DE4140665C2 - Verfahren zur Herstellung einer Schmuckplatte mit Bildmotiven aus Betonwerkstein - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Schmuckplatte mit Bildmotiven aus Betonwerkstein

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Schmuckplatte mit Bildmotiven, insbesondere einer Schmuckplatte aus Betonwerkstein.
Es ist bekannt, Bildmotive aus Betonwerkstein herzustellen. So wird z. B. auf eine Unterlage eine starke Tonschicht, Dicke z. B. 10 mm, aufgebracht. In diese wird ein Bildmotiv eingeritzt. Ein Bildfeld wird ausgeschnitten und mit farbigem Baumörtel gefüllt. Nach Abbindung wird das nächste Bildfeld ausgeschnitten und wiederum mit farbigem Baumörtel ausgefüllt. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis das ganze Bildmotiv aus Baumörtel besteht. Der Nachteil dieser Verfahrensweise besteht darin, daß das Ausschneiden und Säubern der einzelnen Bildfelder sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Das Einbringen von Licht und Schatten durch Kontrastfarben ist sehr aufwendig. Eine einheitliche Bildwirkung kann bei Anwendung des beschriebenen Verfahrens nicht erreicht werden, weil bei dieser stückchenweisen Ausfüllung der einzelnen Farbfelder die Übersicht über das ganze Bild verloren geht. Da bei dieser Herstellung die Fertigstellung nicht in einem Arbeitsgang erfolgen kann, entstehen Schadstellen durch ungleiche Bindeprozesse, die zu Rißbildung und Loslösen von Feldern oder Konturen führen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Schmuckplatte aus Betonwerkstein, mit Bildmotiven zu schaffen, bei dem der Aushärteprozeß gleichmäßig die gesamte Schmuckplatte umfaßt, damit Schadstellen durch nacheinander ablaufende Bindeprozesse vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine mit Bildlinien versehene flexible Unterlage auf eine stabile Arbeitsplatte gebracht wird, wobei auf die flexible Unterlage eine den Abmaßen (Umrissen) der Bildmotivplatte entsprechende Außenform aufgelegt und mit der Arbeitsplatte verspannt wird. Auf die Bildlinien werden Konturen aus Baumörtel aufgebracht und die Bildfelder unmittelbar anschließend mit farbigem Baumörtel ausgefüllt. Die Außenform wird nun mit einer groben Terrazzomischung aufgefüllt und verdichtet. Nach dem Aushärten schließt sich eine Nachbehandlung an. Vorteilhafterweise ist die Nachbehandlung ein Schleifprozeß, dem ein Imprägnierprozeß und/oder ein Polierprozeß folgen kann. Dem Schleifprozeß kann aber auch vor dem Imprägnier- und/oder Polierprozeß mindestens einmal ein Ausbessern, ein Spachteln und ein weiterer Schleifprozeß folgen. Zur Erzielung von Lichteffekten können die Bildfelder mit einem farbigen Baumörtel weißer Körnung ausgefüllt werden und zur Erzielung von Schatteneffekten mit einem farbigen Baumörtel schwarzer Körnung.
Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren entstehen keine Schadstellen mehr durch ungleiche Bindeprozesse; Rißbildung und Loslösen von Bildelementen durch späteres Aufbringen von Baumörtel werden vermieden.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Auf eine stabile Arbeitsplatte wird eine flexible Unterlage, z. B. 1 mm Eisenblech oder auch eine 0,25 mm dicke Folie, gelegt. Auf die flexible Unterlage wird eine den Abmaßen (Umrissen) der herzustellenden Bildmotivplatte entsprechende Außenform aufgelegt und mit der Arbeitsplatte verspannt. Die Höhe der Außenform beträgt je nach Größe der Bildmotivplatte und der Art und Weise ihres Transports 3-4 cm. Auf die flexible Unterlage werden die Umrisse eines darzustellenden Bildmotives aufgezeichnet, es kann aber auch eine bereits mit einem Bildmotiv versehene flexible Unterlage verwendet werden. Je nach Bedarf kann die Größe der Bildmotivplatte variabel sein, wie z. B. 30 × 30 cm aber auch z. B. 120 × 200 cm, es ist aber auch jede andere Form möglich, entsprechend ist die Außenform zu gestalten.
Auf die Bildlinien wird aus einem Behälter mit einer Öffnung von ca. 3 mm Durchmesser eine Spur Baumörtel, mit einer Körnung bis zu 1 mm, von ca. 3-5 mm Dicke aufgetragen. Unmittelbar nachdem die Konturen aufgebracht sind, werden die Bildfelder mit - entsprechend dem darzustellenden Motiv - farbigen Baumörteln ausgefüllt. Dabei ist es günstig, zur Herstellung von Licht und Schatten Baumörtel aus kontrastfarbigen Kunststeinmischungen einzusetzen, z. B. für Schattierungen Baumörtel mit schwarzer Körnung und für die übrige Bildgestaltung Baumörtel mit heller Körnung. Anschließend wird eine grobe Terrazzomischung der Korngröße 4...12 mm aufgebracht, die die Schwindspannungen des feinkörnigen Baumörtels der Bildfelder abbaut. Diese grobe Terrazzomischung, in die eine Stahlbewehrung eingebracht wird, wird bis zur Stärke von 3-4 cm, der Höhe der Außenform entsprechend, aufgebracht. Die letzte Schicht kann auch Beton sein. Ist die Außenform gefüllt, erfolgt die Verdichtung, anschließend kann die Bildmotivplatte aushärten.
Das gesamte Bildmotiv wird also in einem Arbeitsgang hergestellt. Nach ca. 3 Tagen kann die Bildmotivplatte abgehoben und nachbehandelt werden. So kann sie erst geschliffen und dann bei Bedarf ausgebessert, gespachtelt, werden, sie kann aber auch vor dem Schleifen bereits gespachtelt oder auch steinmetzmäßig behandelt werden. Dieser Vorgang kann so oft wiederholt werden, bis die Bildfläche porenfrei ist. Nach ca. 4 Wochen ist die Schmuckplatte ausgehärtet und sie kann imprägniert und poliert werden. Der Schleifprozeß kann aber auch entfallen, wenn z. B. reliefartige Schmuckplatten hergestellt werden sollen.
Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt, es können auf diese Weise Landschaftsbilder, Figuren, Firmenschilder..., aber auch Standbilder mit erhabenen Figuren oder Reliefs hergestellt werden, die z. B. als Fassadenschmuck von Bauwerken aber auch als Einzelschmuckelemente verwendet werden können.

Claims (6)

1. Verfahren zur Herstellung einer Schmuckplatte mit Bildmotiven aus Betonwerkstein, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit Bildlinien versehene flexible Unterlage auf eine stabile Arbeitsplatte gebracht wird, daß auf die flexible Unterlage eine den Abmaßen der Bildmotivplatte entsprechende Außenform aufgelegt und mit der Arbeitsplatte verspannt wird, daß auf die Bildlinien Konturen aus Baumörtel aufgebracht werden, daß die Bildfelder unmittelbar anschließend mit farbigem Baumörtel ausgefüllt werden, daß die Außenform mit einer groben Terrazzomischung aufgefüllt wird, daß die Terrazzomischung verdichtet wird und daß sich nach dem Aushärten eine Nachbehandlung anschließt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlung ein Schleifprozeß ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlung ein Schleifprozeß ist, dem ein Imprägnierprozeß und/oder ein Polierprozeß folgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlung ein Schleifprozeß ist, dem sich sowohl mindestens einmal ein Ausbessern, ein Spachteln und ein weiterer Schleifprozeß, als auch ein Imprägnierprozeß und ein Polierprozeß anschließt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung von Lichteffekten die Bildfelder mit einem farbigen Baumörtel weißer Körnung ausgefüllt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung von Schatteneffekten die Bildfelder mit einem farbigen Baumörtel schwarzer Körnung ausgefüllt werden.
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