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Die vorliegende Erfindung betrifft eine programmgesteuerte Präzisionskreuzspulmaschine,
insbesondere für das umspulen von dehnbarem Garn, mit einem antreibbaren, regelbaren
Fadenlieferwerk und mit einem stufenlos regelbaren Spulspindelantrieb, dessen Verstellung
zur Beeinflussung der Spindeldrehzahl in Funktion der Zunahme des Spulendurchmessers
über eine, mit den Spulendurchmesser abtastenden Mitteln zusammenwirkende Nachlaufsteuerung
erfolgt.
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Es sind bereits Präzisionskreuzspulmaschinen bekannt, welche elastisches
oder dehnbares Garn möglichst ohne Spannungsschwankungen verarbeiten, d. h. der
Fadenbremse möglichst spannungsfreies Garn zuführen. Dies geschicht durch ein Fadenlieferwerk,
das den Faden mit konstanter Fadengeschwindigkeit zuliefert (deutsche Patentschrift
556 296). Da die Fadengeschwindigkeit aber durch die maximale Fadenführerhubzahl
begrenzt ist, arbeiten solche Präzisionskreuzspulmaschinen mit wachsendem Spulendurchmesser
immer unwirtschaftlicher, nachdem mit sinkender Spulendrehzahl die zuläßige Fadenführerhubzahl
nicht ausgenutzt werden kann.
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Ferner ist eine Einrichtung mit einer direkt mit konstanter Drehzahl
angetriebenen Spulspindel bekannt, wobei ein Fühler den Durchmesser der Aufwickelspule
abtastet (USA.-Patentschrift 2 335 965).
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Dabei wird über ein stufenlos regelbares Getriebe in Abhängigkeit
des Spulendurchmessers die Fadenzuführgeschwindigkeit geregelt. Hierdurch lassen
sich aber nur Spulen mit unwirtschaftlich kleinem Durchmesser erreichen, da nur
bis zu einer von der Garnqualität bestimmten maximalen Fadengeschwindigkeit gespult
werden kann. Ähnlich verhält es sich bei einer anderen bekannten Ausführungsform,
bei welcher die Fadenspannung abgetastet und zur Steuerung der Fadenlieferung in
Abhängigkeit einer programmgesteuerten Spulmaschine herangezogen wird (österreichische
Patentschrift 197 725).
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Bei keiner dieser bekannten Einrichtungen läßt sich das Verhältnis
zwischen steigender Fadenabzugsgeschwindigkeit und oberer Grenze der Changiergeschwindigkeit
des Fadenführers oder konstanter Fadenabzugsgeschwindigkeit und abnehmender Changiergeschwindigkeit
des Fadenführers in eine rechte Beziehung setzen, was einen erheblichen Leistungsabfall
bewirkt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zur Verminderung
dieses Leistungsabfalles bei einer Präzisionskreuzspulmaschine, die Spulgeschwindigkeit
und die Changiergeschwindigkeit des Fadenführers aneinander anzugleichen, wofür
die Drehzahl der Auflaufspule über den ganzen Spulvorgang von der leeren bis zur
vollen Aufwickelspule zwar abnehmen, aber andererseits die Fadenabzugsgeschwindigkeit
steigen müssen, und, damit einer Steigerung der Abzugsgeschwindigkeit auch die Spannung
im Faden steigt, gleichzeitig für ein spannungsloses Zuführen des Fadens das Fadenlieferwerk
entsprechend zu regeln.
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Diese Aufgabe wird bei einer programmgesteuerten Präzisionskreuzspulmaschine
der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Lieferwerk
für das Garn durch ein stufenlos regelbares Getriebe angetrieben ist, wobei das
treibende Glied dieses Getriebes das getriebene Glied des stufenlos regelbaren Spulspindelantriebes
bildet, und daß die beiden Getriebe durch Gewindespindeln stufenlos regelbar sind,
wobei die Gewindespindel durch die
Nachlaufsteuerung verdrehbar und über ein Getriebe
mit der Gewindespindel gekuppelt ist.
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Durch diese Maßnahmen läßt sich nun die Spulspindel entsprechend
einer maximalen Fadenführerhubzahl mit der höchstmöglichen Drehzahl antreiben und
das Lieferwerk der sich daraus ergebenden ändernden Fadengeschwindigkeit anpassen.
Die Fadenbremse kann hierbei die für den Spulenaufbau notwendige konstante, minimale
Fadenspannung erzeugen, welche dadurch gewährleistet wird, daß der Faden absolut
spannungsfrei in die Fadenbremse einläuft, indem die Umfangsgeschwindigkeit des
Lieferwerkes durch entsprechende Wahl der Übersetzung des Getriebes zwischen den
beiden VersteUspindeln gegenüber der Aufspulfadengeschwindigkeit erhöht wird.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden
stufenlos regelbaren Getriebe als an sich bekannte Reibradgetriebe ausgebildet.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Präzisionslcreuzspulmascliiine dargestellt. Es zeigt Fig. 1 den Aufbau einer Spulstelle
an einer Präzisionskreuzspulmaschine, schematisch, F i g. 2 Antrieb und Steuerung
einer Spulstelle nach dem ersten Ausführungsbeispiel, perspektivisch, Fig. 3 die
Antriebsreibscheibe nach Fig.2, im Längsschnitt, F i g. 4 einen Vertikalschnitt
nach Linie IV-W in Fig. 2, F i g. 5 das elektrische Schaltschema, Fig. 6 das sich
gemäß Fig. 2 und 5 ergebende Drehzahldiagramm, F i g. 7 das Fadenspannungsdiagramm
vor und nach dem Fadenlieferwerk und Fig. 8 das zweite Ausführungsbeispiel der Spulstelle,
perspektivisch.
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An der in Fig. 1 schematisch dargestellten Spulstelle einer programmgesteuerten
Präzisionskreuzspulmaschine läuft das Garn 2 von einer Haspel 1 über einen gefederten
Abstellarm 3 zu einer Überlaufrolle 4, zurück zum Abstellarm 3 und darauf über einen
Paraffinierapparat 5 auf ein Lieferwerk 6. Von dem als Walzenpaar ausgebildeten
Lieferwerk 6 läuft das Garn 2 über einen Befeuchtungsapparat 7, durch eine Bremsvorrichtung8,
über einen Abstellbügel9, einen sich hin- und herbewegenden FadenführerlO und zwischen
einer Auflagewalze 11 und der Auflaufspule 12 auf den Umfang dieser Spule auf. Die
Auflaufspule 12 ist drehbar auf einem gegen die Auflagewalze 11 anliegenden Spulspindeltragarm
13 gelagert, der seinerseits an einer Nabe 32 befestigt ist und mit dieser verschwenkt
werden kann.
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In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines Spulstellenantriebes
perspektivisch dargestellt, wobei im Bestreben einer klaren Darstellung der Zusammenhänge
die effektive Lage der verschiedenen Teile relativ zueinander nicht berücksichtigt
ist. Diese, bzw. der Fadenlauf sind der Fig. 1 zu entnehmen und sinngemäß zu übertragen.
Ebenso sind im Bestreben der übersichtlichen Darstellung in Fig 2 alle am Antrieb
nicht beteiligten Organe nicht eingezeichnet.
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An einer Präzisionskreuzspulmaschine mit mehreren Spulstellen nebeneinander
führt eine Antriebswelle 18 über die ganze Länge der Maschine, wobei diese Antriebswelle
18 von einem nicht dargestellten Elektromotor angetrieben wird und sämtlichen Spulstellen
gemeinsam als Antriebswelle dient. Auf dieser
Antriebswelle 18 ist
im Bereiche jeder Spulstelle je eine Reibscheibel9 angeordnet. Jede dieser Reibscheiben
19 ist über ihre relativ lange, zylindrische Hohlnabe20 mit der Antriebswelle 18
drehfest verbunden, jedoch in axialer Richtung verschiebbar. Eine im Ringraum zwischen
Antriebswellel8 und Hohlnabe 20 angeordnete Schraubenfeder 21 (F i g. 3), welche
sich einerseits an einen die drehfeste Verbindung herstellenden Mitnehmerstift 22
und andererseits an der Hohlnabe 20 bzw. an der Reibscheibe 19 abstützt, hat die
Tendenz, die Reibscheibel9 stets gegen den größten Durchmesser des mit ihr zusammenarbeitenden
Reibtellers 23 zu drücken. Dieser Reibteller 23 ist durch einen Keil 24 mit der
Welle 25 drehfest verbunden und auf dieser axial verschiebbar.
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Der Reibteller 23 wird durch eine Feder 26 gegen die Reibscheibe 19
gedrückt, so daß beide durch Reibung kraftschlüssig miteinander verbunden sind.
Eine Schaltgabel27, welche in die Ringnut28 der Nabe des Reibtellers 23 greift,
ist durch eine Zugstange29 mit einem Elektromagneten in Wirkverbindung, so daß bei
Erregung desselben der Reibteller 23 entgegen der Wirkung der Feder 26 von der Reibscheibe
19 weggezogen und damit die Antriebsverbindung zwischen beiden unterbrochen wird.
Die Spulspindelantriebswelle 25 treibt über einen Riementrieb 30 die Auflaufspule
12 an. Der die Auflaufspule 12 tragende Spulspindeltragarm 13 ist über die Nabe
32 gegenüber dem Gehäuse 33 der Spulstelle um zwei Achsen schwenkbar gelagert und
wird durch eine Feder 34 mit einstellbarer Kraft radial gegen die Auflagewalze 11
gedrückt, während eine Feder 36 den Spulspindeltragarm relativ zur Nabe 32 so verschwenkt,
daß die Auflaufspule 12 bei jeder Konizität mit einer Mantellinie an der Auflagewalze
11 anliegt. Die Lager der Auflagewalze 11 sowie die Führung 37 des Fadenführers
10 sind mit dem Gehäuse 33 fest verbunden (nicht gezeichnet).
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Auf der in bezug auf die Reibscheibe 19 entgegengesetzten Seite des
Reibtellers 23 ist eine zweite Reibscheibe 38 durch Reibung kraftschlüssig mit dem
Reibteller 23 verbunden. Diese zweite Reibscheibe 38, die auf einer Welle 39 verschiebbar
ist, ist im zylindrischen Lager 40 drehbar gelagert und treibt über die Welle 39
und einen Riementrieb 41 eine Übertragungswalze 42 an, die ihrerseits über einen
Riementrieb 43 eine Welle 44 antreibt. Die Wellen 44 und 45, die die Lieferwerkswalzen
6 tragen, sind durch einen Riementrieb 46 miteinander drehverbunden und liegen in
einer Ebene, jedcch unter einem bestimmten Winkel zueinander, so daß das die beiden
Fadenlieferwerkstrommeln 6 umschlingende Garn einer natürlich steigenden Schraubenlinie
folgt und besondere Fadenführer nicht notwendig sind (wie z. B. bei Fadenlieferwerken
mit nur einer Trommel, wo die einzelnen Umschlingungen durch einen Kamm auseinandergehalten
werden müssen).
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Unter der Antriebswelle 18 und parallel zu dieser ist eine Gewindespindel
48 gelagert, welche eine Mutter 47 trägt. Diese durch eine Führungsschiene 49 parallel
geführte Mutter 47 trägt auf einem starr mit ihr verbundenen Halter 50 eine Druckrolle
51, gegen welche sich die durch die Feder 21 gegen den größten Durchmesser des Reibtellers
23 gedrückte Reibscheibe 19 abstützt. Durch entsprechende Drehung der Gewindespindel
48 kann die Reibscheibe 19 gegen das Zentrum des Reibtellers 23 verschoben werden,
wodurch sich die Drehzahl der Spulspindel-
antriebswelle 25 stufenlos erhöht. Wird
die Gewindespindel 48 in entgegengesetztem Sinne gedreht, folgt die Reibscheibe
19 unter Einwirkung der Feder 21 der Druckrolle 51, wodurch sich die Drehzahl der
Welle 25 stufenlos vermindert.
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Unter der Welle 39 und parallel zu dieser ist eine Gewindespindel
52 mit einer durch die Führungsschiene 53 parallel geführten Mutter 54 angeordnet.
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An der Mutter 54 ist eine Schwinge 55, deren oberes Ende als Hülse
56 ausgebildet ist, gelenkig befestigt.
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Die Schwinge 55 wird durch eine an der Mutter 54 festgeschraubte Blattfeder
57 in Richtung gegen den Reibteller 23 gedrückt. Das zylindrische Lager 40 der Welle
39 bzw. der Reibscheibe 38 sitzt längsverschiebbar in der Hülse 56 und kann durch
die Stellschraube 58 festgeklemmt werden. Die Anordnung der Reibscheibe 38 bewirkt,
daß die Drehzahlverstellung in beiden Richtungen zwangsläufig durch Spindel 52 und
Mutter 54 erfolgt und daß der Reibungsschluß der Reibscheibe 38 mit dem Reibteller
23 durch die Blattfeder 57 dauernd erhalten bleibt, auch wenn der Reibungsschluß
zwischen der Reibscheibe 19 und dem Reibteller 23 zum Abstellen der Spulstelle abgehoben
wird, wobei durch den dauernden Kraftschluß innerhalb der Spulstelle die Fadenlieferwerktrommeln
6 jeder Bewegung der Auflaufspule 12 folgen.
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Bei konstanter Spul- bzw. Fadengeschwindigkeit entspricht jedem Durchmesser
der wachsenden Auflaufspule 12 eine bestimmte Stellung der die Spulspindel antreibenden
Reibscheibe 19, welche durch später beschriebene Steuerungsmittel gewährleistet
ist. Aus der Forderung, daß die Fadengeschwindigkeit über den ganzen Spulenaufbau
konstant oder nur wenig steigend gehalten werden soll, folgt, daß die Spulspindeldrehzahl
mit wachsendem Spulendurchmesser herabgesetzt werden muß, was durch Verschieben
der Reibscheibe 19 am Reibteller 23 von innen nach außen erreicht wird. In Fig.
6 ist die Fadengeschwindigkeit V in Funktion des Durchmessers D aufgetragen, wobei
die Kurve 59 den Verlauf dieser Fadengeschwindigkeit darstellt. Gleichzeitig besteht
die Notwendigkeit, daß das Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeit der Fadenlieferwerkstrommeln
zur Fadengeschwindigkeit erhalten bleibt, bzw. daß die Umfangsgeschwindigkeit der
Fadenlieferwerkstrommeln über den ganzen Spulenaufbau um einen bestimmten Betrag,
nämlich um den Schlupf, höher sein muß als die Fadengeschwindigkeit. Dies wird dadurch
erreicht, daß die Reibscheibe 38 am mit sinkender Drehzahl laufenden Reibteller
23 von innen nach außen verschoben wird, woraus, für beide Drehzahlwandler gleiche
Verhältnisse vorausgesetzt, für die Fadenlieferwerkstrommeln 6 eine konstante Drehzahl
bzw. eine konstante Umfangsgeschwindigkeit resultiert, wie sie in F i g. 6 als Horizontale
60 dargestellt ist und gemäß F i g. 2 durch Drehverbindung der beiden Gewindespindeln
48 und 52 mittels Zahnrädern 61 und 62 bewerkstelligt wird. Aus Fig. 6 geht die
sich daraus ergebende Verminderung der Schlupfdifferenz deutlich hervor. Aus diesem
Grunde ist in Fig. 2 das Zahnrad 61 größer als das Zahnrad 62 gewählt, woraus für
Gewindespindel 52 eine höhere Drehzahl, für die Reibscheibe 38 ein größerer Verstellweg
und demzufolge für den Fadenlieferwerksantrieb eine gesteigerte Drehzahlerhöhung
resultiert, was sinngemäß einer zunehmenden Umfangsgeschwindigkeit der Fadenlieferwerkstrommeln
entspricht. Statt zweier ungleich
großer Zahnräder 61 und 62 können
ebenso zwei gleich große eingesetzt werden, wobei in diesem Halle zwei Gewindespindeln
48 und 52 mit unterschiedlocher Gewindesteigung den gewünschten Ausgleich schaffen.
Durch geeignete Wahl des Übersetzungs verhältnisses der Zahnräder 61 und 62 kann
die Umfangsgeschwindigkeit der Fadenlieferwerkstrommeln praktisch parallel zur Fadengeschwindigkeit
59 gelegt werden, wie es in F i g 6 durch die Linie 63 dargestellt ist Um den unterschiedlichen
Materialeigenschaften des Garnes wie Reibwert, Elastizität, Dehnung Rech nung tragen
zu können, ist der Schlupf, d. h die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Fadengeschwindigkeit
und Umfangsgeschwindigkeit der Fadenlieferwerkstrommeln nach Wahl einstellbar, indem
die Grundstellung der beiden Reibscheiben 19 und 38 relativ zueinander verändert
werden kann, und zwar durch Verschieben des zylindrischen Lagers 40 in der Hülse
56 (Fig. 2). Dabei entspricht die Verschiebung gegen das Zentrum des Reibtellers
23 einer Verkleinerung des Schlupfes, weil dadurch, ohne Verstellung des ersten
Drehzahlwandlers 19, 23 die Anfangsdrehzahl des zweiten Drehzahlwandlers 23, 38
herabgesetzt wird und die Differenz, zufolge der starren Drehverbindung der beiden
Gewindespindeln 48 und 52 über die Zahnräder 61 und 62, konstant bleibt. Eine Vergrößerung
des Schlupfes ergibt sich sinngemäß durch Verschiebung des zylindrischen Lagers
40 in Richtung gegen den größten Durchmesser des Reibtellers 23. Diese Einstellmöglichkeit
ist in Fig. 6 durch die Linien 63 a und 63 b dargestellt Die Steuerung des ersten
Getriebes oder Drehzahl wandlers 19,23 bzw die Einstellung dessen Reibrades 19 in
Abhängigkeit vom wachsenden Durchmesser der Auflaufspule 12 erfolgt durch eine Servo
Nachlaufsteuerung, wie sie beispielsweise in Fig 5 dargestellt ist und in ihren
Hauptteilen aus der Brückenschaltung A, dem Schaltverstärker B und dem Servo-motor
M nebst den notwendigen Schaltelementen besteht. Ein Potentiometer 64 ist durch
ein Zahnrad 65 und ein Zahnsegment 66 mit der Nabe 32 drehverbunden (Fig. 2) und
damit in seiner Einstellung direkt vorn Auflaufsp,uiendurchmesser abhängig, Ein
zweites Potentiomete r67 ist durch Schneckenrad 68 und Schecke 69 auf der verlängerten
Gewindespindel 48 mit dieser drehverbunden und damit in seiner Stellung direkt von
der Lage der Mutter 47, bzw. der Druckrolle 51, bzw. der Stellung der Reibscheibe
19 abhängig. Diese beiden Potentiometer 64 und 67 stellen in der BrückenschaltungA,
welche in ihrer Wirkungsweise als bekannt vorausgesetzt -werden darf, die aufeinander
abzustimmenden Geber dar, wobei der fieber 64 (F i g. 5) positiv und der zweite
Geber 67 nachlaufend gesteuert wird, indem, je nach Stellung des Gebers 67 in bezug
auf die Lage des Gebers 64, durch den Schaltverstärker B das Schaltelement 70 oder
71 betätigt wird, welche beide in Fig. 5 in ihrer Ruhestellung gezeichnet sind.
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In einem Stromkreis 72 liegt ein Elektromotor M, welcher einen Kontakt
73 für Drehrichtung gegen Uhrzeiger und einen Kontakt 74 für Drehrichtung mit dem
Uhrzeiger aufweist. Dieser Motor M sitzt, wie die Schnecke 69, ebenfalls auf der
verlängerten Gewindespindel 48 und ist mit dieser drehverbunden.
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Rückt nun der geber 64 zufolge Anwachsens des Durchmessers der Auflaufspule
12 vor, so spricht das
Schaltelement 71 an und betätigt den Wechselschalter 75, d.
h. Kontakt 73 wird geöffnet und Kontakt 74 geschlossen. Damit wird der Stromkreis
72-74 geschlossen, und der Motor M dreht im Uhrzeigersinn.
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Mit dieser Drehung verändert sich auch zwangsläufig die Stellung des
Potentiometers 67 in dem Sinne, daß es dem Potentiometer 64 nacheilt, bis es dessen
Stellung erreicht hat und damit der Wechselschalter 75 (durch Schaltelement 71)
in seine Ruhelage zurückspringt, womit der Stromkreis 72 unterbrochen und der Motor
M abgestellt wird. Steht aus irgendeinem Grunde der Geber 67 vor dem Geber 64, so
spricht das Schaltelement 70 an und schließt über den Wechselschalter 77 den Kontakt
76, womit der Stromkreis 72~76-73 geschlossen wird und der Motor M gegen den Uhrzeigersinn
dreht, bis die Gleichstellung der beiden Geber 64 und 67 erreicht ist und der Schalter
77 in seine Ruhelage zurückspringt, womit der Motor A l wieder stillsteht.
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An Stelle der beschriebenen Servo-Nachlaufschaltung könnte auch eine
solche anderer Art wie z. B. mechanisch-elektrisch vorgesehen werden, wobei zwei
zustandsabhängige Punkte als Geber durch eine Stange gelenkig verbunden sind, in
deren Mitte beidseitig je ein Ein-Aus-Schalter mit der Stange in Wirkverbindung
stehen, derart, daß bei Druck auf den Schalter der entsprechende Stromkreis geschlossen
wird Steht nun der eine Geber-Punkt mit einem Servomotor M in Verstellverbindung
und wird der andere positiv vor oder nachgestellt, so spricht sinngemäß der vor
oder nach der Stange liegende Schalter an, womit diese den Motor auf Rechts- oder
Linkslauf schalten und den sekundären Geber-Punkt dem primären bis zur Gleichstellung
nachlaufen lassen.
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Das beschriebene Ausführungsbeispiel einer Präzisionskreuzspulmaschine,
insbesondere deren Antrieb, ermöglicht auf Grund der Hintereinanderschaltung von
zweiDrehzahlwandlern, derenVerstellmechanismen zwangsläufig, in bestimmtem Verhältnis
und in Abhängigkeit voneinander gekuppelt sind und wobei die relative Grundeinstellung
der Drehzahlwandler gegeneinander verandert werden kann, zum Zweck der Anpassung
des Schlupfes an die besonderen Eigenschaften des zu verarbeitenden Materials, d
h. der Anpassung der Differenz der Fadengeschwindigkeit auf der Auflaufsuple zur
Umfangsgeschwindigkeit der Fadenliefertrommeln, die Verarbeitung der verschiedensten
Spulmaterialien zu Spulen hoher Qualität, d. h. zu Spulen mit gleichmäßiger, geringer
und zweckentsprechender Fadenspannung, indem das Fadenlieferwerk die starken, vom
Abhaspeln herrührenden spannungsschwankungen ausgleicht und der Bremsvorrichtung
den Faden praktisch spannungslos zuführt, wie dies in Pig. 7 dargestellt ist Darin
ist senkrecht die Fadenspannung in Gramm (g) aufgetragen und die Fadenspannungskurve
vor dem Fadenlieferwerk mit 78 und diejenige nach demselben mit 79 bezeichnet.
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Das seite Ausführungsbeispeil einer Spulstelle nach Fig. 8 entspricht
dem vorbeschriebenen ersten Ausführungsbeispiel weitgehend. Soweit die Teile des
Ansführungsbeispieles nach Fig. 8 denjenigen nach dem ersten Ausf2hrungsbeispiel
entsprechen, sind sie mit gleichen Bezugszeichen versehen. Statt der die Gewindespindeln
48 und 52 miteinander verbindenden Zahnräder 61 und 62, tragt die Gewindespindel
48 eine Reibscheibe 102 und die Gewindespindel 52 eine Reibscheibe 103, wobei ein
Reibrad 104, dessen
Welle 105 rechtwinklig zu den Gewindespindeln
48 und 52 verläuft, die beiden Reibscheiben miteinander verbindet. Die Welle 105
ist in einem Support 106 gelagert, der in nicht dargestellter Weise in Achsrichtung
verschiebbar geführt ist und beispielsweise mittels eines Handrades und einer Verstellspindel
verschoben werden kann. Die Teile 102, 103 und 104 bilden somit ein weiteres stufenlos
verstellbares Getriebe, durch welche sich das Verhältnis der Verstellung der beiden
Gewindespindeln 48 und 52 zueinander stufenlos verändern läßt. Auf einer Skala 108,
mit welcher ein am Support 106 befestigter Zeiger 107 zusammenwirkt, läßt sich das
Abhängigkeitsverhältnis von Spulendrehzahl bzw. Spulendurchmesser und Fadengeschwindigkeit
ablesen.