DE155977C - - Google Patents
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- DE155977C DE155977C DENDAT155977D DE155977DA DE155977C DE 155977 C DE155977 C DE 155977C DE NDAT155977 D DENDAT155977 D DE NDAT155977D DE 155977D A DE155977D A DE 155977DA DE 155977 C DE155977 C DE 155977C
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Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E04—BUILDING
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- E04F13/00—Coverings or linings, e.g. for walls or ceilings
- E04F13/02—Coverings or linings, e.g. for walls or ceilings of plastic materials hardening after applying, e.g. plaster
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Architecture (AREA)
- Civil Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Finishing Walls (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Die Herstellung von Wandbekleidungen, Deckenbekleidungen und dergl. geschah bisher
in der Weise, daß man entweder die rohe Mauer mit einem Putzmörtel bewarf und diesen an der Schauseite glättete oder aber
indem man Platten von viereckiger, sechseckiger usw. Gestalt mittels eines gerüstartigen
Gestelles so vor der Wand neben- und aufeinander anreihte, wie sie im fertigen
ίο Zustande geordnet bleiben sollten, und nur
den Zwischenraum, der zwischen dieser Plattenaufstapelung " und der rohen Wand
freigeblieben war, mit einem geeigneten Mörtel oder Zement ausfüllte, so daß eine
dauernde Verbindung mit der Wand erzeugt wurde. Die erstere dieser beiden bekannten
Verfahren liefert ein nur halbfertiges Produkt und bedarf der Vervollkommnung durch Aufkleben
von Tapeten, durch sogen. Weißen
ao oder Malen, Schablonieren und dergl., hat aber den Vorteil, daß sie eine einheitliche,
d. h. aus dem Ganzen bestehende Wandfiäche liefert. Das andere bekannte Verfahren
ist zwar bis auf eine geringe Nachhilfe, die sich auf das Verstreichen der Fugen bezieht, ein in sich abgeschlossenes,
ein fertiges Produkt lieferndes, gewährt aber dem Auge des Beschauers keine einheitliche,
aus dem Ganzen bestehende Wandfläche.
Die Vorteile beider Verfahrensarten unter Vermeidung der genannten Unvollkommenheiten
zu vereinigen, ist der Zweck vorliegender Erfindung. Es werden zusammenhängende Wandflächen in einem einzigen
Arbeitsgange fertiggestellt, die eine glatte bis glänzende Oberfläche aufweisen. Es ist
seinem Wesen nach als eine Art Formerei und Gießverfahren zu bezeichnen, indem man
ähnlich wie bei dem bekannten Verfahren zur Herstellung betonierter Schächte vor der
Wand eine ebene Form ausbreitet und abdichtet, so daß ein von oben eingegossener
Mörtel nach erfolgtem Abbinden die fertige Wandbekleidung liefert, sobald man die Formteile
gelöst und entfernt hat. Man verfährt dabei in der nachstehend beschriebenen, von
dem genannten Schachtbetonierungsverfahren in wesentlichen Punkten abweichenden Weise.
■ Die im folgenden als Oberflächenmasse bezeichnete Bekleidungsschicht wird zu einem
dünnen Brei oder einer milchartigen Stippe angerührt und auf eine wagerecht eingestellte,
ortsveränderliche Unterlage, z. B. auf eine Glasscheibe, in einer geringen Menge
aufgegossen, so daß diese Schicht beiläufig 3 bis 4 mm Dicke haben kann. Um diese
dünnflüssige Masse zu einem schnellen Abbinden zu bringen und das Verfahren zu beschleunigen,
kann man eine schnelle Verdunstung, 'des überschüssigen Wassers auf
irgend eine Weise bewirken, z. B. durch Bestreuen der Masse mit schnell anziehendem
Gips- oder Zementpulver. Ein vollständiges Abbinden soll indessen hierbei noch nicht
stattfinden. Man läßt den Vorgang nur so lange gewähren, bis die Oberflächenmasse
gallert- oder breiartig geworden ist, so daß sie nicht mehr bei einer Bewegung der Glasform
herunterfließt. Nun richtet man die Formplatte, an der die Oberflächenmasse hinreichend
festhaftet, in die senkrechte Lage auf, bringt sie an die zu bekleidende Wand
so, daß zwischen der Oberflächenmasse und
der rohen Wandfläche ein Zwischenraum von etwa ι cm freibleibt. Die Formplatte wird
nun in genau senkrechter Lage abgestützt, der dahinter befindliche Raum längs den
beiden senkrechten und der unteren wagerechten Kante abgedichtet und nun in Annäherung
an das oben erwähnte, beim Schachtbau bekannte Verfahren in diesen Raum von oben
ίο her eine Masse gegossen, die im folgenden
die Bindungsmasse genannt werden soll und nach erfolgtem Abbinden die Oberflächenmasse
mit der Wand sicher vereinigt. Das Eingießen der Bindungsmasse erfolgt zweckmäßig
nicht mit einem Male, sondern durch zeitweiliges Nachgießen, so daß sie sich setzen
und in alle Vertiefungen und Höhlungen der Wand gut eindringen kann. Nachdem die
Bindungsmasse fest geworden ist, entfernt man die Glasscheibe von der Oberflächenmasse
in der Weise, daß man nach Fortnahme der Abstützung erst geringere Bewegungen
der Glasscheibe in ihrer eigenen senkrechten Ebene vornimmt, bis eine Lockerung zwischen der Formplatte und der Oberflächenmasse
stattgefunden hat, so daß das gänzliche Abheben sich demnächst leicht bewerkstelligen
läßt.
Bei Bekleidung von Decken in Zimmern, Korridoren usw. verfährt man in einer etwas
abweichenden Weise, indem die Bindungsmasse auf die Oberflächenmasse, nachdem diese in einen festeren Zustand übergegangen
ist, gebracht wird, während die Glasscheibe einstweilen noch in ihrer unveränderten wagerechten
Lage belassen wird; hierauf wird die Glasscheibe mit den darauf ruhenden Schichten
von Oberflächenmasse und Bindungsmasse gegen die Deckenfläche emporgehoben und angedrückt, so daß sie sich mit deren Oberfläche
beim Hartwerden verbindet. Die Glasscheibe wird mittels einer geeigneten Vorrichtung
so lange an der Decke festgestützt, •bis die Bindungsmasse eine genügende Festigkeit
erreicht hat, und dann abgenommen.
Nachdem ein Teil einer Wand- oder einer Deckenfläche in der angegebenen Weise bekleidet
worden ist, wird ein seitlich davon liegender anderer Teil in gleicher Weise behandelt,
wobei darauf geachtet werden muß, daß die Kanten beider Bekleidungsteile genau zusammenfallen. Mehrfache Versuche haben
ergeben, daß nach dem vorliegenden Verfahren Wandflächen bis zu 5 qm und noch
mehr in einem Arbeitsgange bekleidet werden können. K
Durch geeignete Wahl des Materials für die Oberflächenmasse, z. B. dadurch, daß
diese Masse ungefähr dieselbe Zusammensetzung wie das sogen. Marmorit enthält,
werden nach dem angegebenen Verfahren Flächen hergestellt, die sowohl hart und dicht als auch vollständig eben sind, so daß
das Polieren derselben leicht bewerkstelligt und ihnen ein dauernder, nahezu unveränderlicher
Glanz erteilt werden kann. Diese Oberflächen eignen sich auch besonders gut dazu, mit Farbe überstrichen zu werden, weil
sie wegen ihrer Glätte nicht gekittet zu werden brauchen und infolge ihrer Dichte
nur eine geringe Menge von Öl aufsaugen. Durch das Einölen erhält die Bekleidung
größere Elastizität und wird härter und fester sowohl an der Oberfläche als auch im
Innern.
Die Bindungsmasse kann in derselben Weise wie die Oberflächenmasse zusammengesetzt
sein, soll aber eine geringere Menge von Leim- oder Gummistoff enthalten.
Da man nach dem vorgenannten Verfahren genau wie bei der Herstellung von Marmorit
oder einem anderen künstlichen Stein verfahren kann, so ist es möglich, mit der N
Oberflächenmasse ■ Marmor oder einen anderen natürlichen Stein täuschend nachzuahmen.
Die Bekleidung kann auch durch geeignete Behandlung der Oberflächenmasse zur Nachahmung einer beliebigen Holzart
verwendet werden.
Zur Kennzeichnung der Vorteile, die das vorliegende Verfahren zur Bekleidung von
Wänden und Decken gegenüber anderen, ähnlichen Zwecken dienenden Verfahren besitzt,
möge folgendes hervorgehoben werden. Die ganze Herstellung der Bekleidung kann in dem Raum stattfinden, dessen Wände
oder Decken bekleidet werden sollen, so daß man Bekleidungsplatten an einem besonderen
Orte (in einer Fabrik) nicht herzustellen und aufzubewahren braucht, welche Platten, wenn
sie zur Verwendung gelangen sollen, mit großer Vorsicht verpackt und transportiert
werden müssen, um deren oft vorkommenden Bruch möglichst zu vermeiden, und dann wiederum am Verwendungsort ebenso sorgfältig
ausgepackt werden müssen. Ferner kann die Bekleidung sehr dünn gemacht
werden, wodurch eine Ersparnis von Rohmaterial erzielt wird und die an der Wand oder der Decke angebrachte Schicht von
Oberflächenmasse und Bindungsmasse sehr' schnell trocknet, so daß die nachfolgende
Behandlung (Polierung, Überstreichen oder dergl.) sehr bald nach dem Anbringen der
Masse vorgenommen werden kann. Besonders ist zu bemerken, daß die Bekleidung mit Leichtigkeit unmittelbar an einer Ziegel-,
Holz- oder anderen Wand angebracht werden kann, so daß ein Abputzen oder eine ähnliche
Arbeit bei allen Oberflächen überflüssig wird, die nach diesem Verfahren bekleidet
werden. Die auf diese Weise erhaltenen
Oberflächen sind ganz eben, werfen sich
nicht und werden nicht rissig. Gewebeeinlagen, die bei anderen, aus künstlichem Stein
bestehenden Wandbekleidungen verwendet werden, um deren Stärke und Elastizität zu
erhöhen, sind hierbei überflüssig.
Die Unterlage, auf der die Oberflächenmasse aufgebracht wird, braucht nicht notwendigerweise
eine Glasscheibe oder eben zu ίο sein, sondern sie kann auf verschiedene
Weise geformt oder mit Erhöhungen oder Vertiefungen versehen sein, so daß die Oberflächenschicht
der Bekleidung jedes gewünschte Muster erhalten kann.
Claims (2)
- Patent-An Sprüche:i. Verfahren zur Herstellung vonWand- und Deckenbekleidungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Ansichtsfläche der Bekleidung bildende Schicht aus erhärtender stuckartiger Masse auf eine glatte, ortsveränderliche Unterlage, z. B. eine Glasplatte, aufgebracht wird, die, nachdem diese Schicht gallert- oder teigartig abgebunden hat, in an sich bekannter Weise vor der zu bekleidenden Wand mit Zwischenraum aufgestellt und nach dessen Ausfüllung mit Bindungsmasse entfernt wird, sobald beide Massen erhärtet sind.
- 2. Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Herstellung von wagerechten oder schwach geneigten Deckenbekleidungen, dadurch gekennzeichnet, daß beide Auftragsschichten unmittelbar nacheinander auf die Unterlage aufgebracht werden, die alsdann an die Deckenfläche angedrückt und so lange gehalten wird, bis die Bindungsmasse an der Decke haftet.
Publications (1)
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