DE3643074A1 - Verfahren zum herstellen von bauelementen sowie danach hergestelltes bauelement - Google Patents
Verfahren zum herstellen von bauelementen sowie danach hergestelltes bauelementInfo
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- B28B1/16—Producing shaped prefabricated articles from the material by simple casting, the material being neither forcibly fed nor positively compacted for producing layered articles
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Bauelementen od. dgl., die eine Sichtseite in Marmor-
oder dgl. Struktur haben, wobei Materialen unterschied
licher Farbe verwendet werden.
Zur Nachbildung oder Imitation von Marmor ist es be
kannt, Marmorstrukturen von außen auf entsprechende
Flächen aufzumalen. Dies ist jedoch sehr aufwendig und
erfordert auch erhebliches künstlerisches Geschick.
Nachteilig ist hierbei, daß eine solche Marmor-Imi
tationsschicht wenig haltbar ist.
Es ist auch bereits bekannt, solche Bauelemente unter
Verwendung von Kunstharz herzustellen, wobei in der
flüssigen Phase farblich unterschiedliche Teilmengen
zusammengeschüttet und dann ohne weiteren Mischvorgang
in eine Form gegossen werden. Die sich dabei einstel
lende Struktur ist jedoch weitgehend vom Zufall abhängig.
Für Sanierungsarbeiten, wo gegebenenfalls nur Teilfas
saden od. dgl. restauriert werden, ist dieses Verfahren
ungeeignet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfah
ren der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit dem auf
der Sichtseite solcher Bauelemente Marmorstrukturen
oder marmorähnliche Strukturen geschaffen werden können,
die auch weitgehend an ein Vorlage-Muster angepaßt
werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß insbe
sondere vorgeschlagen, daß auf eine Schalfläche bereichs
weise entsprechend der gewünschten Struktur eine erste
abbindende Baustoffmischung als Strukturbereich aufge
bracht wird, daß anschließend diese Bereiche mit einer
andersfarbigen zweiten abbindenden Baustoffmischung als
Vorlegung bzw. als Ausgleichsschicht vollflächig über
deckt werden und daß schließlich eine Stabilisierschicht
aufgebracht wird. Die Strukturbereiche und die Ausgleichs
schicht ergeben dann entsprechend dem aufgebrachten Muster
der Strukturbereiche die Marmorstruktur oder eine marmor
ähnliche Struktur. Dabei kann durch unterschiedliche
Größe und Formgebung der Strukturbereiche und auch durch
entsprechende Farbgebung von diesen Bereichen und auch
von der Ausgleichsschicht eine gute Anpassung an vor
handene Strukturen vorgenommen werden.
Zweckmäßigerweise werden die Strukturbereiche etwa in
einer Schichtdicke von etwa 2 bis 3 mm, die Vorlegung
oder dgl. mit einer Schichtdicke von etwa 2 mm und die
Stabilisierschicht mit einer Schichtdicke von wenigstens
etwa 10 mm aufgebracht. Durch die vergleichsweise dünnen
Schichten für die Strukturbereiche und die Vorlegung
wird erreicht, daß sich auch nach längerer Zeit keine
Risse bilden. Die etwas dickere, rückseitige Schicht
bildet dann praktisch eine Träger- und Stabilisierschicht.
In der Praxis hat es sich als zweckmäßig gezeigt, wenn
die Strukturbereiche vorzugsweise mittels eines Pinsels
od. dgl. aufgespritzt werden. Dadurch läßt sich insbe
sondere die charakteristische Struktur von Marmor gut
nachbilden.
Die Erfindung betrifft auch ein Bauelement aus einer
Schichtung von abbindenden Baustoffmischungen, welches
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist.
Dieses Bauelement ist insbesondere dadurch gekennzeich
net, daß es aus einer ersten Teilflächenschicht zur Bil
dung von Strukturbereichen, einer die erste Schicht über
deckenden andersfarbigen zweiten Schicht als Vorlegung
oder Ausgleichsschicht sowie einer rückseitigen Stabili
sierschicht besteht. Zweckmäßigerweise besteht dabei die
Teilflächenschicht und die Ausgleichsschicht aus einer
aushärtenden Baustoffmischung von Zement, Quarzsand,
gegebenenfalls unter Zusatz von Farbe und/oder Chemie
kalien sowie Wasser.
Das Mischungsverhältnis von Zement und Sand beträgt da
bei vorzugsweise 1 zu 1, gegebenenfalls bis zu 1 zu 2,
wobei die Menge der Farbe und dgl. etwa 1 bis 9% be
trägt.
Zur Erzielung einer sogenannten wilden Struktur, bei der
die aneinandergrenzenden Materialien etwas stärker inein
ander fließen sollen, ist die Flüssigkeitsmenge der Bau
stoffmischung für die Strukturbereiche so bemessen, daß
das Ausbreitmaß etwa 46 bis 52 cm beträgt.
Andererseits besteht die Möglichkeit, daß zur Erzielung
einer lenkbaren Struktur mit schärfer abgegrenzten Be
reichen zwischen den Materialschichten, die Flüssigkeits
menge der Baustoffmischung für die Strukturbereiche so
bemessen ist, daß das Ausbreitmaß etwa 30 bis 35 cm be
trägt.
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
weiteren Unteransprüchen aufgeführt. Nachstehend ist
die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand
der Zeichnung noch näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Vorderseitenansicht eines
Bauelementes mit angedeuteter Marmorstruktur
auf seiner Sichtseite und
Fig. 2 einen Querschnitt des in Fig. 1 gezeigten Bau
elementes.
Ein in Fig. 1 gezeigtes Bauelement 1 ist hier plattenförmig
ausgebildet und weist eine Sichtseite 2 mit einer Marmor
struktur auf. Das Bauelement läßt sich in einer Form her
stellen. Dabei wird zunächst auf eine glatte, lackierte
und gegebenenfalls eingeölte oder gewachste Fläche ein
Brei aus einer Mischung von Zement, Sand, Farbe und Was
ser vorzugsweise mittels eines Pinsels aufgespritzt,
wobei dies entsprechend der vorgesehenen Marmorstruktur
od. dgl. erfolgt. Durch das Einspritzen mit dem Pinsel
werden Strukturbereiche 3 (Fig. 2) gebildet, welche die
Schalungsfläche nur bereichsweise bedecken. Die Schicht
dicke dieser Bereiche soll etwa 2 bis 3 mm betragen. An
schließend wird eine etwa 2 mm dicke Ausgleichsschicht
aufgetragen, die vom Grundaufbau her aus gleichen Mischungs
bestandteilen wie die Baustoffmischung für die Struktur
bereiche besteht. Hierbei ist jedoch entsprechend der
vorgesehenen Grundfarbe des Marmors eine andere Farbe als
für die Strukturbereiche vorgesehen. Diese Ausgleichs
schicht oder Vorlegung wird dann mit einer Kelle oder
Glättkelle sorgfältig glattgestrichen. Anschließend wird
noch eine Stabilisierschicht aus Glasfaserbeton aufge
bracht. Nach dem Aushärten kann das Bauelement aus der
Form entnommen werden, wobei die Sichtseite dann eine
Struktur aufweist, die im wesentlichen durch die erste,
aufgespritzte Beschichtung bestimmt wurde. Die Struktur
kann noch beeinflußt werden, indem die Flüssigkeitszu
gabe zu der Mischung für die Strukturbereiche variiert
wird. Bei größerer Flüssigkeitszugabe erfolgt ein etwas
stärkeres Ineinanderlaufen und es werden dadurch in erster
Linie wilde Strukturen erzeugt. Bei geringerer Flüssig
keitszugabe ergeben sich schärfer abgegrenzte Konturen und
man erhält dadurch im wesentlichen eine sogenannte lenk
bare Struktur.
Fig. 2 zeigt andeutungsweise die einzelnen Schichten,
wobei die Ausgleichsschicht mit 4 und die Stabilisier
schicht mit 5 bezeichnet sind.
Die erfindungsgemäßen Bauelemente lassen sich insbesondere
gut zur Fassadenverkleidung verwenden, u. a. auch weil sie
im Gegensatz zu Natursteinen ein geringes Gewicht auf
weisen. Dementsprechend ist auch der Aufwand für Befesti
gungsmaßnahmen wesentlich geringer. Bei der Herstellung
können auch vor dem Aushärten der Schichten gleich Befesti
gungsanker miteingesetzt werden, so daß auch dadurch noch
eine weitere Vereinfachung beim Befestigen vorhanden ist.
Gegebenenfalls kann rückseitig auf die Stabilisierschicht
noch eine Isolierschicht aufgebracht werden.
Ein besonderer Vorteil bei der erfindungsgemäßen Herstel
lung liegt noch darin, daß auf einfache Weise die ver
schiedensten und auch komplizierte Formen in Marmorstruk
tur hergestellt werden können. Die Formung des Bauelemen
tes ist jeweils durch die Schalung vorgegeben. Dadurch be
steht auch die Möglichkeit, komplizierte Formen, auch
runde Formen für die Bauelemente vorzusehen. Vorteilhaft
ist auch, daß bei der Verarbeitung die Schalung nicht un
bedingt horizontal liegen muß, da das verwendete Material
von seine Konsistenz her so beschaffen ist, daß es auch z. B.
an vertikalen Flächen genügend anhaftet.
Beim Herstellen der Baustoffmischungen wird einer Matrix
bestehend aus einem Gemisch von Zement, Sand, Farbe und
Chemiekalien für die Teilflächenschicht zur Bildung von
Strukturbereichen ein Teil von der Matrix-Trockenmischung
- z. B. ein Liter - entnommen und mit einem Farbzusatz von
etwa 9% gefärbt. Durch Vermischen mit Wasser erhält man
dann den zur Verarbeitung geeigneten Brei.
Anstatt mit einem Pinsel können die Strukturbereiche auch
mit einem Spachtel, einer Bürste oder anderen Gegenständen
aufgebracht oder aufgespritzt werden. Wie bereits vorer
wähnt, erfolgt nach dem Aufbringen der Strukturbereiche
das Überdecken mit der Vorlegung, die durch die Matrix
unter Zugabe von Wasser gebildet wurde. Für die Matrix
können verschiedene Zemente (grau oder weiß od. dgl.)
verwendet werden.
Außer für Fassadenplatten können die erfindungsgemäßen
Bauelemente auch für Tischplatten z. B. auch in Garten
wirtschaften, für städtische Anlagen, aber auch für den
Wohnbereich verwendet werden. Die Bauelemente sind stabil,
dabei trotzdem vergleichweise leicht und wetterfest.
Alle in der Beschreibung, den Zeichnungen und den An
sprüchen aufgeführten Merkmale können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungs
wesentlich sein.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen von Bauelementen od. dgl.,
die eine Sichtseite in Marmor- oder dgl. Struktur
haben, wobei Materialien unterschiedlicher Farbe ver
wendet werden, dadurch gekennzeichnet,
daß auf eine Schalfläche bereichsweise entsprechend
der gewünschten Struktur eine erste abbindende Bau
stoffmischung als Strukturbereiche (3) aufgebracht
wird, daß anschließend diese Bereiche mit einer
andersfarbigen, zweiten abbindenden Baustoffmischung
als Vorlegung oder Ausgleichsschicht (4) vollflächig
überdeckt werden und daß schließlich eine Stabili
sierschicht (5) aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strukturbereiche (3) etwa in einer Schicht
dicke von etwa 2 bis 3 mm, die Vorlegung (4) od. dgl.
mit einer Schichtdicke von etwa 2 mm und die Stabi
lisierschicht (5) mit einer Schichtdicke von wenig
stens etwa 10 mm aufgebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Strukturbereiche (3) vorzugsweise
mittels eines Pinsels oder dgl. aufgespritzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in die Stabilisierschicht vor
deren Aushärten Befestigungsanker od. dgl. einge
setzt werden.
5. Bauelement aus einer Schichtung von abbindenden
Baustoffmischungen, das gemäß dem Verfahren nach
Anspruch 1 bis 4 hergestellt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß es aus einer ersten
Teilflächenschicht zur Bildung von Strukturbe
reichen (3), einer die erste Schicht überdecken
den, andersfarbigen zweiten Schicht als Vorlegung
oder Ausgleichsschicht (4) sowie einer rückseiti
gen Stabilisierschicht (5) besteht.
6. Bauelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilflächenschicht und die Ausgleichsschicht
aus einer aushärtenden Baustoffmischung von Zement,
Quarzsand, gegebenenfalls unter Zusatz von Farbe
und/oder Chemiekalien sowie Wasser besteht.
7. Bauelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mischungsverhältnis von Zement und Sand
vorzugsweise 1 zu 1 gegebenenfalls bis 1 zu 2 be
trägt und daß die Menge der Farbe und dgl. etwa
1 bis 9% beträgt.
8. Bauelement nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer
wilden Struktur die Flüssigkeitsmenge der Baustoff
mischung für die Strukturbereiche (3) so bemssen
ist, daß das Ausbreitmaß etwa 46 cm bis 52 cm
beträgt.
9. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer
lenkbaren Struktur die Flüssigkeitsmenge der
Baustoffmischung für die Strukturbereiche (3) so
bemessen ist, daß das Ausbreitmaß etwa 30 bis 35 cm
beträgt.
10. Bauelement nach einem der Ansprüche 5 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Stabilisierschicht
(5) aus Glasfaserbeton besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863643074 DE3643074A1 (de) | 1986-10-04 | 1986-12-17 | Verfahren zum herstellen von bauelementen sowie danach hergestelltes bauelement |
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
DE3637932 | 1986-10-04 | ||
DE19863643074 DE3643074A1 (de) | 1986-10-04 | 1986-12-17 | Verfahren zum herstellen von bauelementen sowie danach hergestelltes bauelement |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3643074A1 true DE3643074A1 (de) | 1988-04-14 |
Family
ID=25849130
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863643074 Withdrawn DE3643074A1 (de) | 1986-10-04 | 1986-12-17 | Verfahren zum herstellen von bauelementen sowie danach hergestelltes bauelement |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3643074A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3813851A1 (de) * | 1988-04-23 | 1989-11-02 | Dasag Deutsche Naturasphalt Gm | Verfahren zum aufbringen eines farbdekors in form von ungleichmaessig verteilten flecken unterschiedlicher farbintensitaet (flammung) auf und in die vorsatzschicht einer zweischichtigen platte |
DE19506653A1 (de) * | 1994-04-20 | 1995-11-30 | Betonwerk Wiesmoor Gmbh & Co K | Duo-Color - Zwei-Farben-Garten-und Gehwegplatten |
FR2773340A1 (fr) * | 1998-01-08 | 1999-07-09 | Const Ind Rationnelles | Procede de realisation d'elements en beton a effet de surface, materiel pour sa mise en oeuvre et elements ainsi obtenus |
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-
1986
- 1986-12-17 DE DE19863643074 patent/DE3643074A1/de not_active Withdrawn
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