, daß je nach Straffheit der langausgezogenen Maschen vorzugsweise die textilphysikalischen Parameter des Erzeugnisses gesteuert werden können
z. B. Erhöhung der Reißkraft, Veränderung der K/L-Verhaltens, je nachdem, ob die beiden Fadensysteme gleichzeitig oder nacheinander die Zugbelastung aufnehmen oder nicht.
Weiterhin ist es im Sinne der Erfindung, wenn die langen Maschen immer von ein und demselben Fadensystem gebildet werden.
Es ist aber auch möglich, die langen und kurzen Maschen wechselweise von beiden Fadensystemen zu bilden. Letzteres kann einmal zur Musterung der linken Erzeugnisseite (Maschenseite) benutzt werden. Zum anderen wird dadurch eine gegenseitige Verriegelung der Maschen erreicht, wodurch ein Maschenlaufen während der der Flächenbildung nachgelagerten Bearbeitungsprpzesse sowie im Gebrauch vermieden bzw. wesentlich eingeschränkt wird. Dazu ist eine mustergemäße wechselseitige Belegung des vorderen und hinteren Schiebernadelhakens notwendig. Der Einsatz weiterer Fadensysteme und Fadenführungsorgane, z. B. Legeschienen, ist möglich, wobei die Bildung von Nähgewirken sowohl mit einseitigem als auch beidseitigem Pol realisiert werden kann.
Der Einsatz von schrumpffähigen oder verklebenden Materialien imVlies und/oder in einem oder allen Fadensystemen ist möglich und kann z.B. zur Unterstützung der Verfestigung von Polelementen im Flächengebildeverband bzw. zur Straffung von Maschen verwendet werden, wodurch es u.a. zur Aufwölbung bestimmter Bezirke des Flächengebildes kommt.
Bei Einsatz von schrumpffähigen Fasern im Vlies können sowohl homogene Mischungen als auch geschichtete Vliese zum Einsatz gebracht werden. Dabei kann durch entsprechende Steuerung des Schließdrahtes und der Schiebernadel dafür gesorgt werden, daß ein Haken Fasern dereinen Vliesschicht, der zweite Haken Fasern einer anderen Vliesschicht erfaßt. Dabei können die verschiedenen Vliesschichten aus unterschiedlicher Feinheit, Länge, Farbe usw. bestehen. Bei Anwendung unterschiedlich farbiger Vliesschichten kann somit eine Musterung der Nähgewirke erreicht werden.
Eine Musterung durch die zum Einsatz gebrachten Fadensysteme ist ebenso möglich. Dabei kann sowohl auf der Stegseite als auch Maschenseite gemustert werden. Es können glatt gearbeitete Nähgewirke als auch mit Polschlingen bzw. Polbüscheln versehene Nähgewirke gemustert werden. Neben der Herausbildung farbiger Muster ist auch die Ausbildung plastischer Muster, z. B. durch die Ausnutzung der Längenreserve locker eingebundener Maschen möglich. Verstärkt wird dieser Mustereffekt durch das Anheben der Polhenkel.
In einem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung näher erläutert werden. Dabei zeigen
Fig. 1: einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Arbeitsstelle bei separater Verarbeitung von Faservlies in einem
Hakenraum und Fäden in einem anderen Hakenraum Fig. 2: einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Arbeitsstelle bei Verarbeitung von Faservlies in einem Hakenraum und
Fäden und Faservlies in einem anderen Hakenraum Fig.3: einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Arbeitsstelle mit einem Vlies-Faden-Nähgewirke, bei dem die lang ausgezogenen Maschen des einen Fadensystems sich über zwei Maschenreihen der durch ein zweites Fadensystem
gebildeten kurzen Maschen erstrecken Fig.4: eine Variante der Maschenanordnung .
Fig. 5: eine Darstellung des Wechsels in den Fadensystemen bei der Maschenbildung
Fig.6: einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Arbeitsstelle bei Anordnung von Polplatinen Fig.7: die Anordnung bei Herstellung von Polbüscheln und Vorlage von Fadenlagen
Die Arbeitsstelle gemäß Fig. 1 ist in bekannter Weise aufgebaut. Sie besteht aus der Abschlagplatine 1, der Schiebernadel 2 mit dem Schließdraht 3, der Lochnadel 4, der Gegenhaltenadel 5 und einer Gegenhalteschiene 6. Als Schiebernadel 2 wird eine Nadel mit zwei gleichgerichteten, hintereinander angeordneten Hakenräumen 8,10 eingesetzt, die durch einen Mittelsteg 11 voneinander getrennt sind.
Das Faservlies 7 wird in bekannter Weise zugeführt. Die Schiebernadel 2 durchsticht das Faservlies 7 mindestens soweit, daß der Hakenraum 8 zur Aufnahme des von der Lochnadel 4 geführten Fadens 9 frei wird. Der Hakenraum 10 wird nur soweit
ausgetrieben, daß eine sichere Erfassung der Fasern des Vlieses 7 erfolgt.
Beim Rückwärtsgang nimmt die Schiebernadel 2 sowohl die von dem Hakenraum 10 erfaßten Fasern des Vlieses 7 als auch den Faden 9 durch Faservlies 7 mit nach hinten/Gleichzeitig schiebt sich der Schließdraht 3 in der Führung der Schiebernadel 2 soweit nach vorn, daß nacheinander die Hakenräume 10 und 8 abgedeckt werden. Dabei sind sie auch unter die auf den Schaft der Schiebernadel 2 hängenden Halbmaschen 12,13 geglitten, so daß diese über die Spitze der Schiebernadel 2 zu Maschen 14,15 abgeworfen werden können.
Die Halbmasche 12 wird dabei aus den Fasern des Vlieses 7, die Halbmasche 13 aus dem Faden 9 gebildet. Da der Hakenraum 10 weiter nach hinten herausgezogen wird, als der Hakenraum 8, liegen die Maschen 14 nicht straff sondern lose oder voluminös über den straffen Maschen 15. Beide Maschen 14,15 wurzeln jedoch in dergleichen Stelle des Faservlieses 7. Dabei werden die Parameter—Länge des Mittelsteges 11, Stichlänge usw. — so aufeinander abgestimmt, daß die Halbmasche 12 nur so lang ausgezogen wird, daß sie sicher von der Schiebernadel 2 abgeschlagen wird.
In der Ausrüstung können die Maschenstäbchen der Maschen 14 z.B. aufgerauht werden und ergeben eine velourartige Oberfläche. Die Polbüschel werden von den Maschen 15 geklemmt und festgehalten, so daß eine hohe Stabilität der Polfaserdecke zu erwarten ist."
Es entsprichtauch dem Erfindungsgedanken, wenn der Hakenraum 8 Fasern des Vlieses 7 erfaßt und zu Maschen umformt bzw. der Hakenraum 10 mit Fäden belegt wird. Anstelle des Vlieses 7 können auch Querfadenlagen angeordnet werden. Auch die Kombination von Querfadenlagen mit Längsfadenlagen und/oder mit Vliesen oder anderen Flächengebilden ist möglich. Auch die Verwendung vorgefertigter Grundbahnen ist möglich. Werden in diesem Fall beide Hakenräume mit Fäden belegt und bilden die Fäden in dem Hakenraum 8 Polschlingen, können Erzeugnisse mit beidseitiger Poldecke hergestellt werden.
Gemäß Fig. 2 besteht die Arbeitsstelle wiederum aus der Abschlagplatine 1, der Schiebernadel 2 mit dem Schließdraht 3, der Gegenhaltenadel 5 und einerGegenhaltschiene6. Die Schiebernadel 2 weist ebenfalls 2 Hakenräume 8,10 auf.
Gegenüber Fig. 1 weist diese Arbeitsstelle zwei Lochnadeln 16,17 zur Führung der Fäden 18,19 auf. Der Hakenraum 8 erfaßt Fasern des Vlieses 7 und den Faden 18, während der Hakenraum 10 den Faden 19 erfaßt, beim Rückführen der Schiebernadel 2 aber bereits durch den Schließdraht 3 wieder verschlossen ist und somit keine Fasern erfassen kann. Es werden bei jedem Arbeitsspiel zwei Fadenmaschen 20,21 und eine Vliesmasche 22 gebildet.
In Fig.3 ist eine in bekannter Weise mit einer Abschlagplatine 1, einer Gegenhaltenadel 5 und einer Gegenhalteschiene 6 aufgebaute Arbeitsstelle einer Vlies-Faden-Nähwirkmaschine dargestellt. Das Schließen beider Hakenräume 8,10 erfolgt vor dem Eintauchen derselben in das Vlies 7. Bei Bewegung der Schiebernadel 2 in die Abschlagstellung wird vom Hakenraum 10 aus dem Faden 23 eine lange Halbmasche 24 und vom Hakenraum 8 aus dem Faden 25 eine kurze Halbmasche 26 ausgebildet.
Auf dem Nadelschaft befinde sich somit eine kurze Halbmasche 26 vom Hakenraum 8) und eine lange Halbmasche 24 (vom Hakenraum 10) und eine vorher vom Hakenraum 10 gebildete Halbmasche 27. Bei Erreichen der Abschlagstellung wird die auf dem Nadelschaft befindliche kurze Halbmasche 26 und die vorher gebildete lange Halbmasche 27 über die Nadelspitze 28 abgeschlagen, während die lange Halbmasche 24 beim Abschlagprozeß nicht unter das Niveau der Schiebernadel 2 absinkt und beim neuerlichen Austreiben der Schiebernadel 2 in dem vorderen Totpunkt wieder von der Schiebernadel 2 erfaßt wird und gemeinsam mit den Halbmaschen 29 und 30 auf den Nadelschaft gleitet.
Dieser Maschenbildungsablauf wiederholt sich laufend, so daß das resultierende Erzeugnis Maschen 31 besitzt, die sich über zwei Maschenreihen erstrecken, und Maschen 32, die sich über eine Maschenreihe erstrecken.
In Fig.4 ist eine andere mögliche Variante der Anordnung der langen Maschen 33 und der kurzen Maschen 34 dargestellt.
Fig.4zeigt ein Vlies-Faden-Nähgewirke, bei dem die Maschen 33 so weit ausgezogen werden, daß sie locker über den Maschen 34 liegen.
Bei einem nachfolgenden Rauh- bzw. Velourierprozeß können sie zusätzlich angehoben werden.
Fig. 5 zeigt in schematischer Darstellung ein Vlies-Faden-Nähgewirke, das durch abwechselndes Einlegen zweier Fadensysteme in den vorderen und hinteren Hakenraum der Schiebernadel nach jeweils einer Maschenreihe erzeugt wurde.
Dadurch entstehen im Wechsel lange Maschen 35, gebildet aus einem ersten Fadensystem, und lange Maschen 36, gebildet aus einem zweiten Fadensystem. Analog dazu bilden sich kurze Maschen 37 aus dem zweiten Fadensystem im Wechsel mit kurzen Maschen 38 aus dem ersten Fadensystem.
Durch diese Art der Vermaschung wird ein Maschenstoppeffekt erreicht, der keine Einbindung von Fasern in die Masche notwendig hat. Hier riegeln jeweils die aus den beiden Fadensystemen gebildeten langen Maschen 35,36 die kurzen Maschen 37,38 ab.
Durch das wechselseitige Arbeiten der langen Maschen 35,36 aus zwei Fadensystemen tritt der Abriegeleffekt auch nach Durchtrennen beider Fadensysteme ein.
Es ist auch möglich, 3 Fadensysteme oder mehr für das wechselseitige Arbeiten der Maschen einzusetzen.
Auch die Ausbildung von Polschlingen und die gleichzeitige Verfestigung eines Faservlieses sind möglich (Fig. 6).
Die Arbeitsstelle ist in bekannter Weise aufgebaut. Lediglich die Gegenhaltenadeln wurden gegen Polplatinen 39 ausgetauscht, der Schließpunkt für beide Hakenräume 40,41 liegt vor dem Eintauchen der Hakenräume in das Vlies 42. Zusätzlich ist eine dritte Lochnadel 43 zur Führung des Nähfadens 48 vorhanden.
Während die Lochnadeln 44,45 die Polfäden 46,47 gemäß den gewählten Bindungen in den Hakenraum 40 einlegen, wird der Nähfaden 48 in z.B. Franselegung durch die Lochnadel 43 in denHakenraum41 eingelegt. Der Nähfaden 48 kommt aufgrund seiner Bindung nicht mit der Polplatine 39 in Berührung und dient der Verfestigung des Vlieses 42 oder anderer vorgelegter unverfestigter Faserstoffelemente wie z. B. Fadenscharen oder vorgefertigter Flächengebilde. Die Polfäden 46,47 werden bei
entsprechender Wahl der Bindung über die Polplatine 39 gelegt und bilden die Polhenkel 49,50. Durch die im Beispiel verwendeten zwei Lochnadeln 44,45 kann gegenüber dem bisher üblichen einen Fadensystem für die Polbildung die doppelte Anzahl Polhenkel je Flächeneinheit gebildet werden. Die Erhöhung der Poldichte trägt wesentlich zur Verbesserung der Erzeugnisqualität bei. Es können auch farbige Musterungen und/oder Oberflächen mit unterschiedlicher Poldichte (je nach Fadeneinzug) erzielt werden.
Die Polhenkel 49,50 können durch geeignete Einrichtungen zusätzlichen Behandlungen z. B. Rauhen, Scheren, Schneiden unterworfen werden.
Es entspricht auch der Erfindung, wenn die Polfäden 46,47 in den Hakenraum 41 und der Nähfaden 48 in den Hakenraum 40 eingelegt bzw. wenn Kombinationen davon zur Anwendung gebracht werden.
Es ist auch möglich, anstelle der Polplatinen 39 Gegenhaltenadeln einzusetzen und keinen Pol zu bilden. Dann können die drei Fadensysteme zur Verfestigung und Musterung des Flächengebildes benutzt werden.
In Fig.7 ist die Arbeitsstelle wie üblich aufgebaut. Vorder Abschlagplatine 51 werden Querfäden 52 zugeführt, deren Ausweichbewegung nach vorn — beim Durchstich der Schiebernadeln 53 — durch Gegenhaltenadeln 54 begrenzt wird.
Löchnadeln 55,56 führen die Nähfäden 57, 58 während eine bekannte Stopfeinrichtung 59 das Polvlies 60 fördert und in den Hakenraum 61 der Schiebernadel 53 einlegt. In den Hakenraum 62 werden die Nähfäden 57, 58 eingelegt.
Wenn sich die Schiebernadel 53 in vorderer Stellung befindet, wird in den Hakenraum 61 durch die Stopfeinrichtung 59 das Polvlies 60 eingelegt. Gleichzeitig legen die die Lochnadeln 55,56 die Nähfäden 57, 58 entsprechend der Vorgabe in den Hakenraum 62 ein. Beim Rückwärtsgang der Schiebernadel 53 bewegt sich der Schließdraht 63 so, daß nacheinander der Hakenraum 62 und der Hakenraum 61 geschlossen werden. Beim weiteren Rückwärtsgang gleitet die Schiebernadel 53 mit den durch den Schließdraht 63 geschlossenen Hakenräumen 62,61 unter den aus dem vorangegangenen Maschenbildungszyklus auf dem Nadelschaft 59 befindlichen Halbmaschen 64,65,66, die durch die Abschlagplatinen 51 zurückgehalten werden, hindurch, bis die Halbmaschen 64,65,66 gemeinsam über die Spitze der Schiebernadel 53 abgeworfen werden und mit den nunmehr in den Hakenräumen 61,62 hängenden neuen Halbmaschen Maschen bilden. Dabei bilden die Nähfaden 57, 58 Maschen 67,68, in denen die Querfäden 52 eingebunden sind und so ein Flächengebilde ergeben. Die Fasern des Polvlieses bilden einerseits Maschen 69, andererseits Polbüschel 70.
Es ist auch gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, anstelle der Zuführung von Fasern in die Hakenräume die Zuführung von Fäden vorzusehen. Dabei können zwei oder auch nur ein Faden zugeführt werden.
Werden zusätzlich Polplatinen eingesetzt, dann ist auch Polbildung möglich. Diese Polplatinen besitzen in bekannter Weise eine Schneide oder führen eine hochfrequente, kurzhubige Bewegung aus, so daß die auf den Polplatinen hängenden Polhenkel aufgeschnitten werden. Es ist aber auch möglich, mit feststehenden Platinen und diesen zugeordneten Stoßmessern zu arbeiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es auch, beidseitig Schlingen anzuordnen.

Claims (8)

  1. T. Verfahren zur Herstellung eines textlien Flächengebildes, bei dem die Maschen aus Fasern und/oder Fäden gebildet werden, gekennzeichnet dadurch, daß dieMaschenstäbchen aus mindestens zwei übereinanderliegenden Maschenschichten bestehen und die Maschenschenkel der außen liegenden Maschenschichten langer sind als die Maschenschenkel der innen liegenden Maschenschichten.
  2. 2. Verfahren nach Punkt !,gekennzeichnet dadurch, daß die Maschenfüße der Maschen aller Maschenschichten im gleichen Einstichkanal wurzeln und die Maschenköpfe der Maschen aller Maschenschichten durch die nächste Maschenreihe abgebunden werden.
  3. 3. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Maschenfüße der Maschen aller Maschenschichten im gleichen Einstichkanal wurzeln und die Maschenköpfe der Maschen einer Maschenschicht durch die nächste Maschenreihe, die Maschenköpfe der Maschen weiterer Maschenschichten durch jede zweite oder durch weitere Maschenreihen abgebunden werden.
  4. 4. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß von Reihe zu Reihe wechselseitig die Maschenköpfe der Maschen der einen Mäschenschicht in der jeweils nächsten, die Maschenköpfe der Maschen der anderen Maschenschichten in der übernächsten oder in weiteren Maschenreihen abgebunden werden.
  5. 5. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die sich über zwei oder mehr Maschenreihen erstreckenden Maschen gleich straff oder mehr oder weniger straff eingebunden werden als die Maschen, die sich über eine Maschenreihe erstrecken.
  6. 6. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Maschenstege der Maschen einer oder aller Maschenschichten auf der rechten Warenseite zu Polschlingen ausgebildet werden.
  7. 7. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die die Maschenschichten bildenden Fäden von der inneren zur äußeren Maschenschicht wechseln oder umgekehrt.
  8. 8. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die inneren und/oder äußeren Maschenschichten aus schrumpffähigem Material gebildet werden.
DD27606085A 1985-05-07 1985-05-07 Verfahren zur herstellung eines textilen flaechengebildes DD255559A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD27606085A DD255559A1 (de) 1985-05-07 1985-05-07 Verfahren zur herstellung eines textilen flaechengebildes

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD27606085A DD255559A1 (de) 1985-05-07 1985-05-07 Verfahren zur herstellung eines textilen flaechengebildes

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD255559A1 true DD255559A1 (de) 1988-04-06

Family

ID=5567596

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD27606085A DD255559A1 (de) 1985-05-07 1985-05-07 Verfahren zur herstellung eines textilen flaechengebildes

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD255559A1 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1635702C3 (de) Verfahren zur Herstellung einer Wirkware
DE2108115A1 (de) Nadelfilztuch, Filzverfahren, Nadel und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE2361864A1 (de) Herstellung von durch naehen verfestigten vliesstoffen
DE1560683C3 (de) Deckenstoff aus einer Zwischenschicht und zwei ungewebten Deckschichten
EP2664701A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Gestricks mit mindestens einem Flottfaden sowie damit hergestelltes Gestrick
CH522769A (de) Gehefteter Faservliesstoff
DE19843078C2 (de) Wirkvliesstoff-Maliknit- und Verfahren zu dessen Herstellung
DE2857400C3 (de) Verfahren zur Herstellung von zwei Florwarenbahnen auf einer Kettenwirkmaschine mit zwei Nadelbarren
DE2801437A1 (de) Verbundmaschenbahn und verfahren zu deren herstellung
DE2724326C2 (de) Nähgewirke und Nähwirkmaschine zu dessen Herstellung
DE69532206T2 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von textilen produkten in maschenform aus fasern und/oder filamenten und erhaltene produkte
DE1952558B2 (de) Kettenwirkware und Kettenwirkmaschine zu ihrer Herstellung
DE2361862A1 (de) Herstellung von vliesstoffen
DE4301231A1 (de) Verfahren und Einrichtung zur Herstellung textiler netzartiger Flächengebilde
DD255559A1 (de) Verfahren zur herstellung eines textilen flaechengebildes
DE2535197A1 (de) Plueschware, sowie verfahren und rundstrickmaschine zu deren herstellung
DD258829A1 (de) Verfahren zur herstellung von flaechengebilden mit beidseitiger plueschoeberflaeche
DE7344089U (de) Vliesstoff
DE2254484A1 (de) Verfahren zur herstellung von nichtgewebten textilstoffen
DD112792B1 (de) Naehgewirkte polschlingenware und herstellungsverfahren
DD209664A1 (de) Verfahren zur herstellung textiler flaechengebilde mit ein- oder beidseitig angeordneten schlingen
DD150484A1 (de) Web-wirk-ware sowie wirk-bzw.naehwirkmaschine zu ihrer herstellung
DD206397A1 (de) Verfahren zur herstellung eines gemusterten naehgewirkes
DE2841556A1 (de) Kettengewirke, insbesondere naehgewirke und kettenwirkmaschine zu dessen herstellung
DD252399A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von vliesgewirken

Legal Events

Date Code Title Description
VZ Disclaimer of patent (art. 11 and 12 extension act)