DE1545279C3 - Verfahren zur Wiedergewinnung von Chlorkohlenwasserstofflösungsmitteln aus dem Ölfiltrat und dem davon abgetrennten Paraffingatsch, die bei der Entparaffinierung von Mineralölen, Teeren und deren Destillationsprodukten erhalten worden sind - Google Patents
Verfahren zur Wiedergewinnung von Chlorkohlenwasserstofflösungsmitteln aus dem Ölfiltrat und dem davon abgetrennten Paraffingatsch, die bei der Entparaffinierung von Mineralölen, Teeren und deren Destillationsprodukten erhalten worden sindInfo
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Description
3 4
letzten Paraffingatschausdampfer nach Kondensation Dieses Dampfgemisch wird vor Eintritt in den
und Wasserabscheidung als zweiter Teil des Rücklau- zweiten Kondenser 12 mit den aus dem ersten Konfes
auf die Rektifikationskolonne aufgegeben werden denser 4 über Leitung 7 abgezogenen Dämpfen ver-
und daß das wässerfreie paraffinhaltige Bodenprodukt einigt. Im zweiten Kondenser 12 herrscht ein Druck
der Rektifikationskolonne über einen zweiten Lösungs- 5 von 1,5 ata, die Temperaturen liegen zwischen 48 und
mittelsammler dem Einsatzöl zur Verdünnung züge- 57° C. Hier werden die Dämpfe vollständig kondenführt
wird. siert; das Kondensat gelangt über Leitung 13 in den
Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorzugsweise Abscheider 14, wo das nicht gelöste Wasser abgetrennt
anwendbar auf die Wiedergewinnung von Lösungs- wird. Da etwa 0,3 Gewichtsprozent Wasser im Konmittelgemischen
aus Dichloräthan und Methylen- io densat gelöst bleiben (bei 3000 kg/h Lösungsmittelchlorid,
gemisch also etwa 9 kg/h Wasser), setzen sich im Ab-
Die Zeichnung zeigt eine Anlage zur Wiederge- scheider 14 etwa 5 kg/h Wasser ab, das über Leitung
winnung von Dichloräthan und Methylenchlorid in 15 die Anlage verläßt.
schematischer Darstellung. An Hand dieser Darstel- Die flüssige Phase (Filtratöl und Lösungsmittel
lung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im 15 = 2300 kg/h) aus dem ersten Ölfiltratausdampfer 2
folgenden näher beschrieben. In diesem Beispiel wird wird über Leitung 16 in den zweiten ölfiltratausdie
Abtreibung des Lösungsmittels aus ölfiltrat und dämpfer 17 geleitet, während der noch lösungsmittel-Paraffingatsch
in je zwei Ausdampfstufen vorgenom- haltige Paraffingatsch (550 kg/h) aus dem ersten
men. Diese beispielsweise Beschränkung auf die für Paraffingatschausdampfer 9 über Leitung 18 in den
das erfindungsgemäße Verfahren wesentlichen An- 20 zweiten Paraffingatschausdampfer 19 geleitet wird,
fangs- und Endausdampfstufen soll jedoch lediglich Die Temperatur ist sowohl im ölfiltratausdampfer 17
der Übersichtlichkeit dienen. Es liegt nämlich durchaus als auch im Paraffingatschausdampfer 19 135° C. Beide
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens, zwi- Ausdampfer arbeiten nach der üblichen Weise mit
sehen die Anfangs- und Endstufen einen oder mehrere Wasserdampf. Die zugeführte Wasserdampfmenge be-Ausdampfer
einzuschalten, wobei die Kondensate aus 25 trägt im Verdampfer 17 150 kg/h und im Verdampfer 19
Zwischenstufen der ölfiltratausdampfung letzten En- 35 kg/h. Die in den Ausdampfern 17 und 19 abgedes
in den Hauptlösungsmittelsammler, die Konden- triebenen Lösungsmitteldämpfe bestehen im wesentsate
aus Zwischenstufen der Paraffingatschausdamp- liehen aus Dichloräthan. Sie werden über die Leitungen
fung schließlich in den zweiten Lösungsmittelsammler 20 und 21 einem Kondenser 22 zugeführt, wo auch der
gelangen. 30 Wasserdampf kondensiert wird. Das Kondensat wird
in einem Abscheider 23 vom nicht gelösten Wasser befreit, welches die Anlage über Leitung 30 verläßt.
Beispiel Die Wassermenge beträgt 181 kg/h.
Das den Abscheider 23 über Leitung 24 verlassende
Das lösungsmittelhaltige ölfiltrat (Gemischzusam- 35 Gemisch besteht aus 1000 kg/h Lösungsmittel mit
mensetzung 1500 kg/h öl, 7450 kg/h Methylenchlorid, einem Wassergehalt von etwa 0,4 Gewichtsprozent,
1350 kg/h Dichloräthan, 0,8 kg/h Wasser) fließt durch enthält also etwa 4 kg/h Wasser. Es wird mit dem
Leitung 1 in den ersten ölfiltratausdampfer 2, der bei Lösungsmittelgemisch aus dem Abscheider 14 vereiner
Temperatur von 70° C und einem Druck von einigt und über Leitung 25 als Rücklauf auf die Rekti-1,5
ata arbeitet. Die hier abziehenden Dämpfe bestehen 40 fikationskolonne 10 aufgegeben. Der gesamte Rücklauf
aus 7000 kg/h Methylencnlorid, 1000 kg/h Dichlor- besteht also aus 4000 kg/h Lösungsmittelgemisch und
äthan und etwa 0,8 kg/h (= 0,01 Gewichtsprozent) etwa 13 kg/h Wasser.
Wasser; sie gelangen über Leitung 3 in den ersten Diese Wassermenge wird in der Rektifikations-
Kondenser 4. Hier wird bei einem Druck von 1,5 ata kolonne 10 von den Dämpfen aus dem ersten Paraffin-
und Temperaturen zwischen 53°C und 58,5^C 45 gatschausdampfer 9 aufgenommen, so daß am unteren
7000 kg/h wasserfreies und paraffinfreies Lösungs- Ende der Rektifikationskolonne 10 4000 kg/h wassermittelgemisch
(überwiegend Methylenchlorid) konden- freies, paraffinhaltiges Lösungsmittel abgenommen
siert, das über Leitung 5 dem Hauptlösungsmittel- werden können, das über Leitung 26 dem zweiten
sammler 6 zugeführt wird. Lösungsmittelsammler 27 zufließt.
Die aus dem ersten Kondenser 4 über Leitung 7 abge- 50 Die vom Lösungsmittel befreiten Produkte, entzogenen
Dämpfe bestehen aus 1000 kg/h Lösungs- paraffiniertes öl (1500 kg/h) und Paraffingatsch
mittelgemisch und etwa 0,8 kg/h Wasser. (350 kg/h) werden über die Leitungen 28 und 29 aus
Der lösungsmittelhaltige Paraffingatsch (Gemisch- der Anlage entfernt. Ihr Lösungsmittelrestgehalt bezusammensetzung
350 kg/h Paraffingatsch, 1860 kg/h trägt nicht mehr als 50 ppm.
Methylenchlorid, 340 kg/h Dichloräthan und 0,2 kg/h 55 Es ist natürlich auch möglich, das vom Kopf der
Wasser) kommt über Leitung 8 in den ersten Paraffin- Rektifikationskolonne 10 abgehende Gemisch aus
gatschausdampfer 9, der ebenfalls bei 70° C und einem Lösungsmitteldampf und Wasserdampf ebenfalls im
Druck von 1,5 ata arbeitet. ersten Kondensator 4 zu kondensieren. Durch die
Der Wassergehalt in ölfiltrat und Paraffingatsch daraus folgende Erhöhung des Wasserdampfpartialstammt
aus dem Einsatzöl. Der aus dem Paraffin- 60 drucks wird jedoch die Menge des anfallenden wassergatschausdampfer
9 abgetriebene Dampf besteht aus freien und paraffinfreien Kondensats vermindert. Es
1750 kg/h Methylenchlorid, 250 kg/h Dichloräthan hat sich daher als besonders zweckmäßig erwiesen,
und etwa 0,2 kg/h (= 0,01 Gewichtsprozent) Wasser. dieses Gemisch im zweiten Kondenser 12 zu kon-Dieser
Dampf wird in den unteren Teil der Rektifi- densieren.
kationskolonne 10 eingeführt. Am Kopf der Rektifi- 65 Ein mit der Erfindung erzielter Vorteil besteht darin,
kationskolonne 10 wird über Leitung 11 ein Dampf- daß der überwiegende Teil der wiedergewonnenen
gemisch aus 2000 kg/h Lösungsmittel und etwa Lösungsmittelmenge wasserfrei und paraffinfrei ist und
13,2 kg/h Wasser abgezogen. l daher in jeder Stufe des Entparaffinierungsverfahrens,
vorzugsweise als Waschmittel in der Filtrationsstufe, verwendet werden kann. Der geringe Spuren von Paraffin
enthaltende Anteil dient zur Verdünnung des Einsatzöles.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, daß der überwiegende Teil des wasserfreien und paraffinfreien
Lösungsmittelgemisches direkt durch Ausdampfen aus dem Filtrat wiedergewonnen wird, daß also die Rektifikationskolonne
durch diese Lösungsmittelmengen nicht belastet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Wiedergewinnung von Chlor- der auszudampfenden Entparaffinierungsprodukte ver-
kohlenwasserstofflösungsmitteln aus dem ölfiltrat 5 wendet wird. Dieses Wasser verursacht Störungen in
und dem davon abgetrennten Paraffingatsch, die der Entparaffinierungsanlage, wenn die wiedergewon-
bei der Entparaffinierung von Mineralölen, nenen Lösungsmittel als Waschflüssigkeit verwendet
Teeren und deren Destillationsprodukten erhal- werden, da das Wasser bei den dort auftretenden
ten worden sind, in wasserfreier Form durch Betriebstemperaturen gefriert und die Eiskristalle die
getrenntes Ausdampfen des lösungsmittelhaltigen io Apparatur verstopfen.
ölfiltrats und Paraffingatsches in jeweils zwei Es ist bekannt, die bei der Entparaffinierung als
oder mehreren Stufen, anschließende Rektifi- Lösungsmittel verwendeten Chlorkohlenwasserstoffe
kation und Kondensation, dadurch gekenn- ' nach der stufenweisen Ausdampfung aus dem Ölfiltrat
zeichnet, daß die Lösungsmitteldämpfe aus und dem Paraffingatsch durch Rektifikation zu trock-
dem ersten Ölfiltratausdampfer in zwei Stufen 15 nen (deutsche Patentschrift 917 865). Zu diesem Zweck
, kondensiert werden und der in einem ersten werden die wasserhaltigen Lösungsmitteldämpfe aus
Kondenser verflüssigte wasserfreie und paraffin- der ersten Ausdampfungsstufe des ölfiltrats in den
freie Lösungsmittelanteil, einem Hauptlösungs- unteren Teil einer auf den ersten Filtrationsdampfer
mittelsammler zugeführt wird, während der aufgesetzten Rektifikationskolonne geleitet und dort
nichtkondensierte wasserhaltige Lösungsmittel- 20 in eine praktisch wasserfreie Bodenfraktion und eine
anteil in einem zweiten Kondenser verflüssigt wasserhaltige Kopffraktion getrennt. Die wasserhaltige
wird und nach Wasserabscheidung als ein Teil des Kopffraktion wird zusammen mit den Dämpfen aus
Rücklaufes auf eine Rektifikationskolonne aufge- der dritten Ausdampfungsstufe des ölfiltrats und der
geben wird, in deren unteren Teil die wasserhaltigen ersten Ausdampfungsstufe des Paraffingatsches nach
und paraffinhaltigen Lösungsmitteldämpfe aus dem 25 Kondensation und Wasserabscheidung als Rücklauf
ersten Paraffingatschausdampfer eintreten, daß das auf die Rektifikationskolonne aufgegeben, während
wasserhaltige Kopfprodukt der Rektifikations- die Lösungsmitteldämpfe aus dem zweiten Ölfiltrat-
kolonne dem zweiten Kondenser zugeführt wird, ausdampfer und dem zweiten Paraffingatschaus-
daß die Lösungsmitteldämpfe aus dem letzten öl- dämpfer direkt in die Entparaffinierungsanlage zurück-
filtratausdampfer und dem letzten Paraffingatsch- 30 kehren (USA.-Patentschrift 2 712 519).
ausdampfer nach Kondensation und Wasserab- Die so wiedergewonnenen Chlorkohlenwasserstoffe
scheidung als zweiter Teil des Rücklaufes auf die sind zwar praktisch wasserfrei, sie enthalten jedoch
Rektifikationskolonne aufgegeben werden und daß Spuren von Paraffin. Das Paraffin gelangt mit den
das wasserfreie paraffinhaltige Bodenprodukt der Dämpfen aus den Paraffingatschausdampfern sowohl
Rektifikationskolonne über einen zweiten Lösungs- 35 in die Rektifikationskolonne und damit in die wasser-
mittelsammler dem Einsatzöl zur Verdünnung zu- freie Bodenfraktion als auch in den direkt aus den
geführt wird. Ausdampfern in die Entparaffinierungsanlage zurück-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- kehrenden Lösungsmittelstrom. Der Anteil paraffinzeichnet,
daß das Lösungsmittel eine Mischung aus haltigen Lösungsmitteldampfes an der Gesamtmenge
Dichloräthan und Methylenchlorid ist. 40 der Lösungsmitteldämpfe ist zwar gering; die' Ver-
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch mischung der paraffinhaltigen mit den paraffinfreien
gekennzeichnet, daß die Kondensation in der Lösungsmitteldämpfen hat jedoch zur Folge, daß das
ersten Stufe bei 1,5 ata und 53 bis 58,5° C und in gesamte wiedergewonnene Lösungsmittel Spuren von
. der zweiten Stufe bei 1,5 ata und 48 bis 57° C durch- Paraffin enthält.
geführt wird. ' ., 45 Werden die so wiedergewonnenen paraffinhaltigen
Chlorkohlenwasserstoffe im-Entpäraff inierungsprozeß
als Waschflüssigkeit verwendet, dann bilden sich in
den Wärmeaustauschern Paraffinkristalle aus, die zu
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wieder- einer Verstopfung der Wärmeaustauscher führen,
gewinnung von Chlorkohlenwasserstofflösungsmitteln 50 Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus dem ölfiltrat und dem davon abgetrennten Paraf- Lösungsmittel nicht nur wasserfrei, sondern auch zum fingatsch, die bei der Entparaffinierung von Mineral- größten Teil paraffinfrei wiederzugewinnen,
ölen, Teeren und deren Destillationsprodukten erhalten Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch geworden sind, in wasserfreier Form durch getrenntes löst, daß die Lösungsmitteldämpfe aus dem ersten Ausdampfen des lösungsmittelhaltigen ölfiltrats und 55 Ölfiltratausdampfer in zwei Stufen kondensiert werden Paraffingatsches in jeweils zwei oder mehreren Stufen, und der in einem ersten Kondenser verflüssigte wasseranschließende Rektifikation und Kondensation. freie und paraffinfreie Lösungsmittelanteil einem
gewinnung von Chlorkohlenwasserstofflösungsmitteln 50 Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus dem ölfiltrat und dem davon abgetrennten Paraf- Lösungsmittel nicht nur wasserfrei, sondern auch zum fingatsch, die bei der Entparaffinierung von Mineral- größten Teil paraffinfrei wiederzugewinnen,
ölen, Teeren und deren Destillationsprodukten erhalten Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch geworden sind, in wasserfreier Form durch getrenntes löst, daß die Lösungsmitteldämpfe aus dem ersten Ausdampfen des lösungsmittelhaltigen ölfiltrats und 55 Ölfiltratausdampfer in zwei Stufen kondensiert werden Paraffingatsches in jeweils zwei oder mehreren Stufen, und der in einem ersten Kondenser verflüssigte wasseranschließende Rektifikation und Kondensation. freie und paraffinfreie Lösungsmittelanteil einem
Bei der Entparaffinierung von Mineralölen, Teeren Hauptlösungsmittelsammler zugeführt wird, während
und deren Destillationsprodukten mit Lösungsmitteln der nichtkondensierte wasserhaltige Lösungsmittelist
es notwendig, die Lösungsmittel möglichst vollstän- 60 anteil in einem zweiten Kondenser verflüssigt wird und
dig zurückgewinnen. Dies geschieht üblicherweise nach Wasserabscheidung als ein Teil des Rücklaufes
durch Ausdampfen der Entparaffinierungsprodukte auf eine Rektifikationskolonne aufgegeben wird, in
ölfiltrat und Paraffingatsch. Die Lösungsmitteldämpfe deren unteren Teil die wasserhaltigen und paraffinwerden
kondensiert und die Lösungsmittel dem Ent- haltigen Lösungsmitteldämpfe aus dem ersten Paraffinparaffinierungsprozeß
wieder zugeführt. Sie dienen 65 gatschausdampfer eintreten, daß das wasserhaltige
dort sowohl zur Verdünnung des Einsatzöls als auch Kopfprodukt der Rektifikationskolonne dem zweiten
in großen Mengen als Waschflüssigkeit in der FiI- Kondenser zugeführt wird, daß die Lösungsmitteltrationsstufe.
dämpfe aus dem letzten ölfiltratausdampfer und dem
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