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Schlauchboot Die Erfindung betrifft ein Schlauchboot, bei dem der
U-förmige Verbindungsteil beider Seitenschläuche so hochgezogen ist, daß er bei
voller Fahrt nicht mehr eintaucht. Durch diese Form des Schlauchbootes hat sich
gegenüber früher üblichen Formen, bei welchen der Boden auch bei der Fahrt unterhalb
der Wasserlinie lag, eine gute Stoßdämpfung durch das Luftpolster, welches sich
zwischen dem Boden und der Wasseroberfläche befindet, erreichen lassen und infolge
des Fehlens der Reibung zwischen Bootsboden und Wasser eine wesentliche Steigerung
der Geschwindigkeit bei gleicher Antriebskraft ergeben.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Form derartiger Schlauchboote
zur Erzielung noch besserer Fahreigenschaften und einer weiteren Steigerung der
möglichen Geschwindigkeit noch zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im wesentlichen dadurch gelöst,
daß bei Schlauchbooten, bei denen der U-förmige Verbindungsteil beider Seitenschläuche
so hochgezogen ist, daß er bei voller Fahrt nicht mehr eintaucht, jeder Seitenschlauch
unten wenigstens zwei in seiner Längsrichtung verlaufende über den Krümmungsumfang
seines Querschnitts nach außen vorstehende kufenartige Vorsprünge aufweist, welche
jeweils am Hinterende des zylindrischen Schlauchteils liegen bzw. von hinten nach
vorn hintereinandergereiht angeordnet sind.
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Bei Wasserflugzeugen sind Schwimmerbauarten bekannt, welche zur Aufnahme
der sehr großen Biegemomente mit einem Fachwerk ausgestattet sind, und bei welchen
an den Schwimmern Stufen angeordnet sind, welche besondere Belüftungskanäle aufweisen,
die zur Aussteifung der senkrechten Fachwerkstreben und auch von Querschotten herangezogen
werden sollen. Bei derartigen Wasserflugzeugen hat man auch schon Hilfsschwimmer
in einer Höhe von 20 bis 30 cm vorgesehen, welche ebenso wie die Hauptschwimmer
unten Stufen aufwiesen. Bei den Schwimmern von Wasserflugzeugen handelt es sich
um starre Konstruktionen, welche insbesondere auf große Tragfähigkeit und Wasserverdrängung
ausgerüstet sind.
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Demgegenüber ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein aufblasbares
und zusammenlegbares Schlauchboot, und der Grundgedanke der Erfindung beruht auf
einer Ergänzung und Abänderung des Kreisquerschnitts der Seitenschläuche derartiger
Schlauchboote und daher auf grundsätzlich anderen Erwägungen und Bedingungen, als
sie für die bereits jahrzehntelang bekannte Gestaltung der Schwimmer von Wasserflugzeugen
maßgebend war.
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Diesem Stand der Technik gegenüber war es überraschend, daß durch
die neue Gestaltung der Seitenschläuche von Schlauchbooten sich noch eine Geschwindigkeitssteigerung
von etwa 15 % erreichen läßt und damit Geschwindigkeiten zwischen 58 und 92 km/h
bei Schlauchbooten erzielen lassen.
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Im einzelnen kann die Erfindung beispielsweise in der Weise verwirklicht
werden, daß die kufenartigen Vorsprünge durch an die Außenwand der Seitenschläuche
aufgebrachte Auflagen gebildet sind.
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Auf der anderen Seite sind auch Ausführungsformen der Erfindung möglich,
bei denen die kufenartigen Vorsprünge durch in den Innenraum der Seitenschläuche
eingefügte Einlagen aus der Außenwand der Seitenschläuche geformt sind.
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Eine in vielen Fällen leicht herstellbare Ausführungsform der Erfindung
kann darüber hinaus auch dadurch geschaffen werden, daß die die kufenartigen Vorsprünge
bildenden Auflagen durch auf die Seitenschläuche aufgeklebte biegsame Profilleisten
von dreieckigem Querschnitt gebildet sind.
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In allen Fällen ist es zweckmäßig, das Schlauchboot nach der Erfindung
in der Weise auszubilden, daß die Seitenflächen der kufenartigen Vorsprünge mit
ihren etwa parallel zum Boden des Schlauchbootes verlaufenden ebenen Unterflächen
scharfe Kanten bilden.
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Zweckmäßig nimmt die Breite der oberen Unterflächen der kufenartigen
Vorsprünge zum Bootsheck hin ab, während ihr Vorderteil bugförmig zugeschärft ist.
Beiderseits der kufenartigen Vorsprünge können zweckmäßig auch zusätzliche Längsleisten
auf den Seitenschläuchen angeordnet sein, und es sind auch Ausführungsformen der
Erfindung möglich, bei denen
beiderseits der kufenartigen Vorsprünge
zusätzliche Längsleisten auf den Seitenschläuchen angeordnet sind.
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Die Erfindung wird nachstehend an einigen Ausführungsbeispielen, die
in der Zeichnung dargestellt sind, beschrieben. Es zeigt F i g. 1 die Seitenansicht
eines Schlauchbootes mit den Merkmalen der Erfindung, F i g. 2 eine Unteransicht
des in F i g. 1 gezeigten Bootes, das mit kufenartigen Vorsprüngen ausgestattet
ist, F i g. 3 einen Querschnitt durch einen Seitenschlauch in der Ebene IH-TII der
F i g. 1 mit der Darstellung einer Ausführungsform eines kufenartigen Vorsprungs
nach der Erfindung, F i g. 4 einen der F i g. 3 entsprechenden Schnitt einer anderen
Ausführungsform mit zusätzlichen Längsleisten, F i g. 5 eine perspektivische Unteransicht
eines Teils eines Seitenschlauches in einer dritten Ausführungsform der Erfindung,
F i g. 6 eine der F i g. 5 entsprechende perspektivische Ansicht einer vierten Ausführungsform,
F i g. 7 einen Querschnitt durch den Seitenschlauch nach F i g. 6 und F i g. 8 eine
Seitenansicht eines Schlauchbootes mit mehreren von hinten nach vorn hintereinandergereihten
kufenartigen Vorsprüngen.
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Nach F i g. 1 und 2 besteht das Boot 1 aus zwei Seitenschläuchen
2 a und 2 b, auf deren Unterseite kufenartige Vorsprünge 3 a, 3 b
aufgeklebt sind, die jeweils am Hinterende des zylindrischen Schlauchteils liegen.
Diese können auch eine größere Länge, wie in F i g. 2 gestrichelt angedeutet, haben.
Die kufenartigen Vorsprünge sind bei 4 a und 4 b bugförmig zugesch'ärft.
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Aus F i g. 2 ist ferner ersichtlich, daß die Ränder des kufenartigen
Vorsprunges 3 nach vorn hin senkrecht verlaufend ausgebildet sein können, während
sie gegen das Ende 5 b der Seite des Hecks hin ein wenig geneigt sind.
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Diese Ausbildung gestattet ein leichtes Wenden des Bootes auf dem
Wasser.
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Der kufenartige Vorsprung 3 in F i g. 3 ist auf die Außenfläche des
Schlauchteils 2 a geklebt.
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Der mittlere Teil eines gummierten Gewebes 6 ist auf die Unterfläche
und die Seitenränder des kufenartigen Vorsprunges 3 bzw. 3 a geklebt. Die Ränder
7 und 8 des Gewebes 6 -sind auf - den aufblasbaren Schlauchteil 2 a geklebt und
verstärken dadurch die Befestigung des Vorsprunges.
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In F i g. 4 ist eine zweite Ausführungsform eines kufenartigen Vorsprunges
dargestellt. Die Wand 2 c des Schlauchteils 2 c nimmt im unteren Teil die Außenform
des Profils eines Brettes 3 c an, das mit seiner Unterfläche und seinen Seitenrändern
in das Innere des Schlauches eingeklebt ist. Die Verstärkungs- und Sicherungsstreifen
10 und 11 sind teilweise auf die obere Fläche des Brettes 3 c und teilweise
auf die Innenwandung des Schlauches 2 c geklebt, so daß sie die Befestigung des
Brettes im Inneren des Schlauches verstärken. Zwei Längsleisten 12 und 13 geringer
Stärke, die vorzugsweise aus elastischem Werkstoff bestehen, vervollständigen die
Ausrüstung des Schlauches 2 c.
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Aus F i g. 5 ist erkennbar, daß der kufenartige Vorsprung 3 d im Bereich
des Übergangs zum Schlauchteil 2 d nicht eine rechteckige Form wie die Vor-Sprünge
3 a und 3 b in F i g. 3 hat, sondern trapezförmig ist, wobei die Ränder 6 d des
Vorsprunges 3 d bugwärts fast lotrecht und heckwärts bei 5 d stark abgeschrägt
sind.
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Am Bug hat ferner der kufenartige Vorsprung 3 d eine sanfte Abschrägung,
wie bei 4 d zu sehen ist.
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Die F i g. 6 und 7 veranschaulichen eine vierte Ausführungsform, bei
welcher die kufenartigen Vorsprünge 3 aus kleinen, vorzugsweise aus verhältnismäßig
elastischem Werkstoff bestehenden Längsleisten der gleichen Art gebildet sind, wie
sie an den Seiten der Vorsprünge in F i g. 4 vorgesehen sind.
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Die vier bei 14, 15, 16 und 17 in F i g. 6 und 7 dargestellten Längsleisten
können aus Profilen gebildet sein, die eine gekrümmte Fläche haben, so daß sie sich
leicht auf die Seitenschläuche aufbringen lassen, aber sie können auf Grund der
Elastizität der verwendeten Werkstoffe auch einen dreieckigen Querschnitt mit ebenen
Flächen besitzen.
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Die vier Längsleisten sind als zueinander und zur Achse des Seitenschlauches
2 e parallel angeordnet dargestellt, aber es ist darauf hinzuweisen, insbesondere
hinsichtlich der äußeren Längsstreifen 16 und 17, daß sie auch anders, nämlich zu
dieser Achse nicht parallel angeordnet sein können. Sie lassen sich sogar so anbringen,
daß sie zum Bootsheck hin, also zu der Stelle, wo das Boot am stärksten eintaucht,
auseinanderlaufen bzw. sich voneinander entfernen.
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Alle vier Längsleisten sind bugwärts schräg geschnitten, wie in F
i g. 6 bei 4 e erkennbar ist. Schließlich können sich, wie F i g. 8 zeigt,
kufenartige Vorsprünge 3 auch über die ganze Länge der Seitenschläuche 2 f erstrecken.
Wie die Figur zeigt, bestehen ihre Gesamtanordnungen aus vier Abschnitten, die ein
Zusammenfalten des Bootes nach Ablassen der Luft gestatten.
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Zwei aus elastischem Werkstoff bestehende Längsleisten, von denen
eine in F i g. 8 mit 18 bezeichnet ist, sind beiderseits der hintereinanderliegenden
kufenartigen Vorsprünge 3 vorgesehen. Jeder dieser Längsleisten kann aus zwei zueinander
symmetrischen Teilen bestehen, die voneinander mehr oder weniger weit entfernt sind.
Dadurch soll der bei Belastung des Bootes eintretenden Abflachung der aufblasbaren
Seitenschläuche 2 f Rechnung getragen werden.
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Die hintereinander angeordneten kufenartigen Vorsprünge 3 nach F i
g. 8 sind jeweils auf ihren vorderen Stirnseiten bei 19 niedriger als hinten,
damit der Widerstand, den ihre Stirnflächen dem Wasser bieten, möglichst klein bleibt.