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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Waschbetonplatten, bei dem in einem, gegebenenfalls mit Waschbetonpapier ausgelegten Formkasten, Formkörper eingelegt werden und sodann aufeinanderfolgend unterschiedlich Betonmischungen eingebracht werden. Durch die DE-OS 2, 612. 351 wurde es bekannt, Gitterbetonplatten herzustellen, die für Einzäunungen von Grundstücken verwendet werden. Dabei wird in eine Form, welche der Gitterstruktur entsprechend plaziert ist, Beton eingegossen, nach Erhärten wird dann der Betonkörper, der entsprechend der Form ein Gitter bildet, aus der Form ausgegossen.
In der Form selbst befinden sich dabei Formkörper, die entsprechend der herzustellenden Gitterstruktur angeordnet sind, wobei eine Auswerferplatte vorgesehen ist, die so wie das herzustellende Gitter ausgebildet ist und daher in die Spalte zwischen den Formkörpern der Form hineinpasst, sodass nach Erhärten des in die Spalte eingefüllten Betons der Beton durch die Ausstossplatte aus der Form herausbefördert werden kann. In dem Dokument "Handbuch der Betonsteinindustrie", Carl Marhold Verlagsbuchhandlung, Berlin-Charlottenburg, sind auf Seite 291 Mosaikplatten beschrieben, wo das Aufbringen einer mehrfarbigen Deckschicht erwähnt ist, wobei das Aufbringen solcher Schichten dickflüssig, durch Giessen in entsprechende Messingschablonen erfolgen kann.
Die Weiterverarbeitung ist dabei offengelassen, sodass nach den Angaben des genannten Dokuments Mosaikteile hergestellt werden, die später dann nach irgendeiner Methode festgelegt werden, z. B. durch Einsetzen in ein Mörtelbett. Solche Mosaiksteine sind jedoch keine Waschbetonplatten. In dem genannten Dokument sind auch Plattenmosaike erwähnt, die als plattenförmige, in der Werkstatt von Hand zusammengestellte Mosaiken für Boden- und Wandbelag, als Zierstücke, Ecken, Friese, genommen werden. Gemäss den weiteren Angaben in diesem Dokument arbeitet man mit Schablonen oder Formen oder man stellt die Würfel aufgrund einer Musterzeichnung zusammen. Von dieser werden auf dünnem, durchsichtigem Papier Pausen gemacht, auf die dann die einzelnen Stückchen und Würfel einzeln mit Leim aufgeklebt werden. Der freibleibende Raum wird mit Terrazzomasse hintergossen.
Gemäss dem Dokument (Seite 393) können Intarsien hergestellt werden, wobei als Grund feinkörniger Beton verwendet wird. In diesen feinkörnigen Beton wird die Zeichnung von Hand oder mit Ausstechfiguren ausgestochen oder eingeschnitten und kittförmige, andersfarbige Masse eingedrückt. Für die Fussbodenherstellung schlägt das genannte Dokument vor, (Seite 436) Modelle auf Unterbeton zu verlegen. Der Unterbeton ist dabei mit dem Unterboden fest verbunden. Die Modelle werden dann nach Fertigstellung des Unterbetons herausgenommen, worauf dann der verbleibende Hohlraum, nachdem der Unterbeton aufgerauht wurde, mit verschiedenfarbiger Masse gefüllt wird. Waschbetonplatten werden nach diesem Verfahren nicht erhalten.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Ornament-Waschbeton herzustellen, dessen gesamte Fläche Kiesstruktur aufweisen kann. Erreicht wird dies, wenn bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art die Formkörper in an sich bekannter Weise auf eine Unterlage aufgesetzt werden, wenn in den Zwischenraum zwischen den Formkörpern eine erste Betonmischung eingebracht wird, wobei die Formkörper an ihrem Platz festgehalten sind, wonach dann in den von dem jeweiligen Formkörper umgrenzten Raum eine zweite Betonmischung eingebracht wird, wenn weiters dann die Formkörper abgezogen werden und die Betonmischungen abbinden gelassen werden, worauf dann auf die Schichte aus der ersten und der zweiten Betonmischung eine Schicht aus Minterbeton aufgebracht und abbinden gelassen wird,
worauf die Platte aus dem Formkasten entfernt wird und das gegebenenfalls vorhandene Waschbetonpapier von der Platte abgezogen wird, und wenn die Sichtfläche der Platte gewaschen wird. Nach dem erfindungsgemässen Verfahren werden die unterschiedlichen Betonmischungen an unterschiedlichen Stellen der Form eingebracht, nämlich einmal in den Raum ausserhalb der Form und das andere Mal in den von den Formen umgrenzten Raum. Dabei werden durch das erste Einbringen des Betons die Formen an ihrem Platz festgehalten, wodurch erst das Einbringen der zweiten Betonmischung ermöglicht wird. Insgesamt kann auf diese Weise einfach eine mit Ornament versehene Waschbetonplatte hergestellt werden.
Es ist jedoch auch möglich, Waschbetonplatten mit ornamentaler Struktur nach einem weiteren erfindungsgemässen Vorschlag dadurch herzustellen, dass auf Waschbetonpapier Waschbetonkies mittels einer Fixiersubstanz, z. B. Polyinylacetatleim fixiert wird, worauf dann nach dem Aushärten des Leimes eine Vorsatzmischung auf die Linien-, und/oder Flächenornamente aufgeschüttet und aushärten gelassen wird, worauf dann das Waschbetonpapier abgezogen und die Sichtfläche der Platte gewaschen wird. Auf diese Weise kann eine Waschbetonplatte eine Ornamentstruktur aufweisen, wobei die Sichtfläche durchgehend aus Waschbetonkies bestehen kann, also Kiesstruktur aufweist.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert : Es zeigen Fig. 1 schaubildlich eine für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens vorbereitete Form, Fig. la in einem Querschnitt, die mit unterschiedlichen Betonmischungen gefüllte Form, wobei im linken Teil dieser Figur die Formkörper noch im Beton stecken, in Fig. 2 jedoch bereits aus der Form abgezogen sind und die Fig. 2 bis 4 Waschbetonplatten unterschiedlicher Ausführung, hergestellt unter Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens.
In der Zeichnung ist mit (5) ein Formkasten bezeichnet, in welchem Formkörper (1) eingelegt sind. Die Formkörper sind dabei auf eine Unterlage (4) aufgesetzt. Der Formkasten (5) kann mit Waschbetonpapier ausgelegt sein. Bei Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird zunächst in den Zwischenraum zwischen den Formkörpern (1) eine erste Betonmischung (2) eingebracht. Die Formkörper (1) werden dadurch, dass sie jeweils durch die Betonmischung (2) umschlossen sind, an ihrem Platz festgehalten. In den, von dem jeweiligen Formkörper (1) umgrenzten Raum, wird eine zweite Betonmischung (3) eingebracht, worauf dann die Formkörper (1) abgezogen werden und die Betonmischungen (2), (3) abbinden gelassen werden.
Die
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Mischungen (3), die in den von den Formkörpern (1) umschlossenen Raum eingebracht werden, können auch unterschiedliche Farben aufweisen. Nach dem Abziehen der Formkörper (1) binden die Mischungen (3) mit den Mischungen (2) ab. Auf die Schicht, aus der zuerst eingebrachten Betonmischung (2) und die Schicht aus der Betonmischung (3), die in den von den Formkörpern (1) umschlossenen Raum eingebracht wurde, wird dann eine Unterbetonschicht aufgetragen. Die Schichtstärke der Betonmischungen (2) und (3) beträgt zwei bis drei cm. Für das Abbinden der Hinterbetonschicht können 24 Stunden veranschlagt werden. Nach dem Abbinden der Hinterbetonschicht wird die nunmehr fertige Platte aus dem Formkasten (5) entfernt.
Ist Waschbetonpapier vorhanden, so wird dieses von der Platte abgezogen. Die Sichtfläche der Platte wird gewaschen. Die Betonmischungen (2) und (3) werden, nachdem sie in den Formkasten (5) eingebracht wurden, jeweils gestampft, damit sich der in den Betonmischungen enthaltene Kies gut an die Ränder (Mantelflächen) der Formkörper (1) anlegt. Die Waschbetonplatten erhalten je nach hergestelltem Ornament und Konsistenz der Betonmischungen (2), (3) ein Aussehen, wie dies etwa aus der Fig. 2 zu ersehen ist.
Waschbetonplatten können jedoch auch in der Weise hergestellt werden, dass mittels einer Fixiersubstanz, die beispielsweise Polyvinylacetatleim sein kann, auf ein Waschbetonpapier Waschbetonkies, entsprechend der herzustellenden ornamentalen Struktur fixiert wird, worauf nach Aushärten des Leimes auf die Ornament eine Vorsatzmischung aufgeschüttet und aushärten gelassen wird. Das Waschbetonpapier wird dann abgezogen und die Sichtfläche der Platte gewaschen. Das Härten des Leimes benötigt etwa 24 Stunden. Die Hintergrundschicht wird durch Stampfen verdichtet, um eine gute Anschmiegung an den auf das Waschbetonpapier aufgeklebten Waschbetonkies zu erreichen und gleichzeitig die Fugen mit Feinanteil auszufüllen. Durch das Waschen der Sichtfläche wird der Leim entfernt. Eine nach dem vorerwähnten Verfahren hergestellte Waschbetonplatte ist aus Fig. 3 ersichtlich.
Neben dem Aufbringen von Waschbetonkies auf das Waschbetonpapier, zwecks Herstellung einer omamentalen Struktur, kann auf das Waschbetonpapier auch ein Mosaik aufgebracht werden. Es entsteht dann, nachdem auf den Waschbetonkies und das Mosaik die Vorsatzmischung aufgebracht und erhärten gelassen wurde und das Waschbetonpapier nach dem Erhärten abgezogen und die Sichtfläche der Platte ausgewaschen wurde, ein Mosaikstein, wie er etwa der Fig. 4 entnommen werden kann.