DE154572C

DE154572C -

Info

Publication number: DE154572C
Application number: DENDAT154572D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Verhindern des Durchgehens von Schiffsmaschinen beim Austauchen der Schraube im Seegang, und zwar speziell auf solche Vorrichtungen, bei denen am Heck des Schiffes ein mit seinem unteren Ende mit dem Seewasser in Verbindung stehender Zylinder angeordnet ist, dessen Kolben sich mit dem steigenden und fallenden Seewasser

ίο auf- und abbewegt. An der Kolbenstange ist hierbei ein Arm angebracht, in dessen Bahn ein elektrischer Kontakt hineinreicht. Durch die Bewegung des Kolbens wird dieser Kontakt geöffnet oder geschlossen, je nachdem der Kolben im Zylinder steigt oder sinkt. Die Stromleitungen des Kontaktes führen zu einer der bekannten Vorrichtungen zum Verstellen der Drosselklappe.

Von dieser bekannten Vorrichtung unterscheidet sich der Gegenstand der vorliegenden Erfindung dadurch, daß an der Kolbenstange zwei oder mehrere Arme zum Verstellen des Kontaktes angebracht sind. Es wird hierdurch erreicht, daß, wenn beim Sinken des Kolbens der Kontakt von dem untersten Arm geschlossen wird, er beim Steigen des Kolbens schon durch den obersten Arm wieder geöffnet wird, so daß das Schließen der Drosselklappe bei einer tieferen Stellung des Kolbens bewirkt wird, als dieser bei dem Wiederöffnen der Drosselklappe infolge Niedergehens des Hecks des Schiffes einnimmt.

In den elektrischen Stromkreis ist bei der Erfindung ein Solenoid eingeschaltet, welches

das Schließen oder Öffnen der Drosselklappe in beliebiger Weise hervorruft. ..

Die Erfindung ist auf der Zeichnung in Seiten- und Vorderansicht dargestellt.

Am Heck des Schiffes ist im Schiffsirinern ein Zylinder 3 angeordnet, welcher an seinem oberen Ende offen ist und an seinem unteren Ende durch ein Rohr 1 mit dem Seewasser in Verbindung steht. In dem Zylinder 3 befindet sich ein Kolben 5, dessen nach oben reichende Kolbenstange 6 mit zwei oder mehr Armen 7 und 8 versehen ist.

Die Kolbenstange trägt an ihrem oberen Ende ein Querstück 9, mittels dessen sie an Säulen 10 geführt wird. An dem Querstück 9 sind ferner Federn 11 angebracht, welche durch Schrauben 12, 13 verstellt werden können, um den Hub des Kolbens 5 zu regeln.

An dem Gestell 10 ist ferner eine elektrische Kontaktvorrichtung 15 angeordnet, welche mit zwei drehbaren Klinken 14 und 35 versehen ist, deren Bewegung einerseits durch eine Blattfeder 17, andererseits durch Anschläge 16 begrenzt wird. Die Klinke 14 reicht bei der Normallage des Schiffes in die Bahn der Arme 7 und 8 hinein; beide Klinken sind auf einer drehbaren Platte 18 befestigt, die auch die Anschläge 16 trägt, und deren Drehung den Kontaktschluß bewirkt. Von der Kontaktvorrichtung, die im übrigen beliebig eingerichtet sein kann, führen Stromleitungen zu einem Solenoid ο. dgl.j welches das Öffnen und Schließen der Drosselklappe bewirkt.

Beim Steigen des Hecks sinkt der Kolben 5 und mit ihm bewegen sich die Arme 7 und 8 nach unten. Sobald der unterste Arm 7 auf die Klinke 14 auf trifft, wird die Platte 18 ge-

dreht und der Kontakt geschlossen, so daß die Drosselklappe von dem Solenoid auf Schluß verstellt und der Dampf zur Maschine abgesperrt wird. Beim weiteren Sinken des Kolbens trifft der Arm 8 auf die nunmehr infolge der Drehung der Platte 18 in seiner Bahn befindliche Klinke 35, drückt sie beiseite, ohne die Kontaktvorrichtung weiter zu beeinflussen, worauf die Klinke 35 durch die Blattfeder 17 wieder in ihre Stellung zurückgedrängt wird, ohne daß sich die Platte 18 bewegt. Jeder weiter angebrachte Arm passiert die Klinke 35 auf die gleiche Weise. Beim Hochgehen des Kolbens infolge Sinkens des Hecks trifft nun schon der oberste Arm auf die Klinke 35 und dreht die Platte 18 zurück, wodurch der Kontakt geöffnet und dadurch auch mittels des Solenoids die Drosselklappe geöffnet wird. Die folgenden Arme passieren die Klinke 14 in der gleichen Weise, wie sie beim Niedergang die Klinke 35 passiert haben.

Es wird also das Schließen des Kontaktes und mithin auch das der Drosselklappe bei einer tieferen Stellung des Kolbens bewirkt, als dieser bei dem Wiederöffnen der Drosselklappe infolge Niedergehens des Hecks des Schiffes einnimmt.

Claims

Patent-Anspruch :

Vorrichtung zum Verhindern des Durchgehens von Schiffsmaschinen beim Austauchen der Propeller in bewegter See, bei welcher durch die Bewegung eines unter dem Einflüsse des wechselnden Druckes des Außenwassers stehenden, in einem Zylinder auf- und abbewegbaren Kolbens ein Stromkreis geschlossen wird, der zur Verstellung der Drosselklappe im Hauptdampf rohr nutzbar gemacht wird, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kolbenstange zwei Anschläge (7 und 8) angeordnet sind, welche bei den Bewegungen der Kolbenstange einen Schalthebel (15) in der Weise verstellen, daß beim Kolbenniedergange der Schalthebel durch den Anschlag (7) umgelegt und so der Strom geschlossen wird, während beim Hochgehen des Kolbens der Schalthebel (15) schon von dem Anschlag (8) zurückbewegt und so der Strom geöffnet wird, zu dem Zwecke, das Schließen der Drosselklappe bei einer tieferen Stellung des Kolbens zu bewirken, als dieser bei dem Wiederöffnen der Drosselklappe infolge Niedergehens des Schiffes einnimmt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.