CH413681A - Präzisionskreuzspulapparat - Google Patents

Präzisionskreuzspulapparat

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CH413681A
CH413681A CH952464A CH952464A CH413681A CH 413681 A CH413681 A CH 413681A CH 952464 A CH952464 A CH 952464A CH 952464 A CH952464 A CH 952464A CH 413681 A CH413681 A CH 413681A
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    • B65H2701/31Textiles threads or artificial strands of filaments

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  • Tension Adjustment In Filamentary Materials (AREA)

Description


  
 



  Präzisionskreuzspulapparat
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Präzisionskreuzspulapparat, vorwiegend für die Verarbeitung von elastischem und dehnbarem Spulmaterial, wie z. B. Kräuselgarn und Gummifaden zu Kreuzspulen mit gleichmässiger, kontrollierter Fadenspannung und Eliminierung der vom Abspulkörper herrührenden   Spannungs schwankungen.   



   Das Problem, elastisches oder dehnbares Garn möglichst ohne Spannungsschwankungen zu verarbeiten, d. h. der Dämmung möglichst spannungsfreies Garn zuzuführen, wurde einerseits dadurch zu lösen versucht, dass z. B. gefärbte Strangen auf Kreuzspulmaschinen, veralteten Flaschenspulmaschinen oder Windemaschinen abgehaspelt wurden, um durch zweimaliges Spulen die vorhandenen Spannungsdifferenzen einigermassen auszugleichen.

   Anderseits wurden an Präzisionskreuzspulmaschinen Fadenlieferwerke angebaut, bei welchen über eine oder zwei parallel geschaltete glatte Trommeln, die mit konstanter Drehzahl angetrieben wurdeh, unter Ausnützung eines gewissen Schlupfes vom Garn auf der Trommel, der Auflaufspule das Garn zuführen, wobei die Spindeldrehzahl der Auflaufspule mit   wachscndem    Durchmesser derselben vermindert wird, um eine möglichst konstante Fadengeschwindigkeit zu erhalten. Aus der Verschiedenheit der Charakteristiken der meist verwendeten Drehzahlwandler und dem Umfangsgeschwindigkeitszuwachs beim Aufbau der Spule ergibt sich jedoch eine mehr oder weniger gewölbte und steigende Fadengeschwindigkeitskurve.

   Daraus folgt, dass das Fadenlieferwerk der Auflaufspule im Endzustand, verglichen mit dem Anfangszustand, zu wenig Faden zuführt, was zu erneuten Spannungen und damit zu unschönen Spulen mit schlechten Ablaufeigenschaften führen kann.



  Ferner wirkt sich der Umstand, dass Auflaufspulenspindel und Fadenlieferwerk nicht synchron miteinander gekuppelt sind, insbesondere beim Anlauf und beim Auslauf der Spulstelle, als Störquelle aus.



  Ein weiterer, den Spulprozess negativ beeinflussender Umstand ist der, dass bei den bekannten Konstruktionen die Drehzahlwandler von einem den Spulendurchmesser abtastenden Organ, z. B. einer Auflagewalze, direkt betätigt wurden, was sich durch erhöhten und ungleichmässigen Druck auf das Abtastorgan auswirkt und wiederum zu unschönen Spulen mit schlechten Ablaufeigenschaften führen kann.



   Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung eines Präzisionskreuzspulapparates, welcher diese Nachteile vermeidet Der   erfindungsgemhsse    Präzisionskreuzspulapparat, mit einem Fadenlieferwerk, einem stufenlos regelbaren Spulspindelantrieb und mit den Spulendurchmesser abtastenden Mitteln, die mit dem Spulspindelantrieb zusammenwirken, um die Spindeldrehzahl in Funktion der Zunahme des Spulendurchmessers zu beeinflussen, zeichnet sich dadurch aus, dass an den Abtrieb des stufenlosen Spulspindelgetriebes ein mit dem Lieferwerk in Antriebsverbindung stehendes weiteres stufenlos regelbares Getriebe angeschlossen ist und dass die Verstellorgane der beiden stufenlosen Getriebe über ein Getriebe in einem vorbestimmten Verhältnis zwangsweise gemeinsam betätigbar sind.



   Die Fadenlieferwerktrommeln sind vorzugsweise dauernd kraftschlüssig mit der Auflaufspulenspindel verbunden, unter Wahrung eines konstanten Verhältnisses der Umfangsgeschwindigkeit der im Durchmesser veränderlichen Auflaufspule zu derjenigen der Fadenlieferwerktrommeln. Dabei kann das konstante Verhältnis relativ, entsprechend dem Reibwert, der Elastizität oder der Dehnbarkeit des Spulmaterials bzw. dem gewünschten Schlupf,   verändert     werden und die Umfangsgeschwindigkeit während des ganzen Spulenaufbaues konstant oder, aus wirtschaftlichen Gründen leicht steigend gehalten werden, und zwar verzögerungsfrei und ohne Beeinflussung der Spulenqualität durch Spulendurchmesserabtast- und Verstellorgane, wodurch gesamthaft die Wicklung von Spulen mit gleichmässiger Spannung, welche regulierbar ist, gewährleistet ist.



   In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des erfindungsgemässen Präzisionskreuzspulapparates dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 den Aufbau eines Präzisionskreuzspulapparates, schematisch,
Fig. 2 Antrieb und Steuerung eines Spulapparates, perspektivisch,
Fig. 3 die Antriebsreibscheibe nach Fig. 2 im Längsschnitt,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt nach Linie IV-IV in Fig. 2,
Fig. 5 die mechanischen Steuerungsteile, schematisch,
Fig. 6 eine Darstellung entsprechend Fig. 5 jedoch in einem anderen Betriebszustand,
Fig. 7 das elektrische Schaltschema,
Fig. 8 das sich gemäss Fig. 2, 5, 6 und 7 sich ergebende Drehzahldiagramm und
Fig. 9 das Fadenspannungsdiagramm vor und nach dem Fadenlieferwerk.



   In dem in Fig. 1 schematisch dargestellten Spulapparat läuft das Garn 2 von einem Haspel 1 über einen gefederten Abstellarm 3 zu einem   tYberlauf    4, zurück zum Abstellarm 3 und darauf über den Paraffinierapparat 5 auf das Lieferwerk 6. Von dem als Walzenpaar ausgebildeten Lieferwerk 6 läuft das Garn 2 über einen Befeuchtungsapparat 7, durch die Dämmung 8, über den Abstellbügel 9, den sich hinund herbewegenden Fadenführer 10 und zwischen der Auflagewalze 11 und der Auflaufspule 12 auf den Umfang dieser Spule auf. Die Auflaufspule 12 ist drehbar auf einem gegen die Auflagewalze 11 anliegenden Spulbügel 13 gelagert, der seinerseits an der Nabe 32 schwenkbar befestigt ist.

   Der relativ lange Abstellarm 3, welcher durch einstellbare Federkraft nach oben gezogen wird sowie die mehrfache Umschlingung des Abstellarmes 3 und des Überlaufes 4 durch das Garn 2 verhindern, bei plötzlicher Unterbrechung der Garnzufuhr zufolge Ablaufstörung auf dem Haspel 1, eine Verstreckung oder einen Bruch des Garnes 2. Durch die beschriebene Anordnung wird genügend Garnreserve geschaffen, die durch die Verschwenkung des   Ab stell armes    3 um einen bestimmten Winkel im Uhrzeigersinn abgegeben wird, bis sich die Ablaufstörung selbsttätig behoben hat.



  Sollte sich die Ablaufstörung nicht selbsttätig beheben, z. B. wegen Verwicklung des Garnes auf dem Haspel 1, so wird der Abstellarm 3 über den erwähnten, bestimmten Winkel nach unten gezogen und be tätigt in diesem Falle den Schalter 14 (Fig. 6), wodurch der Stromkreis 15 geschlossen wird. In diesem Stromkreis 15 liegt ein Elektromagnet 16, welcher bei Erregung die Spulstelle auf später beschriebene Weise stillsetzt. Die Abstellung der Spulstelle kann auch durch Abstellbügel 9 erfolgen, indem dieser den Stromkreis 15 durch Schalter 17 ebenfalls schliessen kann, wenn zufolge Fadenbruch oder Erschöpfung des Garnes auf dem Haspel 1 die Fadenspannung nach der Dämmung 8 ausfällt und der Abstellbügel 9 demzufolge nach vorne fällt und dabei den Schalter 17 betätigt.



   In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines Spulstellenantriebes perspektivisch dargestellt, wobei im Bestreben einer klaren Darstellung der Zusammenhänge die effektive Lage der verschiedenen Teile relativ zueinander nicht berücksichtigt ist. Diese, bzw. der Fadenlauf sind der Fig. 1 zu entnehmen und sinngemäss zu übertragen. Ebenso sind im Bestreben der übersichtlichen Darstellung in Fig. 2 alle am Antrieb nicht beteiligten Organe nicht eingezeichnet.



   An einer Präzisionskreuzspulmaschine mit mehreren Spulapparaten nebeneinander führt eine Welle 18 über die ganze Länge der Maschine, wobei diese Welle 18 von einem nicht dargestellten Elektromotor angetrieben wird und sämtliche Spulstellen gemeinsam als Antriebswelle dient. Auf dieser Antriebswelle 18 ist im Bereiche jedes Spulapparates je eine Reibscheibe 19 angeordnet. Jede dieser Reibscheiben 19 ist über ihre relativ lange, zylindrische Hohlnabe 20 mit der Antriebswelle 18 drehverbunden, jedoch in axialer Richtung verschiebbar.

   Eine im Ringraum zwischen Antriebswelle 18 und Hohlnabe 20 angeordnete Schraubenfeder 21 (Fig. 3), welche sich einerseits am die Drehverbindung herstellenden Mitnehmerstift 22 und anderseits an der Hohlnabe 20 bzw. an der Reibscheibe 19 abstützt, hat die Tendenz, die Reibscheibe 19 stets gegen den grössten Durchmesser des mit ihr zusammenarbeitenden Reibtellers 23 zu drücken. Dieser Reibteller 23 ist durch einen Keil 24, mit der Welle 25 drehverbunden und auf dieser axial verschiebbar. Der Teller 23 wird durch eine Feder 26 gegen die Reibscheibe 19 gedrückt, so dass beide durch Reibung kraftschlüssig miteinander verbunden sind.

   Eine Schaltgabel 27, welche in die Ringnut 28 der Nabe des Reibtellers 23 greift, ist durch eine Zugstange 29 mit dem Elektromagneten 16 (Fig. 5, 6) in Wirkverbindung, so dass bei Erregung desselben der Reibteller 23 entgegen der Wirkung der Feder 26 von der Reibscheibe 19 weggezogen (Fig. 6) und damit die Antriebsverbindung zwischen beiden unterbrochen wird. Die Welle 25 treibt über den Riementrieb 30 die Auflaufspule 12 an. Der die Auflaufspule 12 tragende Spulbügel 13 ist über die Nabe 32 gegenüber dem Gehäuse 33 der Spulstelle um zwei Achsen schwenkbar gelagert und wird durch Feder 34 mit einstellbarer Kraft radial gegen die Auflagewalze 11 gedrückt, während die Feder 36 den Spulbügel relativ zur Nabe 32 so verschwenkt, dass die Auflaufspule 12 bei jeder Konizität mit einer Mantellinie an der   Auflagewalze    11 anliegt.

   Die Lager der Auflagewalze 11 sowie die Führung 37 des Faden  führers 10 sind mit dem Gehäuse 33 fest verbunden (nicht gezeichnet).



   Auf der mit Bezug auf die Reibscheibe 19 entgegengesetzten Seite des Reibtellers 23 ist eine zweite Reibscheibe 38 durch Reibung kraftschlüssig mit dem Reibteller 23 verbunden. Diese zweite Reibscheibe 38, die auf einer Welle 39 verschiebbar ist, ist im zylindrischen Lager 40 drehbar gelagert und treibt über die Welle 39 und den Riementrieb 41, die Übertragungswalze 42, den Riementrieb 43, die Welle 44 an. Die Wellen 44 und 45, die die Lieferwerkswalzen 6 tragen, sind durch Saitentrieb 46 miteinander drehverbunden und liegen in einer Ebene, jedoch unter einem bestimmten Winkel zueinander, so dass das die beiden Fadenlieferwerkstrommeln 6 umschlingende Garn einer natürlich steigenden (Schrauben-) Linie folgt und besondere Fadenführer nicht notwendig sind (wie z.

   B. bei Fadenlieferwerken mit nur einer Trommel, wo die einzelnen Umschlingungen durch einen Kamm auseinandergehalten werden müssen).



   Unter der Antriebswelle 18 und parallel zu dieser ist eine Spindel 48 gelagert, welche eine Mutter 47 trägt. Diese, durch Führungsschiene 49 parallel geführte Mutter 47 trägt auf einem starr mit ihr verbundenen Halter 50 eine Druckrolle 51, gegen welche sich die durch Feder 21 gegen den grössten Durchmesser des Reibtellers 23 gedrückte Reibscheibe 19 abstützt. Durch entsprechende Drehung der Spindel 48 kann die Reibscheibe 19 gegen das Zentrum des Reibtellers 23 verschoben werden, wodurch sich die Drehzahl der Spulstellantriebswelle 25 stufenlos erhöht. Wird die Spindel 48 in entgegengesetztem Sinne gedreht, folgt die Reibscheibe 19 unter Einwirkung der Feder 21 der Druckrolle 51, wodurch sich die Drehzahl der Welle 25 stufenlos vermindert.



   Unter der Welle 39 und parallel zu dieser ist eine Spindel 52 mit einer, durch die Führungsschiene 53 parallel geführten Mutter 54 angeordnet. An der Mutter 54 ist eine Schwinge 55, deren oberes Ende als Hülse 56 ausgebildet ist, gelenkig befestigt. Die Schwinge 55 wird durch die an der Mutter 54 festgeschraubte Blattfeder 57 in Richtung gegen den Reibteller 23 gedrückt. Das zylindrische Lager 40 der Welle 39 bzw. der Reibscheibe 38 sitzt längsverschiebbar in der Hülse 56 und kann durch die Stellschraube58 festgeklemmt werden. DieAnordnung der Reibscheibe 38 bewirkt, dass die   Drebzahlverstel-    lung in beiden Richtungen zwangsläufig durch   Spin-    del 52 und Mutter 54 erfolgt und dass der   Reibung,    schluss der Reibscheibe 38 mit dem Reibteller 23 durch die Blattfeder 57 dauernd erhalten bleibt.

   Dagegen kann der Reibungsschluss zwischen der Reibscheibe 19 und dem Reibteller 23 durch den Schaltarm 3 über Schalter 14 oder durch den Abstellbügel 9 über Schalter 17 aufgehoben werden, indem durch jeden dieser beiden Schalter der Stromkreis 15 geschlossen, der Elektromagnet 16 erregt und dadurch die Schaltstange 29 in diesen hineingezogen wird.



  Durch die Wirkverbindung dieser Schaltstange 29 über ihre Schaltgabel 27 in der Ringnut 28, wird der Reibteller 23 entgegen der Feder 26 von der Reibscheibe 19 abgehoben und die Spulstelle gesamthaft stillgelegt, wobei durch den dauernden Kraftschluss innerhalb der Spulstelle die Fadenlieferwerkstrommeln 6 jeder Bewegung der Auflaufspule 12 folgen.



   Bei konstanter Spul bzw. Fadengeschwindigkeit entspricht jedem Durchmesser der wachsenden Auflaufspule 12 eine bestimmte Stellung der die Spulenspindel antreibenden Scheibe 19, welche durch später beschriebene Steuerungsmittel gewährleistet ist. Aus der Forderung, dass die Fadengeschwindigkeit über den ganzen Spulenaufbau konstant oder nur wenig steigend gehalten werden soll, folgt, dass die Spulenspindeldrehzahl mit wachsendem Spulendurchmesser herabgesetzt werden muss, was durch Verschieben der Reibscheibe 19 am Reibteller 23 von innen nach aussen erreicht wird. In Fig. 8 ist die Fadengeschwindigkeit V in Funktion des Durchmessers D aufgetragen, wobei die Kurve 59 den Verlauf dieser Fadengeschwindigkeit darstellt.

   Gleichzeitig besteht die Notwendigkeit, dass das Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeit der Fadenlieferwerkstrommeln zur Fadengeschwindigkeit erhalten bleibt, bzw. dass die Umfangsgeschwindigkeit der Fadenlieferwerkstrommeln über den ganzen Spulenaufbau um einen bestimmten Betrag, nämlich um den Schlupf, höher sein muss als die Fadengeschwindigkeit. Dies wird dadurch erreicht, dass die Reibscheibe 38 am mit sinkender Drehzahl laufenden Reibteller 23 von innen nach aussen verschoben wird, woraus, für beide Drehzahlwandler gleiche Verhältnisse vorausgesetzt, für die Fadenlieferwerkstrommeln 6 eine konstante Drehzahl bzw. eine konstante Umfangsgeschwindigkeit resultiert, wie sie in Fig. 8 als Horizontale 60 dargestellt ist und gemäss Fig. 2 durch Drehverbindung der beiden Verstellspindeln 48 und 52 mittels Zahnräder 61 und 62 bewerkstelligt wird.

   Aus Fig. 8 geht die sich daraus ergebende Verminderung der Schlupfdifferenz deutlicher hervor. Aus diesem Grunde ist in Fig. 2 das Zahnrad 61 grösser als das Zahnrad 62 gewählt, woraus für die Spindel 52 eine höhere Drehzahl, für die Reibscheibe 38 ein grösserer Verstellweg und demzufolge für den Fadenlieferwerksantrieb eine gesteigerte Drehzahlerhöhung resultiert, was sinngemäss einer zunehmenden Umfangsgeschwindigkeit der Fadenlieferwerkstrommeln entspricht. Statt zweier ungleich grosser Zahnräder 61 und 62 können ebenso zwei gleich grosse eingesetzt werden, wobei in diesem Falle zwei Verstellspindeln 48 und 52 mit unterschiedlicher Gewindesteigung den gewünschten Ausgleich schaffen.

   Durch geeignete Wahl des Übersetzungsverhältnisses der Zahnräder 61 und 62 kann die Umfangsgeschwindigkeit der Fadenlieferwerkstrommeln praktisch parallel zur Fadengeschwindigkeit 59 gelegt werden wie in Fig. 8 durch Linie 63 dargestellt. Um den unterschiedlichen Materialeigenschaften des Garnes wie Reibwert, Elastizität, Dehnung Rechnung tragen zu können, ist der   Schlupf, d. h. die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Fadengeschwindigkeit und Umfangs geschwindigkeit der Fadenlieferwerkstrommeln nach Wahl einstellbar, indem die Grundstellung der beiden Reibscheiben 19 und 38 relativ zueinander verändert werden kann, und zwar durch Verschieben des zylindrischen Lagers 40 in der Hülse 56 (Fig. 2 und 5).

   Dabei entspricht die Verschiebung gegen das Zentrum des Reibtellers 23 einer Verkleinerung des Schlupfes, weil dadurch, ohne Verstellung des ersten Drehzahlwandlers (19, 23) die Anfangsdrehzahl des zweiten Drehzahlwandlers (23, 38) herabgesetzt wird und die Differenz, zufolge der starren Drehverbindung der beiden Verstellspindeln   48    und 52 über die Zahnräder 61 und 62, konstant bleibt. Eine Vergrösserung des Schlupfes ergibt sich sinngemäss durch Verschiebung des zylindrischen Lagers 40 in Richtung gegen den grössten Durchmesser des Reibtellers 23. Diese Einstellmöglichkeit ist in Fig. 8 durch die Linie 63a und 63b dargestellt, welche den in Fig. 5, 6 strichpunktiert eingezeichneten Stellungen der Reibscheibe 38 entspricht, die ebenfalls mit 63a und 63b bezeichnet sind.



   Die Steuerung des ersten Getriebes oder Dreh  zahlwandlers    (19, 23) bzw. die Einstellung dessen Reibrades 19 in Abhängigkeit vom wachsenden Durchmesser der Auflaufspule 12 erfolgt durch eine Servo-Nachlaufsteuerung wie sie in beispielsweiser Ausführung in Fig. 7 dargestellt ist und in ihren Hauptteilen aus der Brückenschaltung A, dem Schaltverstärker B und dem Servo-Motor M nebst den notwendigen Schaltelementen besteht. Ein Potentiometer 64 ist durch ein Zahnrad 65 und ein Zahnsegment 66 mit der Spulbügelnabe 32 drehverbunden (Fig. 2) und damit in seiner Einstellung direkt vom Auflaufspulendurchmesser abhängig.

   Ein zweites Potentiometer 67 ist durch Schneckenrad 68 und Schnecke 69 auf der verlängerten Verstellspindel 48 mit dieser drehverbunden und damit in seiner Stellung direkt von der Lage der Mutter 47, bzw. der   Schaltrolle    51, bzw. der Stellung der Reibscheibe 19 abhängig. Diese beiden Potentiometer 64 und 67 stellen in der Brückenschaltung A, welche in ihrer Wirkungsweise als bekannt vorausgesetzt werden darf, die aufeinander abzustimmenden Geber dar, wobei der Geber 64 (Fig. 7) positiv und der zweite Geber 67 nachlaufend gesteuert wird, indem, je nach Stellung des Gebers 67 in bezug auf die Lage des Gebers 64, durch den Schaltverstärker B das Schaltelement 70 oder 71 betätigt wird, welche beide in Fig. 7 in ihrer Ruhestellung gezeichnet sind.

   In einem Stromkreis 72 liegt ein Elektromotor M, welcher einen Kontakt 73 für Drehrichtung gegen Uhrzeiger und einen Kontakt 74 für Drehrichtung mit dem Uhrzeiger aufweist. Dieser Motor M sitzt, wie die Schnecke 69, ebenfalls auf der verlängerten Verstellspindel 48 und ist mit dieser drehverbunden. Rückt nun der Geber 64 zufolge Anwachsens des Durchmessers der Auflaufspule 12 vor, so spricht das Schaltelement 71 an und betätigt den Wechselschalter 75, d. h. Kontakt 73 wird geöffnet und Kontakt 74 geschlossen. Damit wird der Stromkreis 72-74 geschlossen und der Motor M dreht im Uhrzeigersinn.

   Mit dieser Drehung verändert sich auch zwangsläufig die Stellung des Gebers 67 in dem Sinne, dass er dem Geber 64 nacheilt, bis er dessen Stellung erreicht hat und damit der Wechselschalter 75 (durch Schaltelement 71) in seine Ruhelage zurück springt, womit der Stromkreis 72 unterbrochen und der Motor M abgestellt wird. Steht aus irgend einem Grunde der Geber 67 vor dem Geber 64, so spricht das Schaltelement 70 an und schliesst über den Wechselschalter 77 den Kontakt 76, womit der Stromkreis 72-76-73 geschlossen wird und der Motor M gegen den Uhrzeigersinn dreht, bis die Gleichstellung der beiden Geber 64 und 67 erreicht ist und der Schalter 77 in seine Ruhelage zurückspringt, womit der Motor M wieder stillsteht.



   Anstelle der beschriebenen Servo-Nachlaufschaltung könnte auch eine solche anderer Art wie z. B. mechanisch-elektrisch vorgesehen werden, wobei zwei zustands abhängige Punkte als Geber durch eine Stange gelenkig verbunden sind, in deren Mitte beidseitig je ein Ein-Aus-Schalter mit der Stange in Wirkverbindung stehen, derart, dass bei Druck auf den Schalter der entsprechende Stromkreis geschlossen wird. Steht nun der eine Geber-Punkt mit einem Servo-Motor (M) in Verstellverbindung und wird der andere positiv vor oder nachgestellt, so spricht sinngemäss der vor oder nach der Stange liegende Schalter an, womit diese den Motor auf Rechts- oder Linkslauf schalten und den sekundären Geber-Punkt dem primären bis zur Gleichstellung nachlaufen lassen.



   Das beschriebene Ausführungsbeispiel eines Präzisionskreuzspulapparates, insbesondere dessen Antrieb, ermöglicht auf Grund der Hintereinanderschaltung von zwei Drehzahlwandlern, deren Verstellmechanismen zwangsläufig, in bestimmtem Verhältnis und in Abhängigkeit voneinander gekuppelt sind und wobei die relative Grundeinstellung der Drehzahlwandler gegeneinander verändert werden kann, zum Zweck der Anpassung des Schlupfes an die besonderen Eigenschaften des zu verarbeitenden Materials, d. h. der Anpassung der Differenz der Fadengeschwindigkeit auf der Auflaufspule zur Umfangsgeschwindigkeit der Fadenlieferwerkstrommeln, die Verarbeitung der verschiedensten Spulmaterialien zu Spulen hoher Qualität, d. h.

   zu Spulen mit gleichmässiger, geringer und zweckentsprechender Fadenspannung, indem das Fadenlieferwerk die starken, vom Abhaspeln herrührenden Spannungsschwankungen ausgleicht und der Dämmung den Faden praktisch spannungslos zuführt, wie dies in Fig. 9 dargestellt ist. Darin ist senkrecht die Fadenspannung in Gramm g aufgetragen und die Fadenspannungskurve vor dem Fadenlieferwerk mit 78 und diejenige nach demselben mit 79 bezeichnet ist. Die entsprechenden Messstellen sind in Fig. 1 ebenfalls mit 78 und 79 bezeichnet.   

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Präzisionskreuzspulapparat, insbesondere für das Verspulen von dehnbarem Garn, mit einem Fadenlieferwerk, einem stufenlos regelbaren Spulspindelantrieb und mit den Spulendurchmesser abtastenden Mitteln, die mit dem Spulspindelantrieb zusammenwirken, um die Spindeldrehzahl in Funktion der Zunahme des Spulendurchmessers zu beeinflussen, dadurch gekennzeichnet, dass an den Abtrieb des stufenlosen Spulspindelgetriebes ein mit dem Lieferwerk in Antriebsverbindung stehendes weiteres stufenlos regelbares Getriebe angeschlossen ist und dass die Verstellorgane der beiden stufenlosen Getriebe über ein Getriebe in einem vorbestimmten Verhältnis zwangsweise gemeinsam betätigbar sind.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Kreuzspulapparat nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellorgane durch einen Servomotor betätigbar sind, der von einer Nachlaufsteuerung beeinflusst ist.
    2. Kreuzspulapparat nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden stufenlos regelbaren Getriebe Reibradgetriebe sind, wobei die Abtriebsscheibe (23) des ersten Getriebes die Antriebsscheibe des zweiten Getriebes bildet.
    3. Kreuzspulapparat nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellorgane der beiden Getriebe je eine auf einer Gewindespindel (48, 52) sitzende Mutter (47, 54) aufweisen, wobei die Spindel (52) von der Spindel (48) über Zahnradübersetzungsgetriebe angetrieben wird und wobei die Spindel (48) mit dem Servomotor (M) gekuppelt ist.
    4. Kreuzspulapparat nach Patentanspruch und Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtriebsscheibe (23) des ersten Getriebes zur Stillsetzung der Spulstelle gemeinsam mit der Abtriebsscheibe (38) des zweiten Getriebes verstellbar ist.
    5. Kreuzspulapparat nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenlieferwerk zwei Zylinder (6) aufweist, deren in einer Ebene liegende Achsen (44, 45) einen spitzen Winkel zueinander einschliessen.
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