-
Die Erfindung betrifft ein Sitz- und Liegemöbel, bei dem auf einem
feststehenden Sockelrahmen ein auf Führungsschienen um 90° schwenkbarer Drehrahmen
angeordnet ist, auf dem weitere für die Sitzstellung übereinander schiebbare und
für die Liegestellung ausziehbare Rahmen befestigt sind.
-
Es sind Sitzliegen bekannt, bei denen das Sitzteil aus mehreren übereinander
gelagerten Rahmen besteht; welche nach vorn ausziehbar sind und so eine Liegefläche
-bilden. Das Rückenteil einer solchen Sitzliege ist meistens nach hinten abklappbar
und bildet das Kopfteil der Liege.
-
Bekannt ist ebenfalls= eine zweisitzige Couch (französische Patentschrift..
1015017), bei der in der Sitzstellung-_der Drehrahmen mit dem aufgelegten
Polster ein Sitzteil der -Couch: bildet: In' deml feststehenden Sockel sind für
die seitliche Ausziehung Querschienen vorgesehen. Für die Schwenkbewegung ist in
dem feststehenden Sockel eine, kreisbogenförmige Schiene befestigt. Bei der Drehung
des Drehrahmens um 90° schwenkt dieser daher um seine feststehende vordere, zur
Mitte hin gerichtete Ecke.
-
Um ein Anstoßen des Drehrahmens an dem benachbarten Rahmen zu verhindern,
muß eine solche Führung für die Drehbewegung des Drehrahmens ein relativ großes
:Spiel haben.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein in einen Sitz und eine
Liege umwandelbares Polstermöbel der eingangs geschilderten Art so auszugestalten,
daß eine feste; möglichst spielfreie Führung des Drehrahmens erreicht wird; wo bei
der Schwenkung des Drehrahmens; der in der Sitzstellung unmittelbar neben dem benachbarten
ausziehbaren unteren Rahmen liegt; ein Anstoßen oder Scheuern vermieden werden soll.
Die Schwenkung und das Ausziehen der einzelnen Rahmen muß dabei leichtgängig sein,
ohne daß dabei auf dem Boden stehende Teile zu bewegen sind.
-
Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß zur Schwenkung .des
Drehrahmens in der Rahmenfläche des Sockelrahmens zwei nahezu rechtwinklig zueinanderstehende
Führungsschienen angeordnet sind, in denen zwei Rollen des Drehrahmens geführt sind
und von denen die an der Anbauseite gelegene Schiene einen Knick nach innen aufweist.
-
Da der Drehrahmen ausziehbar ist und zu seiner Drehbewegung- noch
eine Querbewegung ausführt, muß die notwendige Endstütze am obersten Rahmen abklappbar
sein. Die Erfindung ist daher weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß der- oberste
Rahmen in an sich bekannter Weise in der Liegestellung durch eine abklappbare Stütze
abstützbar ist.
-
Die erfindungsgemäße Führung des um 90° schwenkbaren Drehrahmens -ermöglicht
sowohl eine Drehbewegung als auch eine Querbewegung des gesamten Rahmens. Die Kombination
der Drehbewegung und einer nacheinander erfolgenden Querbewegung: in beiden Schwenkrichtungen
erfolgt in einfacher Weise durch die zwei nahezu senkrecht zueinanderstehenden Führungsschienen;
wobei die zur Anbauseite gelegene Schiene einen nach innen gerichteten Knick aufweist.
-
Es ist hierbei zweckmäßig, daß an der festen Rückwand ein Keil aasgelenkt
ist; der in der Sitzstellung als Sitzlehne über die Sitzpolster hochklappbar und
in der Liegestellung als Kopfkeil zwischen die Sitzpolster und der Rückwand herunterklappbar
ist. Eine weitere Ausbildung besteht darin daß für die Betätigung der Stützen eine
Schubstange vorgesehen ist, die mit einem Ende am bodenseitigen Ende der Stütze
aasgelenkt ist, mit dem anderen Ende in einer Schiene des unteren Rahmens geführt
ist, und daß eine Druckrolle am Drehrahmen vorgesehen ist, welche beim übereinanderschieben
der Rahmen die Schubstange anhebt und die Stütze hochklappt: Mit dieser Maßnahme
wird erreicht, daß sich die Stütze selbsttätig in die: Funktionsstellung schwenkt
und beim Verwandeln der Liege zum Sitzmöbel das: selbsttätige Einklappen der Stütze
erfolgt. Hierzu ist vorteilhafterweise die Stütze am. oberen Ende in einer Führung
des oberen Rahmens gehalten und zwischen den beiden Enden um das eine Ende eines
Lenkers drehbar.
-
Es ist ferner vorteilhaft, wenn der Drehrahmen und der untere Rahmen
an ihren nebeneinanderliegenden Seitenteilen durch eine Schienenführung teilweise
ausziehbar miteinander verbunden sind und wenn der untere Rahmen und der obere Rahmen
an ihren Seitenteilen mittels fest angebrachter Schienen und eines dazwischen liegenden
Teleskopstückes vollständig ausziehbar miteinander -verbunden sind.
-
Im folgenden wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert: Dabei wird auf die Zeichnungen Bezug genommen. Es zeigt F i g. 1 den
prinzipiellen Aufbau eines ,Polstermöbels nach dem Ausführungsbeispiel; F i g. 2
und 3 eine Ausführung als Doppelbettcouch, F i g. 4 den Drehrahmen, F i g. 5 und
6 die Beschläge für die Anbringung und Betätigung der ausziehbaren Rahmen bzw..
der klappbaren Stütze.
-
Die F i g. 1 zeigt den feststehenden Sockelrahmen 2 mit Füßen 1. Der
Sockelrahmen 2 hat etwa eine quadratische oder nahezu quadratische Rahmenfläche.
Auf dem Sockelrahmen 2 ist um 90°' schwenkbar in der Rahmenebene der Drehrahmen
3 befestigt. Darauf befinden sieh die beiden ausziehbaren Rahmen 4 und 5. Die Rahmen
4 und 5 können, wie F i g. 1 c zeigt, in bezug auf den Drehrahmen 3 ein Stück ausgezogen
werden. Der untere Rahmen 4 ist dabei gegenüber dem Drehrahmen 3 nur teilweise ausgezogen,
hingegen ist der obere Rahmen 5 gegenüber dem unteren vollständig ausgezogen. Zur
Abstützung in der Liegestellung, welche F i g. 1 d zeigt, ist am oberen Rahmen 5,
ziemlich am Ende desselben; die herunterklappbare Stütze 7 vorgesehen. Den beiden
Rahmen 4 und 5 sind jeweils etwa gleichgroße Sitzpolster 8 und 9 zugeordnet. Dabei
kann das Sitzpolster B fest am Rahmen 5 angebracht sein. Beim übereinanderschieben
der Rahmen in die Sitzstellung gemäß F i g. 1 a werden die beiden Sitzpolster 8
und 9 übereinandergeklappt und bilden die Sitzpolsterfläche. Das Vorhandensein des
Drehrahmens 3 schafft die Möglichkeit, die Liegefläche innerhalb des Schwenkbereiches
in beliebiger Richtung auszuziehen, beispielsweise in die Richtung 1 (F i g. 1 d)
oder in die Richtung II, also senkrecht dazu. Es sind auch beliebige Zwischenstellungen
möglich.
-
Die F i g. 2 und: 3 zeigen die Ausführung als Doppelbettcouch. Dabei
sind zwei Drehrahmen 3 auf einem gemeinsamen Sockelrahmen 2' nebeneinander angeordnet.
Auf dem jeweiligen Drehrahmen 3 befinden sich die zugehörigen Rahmen 4 und 5 mit
den
Sitzpolstern 8 und 9; wie im Prinzip in F i g. 1 dargestellt.
An der Rückwand 6 ist mittels eines Gelenkes 30 der Keil 10 angelenkt. In der Sitzstellung
wird der Keil 10 aufrecht gestellt (F i g. 2), wobei er unten auf dem Sitzpolster
9 liegt und mit seiner Schrägfläche eine Anlage für das Rückenpolster 31 bildet.
Bei der Liegestellung, die F i g. 3 zeigt, ist der Keil 10 heruntergeklappt
und füllt die Lücke zwischen dem Sitzpolster 9 und der Rückwand 6 aus. Das Rückenpolster
31 liegt als Kopfpolster auf dem Keil. Die Abstützung des obersten Rahmens 5 in
der Liegestellung erfolgt durch die Stütze 7. Diese ist am Lenker 25, etwa in der
Mitte, an einem Gelenkpunkt 26 befestigt und kann sich um diesen Punkt in Richtung
der gezeigten Pfeile drehen. Die Betätigung beim llbereinanderschieben der Rahmen
4 und 5 erfolgt dabei selbsttätig durch die Schubstange 20. Die Funktion derselben
wird später erläutert.
-
Bei der Stellung nach F i g. 2 sind zwei Sitze nebeneinander vorhanden.
Werden aus dieser Stellung weiter Sitze nach vorn ausgezogen, so entstehen zwei
Betten nebeneinander, also ein sogenanntes Doppelbett. Die Winkelstellung nach F
i g. 3 kann man erreichen, wenn man den Drehrahmen des rechten Sitzes vor dem Ausziehen
oder auch nach dem Ausziehen im Winkel von 90°' dreht. Statt dieser 90°-Stellung
ist auch eine beliebige Zwischenstellung möglich. Je nach dem Platzverhältnis kann
aber auch der rechte Sitz nach vorn ausgezogen und der linke Sitz ausgezogen und
abgewinkelt werden, so daß ein Winkel entsteht, der nach links offen ist. Eine weitere
Möglichkeit besteht darin, beide Sitze so zu drehen und auszuziehen, daß die beiden
Betten in Längsrichtung stehen. Es sind somit vielfältige Gestaltungs- und Anwendungsmöglichkeiten
gegeben.
-
Die F i g. 4 zeigt im Prinzip den Beschlag zum Anbringen des Drehrahmens
auf dem Sockelrahmen. Er besteht aus den beiden Führungsschienen 11 und 12, die
in der Rahmenfläche des Sockelrahmens angebracht werden. Die beiden Rollen 13 und
14, die am Drehrahmen befestigt sind, laufen in diesen Schienen. Durch den Lauf
der Rollen 13 und 14 von der links gezeigten Stellung in die rechts gezeigte Stellung
ist die Schwenkung des Drehrahmens um 90° oder auch in einer Zwischenstellung möglich.
Durch den Knick in der Führungsschiene 12 erreicht man, daß beim Schwenken die Polsterkante
nicht über den Rand des Sockelrahmens an dieser Seite hinausgeht. Dadurch soll eine
Behinderung der Polster bei einer Doppelanordnung gemäß F i g. 2 und 3 beim Schwenken
verhindert werden.
-
Die F i g. 5 zeigt einen Schnitt durch die Seitenteile der Rahmen.
Hierin sind die Beschläge erkennbar, mit denen die Rahmen miteinander ausziehbar
und befestigt sind. Der Drehrahmen 3 liegt mit seinem Seitenteil 3 a demgegenüber
dem Seitenteil 4 a des unteren Rahmens 4. Die beiden Seitenteile 3 a und 4 a sind
durch die Schienenführung 15 ausziehbar miteinander verbunden. Durch Anschläge ist
die Ausziehbarkeit so begrenzt (F i g. 3), daß auch in der ausgezogenen Stellung
die Stabilität zwischen diesen Rahmenteilen gewahrt ist. Die ausziehbare Verbindung
zwischen dem unteren Rahmen 4 und dem oberen Rahmen 5 erfolgt wieder an den Seitenteilen
4 a und 5a. Diese Seitenteile weisen jeweils fest angebrachte Schienen 4 b und 5
b auf. Auf diesen Schienen bzw. auf den Rollen dieser Schienen läuft frei das Teleskopstiick
16. Durch Anschläge ist die Anordnung so getroffen, daß die Rahmen 4 und 5 vollständig
ausziehbar sind. Dies wird dadurch erreicht, daß auch in der ausgezogenen Stellung
die Verbindung durch das Teleskopstück 16 hergestellt ist.
-
In der F i g. 6 sind im Prinzip die Beschläge für die Anbringung und
die Betätigung der Stütze 7 dargestellt. Die F i g. 6 a zeigt hierbei die Stütze
in der Gebrauchsstellung. An ihrem oberen Ende 23 ist die Stütze 7 in einer Führung
24 an der Unterseite des oberen Rahmens 5 gehalten. Der Drehpunkt, um den sich die
Stütze 7 beim Ein- und Ausschwenken dreht, ist der Gelenkpunkt 26 am Ende des Lenkers
25, der ebenfalls unterhalb des Rahmens 5 befestigt ist. Am bodenseitigen Ende der
Stütze 7 ist die Schubstange 20 angelenkt. Das andere Ende der Schubstange 20 läuft
mit einer Rolle in der Schiene 21 an der Unterseite des Rahmens 4. Beim Zusammenschieben
drückt die Druckrolle 22 am Drehrahmen 3 von unten her gegen die Schubstange 20,
wie es in der F i g. 6 b gezeigt ist. Dadurch wird die Schubstange 20 nach oben
gedrückt und bewirkt eine Schwenkung der Stütze 7 in Richtung der dargestellten
Pfeile um den Gelenkpunkt 26. Das obere Ende der Stütze 7 bewegt sich dabei in der
Führung 24. Wenn die Rahmen 4, 5 vollständig zusammengeschoben sind, liegen die
Stützen 7, der Lenker 25 und die Schubstange 20 unter den Rahmen. Beim Herausziehen
der Rahmen 4; 5 bewegt sich die Stütze 7 selbsttätig in die Funktionsstellung.
-
Die Rückwand 6 ist ein fester Teil des Drehrahmens 3.