Die Erfindung bezieht sich auf eine Aufhänge- und Spanneinrichtung für Abdeckplanen von Lastkraftfahrzeug-Kastenaufbauten
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Unter dem Begriff Kastenaufbau ist ein Aufbau zu verstehen, der einen Boden zur Aufnahme dei zu befördernden
Last und ein oberhalb des Bodens angeordnetes Dach aufweist; der Kastenaufbau ist auf
Rädern montierbar und kann als Anhänger für den Drehkranz eines Zugfahrzeuges oder als Kastenaufbau
für einen üblichen Lastkraftwagen verwendet werden. Der Kastenaufbau kann eine oder mehrere
offene, du/ch verschiebbare Planen verschließbare Seiten aufweisen. In üblicher Weise sind zwei zueinander
parallele offene Seiten durch Planen verschließbar.
Mit Seitenplanen verschließbare Aufbauten zur Beförderung von Lasten bei Straßenfahrzeugen sind
bekannt; die bekannten Ausführungsformen sind insoweit nachteilig, als durch ungünstigen Windcinfall
oder durch andere Ursachen eine Blähung der Plane während der Fahrt erfolgen kann, durch die der
Blick in die Scitenspiegel des Fahrzeuges behindert und eine schädliche Zerrung auf die Planen ausgeübt
wird. Das Festbinden der Planen in ihrer geschlossencn
Stellung mit Leinen führt nicht zu einer befriedigenden Lösung dieses Problems: außerdem ist es unbequem
und zeitraubend.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mit Seitenplanen verse
hcnen Kastenaufbau zu schaffen, bei dem die vorerwähnten
Nachteile durch Anordnung einfacher und wirksamer Mittel zum Aufhängen und zum senkrechten
und oder waagerechten Spannen der Planen ausgeschaltet sind.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Gemäß einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung sind Laufglieder an der Schiene vorgesehen, die
an dem Dach des Aufbaues befestigt ist; die Plane ist mit einer Mehrzahl von senkrechten, im Abstand
voneinander angeordneten Spanngurten ausgestattet, von denen jeder mit dem oberen Ende an einem der
Laufglicder befestigt ist. wählend das untere Ende des Spanngurtes an dem Aufbau befestigbar ist, um
die Spanngurte festzuziehen und unter Spannung zu setzen und damit die Plane in einer vertikalen Ebene
zu fixieren.
Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal dei
Erfindung ist für die Aufhängung der Plane eint Schiene vorgesehen, in die ein schirmartiges Ah
schlußglied emschiehUar ist; die Schiene nimmt die
l.aufel'eder aiii und ist mit ihrer einer, Seite an den
Dach des Aufbaues befestigt und weist an ihrer anderen Seite eine Befestigungsvorrichtung für das
schirmartige Abschlußglied auf, mit dem Regen von der Aufhängung abgehalten werden kann.
Die Zeichnungen zeigen Ausführungsformen der Erfindung, und zwar zeigt
F i g. 1 perspektivische Seiten- und Rückenansicht des Kastenaufbaues,
F i g. 2 Seitenansicht der Spannvorrichtung für die horizontal Spannung der Plane,
F i g. 3 Vorderansicht gemäß F i g. 2,
F i g. 4 teilweise Schnittansicht für die Vorrichtung zur senkrechten Spannung der Plane,
Fig. 5 und 6 perspektivische Schnittdarstellungen voneinander abweichender Ausführungsformen der
Laufschiene zur Aufhängung der Plane.
In den Zeichnungen ist ein Kastenaufbau 1 (Fig. 1) gezeigt, dessen beide parallelen Längsseiten
offen und durch Planen 2 verschließbar sind" die in
Führungsschienen 3 laufen (F i g. 4, 5 und 6), die an dem Dach des Kastenaufbaues 1 befestigt sind. Aus
Gründen der Einfachheit wird nur eine offene Seitenwandung beschrieben, zumal die gegenüberliegende
Seitenwandung gleich ausgebildet ist.
Die Plane 2 besteht aus einem polyvinylchloridverstärkten Kunslstoffgcwebe; sie kann jedoch auch aus
jedem geeigneten wasserfesten und faltbaren Material
bestehen. In der Schließstellung ist die Plane 2 an ihrem vorderen und hinteren senkrechten Rand befestigt,
der gebildet wird durch hülsenartige Taschen 4 und 5 zur Aufnahme der hohlen Stahlrohre 6 und 7.
Das hintere Stahlrohr 6 ist lösbar an einem hinteren Eckpfosten 8 des Aufbaues durch oben und unten
angeordnete Zapfen 9 und 10 K^stiju: die Zapfen
9 und 10 greifen in die offenen Enden des Stahlrohres ö ein, um den rückwärtigen Rand
der Plane 2 festzulegen. Das vordere Stahlrohr 7 liegt in dem Winkel eines senkrecht gerichteten,
L-förmigen Aufwickelelementes 11 (F i g. 2 und 3) an der entsprechenden Seite des Vorderer.des
des Kastenaufbaucs 1 und wird an diesem lösbar durch einen oberen und unteren Bolzen 12 und 13
gehalten, die in das obere und untere Ende des Stahlrohres 7 eingreifen. Das Aufwickelelement 11 ist mittels
einer Handhabe 14 drehbar um tine senkrechte Achse angeordnet und kann gegen Drehung durch
ein einfaches Bremsband 15 gesichert werden, da.s die Trommel umgreift und mittels einer Flügelmutter
17 angezogen wird. Eine Spannung in horizontaler Richtung in der Plane wird dadurch erzeugt, daß das
Aufwickelelement 11 bei geschlossener Plane 2 betätigt wird, bis eine ausreichende Spannkraft auf die
Plane ausgeübt ist; darauf wird das Aufwickelelcmcnt
durch die Bremse gegen Rückdrehung festgelegt.
Die Führungsschiene 3, von der die Plane 2 herabhängt, besteht aus einer stranggepreßten Aluminiumlegierung;
sie weist rechteckigen Querschnitt und obere und untere Bodenwändc (18 und 19) und Scitenwände
20 auf, die eine Laufbahn 21 bilden, in der Laiifglicdcr 22 (Fig. 4) aufgenommen sind, an denen
die Plane 2 mit ihrem oberen Rand befestigt ist. Die untere Bodenwand 19 der Schiene weist einen Längsschlitz
23 auf. durch den Bcfesligungszungen 22 ο der Laufglieder 22 hindurchragen. Die innere Seitenwandung
20 der Führungsschiene 3 weist bei der Ausführungsform geimiß F i g. 5 einen senkrechten
unteren Flansch 20a auf, der durch Verschraubung
od. dgl. mit dem nicht dargestellten Dach des Aufbaues verbunden ist. Außerdem ist ein oberer horizontaler
Flansch 20 b vorgesehen, der rechtwinklig zu der Seitenwand 20 gerichtet ist und leicht unterhalb
der Oberfläche der oberen Bodenwand 18 der Schiene liegt; der Flansch 20 b wird ebenfalls zur Befestigung
der Führungsschienen 3 mit dem Dach verbunden. Die obere Bodenwand 18 der Führungsschiene
3 weist eine längslaufende rinnenrörnuge
ίο Ausnehmung 18 a an ihrer Oberfläche auf. Die Ausnehmung
\ia und die Tatsache, daß die Oberfläche der oberen Bodenwand 18 leicht gegenüber der
Oberfläche des horizontalen (Befestigungs-) Flansches 20 b vorsteht, verhindern, daß auf dem Dach
sich ansammelndes Wasser über die Dachseite ablauten und auf die Plane gelangen kann. Eine Rippe
18 b geht von der oberen Bodenwand 18 der Schiene aus und ist abwärts gerichtet und übergreift einen
Teil der äußeren Seitenwandung 20 der Führungsschiene 3; sie bildet einen Kanal, in dem der obere
Rand eines nicht dargestellten Schirmes aufgenommen ist, der den oberen Rand der Plane 2 übergreift
und einen Eintritt von Regenwasser in den Kastenaufbau 1 durch den Zwischenraum zwischen der
Piane 2 und der Führungsschiene 3 verhindert. Der Schirm wird in seiner Position gehalten durch einfache
Verformung der Rippe 18 6 nach der Seitenwandung 20 hin, wodurch der Schirm in der Rippe
eingeklemmt wird.
Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 6 bildet die Rippe 18 b mit der äußeren Seitenwand 20 einen zylindrischen
Kanal, der einschiebbar den Wulstrand 24 α eines Schirmes 24 aufnimmt. Der Flansch 20 b
gemäß F i g. 5 ist ersetzt durch einen L-förmigen Flansch 18 c, der von der inneren Seitenwand 20 der
Schiene nach oben gerichtet ist und über die obere Bodenwand 18 der Führungsschiene 3 greift. Die
Führungsschiene 3 ist durch Bolzen oder Nieten an den Deckenteilen 25 und 26 befestigt, die miteinander
einen Winkel bilden, in dem der Flansch 18 c aufgenommen ist. Bei dieser Ausführungsform ist der
Kastenaufbau vollständig gegen Eintritt von Wasser zwischen Schiene und Dach oder zwischen Schiene
und Plane gesichert.
Jedes der in der Laufbahn 21 aufgenommenen Laufglieder 22 (Fig. 4) besteht aus einem festen Material
mit geringem Reibungskoeffizienten und weist einen hohlen, zylindrischen Teil 22 ft auf, dessen
Achse senkrecht zur Längsrichtung der Laufbahn 21 liegi, und eine BefestigungszungL.· 22a, die durch den
Längsschlitz 23 der Schiene hindurchreicht und mit der Plane 2 verbunden ist.
Die Befestiguncszungen 22 a der Laufglieder 22
greifen in die oberen Enden von senkrechten, in der Plane 2 ausgebildeten Taschen 27 ein, die in gleichmäßigen
Abständen über die Länge der Plane verteilt sind. Jede Tasche 27 nimmt ein Gurtband 28 auf,
das an der Zunge 22 a befestigt ist und nach unten durch die Tasche 27 verläuft. Das Gurtband 28 ist
durch ein oberes Schnallenglied 29 in der Außenwand der Tasche 27 geführt. Das Schnallenglied 29
ist in der Nähe des oberen Endes der Plane 2 angeordnet. Das Gurtband 28 läuft über den Steg 30
des Schnallenglicdes 29 und läuft dann in die Tasche 27 zurück, bevor das Ende durch eine untere öse 31
aus der Tasche 27 austritt. Der untere frei liegende Teil des Gurtbandes 28 weist eine leicht lösbare, von
Hand betätigbare, an sich bekannte Spannvorrich-
tung 32 auf und endet in einem Kuppelelement 33, das lösbar in einen Haken 34 einhängbar ist, der an
dem Kastenaufbau 1 unterhalb der zu verschließenden Öffnung angebracht ist (Fig. 1). Bei Betätigung
der Spannvorrichtung 3.2 wird das Gurtband 28 gespannt und übl eine nach unten gerichtete Kraft auf
die Plane 2 über den Steg 30 des Schnallcngliedes 29
aus. Durch entsprechende Einstellung des Gurtbandes zu dem Steg 30 -wird erreicht, daß das Gurtband
28 in vollem Umfange gespannt wenden kann, ohne daß das Material der Plane übermäßig gedehnt wird.
Die hauptsächliche Spannkraft wird von den Gurtbändern aufgenommen und nicht von der wesentlich
empfindlicheren Plane. Wenn die Gurtbänder in geeigneten Abständen voneinander angeordnet sind,
dienen sie dazu, die in dem Kastenaufbau 1 sich verlagernde Last besser festzuhalten, als dies durch die
Plane allein möglich ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen