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Diese Erfindung beinhaltet eine neuartige Lösung für ein zusammenlegbares Wasserfahrzeug.
Die nachstehend benannten Patentschriften wurden zwecks Abgrenzung herangezogen:
Außer zerlegbaren Booten, bei denen Außenhaut und Trägergestänge getrennt sind,
wurden auch Boote mit starren verbindbaren Teilen bekannt. Dabei wurden entweder
in sich abgeschlossene, kastenartige Einheiten zusammengefügt (deutsche Auslegeschrift
1196534) oder Spannseile dazu benutzt, die einzelnen in sich starren Teile des Bootes
zusammenzuziehen (deutsches Patent 592 717 und 5o7 953). Zur Verbindung der einzelnen
Teile dienten außerdem Zugschrauben (deutsches Patent 8o5 244 und 874 868) oder
Spannhebel (deutsches Patent 8o9 o43).
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Alle diese Boote haben gemeinsam, daß die Stabilisierung durch Zusammenziehen
bewerkstelligt wird. Q Dabei ist sowohl bekannt, die Nahtstellen zusammenzuziehen,
als auch das Boot insgesamt zusammenzuziehen. Keine der genannten Patentschriften
hat zum Inhalt, die Stabilisierung des Bootes durch Auseinanderdrücken herbeizuführen.
Dies ist unter anderem Gegenstand der Erfindung.
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Das erfindungsgemäß ausgebildete Boot besteht aus mindestens zwei
Teilen: einem zur Bootsmitte offenen Bugteil und einem ebensolchen Heckteil, die
beide mit einem. Deck versehen und dadurch formstabil sind. Durch Zwischenfügen
eines oder mehrerer schalenförmig ausgebildeter Mittelstücke kann das Boot, unter
Beibehaltung kleiner Dimensionen in zerlegtem Zustand, verlängert werden. Die Verbindung
wird an den in Querschnittansicht parallel verlaufenden Berührungsrändern der einzelnen
Teile vorgenommen. Die Verbindung geschieht durch ineinander greifende, einander
zugewandte Falze, deren Ränder derart gebogen sind, daß Falzflächen entstehen, die
etwa parallel zur Fläche des Bootskörpers verlaufen. Durch Übereinanderschieben
werden die Kanten der Falzflächen dem jeweils gegenüberliegenden Falz gegenübergestellt
und durch Auseinanderschieben aus dieser Stellung alsdann miteinander in Eingriff
gebracht. Das Lösen der Teile geschieht in umgekehrter Reihenfolge.
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Dabei kommt der Gestaltung der Verbindungsstellen besondere Bedeutung
zu. Es ist bekannt, die Verbindungsstellen als senkrecht zum Bootskörper verlaufende,
aus anderem Material als dem des Bootskörpers bestehenden falzartigen Einheiten
zu bewerkstelligen. Eine solche Verbindung ist in sich unstabil und wird nur durch
Zusammenklammern ermöglicht. Die gesamte Last der Verbindung ruht also auf den Klammern
(oder Schrauben). Der Stabilitätsabfall einer solchen Verbindungsstelle kann bis
zu 45 % der Stabilität des übrigen Bootskörpers betragen. Es kommt hinzu, daß die
Falze, soweit bisher bekannt wurde, nicht aus dem gleichen Material gearbeitet werden
konnten, aus dem auch der Bootskörper besteht. Das bedeutet eine zusätzliche fabrikatorische
Belastung und verteuert den Preis des Bootes unnötig.
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Erfindungsgemäß besteht der Verbindungsteil der einzelnen Abschnitte
. aus dem gleichen Material wie der Bootskörper. U-förmig gebogene Verbindungsstellen
sind aus dem Material geformt. Bei sorgfältiger Auswahl des Materials (z. B. glasfaserverstärkte
Polyesterharze) vermindert sich an den Nahtstellen die Belastungsfähigkeit nur um
ca. 4 - 7 %.
Auch diese Verminderung kann zum großen Teil durch
entsprechende Ausbildung der Nahtstellen ausgeglichen werden, Die genannten Verbindungsstellen
sind so geformt, daß sie horizontal übereinandergreifen und alsdann derart aufeinander
zu liegen kommen, daß sich die Verbindung bei Zugbelastung verbessert.
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Das Auseinanderdrücken der Bootsabschnitte kann erfindungsgemäß auf
verschiedene Weise erfolgen. Es ist sowohl vorgesehen, das Auseinanderdrücken mittels
eines aus mehreren Teilen zusammengesetzten Rohres oder eines zerlegbaren Stabes
vorzunehmen. Dabei kann das Rohr aus Gründen der Platzersparnis innerhalb des Bootes
nicht von Spitze zu Spitze verlaufen. Vielmehr wird entweder ein dem Bootskörperlängsschnitt
verlaufendes am Bug und Heck gebogenes zerlegbares Rohr verwendet, daß die Kraft
auf diese Weise in die beiden Spitzen überträgt oder es werden Vorder- und Rückteil
des Rohres am Boden des Bug- bzw. Heckteils eingestemmt und mittels einer durch
Scharnier verbundenen Verlängerung in die Bug- und Heckspitze geführt, Das Rohr
oder die Stange ist zweckmäßig an einer oder mehreren Stellen, vorzugsweise in der
Mitte zwischen Bug und Heck, mit dem Bootskörper-dösbar verbunden. Der an der Oberkante
des Bootes auftretende Druck wird erfindungsgemäß von den die Bootsöffnung umgebenden
in Bootsrichtung verlaufenden Handläufen aufgenommen, die erfindungsgemäß aus Rohrstücken
bestehen, deren Längen regulierbar sind.
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Es ist aber auch vorgesehen, das Auseinanderdrücken der einzelnen
Bootsteile durch mehrere in der Näee der Nahtstelle mit dem Bootskörper lösbar verbundenen
Druckschrauben vorzunehmen. Bei statisch richtiger Verteilung dieser. Druckschrauben
ist es möglich, sowohl das längs verlaufende Rohr als auch die Handläufe#ils Stabilisierungsfaktoren
fortfallen zu lassen.
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Bei dreiteiligen Booten ist vorgesehen, die Falzrücken der Verbindungsfalze
an der Innenseite des Bootes einander gegenüberstehen zu lassen, derart, daß mittels
eines der Länge des Mittelteiles etwa entsprechenden Keiles Heck- und Bugteil auseinandergedrückt
werden können. Es sind mehrere Keile vorgesehen. Dabei werden die Stoßkanten der
Keile der Rundung der Falzrücken derart angepaßt, daß die Keile nicht abgleiten
können und den Druck so abgeben, daß der Falz auf die Bootswandung aufgedrückt wird.
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Die Ausbildung der einzelnen Bootsteile geschieht so, daß die Außenwandung
strömungsgerecht geformt ist. Die Zeichnungen erläutern einige Ausführungsbeispiele
einer derartigen Lösung.
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Die einzelnen Bootsabschnitte sind so dimensoniert, daß sie sich ineinanderlegen
bzw. -schieben lassen. Dabei wird die äußerste Schicht vom Mittelabschnitt, die
innerste vom Heckteil gebildet, das also kleiner dimensioniert ist, als das Bugteil.
Schließlich können die Rohre, die der Spannung und Stbilisierung dienen, .ebenso
wie das Steuer und andere Utensilien in das Heckteil eingelegt werden. Ein dem größten
Umfang des Mittelteils entsprechender topfartiger, flacher Behälter gestattet es,
die Teile zum besseren Transport zusammenzufassen,
indem sie senkrecht
auf diesem Behälter stehend befestigt werden. -Dieser Behälter ist auch erfindungsgemäß
so ausgebildet, daß er nach Aufbau des Bootes einen Teil des Innenbodens oder einen
Sitz darstellt.
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Die Befestigung des Ruders am Heck des Bootes erfolgt zweckmäßig durch
ein Band oder eine Schelle, die um den Heckteil gelegt ist. Das Abrutschen der Rudervorrichtung
wird durch ein oder mehrere Stift die in das Deck des Bootes eingreifen, vermieden,
Eine feststehende Armatur ist deswegen nicht vorgesehen, weil beim Ineinanderschachteln
der Bootsteile eine derartige Armatur stören würde. Es ist aber -*mrgesehen, die
Rudervorrichtung mittels eines Zugbandes am Innenraue des Heckteils zu befestigen.
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Erfindungsgemäß sind an den Verbindungsstellen oder in der Nähe derselben
einsetzbare Kästen vorgesehen, die im Heckteil die Rücklehne bilden und im Vorderteil
den Mast aufnehmen. Diese Kästen sind hohl gehalten, sodaß sie zur Ablage von Utensilien
dienen können.
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An Bug- und Heckteil und l toder Mitteilteil sind Einsatzstücke aus
Polystyrol-Hartschaum vorgesehen, die dem Boot beim Volllaufen den nötigen Auftrieb
geben.
Erläuterung der Zeichnungen Die Zeichnungen zeigen Ausführungsbeispiele
der Erfindung. Prinzipskizze I zeigt eine Längsschnitt durch die Mitte eines dreiteiligen
Bootes. Es bedeutet 1 Bugteil mit Deck 2 und Verbindungsstelle 3 zum schalenförmigen
Mittelteil 4, das an der Verbindungsstelle 5 mit dem Heckteil 6 nebst Deck 7 verbunden
ist. Bug und Heck können auch mit dem Deckteil zusammen jeweils aus einem Stück
bestehen. Das Verbindungsrohr 8 ist im Punkt 8a geteilt und mit einem Scharnier
versehen und stößt in Bug und Heck auf die Rasterstellen 9 und 9". Am Rohr
8 sind die Verlängerungsstücke 1o und 1o' mittels Scharnierverbindungen 11 und 11'
angebracht und rasten in die Haltetrichter 12 und 12' ein. Die Verlängerungsstücke
1o und 1o' sind derart ausgebildet, daß sie sich mit 8 zusammenlegen lassen. Der
Handlauf 13 ist in Punkt 14 geteilt und rastet gegen die Punkte 15 und 16 im Bug-
und Heckteil ein. Er ist über den Bootsrand 17 (gestrichelt) geschoben und ist länger
ausgebildet, als der Mittelteil des Bootes. Prinzipskizze II zeigt eine Draufsicht
auf das Boot. Die einzelnen Punkte sind analog Skizze I bezeichnet. Skizze lII zeigt
eine Ausführung des Verbindungsteiles im Querschnitt. Dabei ist 18 der verdickte
und verstärkte Teil des Innenfalzes, der zwecks Ausfüllen der Lücke am Außenteil
paßgerecht verlängerte Teil 2o. Die zur Dichtung und zum Ausgleich dienende elastische
Einlage ist 21. Die Verdickung ist auch an den Punkten 22 und 23 vorgesehen.
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Skizze IV zeigt eine andere Ausführung der Verbindung ohne elastische
Einlage und ohne Verdickungen, jedoch mit strömungsgerecht geformter Verbindungsnaht
an der Außenwand. Der beim Auseinanderdrüclen entstehende Druck wird an den Punkten
19 und 19a aufgenommen. Skizze V zeigt. die Druckschraube 24, die mit dem Winkelstück
25 durch die Laschen 26 gesteckt und somit lösbar mit der Armatur 27 am Bootskörper
befestigt ist. Die Nieten 271a befestigen die Armatur- 27 mit daran befindlichen
Laschen 26 am Bootskörper. Das Winkelstück 25 kann erfindungsgemäß auch in einem
spitzen oder stumpfen Winkel ausgebildet sein.
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Skizze VI zeigt die mit einirr Radius 28 versehene Außenseite. Der
Radius verhindert Wirbelbildung im Punkt 29.
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Skizze VII zeigt die erfindungsgemäße Befestigung des Steuers 3o mittels
der abnehmbaren Teile: Band 31, Buchse 32,Leine 33. Die Fixierung erfolgt durch
den Stift 34. Wulst oder Knopf 35 verhindern das Abrutschen des Bandes 31. Skizze
VIII zeigt einen Querschnitt durch den Mittelteil. Dabei ist 8 das Spann-und Stabilisierungsrohr,
das einen beliebigen Querschnitt aufweisen kann. 13 bezeichnet den Handlauf auf
dem Bootsrand 17, der an seiner Oberkante zur besseren Halterung auch seitlich verkröpft
sein kann (36). Außerdem zeigt die Skizze einen Schnitt durch den erfindungsgemäß
ausgebildeten Tragetopf 37, der durch die Ausnehmung 38 nach Aufbau des Bootes als
Bodenbrett verwendet werden kann.
Skizze IX zeigt die Verkeilung
des Bootes mittels des Keiles 42, der gegen die Rücken der nach innen gerichteten
Falze 43 und 43a wirksam wird. Die Keilenden sind zwecks besserer Halterung an den
Punkten 44 und 44a der Rundung des Falzrückens angepaßt: Skizze X zeigt ein anderes
Beispiel für den Querschnitt des Bootes mit Befestigungsstellen für das Winkelstück
25 nebst Druckschaube 24. Bei dieser Ausführung können Handlauf 13 und Kropfstück
36 wegfallen.
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Skizze XI zeigt eine Ansicht mit Befestigung des Steuerruders durch
Zugleine 39 unter Fortfall des Wulstes 35. Die Skizze zeigt auch einen Einsatzkasten
4o, in dessen mittlerer Ausnehmung der Segelbaum 41 eingesteckt ist.