-
B e s c h r e i b u n g Verfahren und Anordnung zum Kompensieren von
Magnetkompassen Die Erfindung bezieht sich auf das Kompensieren der aus einem örtlichen
resultierenden magnetischen Störfeld resultierenden Mißweisung eines an Bord eines
Fahrzeugs verwendeten Magnetkompasses. oder Detektors, der ein der Richtung des
erdmagnetischen Feldes eindeutig zugeordnetes elektrisches Signal erzeugt.
-
An Bord eines jeden Fahrzeugs wirkt auf den MagnetkompaB ein aus
mehreren einzelnen Störfeldern resultierendes Störfeld ein, welches dem erdmagnetischen
Feld überlagert ist. Die resultierende der Horizontalkomponenten der Störfelder
weicht im allgemeinen von der mißweisenden Nordrichtung ab, so da# die Kompaßnadel
oder der Meßgeber den Kurs mit einem Fehler mißt.
-
Aus diesem Grunde wird seit langem die aus dem eidlichen resultierenden
magnetischen 8tUrSeld resultierende Mißweisung kompensiert, indem dieser Fehler-bestimmt
und aufgehoben wird.
-
Als Störfelder treten inabesondere kursbeständige Felder auf, deren
Ursache Dauermagnete und Gleichströme im Bereich des
Kompasses an
Bord des Fahrzeugs sind. Kursabhängige Störfelder (flüchtiger Magnetismus) aufgrund
weichmagnetischer Materialien, in denen Pole induziert werden, sind im allgemeinen
vernaohlässigbar klein, ebenso wie zeitabhängige Störfelder, aufgrund halbfesten
Magnetismus.
-
In Großflugzeugen wird zur Ermittlung der bordeigenen Störfelder
und zu ihrer Kompensation das Flugzeug ausgeschwungen, d. h. Drehen und Ausrichten
auf die einzelnen Kurse und das Xessen der Deviation, kompensiert und die Restdeviation
aufgenommen. Die Kompensation der Mißweisung bzw. des Fehlers geschieht heute nach
zwei Verfahren. Im einen Fall wird über kleine stromdurchflossene Spulen am Detektorort
das Störfeld durch ein entgegengesetztes Feld gleicher Stärke aufgehoben.
-
Im anderen Fall erzeugt eine einstellbare mechanishe Abtastvorrichtung
im Übertragungsweg Detektor-Anzeigevorrichtung fUr jeden Kurs das entsprechende
Gegensignal zum Fehler.
-
Beide Verfahren haben ihre Yor-und Nachteile und sind aufwendig.
-
Es sind auch Verfahren bekannt, bei welchen das Flugzeug während
des ganzen Kompensationsvorganges in einer Richtung belassen wird. In Umkehrung
zum konventionellen Verfahren, bei dem das Flugzeug in bezug auf das festliegende
erdmagnetische Feld dreht wird, soll bei einem Kompensationsverfahren ein kUnstliches
Magnetfeld um das feststehende Flugzeug gedreht werden. Dieses Verfahren ist jedoch
auch sehr aufwendig und daher unwirtschaftlich wegen der Größe der Flugzeuge. Nur
bei sehr kleinen Fahrzeugen könnte an seinen Einsatz gedacht werden.
-
Da im allgemeinen der kNrsabhingige von weichmagnetischen Materialien
herrührende Fehleranteil sehr klein ist, soll gem§ß einem bekannten Vorschlag es
genugen, das kUnstliche Magnetfeld
nur um den Magnetkompaß oder
magnetischen Meßgeber bei unbewegtem Fahrzeug zu drehen. Der kursbeständige Fehler
läßt sich aus der Lage der Fahrzeuglängsachse zur Richtung des am Kompa3 wirksamen
Feldes bestimmen. Bei der Kompensation des in ausreichender Entfernung von magnetischen
Störquellen aufgestellten Fahrzeugs soll so vorgegangen werden, daß die Kompensationselektromagnetspulen
parallel zum örtlichen erdmagnetischen FeNd ausgerichtet werden, daß dann die Ausrichtung
der das umlaufende kunstliche Magnetfeld erzeugenden elektromagnetischen Spulen
Uberpriift wird, da3 dann die Horizontalkomponente des erdmagnetischen. Felds am
Kompaß bzw.
-
Detelctor kompensiert wird, da# dann während der Drehung des künstlichen
Magnetfelds um den KompaB die Horizontalkomponente des Störfelds bestimmt und kompensiert
wird, worauf man schli6-lich die Restdeviation aufnimmt. Bei einem anderen Kompensationsverfahren,
für das die Trennung des erdmagnetischen Felds vom Störfeld durch geeignete Maßnahmen
Voraussetzung ist, wird das Störfeld für sich gemessen und kompensiert. Da durch
Abschirmung der Felder diese nicht zu trennen sind, weil keine physikalischen Unterschiede
bestehen, müssen die Werte des erdmagnetischen Felds am Me#ort bekannt sein, dariit
man durch gleichstromdurchflossene Spulen diesen Anteil aufhebezAann.
-
Der Störanteil verbleibt als Restfeld. Eine Anwendung dieses Verfahrens
ist jedoch nur bei kompaßgestützten Kurskreiselanlagen mit e@ektromagnetischer Kompensation
möglich. Das Störfeld wird komponentenweise nacheinander durch ein Gegenfeld aufgehoben.
Für die Zerlegung in Komponenten wird die Suchspule des Drehmelders in der Kursführunpsanlage
in verschiedene Stellungen eingestellt. Es wird so lange kompensiert, bis die SuchsDule
kein meBbares Signal-mehr erfa3t.
-
Beiden ceiden suletztgenannten Verfahren wird das äußere Magnetfeld,
das auf den Kompaß einwirkt, durch Überlagerung Künstlieher Felder mach Richtung
und Stärke verändert, ohen da#
ein Eingriff in das Ortsystem vorgenommen
wird.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Anordnung zum
Kompensieren von Magnetkompassen insbesondere für kleinere Fahrzeuge anzugeben,
mit denen sich das Kompensieren vereinfachen läßt, indem das Fahrzeug weder gedreht
noch in eine bestimmte Orientierung ausgerichtet werden muß und mit denen ohne großen
Aufwand ein Magnetkompaß genau und schnell kompensiert werden kann.
-
Zur Lösung dieses Problems wird von dem bekannten Verfahren ausgegangen,
bei welchem zunächst die Horizontalkomponente des erdmagnetischen Felds und anschließend
am Verwendungsort des Kompasses an Bord des Fahrzeugs die Horizontalkomponente des
Störfelds kompensiert wird, worauf die Kompensation des erdmagnetischen Felds wieder
aufgehoben wird, damit der Magnetkompaß nu ioch unter dem Einfluß des erdmagnetischen
Felds steht. Gemäß der Erfindung wird dieses Verfahren nun derart ausgeführt, daß
die Kompensation des erdmagnetischen Felds nicht an Bord, sondern an einem nur dem
Einfluß des erdmagnetischen Felds ausgesetzten entfernten Ort bei gleicher räumlicher
Orientierung wie bei der anschlieBenden an Bord durchgeführten Störfeldkompensation
erfolgt. Es wird also zunächst der Kompaß im Raum orientiert, aus dem Einflußbereich
des Störfelds des Fahrzeugs, z. B. eines Boots, eines Schiffs, eines Flugzeugs od.
dgl. an einen nur dem Einfluß des erdmagnetischen Felds ausgesetzten entfernten
Ort verbracht, dort in die gleiche Orientierung wie auf dem Fahrzeug gebracht und
dann das Erdfeld durch Einstellen von Kompensationsmagneten kompensiert, so daß
sich die KompaBnadel bzw. der Richtungsmeßwertgeber ungehindert drehen und jede
beliebige Stellung einnehmen kann. Nach der Kompensation des Erdmagnetfelds wird
der Kompaß wieder an seinem Verwendungsort an Bord des Fahrzeugs in der ursprünglichen
Orientierung unter Beibehaltung der Erdmagnetfeldkompensierung eingebaut, so dal
die Kompaßnadel nur auf das ortseigene resultierende
Störfeld reagiert.
Nunmehr wird mit Hilfe von am Verwendungsort vorgesehenen zweiten Kompensationsmagneten
durch geeignete Verstellung auch der Einfluß des Störfelds kompensiert. Die Kompensation
ist dann erreicht, wenn sich die Kompaßnadel erneut ungehindert in jede Richtung
drehen und die jeweilige Stellung beibehalten kann. Zum Schluß wird durch Entfernen
der Erdmagnetfeldkompensiermagnete die Kompensation des erdmagnetischen Felds aufgehoben,
so daB die Kompaßnadel nunmehr nur noch dem Einfluß des erdmagnetischen Felds ausgesetzt
ist und ohne Beeinflussung der bordeigenen Störfelder die Richtung anzeigen kann.
-
Es hat sich in vielen Fällen als völlig ausreichend und daher zweckmäßig
erwiesen, die gleiche räumliche'Orientierung des Kompasses bei der Kompensation
des erdmagnetischen Felds und des Störfelds dadurch zu erzislen, daß der Kompaß
jeweils auf einen gleichen, hinreichend entfernt liegenden Zielpunkt eingepeilt
wird. Die Kompensation der Magnetfelder erfolgt vorteilhaft mit Hilfe von koaxial
zur und entlang der Achse der Kompaßnadel verstellbaren Permanentmagneten.
-
Zur Durchführung des erfindungsgemäBen Kompensierverfahrens für Fahrzeugmagnetkompasse
dient gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung eine Anordnung mit ersten Kompensationsmagneten
zur Kompensation des erdmagnetischen Felds, deren Einflu# auf die Kompaßnadel aufgehoben
werden kann, und zweiten Magneten zur Kompensation des StUrfelds, die dem KompaB
an Bord des Fahrzeugs zugeordnet werden können, deren Feld nach Richtung und Grdße
verstellbar ist, die gemma der Erfindung charakterisiert ist durch eine am Kompaß
lösbar befestigbare erste Vorrichtung für die magnetische Kompensation des erdmagnetischen
Felds, deren koaxial zur Kompaßnadel angeordneter Kompensationsmagnet zur Knderung
der Richtung und StErke seines auf die KompaBnadel wirkenden Felds verstellbar ist,
und
durch eine am Verwendungsort an Bord des Fahrzeugs den Kompaß
aufnehmende zweite Vorrichtung zum Kompensieren des Störfelds, die koaxial zur Kompaßnadel
verstellbare Magnete aufweist, deren Feld nach Richtung und Stdrke einstellbär ist.
Die Magnete fUr die Kompensation des erdmagnetischen Felds und des Störfelds können
aus mehreren einzelnen Magneten bestehen, die zweckmäßig zur Xnderung der resultierenden
Feldrichtung und/ oder-stärke gegeneinander verstellbar sind. Diese Anordnung erleichtert
das Kompensieren des Magnetkompasses, da die zweite Kompensationsvorrichtung für
das Störfeld ! ahrend des Kompensierens des Kompasses auBerhalb des Fahrzeugs keinen
Einflués auf die Magnetnadel ausüben kann, andererseits aber die nur zum zeitweiligen
Kompensieren des erdmagnetischen Felds dienende erste Kompensiervorrichtung leicht
am Kompaß angebracht und nach Kompensierung des Störfelds wieder von ihr gelöst
werden kann. Damit übt diese während der eigentlichen Richtungsanzeige des Kompasses
keinen Einfluß aus.
-
Die erste Kompensiervorrichtung zum Aufheben des Einflusses des erdmagnetischen
Felds weist zweckmäßig eine Halterung mit Saugnäpfen auf, mit welcher sie am Kompaß
bzw. dessen Abdeckhaube lösbar befestigbar ist.
-
Vorteilhaft ist es, wenn eine Peilvorrichtung zum Einpeilen des Kompasses
auf einen entfernten Zielpunkt vor dem Kompensieren des erdmagnetischen Felds und
des Störfelds, insbesondere an der lösbaren ersten Kompensiervorrichtung vorgesehen
ist. Die Peilvorrichtung kann die Form von zwei senkrechten, in Viierspitzen auslaufenden
Gewindebolzen aufweiseh, die von einer um eine zur Achse der Kompaßnadel koaxial
drehbare Platte getragen werden. tuber die beiden Spitzen der Gewindebolzen läßt
sich der Zielpunkt anpeilen. Der Kompensationsmagmt zum Aussehalten des Einflusses
des erdmagnetischen Felds ist bei dieser Ausführungsform der ersten Kompensiervorrichtung
zweckmäßig auf einer Plattform vorgesehen, die mittels auf den
Gewindebolzen
vergesehenen Laufmuttern höhenverstellbar ist.
-
Dadurch 148t sich der Einfluß des Magnetfeldes des Kompensationsmagneten
auf die Kompaßnadel verändern. Zweckmäßig ist es, wenn dieser erste Kompensationsmagnet
bzw. die Kompensationsmagnete auf einer drehbaren Unterstützung auf der Plattform
angeordnet sind, damit die Unterstützung bei Verwendung von Permanentstabmagneten
vor dem Kompensieren parallel zur Kompaßnadel ausgerichtet werden kann.
-
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind im
folgenden anhand schematischer Zeichnungen an einem AusfUhrungsbeispiel näher erläutert.
-
Eg. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Magnetkompasses, auf dessen
Abdeckhaube eine erste-kombinierte Visier-und Kompensiervorrichtung lösbar aufgesetzt
ist, und der an Bord eines Fahrzeugs auf einer zweiten Kompensiervorrichtung ruht,
mit welcher das bordeigene Störfeld kompensierbar ist. Die Visier-und Kompensiervorrichtung
ist entlang der Schnittlinie 1-1 in Fig. 2 dargestellt.
-
Fifg eigt die vom Kompa# abgenommene Visier-und Kompensiervorrichtung
in Draufsicht, und Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf gegeneinander winkelverstellbare
Kompensiermagnete.
-
Um den Magnetkompaß, der gemäß Fig. 1 einen Untersatz 10, eine Kompaßnadel
1A und eine diese überdeckende durchsichtige Haube 12 aufweist, in eine beliebige,
aber feste Orientierung vor dem Kompensieren bringen zu konnen, ist auf die Abdeckhaube
eine insgesamt mit 16 bezeichnete Orientierungs-bzw. Visier-und Kompensiervorrichtung
aufgesetzt, welche auf ihrer Unterseite eine Halterung 18 mit nah unten abgebogenen
Füßen 20 mit je einen Saugnapf 22 aufweist. Die Halterung 18 kann zweckmäßig
aus
Blei gefertigt sein, damit man die Füße biegen kann, um sie Abdeckhauben 12 unterschiedlicher
Form anzupassen. Auf der Halterung 18 ist eine winkelverstellbare Platte 24 mit
Hilfe einer Achse 26 drehbar gelagert. Die Platte 24 hat eine langgestreckte Form
und trägt an ihren Enden je einen nach oben ragenden Gewindebolzen 28, der in eine
Visierspitze 30 ausläuft. Auf den Gewindebolzen 2 ist eine langgestreckte Plattform
32 höhenverstellbar geführt, in deren Mitte eine als Unterstützung dienende Scheibe
34 mit einem Schlitz 36 zum Aufnehmen eines Stabmagneten mit Hilfe einer durch eine
Mutter 40 gesicherten Senkschraube 38 drehbar gelagert ist. Der senkrechute Abstand
der Plattform 32 vom Untersatz 10 des Kompasses kann mit Hilfe von auf den Gewindebolzen
28 aufgeschraubten Rändelmuttern 42 eingestellt werden.
-
Im vorliegenden Fall sei angenonmen, daß im Kompaßuntersatz 10 Kompensationsmagnete
angeordnet und über eine Tür 44 zugänglich sind. Diese verstellbaren Magnete sind
in Fig. 1 bei 45 schematisch angedeutet und sind anhand un Fig. 3 an späterer Stelle
erläutert. Zunächst sei nur bemerkt, daß es wesentliches Erfordernis ist, da# diese
Magnete um eine senkrechte Achse verstellbar sind und daß auch die Stärke des von
ihnen erzeugten magnetischen Felds einstellbar sein muß.
-
Um das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen, wird die winkelverstellbare
Platte 24 um die senkrechte Achse 26 so eingestellt, daß die Visierspitzen 30 der
Gewindebolzen 28 auf einen als entfernten Zielpunkt dienenden Gegenstand ausgerichtet
sind. Hierbei muß verhindert werden, daß das Fahrzeug, das den Kompaß aufnimmt,
irgendwelche t0Jinkelbealegungen ausführt.
-
Die tatsächliche Orientierung des Fahrzeugs braucht nicht bekannt
zu sein. Als nächstes wird der Kompaß zusammen mit der an ihm befestigten Visier-und
Kompensiervorrichtung 16 aus dem Fahrzeug ausgebaut und an einen entfernten Ort
gebracht, an dem
er möglichst nur dem erdmagnetischen Feld ausgesetzt
ist. An diesem Ort wird der Kompaß dann erneut auf den Zielpunkt mit Hilfe des durch
die Spitzen 30 gebildeten Visiers auf die Orient-ierung ausgerichtet, die vor dem
Ausbau aus dem Fahrzeug festgelegt wurde. Bei diesem Ausrichten sollte unbedingt
darauf geaohtet werden, daß die Abweichung von der ursprünglichen Orientierungsachse
bzw.-richtung kleiner als 1 ° und in jedem Fall kleiner als 2 ° ist. Wenn der Zielpunkt
nicht genügend weit entfernt liegt, muß eine Korrektur für die seitliche Verlagerung
des Kompasses gegenüber der Orientierungsaohse vorgenommen werden.
-
Die Kompaßnadel 14 richtet sich jetzt gemäß dem erdmagnetischen Feld
aus, wobei es nicht durch irgendwelche brtlichen magnetischen Störfelder beeinflußt
wird, die auf die örtlichen Gegebenheiten am Verwendungsort im Fahrzeug zurückzuführen
sind. Die Scheibe 34 wird nun so gedreht, daß der Schlitz 36 in Richtung des erdmagnetischen
Felds ausgerichtet ist, woraufhin man in den Schlitz einen Stabmagneten 46 einlegt,
dessen Polarität der Polarität des erdmagnetischen Felds entgegengesetzt ist. Jetzt
wird die Plattform 32 so lange gehoben oder gesenkt, bis der im Schlitz 36 liegende
Stabmagnet das erdmagnetische Feld kompensiert hat. Hierbei ist darauf zu achten,
daß die ursprüngliche Orientierung des Stabmagneten 46 ohne Rücksicht auf die Schwingungen
der Magnetnadel 14 des Kompasses beibehalten wird. Sobald der Stabmagnet 46 die
Stellung ebnimmt, bei der er das erdmagnetische Feld kompensiert, kann die Kompaßnadel
14 in eine beliebige Stellung gebraoht werden, z. B. dadurch, daß man kurzzeitig
einen kleinen Magneten in seine Nähe bringt. Wird dieser kleine Magnet dann wieder
entfernt, muB die Kompaßnadel 14 ihre jeweilige Stellung beibehalten, wenn vollkommene
Kompensation erreicht ist.
-
Ohne db Verbindung zwischen der Visier-und Kompensiervorrichtung
16 und dem Kompaß zu lösen und ohne eine Xnderung bezUglich der Stellung der Plattform
32 und der Scheibe 34 vorzunehmen, also unter Beibehaltung der Erdmagnetfeldkompensation,
wird der Kompaß jetzt wieder an seinen Verwendungsort auf dem Fahrzeug gebracht
und erneut in seine ursprüngliche Stellung orientiez. Zu diesem Zweck wird wieder
mit Hilfe der Visierspitzen 30 auf den erwähnten entfernten Zielpunkt durch Einpeilen
ausgerichtet. Am erneuten Einbau des Kompasses in das Fahrzeug wird der Kompaß nun
natürlich wieder dem bordeigenen Störfeld des Fahrzeugs ausgesetzt, so daß sich
die Kompaßnadel 14 auf das Störfeld ausrichtet.
-
Nunmehr wird das Störfeld des Fahrzeugs durch eignete Anordnung von
zweiten Kompensationsmagneten kompensiert. Diese zweiten Kompensationsmagneten müssen
um die senkrechte Achse verstellbar sein, die durch die Lagerung der Kompaßnadel
14 verläuft und auch die Stärke des von ihnen erzeugten Magnetfelds muß eingestellt
werden können. Wenn der Kompaß keine eingebauten Kompensationsmagnete selbst aufweist,
die diesen Erfordernissen entsprechen, kann man die Kompensation mit Hilfe außen
liegender Magnete 48, siehe Fig. 1, bewirken. Diese Magnete können auf gegenüber
liegenden Seiten des Kompasses fluchtend mit der eingeahwungenen Kompaßnadel angeordnet
werden, die nur dem Einfluß des örtlichen Magnetfelds ausgesetzt ist. Wenn keine-geeignete
Unterlage für die Magnete 48 zur Verfügung steht, ist es auch möglich, eine künstliche
Veränderung des örtlichen Magnetfeelds dadurch herbeizuführen, da# man zusätzliche
Magnete so anordnet, daß das resultierende Störfeld die Kompaßnadel in eine solche
Stellung dreht, zu der Unterlagen für die Magnete 48 vorhanden sind. Die durch die
Magnete 48 gebildeten zweiten Kompensationsmagnete können natürlich um die senkrechte
Achse des Kompaßuntersatzes 10 auf einfache Weise dadurch verstellt werden, daß
man die beiden
Magnete in verschiedenen Winkelstellungen gegenüber
dem KompaB und einander diametral gegenüber anordnet.
-
Es ist jedoch vorzuziehen, die zweiten Kompensationsmagnete zu Bestandteilen
des Kompasses zu machen, so daß man keine Unterlagen fUr außerhalb des Kompasses
angeordnete Kompensationsmagnete vorzusehen braucht. Zu dem genannten Zweck kann
man Kompensationsmagnete benutzen, wie sie in Fig. 3 dargestellt und ihre Wirkungsweise
im folgenden näher erläutert sind.
-
Gemäf3 Fi. 3 sind zwei Stabmagnete 50 und 52 vorgesehen, von denen
jeder in der Mitte bei 54 nabenarti verbreitert ist.
-
Die Magnete sind auf einer senkrechten Schraube 56 drehbar gelaget.
Bei dieser Anordnung kUnnen die Magnete gegeneinander im Winkel verstellt werden,
um ein resultierendes Magnetfeld von veränderbarer Stärke su erzeugen. Wenn sich
die Nordole der beiden Magnete decken, hat die magnetische Feld-stärke ihren höchsten
Wert. Wird der Nordpol des einen Magneten in Dekkung mit den Südpol des anderen
Magneten gebracht, geht die Magnetwirkung auf Null zurück. Bei der in Fig. 3 gezeigten
Stellung hat der Doppelmagnet die dargestellte effektive Nord-Süd-Achse 5@ und eine
Feldstärke, deren Wert zwischen den Werten bei Deckung der gleichnamigen Pole und
ungleichnamigen Pole liegt.
-
Ihtrch Lockern der Schraube 56 können die Magnete 50 und 56 gegeneinander
verstellt werden, so da# sich die Stärke des Magnetfeldes ändert, und gemeinsam
gedreht werden, um die Richtung des Magnetfeldes zu verändern.
-
Der vorstehend anhand von Fig. 3 beschriebene Doppelmagnet ist in
Fig. 1 bei 45 schematisch angedeutet.
-
Der letzte Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht einfach
darin, daß man die Visier-und Kompensiervorrichtung 16 wieder entfernt, woraufhin
der Kompaß bezüglich Mir des bordeigenen Störfelds vollständig kompensiert ist.
-
Es sei bemerkt, daß vor der Kompensierung des bordeigenen Störfelds
des Fahrzeugs. die Kompaßnadel eine genaue Anzeige der Orientierung dieses magnetischen
Störfelds lieferte, ohne daß es zu versuchen erforderlich war, vektorielle Störfeldkomponenten
in einem resultierenden Feld zu analysieren.
-
Die Nadel 14cbs Kompasses liefert nicht nur eine genaue Anzeige der
Orientierung des bordeigenen Störfelds, während sie noch dem Einfluß der ersten
Kompensationsmagnete ausgesetzt ist, sondern sie reagiert auch mit erheblich größerer
Empfindlichkeit auf das Störfeld. Ein bordeigenes Störfeld, das mit einem normalen,
diesem ausgesetzten Kompaß praktisch nicht festzustellen wäre, führt bei der erfindungsgemäßen
Anordnung zu einer deutlich ablesbaren Anzeige.
-
Das Verfahren und die Anordnung nach der Erfindung ermöglichen es,
die aus magnetischen Störfeldern resultierende Mißweisung eines Magnetkompasses
schnell, leicht und genau zu kompensieren. Außerdem wird eine besonders große Genauigkeit
der Kompensation erzielt ; diese Tatsache ist zweifellos darauf zuruckzuführen,
da3 raehrere Arbeitsschritte nacheinander durchgefahrt werden, um erst außerhalb
des Verwendungsorts das erdmagnetische Feld mit Hilfe erster Korl ensationsmagnete
unu dann am Verwendungsort das dors noch verbleibende ortseigene Störfeld mit Hilfe
zweiter Kompensationsaagnete zu kompensieren, und um schließlich die ersten Konpensationsmagnete
zu entfernen, damit der Kob-. wieder der Wirkung des Erdmagnetfeldes, aber nicht
mehr der Wirkung des Störfelds ausgesetzt ist.
-
Die Forderung, daß der Kompaß während der anfänglichen Kompensation
mit Hilfe der Visier-und Kompensiervorrichtung 16 nur dem erdmagnetischen Feld ausgesetzt
sein roll, kann dadurch erfüllt werden, da# man die zweiten Kompensationsmagnete
45 so einstellt, daß ihre Wirkung gleih Null ist, oder da# man sie nicht in dem
Kompaß selbst, sondern in einem Kompaßgehäuse oder einem Kompaßuntersatz anordnet.
-
Patentansprtche