DE1558642C - Unmagnetische Nickel Chrom Molybdän Eisen Legierungen und ihre Verwendung fur Unruhefedern von Uhren - Google Patents
Unmagnetische Nickel Chrom Molybdän Eisen Legierungen und ihre Verwendung fur Unruhefedern von UhrenInfo
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Description
Die Unruhefedern werden durch vier unter Uhrenfachleuten wohl bekannte Parameter charakterisiert.
Dieses sind der Wärmekoeffizient, der Schwingungskonstanzkoeffizient, die Lagenabweichung und der Sekundärfehler.
Der Wärmekoeffizient ist ein grundlegender Parameter, der die Empfindlichkeit der Feder gegenüber
Schwankungen der Umgebungstemperatur kennzeichnet. Die anderen drei Parameter werden nicht weiter
erläutert, da sie die Erfindung nicht direkt betreffen.
Der Wärmekoeffizient ist eine Funktion des thermoelastischen
Koeffizienten der für die Herstellung der Feder verwendeten Legierungen, wobei dieser thermoelastische
Koeffizient den Einfluß der Temperaturänderungen auf den Wert des Elastizitätsmoduls der
Legierungen kennzeichnet.
Eines der bei der Herstellung einer.Unruhefeder angestrebten
Ziele ist das Erreichen eines Wärmekoeffizienten Null.
Dieses Ziel läßt sich durch Verwendung einer Legierung erreichen, die unter den Betriebsbedingungen der
Feder einen thermoelastischen Koeffizienten Null aufweist.
Eine Lösung dieses Problems, welche bereits vom Erfinder vorgeschlagen wurde, besteht in der Verwendung
eines Legierungstyps für die Herstellung dieser Federn, der bekannt ist.
Die nominelle Zusammensetzung einer solchen Legierung ist folgende:
C... 0,7%
Si 0,3%
Ni 32%
Cr 10%
; W 3,5%
Fe Rest
Um die Elastizitätseigenschaften der Unruhefedern zu verbessern, ist der Erfinder in der weiteren Entwicklung
zu Legierungen mit einer erheblich höheren Elastizitätsgrenze als der dieser.Legierungen übergegangen,
die bekannt sind. .
Eine der Zusammensetzungen dieses Legierungstyps ist die folgende: ;■■·.
C sehr wenig
Si ......... sehr wenig
Mn ....... sehr wenig
Cr 5,4%
Ti 2,5%
Fe Rest
Diese Legierungen unterscheiden sich von den erstgenannten Legierungen vor allem durch ihren Aushärtungsmechanismus.
Bei den erstgenannten Legierungen werden die mechanischen Eigenschaften in der
Tat durch eine geeignete Wärmebehandlung erzielt, in deren Verlauf die Ausscheidung von Chromkarbiden
vor sich geht, während im Falle der zweitgenannten Legierungen eine Ausscheidung von Titan-
und Aluminiumnickeliden auftritt. Dieser wesentliche Unterschied der Aushärtungsmechanismen der beiden
Legierungstypen ist selbstverständlich direkt mit den Zusammensetzungsunterschieden verknüpft, die man
beim Vergleich der beiden vorgenannten Analysen feststellen kann. Unabhängig von ihrer höheren Elastizitätsgrenze
weisen natürlich sowohl die letzteren als auch die ersteren Legierungen im Bereich der Umgebungstemperatur
einen thermoelastischen Koeffizienten von genau Null auf.
Mit der Herstellung der zweitgenannten Legierungen befaßt sich z. B. die schweizerische Patentschrift
217 814, wo; zwei verschiedene Zusammensetzungsgruppen für zwei unterschiedliche Aushärtungsweisen
angegeben sind. Die erste Gruppe enthält neben Eisen
ίο 35 bis 46% Nickel, 1 bis 5% Aluminium, 0 bis 0,1%
Kohlenstoff, 0,5 bis 2% Mangan und 0,2 bis 1% Silizium, wobei bis zu 4%. des Aluminiums durch
Titan oder Bor ersetzt sein können, und wird durch Ausscheidung von Aluminium- bzw. Titan-Nickeliden gehärtet.
Die zweite Gruppe enthält neben Eisen und gleichen Gehalten an Nickel, Mangan und Silizium wie
die erste Gruppe 1 bis 4% Aluminium, 0 bis 4% Titan, 0 bis 4% Bor, 0,1 bis 1% Kohlenstoff, 0 bis 4%
Chrom, 0 bis 4% Molybdän und 0 bis 4% Wolfram, wobei wenigstens 0,1% Titan oder Bor und wenigstens
0,5% Chrom oder Molybdän oder Wolfram vorliegen sollen sowie die Summe von Aluminium, Titan
und Bor unter 5% ur>d die. Summe von Kohlenstoff,
Chrom und Wolfram unter 6% liegen, und linterscheidet sich von der ersten Gruppe durch eine Härtung
durch Ausscheidung von Chrom-, Molybdän- bzw. Wolframkarbiden, weshalb mindestens 0,1 % Kohlenstoff
verlangt ist, »zusätzlich zu der Ausscheidungshärtungsart
der ersten Gruppe, um ein spröderes Erzeugnis zu erzielen. Beide Gruppen von Legierungen
sind für die Herstellung von Federn für Uhren mit mechanischem Gangwerk vorgesehen.
• Sie können indessen nicht für die Herstellung von Federn für Uhren mit nicht mechanischem, sondern
elektrischem Gangwerk verwendet werden. Die Federn für Uhren mit elektrischem Gangwerk müssen tatsächlich
bei der Umgebungstemperatur unmagnetisch sein, während die zweitgenannten Legierungen unter
diesen Bedingungen stark magnetisch sind; ihr Curie-Punkt, d. H. die Temperatur, bei der die Legierung vom
ferromagnetischen in den paramagnetischen Zustand übergeht, liegt bei 1500C. ;ti. : ,
Die Erfindung bezieht sich auf eine neue Legierungsgruppe mit den üblichen Eigenschaften der klassischen
zweitgenannten Legierungen, diejedoch bei der Um- ;; gebungstemperatur unmagnetisch sind.
Es wurde gefunden, daß sich der Curie-Punkt dieser Legierungen durch passende Zusätze von Molybdän
empfindlich senken läßt, wobei dem so erhaltenen Material gleichzeitig alle gewünschten Eigenschaften,
insbesondere ein thermoelastischer Koeffizient Null,
erhalten bleiben, indem die Gehalte an den anderen
- Elementen angepaßt werden. ; -- .: :
. Gegenstand der Erfindung ist eine unmagnetische
NJckel-Chrorh-Mpiybdän-Eisen-Legierung, bestehend
aus 36,5 bis 39,5%NickeI; 1,5 bis 4,5% Chrom, 1,5 bis 3% Molybdän, 0,75 bis 1,25% Aluminium, 2 bis
3% Titan, Rest Eisen und geringen Mengen an Kohlenstoff, Silizium, Mangan, Schwefel und Phos-
Außerdem ist die Verwendung dieser Legierung als Werkstoff zur Herstellung von Unrühefedern. für
Uhren Gegenstand der Erfindung. ,
Beispielsweise hat die erfindungsgemäße Legierung gewichtsmäßig folgende" Zusammensetzung: 0,005% Kohlenstoff, 0,34% Silizium, 0,16% Mangan, 38,4% Nickel, 3,37% Chrom, 2% Molybdän, 2,46% Titan, 0,96% Aluminium, 52,29% Eisen,, Rest Schwefel
Beispielsweise hat die erfindungsgemäße Legierung gewichtsmäßig folgende" Zusammensetzung: 0,005% Kohlenstoff, 0,34% Silizium, 0,16% Mangan, 38,4% Nickel, 3,37% Chrom, 2% Molybdän, 2,46% Titan, 0,96% Aluminium, 52,29% Eisen,, Rest Schwefel
und Phosphor. Ihr Curie-Punkt liegt unter 18°C. Sie ist bei Umgebungstemperatur praktisch unmagnetisch
und besitzt einen thermoelastichen Koeffizienten Null.
Um innerhalb der angegebenen Züsammensetzungsgrenzen
die besten Ergebnisse zu erzielen; muß man den manchmal entgegengesetzten Einflüssen der Anteilsänderungen
der verschiedenen Elemente auf die Verlagerung des Curie-Punktes Rechnung tragen.
Tatsächlich erhöhen im gewählten Zusammensetzungsbereich Zusätze von Nickel den Curie-Punkt, während
Zusätze von Chrom, Molybdän, Titan und Aluinium ihn senken.
Andererseits muß man ebenso den Einfluß der Aushärtungsweise der Legierung im Zuge ihrer Herstellung
auf die Verlagerung des Curie-Punktes in Betracht ziehen. Die Ausscheidung von Titan- und Aluminiumnickeliden
läßt die Matrix der Legierung tatsächlich relativ an Nickel verarmen Und ruft infolgedessen
eine Erniedrigung des Curie-Punktes hervor.
Die Hauptbestandteile der Legierungen waren jeweils etwa 39,5% Nickel, 4,5% Chrom, 2% Molybdän,
2,5% Titan und 1% Aluminium. Die Anteile an Kohlenstoff, Silizium, Schwefel,. Phosphor und
Mangan sowie die Gangabweichungen der Legierungen in Sekunden pro Grad und Ta^, «;nd folgender Tabelle
zu entnehmen.
Probe | C | Si | S | P | Mn | Gang abweichung |
% | 7„ | % | II/ . (I |
°/o | see/ DC/Tag | |
1 | 0,013 | 0,26 | 0,0040 | 0,008 | 0,39 | -0,6 ; |
2 | 0,020 | 0,28 | 0,0035 | 0,002 | 0,42 | -0,7 |
3 | 0,024 | 0,28 | 0,0035 | 0,002 | 0,40 | -0,5 |
4 | 0,025 | 0,28 | 0,0040 | 0,003 | 0,40 | -0,6 |
5 | 0,025 | 0,28 | 0,0042 | 0,002 | 0,42 | -0,5 |
6 | 0,022 | 0,28 | 0,0041 | 0,003 | 0,40 | -0,7 |
Claims (3)
1. Unmagnetische Nickel-Chrom-Molybdän-Eisen-Legierung,
bestehend aus 36,5 bis 39,5% Nickel, 1,5 bis 4,5 % Chrom, 1,5 bis 3 % Molybdän, 0,75 bis 1,25% Aluminium, 2 bis 3% Titan, Rest
Eisen und geringe Mengen an Kohlenstoff, . Silizium, Mangan, Schwefel und Phosphor.
2. Legierung nach Anspruch 1, bestehend aus .38,4% Nickel, 3,37%. Chrom, 2% Molybdän, '■
0,96% Aluminium, 2,46% Titan, 52,29% Eisen, 0,005% Kohlenstoff, 0,34% Silizium, 0,16%
Mangan, Rest Schwefel und Phosphor.
3. Verwendung der Legierung nach Anspruch 1 oder 2 als Werkstoff zur Herstellung von Unruhefedern
für Uhren.
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