DE102005030479B3 - Mit Kunstmarmorschicht versehene Metallplatten und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
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Abstract
Kunstmarmorbeschichtete Metallplatte (1) und Verfahren zu deren Herstellung, wobei auf eine metallene Trägerplatte (1) eine Grundierungsschicht (2) aufgetragen und in die Grundierungsschicht körniges Material mit einer die Grundierungsschichtdicke deutlich übersteigenden Korngröße eingebracht wird und sodann eine Kunstmarmorschicht in vorzugsweise mehreren Einzelschichten auf die Grundierungsschicht aufgebracht wird.
Description
- Die Erfindung betrifft Metallplatten mit aufgebrachter Kunstmarmorschicht zur Verwen- dung beispielsweise als Wand- oder Deckenverkleidungsplatten.
- Abgesehen von dem seit Jahrhunderten bekannten Stuckmarmor ist es bekannt, Marmorimitationen zu Dekorationszwecken anwenden auf mineralischen Untergründen herzustellen. Dazu sind Spachtelmassen kommerziell verfügbar, die gebrauchsfertig angesetzt sind und deren mineralische Bestandteile aus einem Gemisch aus Kalksteinmehl und Marmormehl bestehen, und der als dünne Schicht auf einen mineralischen Untergrund wie beispielsweise eine Putzfläche ausgetragen wird, wobei unter Verwendung entsprechender Farbmaterialien die gewünschte Marmorstruktur eingearbeitet wird. In der Fachwelt sind solche Spachtelmassen als "Venezianischer Spachtel" oder "Stucco Veneziano" bekannt.
- Aufgabe der Erfindung ist es, neue Möglichkeiten der Oberflächengestaltung mit Marmorstrukturen zu schaffen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebene, mit einer Kunstmarmorschicht versehene Metallplatte sowie ein Verfahren zu deren Herstellung gelöst.
- Die Metallplatte kann insbesondere ein Aluminiumblech sein, so dass sich ein gewichtsmäßig leichtes Element ergibt. Mit solchen Leichtbauelementen können Kunstmarmorverkleidungen auch dort realisiert werden, wo dies sonst aus statischen Gründen nicht möglich wäre.
- Beispielsweise werden vielfach abgehängte Deckenverkleidungen unter Verwendung von Aluminiumplatten aufgeführt. Derartige abgehängte Decken können auch mit erfindungsgemäßen Platten ausgeführt werden.
- Die Erfindung wird nachstehend beispielshalber mehr im Einzelnen beschrieben, wobei auch auf die anliegende Zeichnung Bezug genommen wird, in denen zeigt:
-
1 in vergrößerter ausschnittweiser Schnittdarstellung eine erste Herstellungsstufe einer Metallplatte nach der Erfindung (nach Aufbringen der Grundierung), und -
2 eine vergrößerte ausschnittweise Darstellung einer fertigen, mit einer Kunstmarmorschicht versehene Metallplatte nach der Erfindung. - Eine mit Kunstmarmor beschichtete Metallplatte nach der Erfindung wird folgendermaßen hergestellt:
Eine Metallplatte, vorzugsweise eine Aluminiumplatte, die beispielsweise eine Dicke von 1,5 Millimeter haben kann, wird zunächst mit einer Grundierung als Haftvermittlungsschicht versehen. Dabei wird je nach An des Metalls eine geeignete, dem Fachmann bekannte Grundierung benutzt, wie sie auch als Haftvermittlungsschicht für Anstriche und dergleichen benutzt wird. Für Aluminiumplatten bzw. Aluminiumblech kann beispielsweise die allgemein unter der Handelsbezeichnung "A1-Grund" benutzt werden. - Eine Besonderheit besteht jedoch darin, dahin die Grundierung Quarzsand eingebracht wird. Dies kann dadurch erfolgen, daß in die aufgestrichene frische, also noch nasse Grundierung Quarzsand eingestreut wird, oder indem die Grundierung vor dem Auftragen mit Quarzsand gemischt wird, oder in einer Kombination von beidem. Die Korngröße des Quarzsandes ist wesentlich größer als die Dicke der Grundierungsschicht, und die Quarzsandkörner dienen dazu, eine feste mechanische Verankerung zwischen den nachfolgenden Kunstmarmoraufbau und der Grundierungsschicht herzustellen.
- Die schematischen Zeichnungen zeigen einen ausschnittsweisen Querschnitt durch den Aufbau einer Platte nach der Erfindung, wobei die Darstellung nicht unbedingt maßstäblich ist, sondern den Aufbau deutlich erkennen lassen soll. Dabei zeigt
1 die erfindungsgemäße Platte in dem bis hierher beschriebenen grundierten Zustand. Die Metallplatte, hier eine Aluminiumplatte als Trägerplatte für die Kunstmarmorbeschichtung, ist mit1 bezeichnet. Die darauf aufgebrachte Grundierungsschicht ist mit2 bezeichnet, und die darin eingebrachten Quarzsandkörner sind mit3 bezeichnet. - Sodann wird die eigentliche Kunstmarmorschicht
4 hergestellt, indem auf die mit Quarzsand versetzte Grundierungsschicht eine an sich als "Venezianischer Spachtel" bekannte Spachtelmasse aus Gesteinsmehl, nämlich einem Gemisch aus Kalksteinmehl und Marmormehl, und einem Bindemittel aufgetragen wird. Da die Spachtelmasse zur Herstellung des Kunstmarmors sehr feinkörnig ist, erfolgt der Auftrag in mehreren dünnen Schichten, beispielsweise in vier Schichten von jeweils etwa 0,25 Millimeter Dicke. Die gesamte Dicke des Spachtelschichtenaufbaus muss ausreichend groß sein, dass die Quarzsandkörner sicher und vollständig überdeckt sind. Es versteht sich, dass mehr oder weniger als vier Spachtelschichten aufgetragen werden können, um die notwendige Gesamtdicke des Schichtenaufbaus zu erreichen, wobei die Anzahl der erforderlichen Schichten auch von Konsistenz, Zusammensetzung, Abbindeverhalten usw. der Spachtelmasse abhängt. - In die letzte Spachtelschicht wird die gewünschte farbliche Marmorstruktur eingearbeitet, und die Oberfläche kann poliert werden. Um die Oberfläche wasserfest zu machen, kann sie auch gewachst werden.
-
2 zeigt einen vergrößerten Schnitt durch die fertige Platte, also den vollständigen Schichtenaufbau. Er zeigt vier auf die Grundierungsschicht2 und die Quarzsandkörner3 aufgetragene Spachtelschichten4a ,4b ,4c und4d und die polierte Oberfläche5 der obersten Spachtelschicht4d .
Claims (9)
- Kunstmarmorbeschichtete Metallplatte, bestehend aus einer metallenen Trägerplatte (
1 ), einer darauf aufgetragenen dünnen Grundierungsschicht (2 ), die Quarzsandkörner oder gleichwertiges körniges Material mit einer die Schichtdicke der Grundierungsschicht (2 ) wesentlich übersteigenden Korngröße enthält, und einer Kunstmarmorschicht (4 ), die im wesentlichen aus feinkörnigen Mineralstoffen und Bindemittel zusammengesetzt ist und eine die Quarzsandkörner (3 ) überdeckende Schichtdicke hat und an ihrer Oberfläche (5 ) geschliffen ist. - Kunstmarmorbeschichtete Metallplatte nach Anspruch 1, wobei die feinkörnigen Mineralstoffe ein Gemisch aus Kalksteinmehl und Marmormehl umfassen.
- Kunstmarmorbeschichtete Metallplatte nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Kunstmarmorschicht in einer Mehrzahl von dünnen Einzelschichten (
4a bis4d ) aufgetragen ist, wobei eine farbige Marmorstruktur in die oberste Einzelschicht (4d ) eingearbeitet und deren Oberfläche (5 ) geschliffen ist. - Kunstmarmorbeschichtete Metallplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die metallene Trägerplatte (
1 ) eine Aluminiumplatte ist. - Verfahren zur Herstellung einer kunstmarmorbeschichteten Metallplatte, mit folgenden Schritten: a) Aufbringen einer dünnen Grundierungsschicht (
2 ) auf eine metallene Trägerplatte (1 ), wobei die Grundierungsschicht (2 ) eingebettete Quarzsandkörner oder gleichwertiges körniges Material mit einer die Schichtdicke der eigentlichen Grundierungsschicht wesentlich übersteigenden Korngröße enthält, b) Auftragen einer Kunstmarmorschicht (4 ) aus feinkörnigen Mineralstoffen und einem Bindemittel auf die Grundierungsschicht (2 ) und Einarbeiten einer farbigen Marmorstruktur mindestens in den Oberflächenbereich dieser Kunstmarmorschicht, und c) Schleifen der Oberfläche (5 ) der Kunstmarmorschicht. - Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Kunstmarmorschicht in mehreren dünnen Schichten (
4a bis4d ) aufgetragen wird und die farbige Marmorstruktur in die letzte Einzelschicht (4d ) eingearbeitet wird. - Verfahren nach Anspruch 5 oder 6 wobei als feinkörnige Mineralstoffe ein Gemisch aus Gesteinsmehl und Marmormehl verwendet wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die Quarzsandkörner oder das gleichwertige körnige Material in die frische Grundierungsschicht (
2 ) eingestreut werden bzw. wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei als Trägerplatte eine Aluminiumplatte verwendet wird.
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DE (1) | DE102005030479B3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2008098990A1 (de) * | 2007-02-15 | 2008-08-21 | Grein Tec Gmbh | Verbundmaterial |
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2005
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