DE967075C - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Trennung entwaesserter Rohphenol-Gemische - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Trennung entwaesserter Rohphenol-Gemische

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DE967075C
DE967075C DESCH3145A DESC003145A DE967075C DE 967075 C DE967075 C DE 967075C DE SCH3145 A DESCH3145 A DE SCH3145A DE SC003145 A DESC003145 A DE SC003145A DE 967075 C DE967075 C DE 967075C
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C37/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Trennung entwässerter Rohphenol-Gemische Rohphenol-Gemische fallen bei der Aufarbeitung von Braun- und Steinkohlenteeren an. Nach vorheriger Entwässerung werden sie auf Phenol, o-Kresol, m, p-Kresol und Xylenole aufgearbeitet. Soweit dies bisher kontinuierlich geschah, wurden nacheinander aus dem Rohgemisch entsprechend der Siedefolge zunächst Rohphenol, dann das Roh-o-Kresol, das Rohm, p-Kresol und schließlich auch die Xylenole in roher Form erhalten.
  • Um aus diesen Produkten technisch reine bzw. chemisch reine Produkte herzustellen, wurden sie einzeln einer diskontinuierlichen Kolonnendestillation unterworfen. Bei diesen diskontinuierlichen Destillationen fallen beträchtliche Mengen an Zwischenfraktionen an, um die die Ausbeute an Reinprodukten verringert wird, wenn die Zwischenläufe nicht nochmals destilliert werden.
  • Eine voll kontinuierliche Aufarbeitung mit dem Ziele reiner Produkte war nicht möglich, da die bisherigen Schaltungen und Apparaturen für kontinuierlichen Betrieb zur Voraussetzung hatten, daß das Mengenverhältnis der einzelnen Komponenten im Zulauf stets gleichblieb und bekannt war. Diese Voraussetzung läßt sich in der Praxis aber nicht realisieren, was zur Folge hat, daß die Reinheit der Produkte von der Veränderung der Zulaufkonzentration beeinflußt wird. Da außerdem nach den bisherigen Verfahren die einzelnen Komponenten in der Reihenfolge ihrer Siedepunkte abgetrennt wurden, waren zur Reingewinnung besonders hohe Kolonnen erforderlich, die mit einem großen Rücklaufverhältnis gefahren werden mußten.
  • DieseSchwierigkeiten werden durch das nachstehend beschriebene Verfahren behoben.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist hauptsächlich dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Trennungen, wie Vortrennung, Phenol -0- Kresol -Trennung und m, p-Kresol-Trennung, jeweils in zwei Kolonnen erfolgen, die durch ein Kreislaufsystem miteinander verbunden sind. Hierbei können bei den einzelnen Trennungen die beiden Kolonnen durch ein Kreislaufsystem entweder derart miteinander verbunden werden, daß das Sumpfprodukt der ersten Hauptkolonne als Zulauf zur zweiten und das Kopfprodukt der zweiten Nebenkolonne als Zulauf zur ersten zugeführt wird, wobei die Menge des Kreislaufproduktes, das dem Zulauf zur Hauptkolonne wieder beigegeben wird, den Schwankungen der Zulaufkonzentration zur Hauptkolonne angepaßt wird, oder aber die beiden Kolonnen können derart miteinander verbunden werden, daß das Kopfprodukt der ersten Hauptkolonne als Zulauf zur zweiten und das Sumpfprodukt der zweiten dem Zulauf zur ersten Hauptkolonne zufließt, wobei die Menge dieses Kreislaufproduktes ebenfalls den Schwankungen der Zulaufkonzentration angepaßt wird.
  • Es wurde festgestellt, daß die Trennschwierigkeiten der im Rohphenol enthaltenen Hauptkomponenten einmal für die einzelnen Komponenten verschieden groß sind und zum andern für diese Komponenten vom Druck verschieden beeinflußt werden. Von den im Rohphenol im allgemeinen enthaltenen Hauptgemischen läßt sich - abgesehen vom Gemisch m, p-Kresol, das aus diesem Grunde hier als eine Komponente betrachtet werden soll - bei allen Drücken unterhalb 760 mm das Gemisch Phenol-o-Kresol am schwierigsten in seine Komponenten zerlegen. Die Abtrennung des Phenols und des o-Kresols von den übrigen Kresolen und den Xylenolen ist - gemessen an der Phenol-o-Kresol-Trennung - erheblich einfacher; das Verhältnis wird um so günstiger, je niedriger der Destillationsdruck ist. Aus praktischen Erwägungen heraus wählt man für die Abtrennung des Phenols und des o-Kresols von den übrigen Komponenten einen Druck zwischen etwa Io und etwa 200 mm Hg. Die Zerlegung der so erhaltenen Kopfanteile (Phenol und o-Kresol) und Sumpfanteile (m, p-Kresol und Xylenole) erfolgt dabei in besonderen Apparaturen. Sofern noch niedrigersiedende Anteile als Phenol oder höhersiedende als die Xylenole in dem Rohgemisch vorhanden sind, so werden diese vorher von dem Rohgemisch oder später von dem Phenol bzw. den Xylenolen abgetrennt.
  • Wie schon erwähnt wurde, verhält sich das Gemisch Phenol-o-Kresol unter dem Einfluß des Druckes bzw.
  • Vakuums anders als die anderen Gemische. Mit steigendem Druck läßt es sich etwas besser trennen, während sich die anderen Gemische mit fallendem Druck zum Teil sogar erheblich besser trennen lassen. Aus diesem Grunde führt man die Trennung des Gemisches Phenol-o-Kresol vorteilhaft bei Normal- oder sogar noch erhöhtem Druck aus, während man die anderen Trennungen bei einem Druck zwischen etwa 10 und 200 mm vornimmt.
  • Diese Arbeitsweise bietet den weiteren Vorteil, daß man in günstiger Weise infolge der gegenüber einem Siedepunkt von etwa 30 mm um etwa 80 bis go° höheren Kondensationstemperatur die frei werdende Kondensationswärme für Rücklauf und Destillat als Heizquelle benutzen kann, und zwar entweder für die obenerwähnte Vortrennung in Phenol und o-Kresol als Kopfprodukt und m, p-Kresol und die Xylenole als Sumpfprodukt oder für die Trennung des Sumpfproduktes in m, p-Kresol als Kopf- und die Xylenole als Sumpfprodukt, die beide bei einem Druck zwischen etwa 10 und etwa 200 mm durchgeführt werden. Auf diese Weise ist eine Einsparung an Heizdampf von etwa 35 0(o, eine Einsparung an Vakuumpumpenenergie von ebenfalls etwa 35 0/, und eine erhebliche Verringerung der Kolonnendurchmesser der Phenolo-Kresol-Trennapparatur möglich. Bei einer stündlichen Durchsatzmenge von beispielsweise 1000 kg Rohphenol mit 40 0/o Phenol und je zu 01, o-, m, p-Kre sol und Xylenol sind für die Normaldruckkolonnen nur die halben Kolonnendurchmesser wie für die entsprechenden Vakuumapparaturen erforderlich.
  • In manchen Fällen, wenn z. B. in dem Rohgemisch der Phenol-Anteil klein und dafür der m, p-Kresolanteil groß ist, empfiehlt sich auf Grund der Feststellung, daß für die Gemische m, p-Kresol-Xylenole die Trennbarkeit mit fallendem Druck nur wenig zunimmt, auch diese Trennung bei Normaldruck oder bei nur einem geringen Vakuum vorzunehmen. Man kann mit der frei werdenden Kondensationswärme des Rücklaufs und des Destillats den Wärmebedarf der Vortrennung decken.
  • Weitere Energieeinsparung ist möglich, wenn man die drei Trennungen nach Art eines 3-Stufen-Verfahrens derart miteinander koppelt, daß die Rücklauf-und Destillatkondensationswärme jeweils als Heizquelle für die nächste Stufe genommen wird. Da das Gemisch Phenol-o-Kresol sich mit steigendem Druck besser trennt und die Trennbarkeit des Gemisches m, p-Kresol-Xylenol nur wenig vom Druck abhängig ist, wählt man zweckmäßigerweise z. B. folgende Schaltung: Das Gemisch Phenol-o-Kresol wird bei Normaldruck oder bei erhöhtem Druck getrennt. Die frei werdende Kondensationswärme dient als Heizquelle für die m, o-Kresol-Xylenol-Trennung, die bei einem Druck zwischen etwa 100 und etwa 500 mm ausgeführt wird.
  • Die hierbei frei werdende Kondensationswärme wird für die Vortrennung in Phenol und o-Kresol als Kopf-und m, p-Kresol und Xylenole als Sumpfprodukte benutzt, die zwischen etwa 10 und etwa 100 mm durchgeführt wird.
  • Zum Ausgleich der nicht zu vermeidenden Schwankungen in der Zulaufkonzentration der Rohgemische wird jedes der drei benötigten Trennaggregate für die Vortrennung, die Phenol-o-Kresol-Trennung und die m, p-Kresol-Trennung in zwei Apparaturen aufgeteilt, die durch ein Kreislaufsystem miteinander verbunden sind. Für die Kreislaufschaltung ergeben sich die beiden in Abb. 1 dargestellten Möglichkeiten 1 und II. In beiden Fällen wird das Gemisch, das aus dem Rohgemisch, dem Phenol-o-Kresol-Gemisch oder dem m, p-Kresol-Xylenol-Gemisch bestehen kann, bei I zugeführt. 2 ist ein Ausgleichsbehälter. In der Hauptkolonne 3, 4 erfolgt die Trennung entweder in ein reines Kopfprodukt und ein kopfprodukthaltiges Sumpfprodukt oder in ein reines Sumpfprodukt und ein sumpfprodukthaltiges Kopfprodukt. Die unreinen Sumpf- bzw. Kopfprodukte werden einer weiteren Kolonne zugeführt, in der entweder ein reines Sumpfprodukt und ein beide Komponenten enthaltendes Kopfprodukt oder aber ein reines Kopfprodukt und ein beide Komponenten enthaltendes Sumpfprodukt abgezogen werden. Die jeweils in dieser Kolonne anfallenden Gemische werden im Kreislauf dem Ausgleichsbehälter 2 und damit dem Zulauf zur Hauptkolonne wieder beigegeben.
  • Die im Schema 1 angezeigte Möglichkeit kommt vorzugsweise in Betracht, wenn der Anteil der leichtersiedenden Komponenten größer ist als der der schwersiedenden Komponenten, und umgekehrt kommt die im Schema II gezeigte Möglichkeit vorzugsweise in Betracht, wenn überwiegend die schwersiedende Komponente vorhanden ist.
  • Es wird z. B. nach dem Schema I der Anlage so verfahren, daß der Ablauf der Hauptkolonne 3, 4 noch geringe Anteile des Kopfproduktes enthält, während das Kopfprodukt praktisch frei vom Sumpfprodukt ist. In der Nebensäule 8, 9 wird so verfahren, daß ein vom Kopfprodukt praktisch freier Ablauf und ein Destillat erhalten wird, das beide Komponenten enthält. Das Kopfprodukt der Nebensäule wird dem Zulauf zur Hauptkolonne 3, 4 bei 2 wieder beigegeben.
  • Beide Apparaturen werden also durch ein Kreislaufsystem verbunden, wobei die Menge dieses Kreislaufstromes die Schwankungen in der Zulaufkonzentration ausgleicht. Bei dieser Schaltung kann die Hauptkolonne mit einem relativ geringen Rücklaufverhältnis gefahren werden, da nur das eine Produkt rein anzufallen braucht. In der Nebensäule kann infolge der geringen Kopfproduktmenge ohne besonders großen zusätzlichen Wärmeaufwand ein großes Rücklaufverhältnis benutzt werden. Durch dieses große Rücklaufverhältnis in Verbindung mit der Tatsache, daß auch hier nur eine Komponente - Ablauf oder Destillat - rein erhalten werden soll, läßt sich die letzte Forderung leicht erfüllen.
  • Die Xylenolkomponente kann aber auch Äthylphenol und/oder p-Chlor-m-kresol enthalten oder sogar durch eine oder beide Komponenten ersetzt werden.
  • Nachfolgend wird der Arbeitsgang für die Trennung eines Rohgemisches aus 40 Gewichtsprozent Phenol und je 20 Gewichtsprozent o-Kresol, m, p-Kresol und Xylenolen beschrieben. Das Beispiel bezieht sich dabei auf eine stündliche Zulaufmenge von etwa I000 kg Rohgemisch, und das Schema der Anlage ist in Abb. 2 dargestellt, bei der alle drei Trennungsgänge im Vakuum ausgeführt werden.
  • Das entwässerte Rohgemisch fließt nach Vorwärmung - wozu die Kondensationswärme des im Kondensator 5 niedergeschlagenen Dampfes benutzt werden kann - durch die Leitung I in die Hauptkolonne 3, 4 der Vortrennung, die bei einem Kopfdruck von etwa 30 mm Hg gefahren wird. Für die angegebene Leistung ist bei einem Rücklaufverhältnis von 6: 1 eine Destillatmenge von etwa 600 kg/h und eine stündliche Dampfmenge von etwa II50 kg von 6 atü erforderlich, die dem als Zwangsumlaufverdampfer ausgebildeten Heizkörper 2 indirekt zugeführt werden muß. Die Wirksamkeit der Antriebssäule 3 entspricht etwa sechzehn theoretischen Böden, während in der Verstärkungssäule etwa zwanzig Böden vorhanden sind. In der Abtriebssäule 3 wird der größte Teil des Phenol-o-Kresol-Anteils abgetrieben und in der Verstärkungssäule 4 konzentriert. Im Kondensator 5 werden die aufsteigenden Dämpfe kondensiert.
  • Das Kondensat fließt durch die Leitung I2 zum Teil als Rücklauf in die Kolonne 4 zurück und zum Teil als Zulauf der Phenol-o-Kresol-Kolonne I4, 15 zu.
  • Der Ablauf der Abtriebssäule 3 fließt durch die Leitung 6 in die Nebensäule 8, 9, die ebenfalls bei einem Kopfdruck von etwa 30 mm gefahren wird. Bei einer Zulaufmenge von etwa 450 kg/h, einer Destillatmenge von etwa 50 kg/h und einem Rücklaufverhältnis von 40: I beträgt der Energieaufwand etwa gIo kg Dampf von 6 atü. Verstärkungs- g und Abtriebssäule 8 sind mit je fünfzehn Böden ausgestattet. Der erforderliche Heizdampf wird in dem als Zwangsumlaufverdampfer ausgebildeten Heizkörper 7 indirekt mit dem Gemisch in Berührung gebracht. Im Abtriebsteil 8 wird der letzte Phenol- und o-Kresol-Anteil abgetrieben und im Verstärkungsteil g auf etwa die Zulaufkonzentration zur Kolonne 3, 4 angereichert. Die Dämpfe werden im Kondensator 10 niedergeschlagen und durch Leitung II als Rücklauf in die Kolonne g und als Destillat dem Zulauf I zur Kolonne 3, 4 zugegeben.
  • Das durch die Leitung 12 der Phenol-o-Kresol-Kolonne I4, 15 zulaufende Destillat macht stündlich etwa 600 kg aus. Die Trennung dieser Menge erfolgt bei einem Kopfdruck von etwa 30 mm Hg, einem RücMaufverhältnis von 10: I und einer Destillatmenge von etwa 400 kg/h in einer Trennsäule mit 40 bis 45 Verstärkungs- und fünfundzwanzig Arbeitsböden.
  • Dem als Umlaufverdampfer ausgebildeten Kolonnensumpf werden stündlich etwa I340 kg 6-atü-Dampf zugeführt. Die aufsteigenden Dämpfe werden im Kondensator I6 niedergeschlagen. Durch die Leitung I7 wird der Rücklauf der Kolonne 15 wieder zugeleitet und das Phenol über den Destillatkühler I8 entnommen. Das aus der Kolonne 14 ablaufende Sumpfprodukt, das vorwiegend aus o-Kresol besteht, läuft in einer Menge von stündlich etwa 230 kg der Nebensäule 24, 25 zu. Bei einer Destillatmenge von stündlich etwa 30 kg und einem Rücklaufverhältnis von 50 1 ist bei einem Kopfdruck vor, 30 mm Hg die Abtriebssäule 24 mit fünfundzwanzig und die Verstärkungssäule 25 mit zwanzig theoretischen Böden ausgestattet.
  • Die Dampfmenge beträgt etwa 410 kglh von 6 atü, die dem als Umlaufverdampfer ausgebildeten Kolonnensumpf 23 indirekt zugeführt wird. Im Abtriebsteil 24 wird das der Nebensäule zulaufende Gemisch restlos vom Phenol befreit, das im Verstärkungsteil 25 auf etwa die Konzentration des Zulaufs zur Hauptkolonne 14, 15 angereichert wird. Die aus der Kolonne 25 aufsteigenden Dämpfe werden im Kondensator 26 niedergeschlagen. Das hier gebildete Kondensat wird durch die Leitung 27 als Rücklauf in die Verstärkungssäule 25 sowie als Destillat dem Zulauf der Hauptkolonne 14, I5 zugegeben. Als Sumpfprodukt der Abtriebssäule 24 fällt reines o-Kresol an, das über die Leitung 31 und den Sumpfproduktkühler 32 abgezogen wird. Die Sumpfproduktmenge beträgt stündlich etwa 200 kg o-Kresol.
  • Das aus der Abtriebssäule 8 durch die Leitung 33 in einer Menge von etwa 400 kg/h ablaufende Sumpfprodukt aus m, p-Kresol und den Xylenolen wird der m, p-Kresol-Xylenol-Hauptkolonne 35, 36 zugeführt, die ebenfalls mit einem Kopfdruck von 30 mm Hg arbeitet. Bei einem Rücldaufverhältnis von 20: I und einer Destillatmenge von etwa 200/kg m, p-Kresol werden etwa 980 kg Dampf/h von 6 atü benötigt.
  • Der Heizdampf wird in dem Umlaufverdampfer 34 indirekt mit dem Sumpfprodukt in Austausch gebracht. In dem Abtriebsteil 35 wird die Hauptmenge des m, p-Kresols von den Xylenolen abgetrennt und in der Verstärkungssäule 36 konzentriert. In der Verstärkungssäule 36 sind etwa dreißig und in der Abtriebssäule 35 sind etwa fünfundzwanzig theoretische Böden vorhanden. Im Kondensator 37 werden die aufsteigenden m, p-Kresol-Dämpfe kondensiert und durch die Leitung 38 als Rücklauf der Kolonne 36 wieder zugeführt sowie als Produkt über den Destillatkühler 39 entnommen. Das nur geringe Mengen m, p-Kresol enthaltende Sumpfprodukt der Abtriebssäule 35 wird in einer Menge von stündlich etwa 220 kg der Nebensäule 42, 43, die ebenfalls unter 30 mm Hg-Druck arbeitet, zugeführt. Bei einer stündlichen Destillatmenge von 20 kg und einem Rücklaufverhältnis von 100: 1 werden etwa 240 kg/h Dampf von 6 atü gebraucht. Das Sumpfprodukt wird in dem als Umlaufverdampfer ausgebildeten Heizkörper 41 indirekt verdampft. Die Abtriebssäule 42 hat eine Wirksamkeit von etwa fünfundzwanzig und die Verstärkungssäule 43 von etwa zwanzig theoretischen Böden. Im Abtriebsteil 42 werden die noch vorhandenen geringen m, p-Kresol-Anteile praktisch restlos abgetrieben und in der Verstärkungssäule 43 etwa auf die Konzentration des Zulaufs zur Hauptkolonne 35, 36 angereichert. Im Kondensator 44 werden die aufsteigenden Dämpfe kondensiert. Das Kondensat fließt durch die Leitung 45 sowohl als Rücklauf in die Verstärkungssäule 43 als auch als Destillat in den Zulauf zur Hauptkolonne 35, 36. Durch die Leitung 46 wird stündlich eine Sumpfmenge von etwa 200 kg Xylenolen frei von Kresolen abgenommen, die in dem Sumpfkühler 47 gekühlt wird.
  • Der Gesamtheizdampfverbrauch ohne die für die Pumpen erforderliche Dampfmenge für die eben beschriebene Anlage beträgt bei einer stündlichen Zulaufmenge von etwa I000 kg Rohphenol etwa 4630 kg/h Dampf von 6 atü, wobei sämtliche Kolonnen mit einem Kopfdruck von etwa 30 mm Hg arbeiten.
  • In Abb. 3 ist das Schema einer Anlage dargestellt, bei der die Anlage für die Phenol-o-Kresol-Trennung, also die Kolonnen I4, 15 und 24, 25, unter Normaldruck oder gegebenenfalls sogar unter Überdruck arbeiten. Soweit die gleichen Apparateteile benötigt werden wie in dem Schema der Abb. 2, wurden auch die gleichen Bezifferungen benutzt. Hierbei entfallen die beiden Kondensatoren I6 und 26, denn die Kondensation wird verlegt in die Sumpfheizungen 2" und 7". Die Dämpfe aus der Kolonne I5 werden über die Leitung Ig als Heizmittel in den Verdampfer 2" eingeführt. Um eine vollkommene Kondensation der Dämpfe zu gewährleisten, ist noch ein kleiner gekühlter Kondensator 20 nachgeschaltet. Um weiter zu erreichen, daß in jedem Falle die Kolonne 3, 4 genügend belastet werden kann, wird der Heizkörper außerdem noch mit einer Dampfschlange ausgestattet.
  • Das Kondensat der durch Leitung 19 eingeführten Dämpfe wird über die Leitung 21 mittels einer Pumpe in die Leitung 17 gepumpt, so daß es als Rücklauf in die Kolonne eintreten oder als Destillat über den Destillatkühler I8 abgezogen werden kann. In entsprechender Weise dienen die Dämpfe der Kolonne 24, 25 als Heizmittel für die Kolonne 8, 9 im Verdampfer 7", und zwar werden die Dämpfe der Kolonne 24, 25 mittels der Leitung 28 in den Heizkörper 7', geführt. Der angeschlossene Nachkondensator 29 dient dazu, die letzten Anteile zu kondensieren. Auch dieser Heizkörper enthält noch eine Heizschlange für direkten Wasserdampf. Das Kondensat des durch Leitung 28 eingeführten Dampfes wird mittels der Leitung 30 in die Leitung 27 eingeführt.
  • Bei gleicher oder gegenüber dem Vakuumbetrieb etwas geringeren Bodenzahlen der beiden Phenolo-Kresol-Trennsäulen genügen für die gleiche Leistung wie im ersten Beispiel bei gleichem Rücklaufverhältnis und 760 mm Hg-Druck im Kolonnenkopf für die Hauptsäule und die Nebensäule etwa die halben Durchmesser der Kolonnen, die bei etwa 30 mm Hg erforderlich sind. Der Wärme aufwand in der Hauptsäule beträgt etwa 1200 kg Dampf/h von 20 atü und in der Nebensäule etwa 450 kg Dampf/h von 20 atü gegenüber I340 und 410 kg Dampf von 6 atü bei einem Destillationsdruck von 30 mm Hg.
  • Wird die Kondensationswärme der Phenol o-Kresol-Apparaturen als Energiequelle für die Vordestillationen benutzt, wie es in der Abb. 3 angedeutet wurde, so wird für die Hauptkolonne der Vortrennung 3, 4 etwa 70 kg Heizdampf von 6 atü zusätzlich benötigt und für die Nebensäule 8, 9 stündlich etwa 120 kg von 6 atü gegenüber II50 und 510 kg Dampf von 6 atü, wenn die Phenol-o-Kresol-Anlage auch mit einem Kopfdruck von 30 mm Hg-Druck gefahren wird.
  • Der Gesamtheizdampfverbrauch dieser 2-Stufen-Anlagen beträgt etwa 3060 kg/h, worin etwa I650 kg/h 20-atü-Dampf sind, gegenüber 4630 kglh 6-atü-Dampf der I-Stufen-Vakuum-Anlage. Die letztere erfordert also eine 500/, höhere Dampfanlage.
  • In Abb. 4 ist das Schema einer dreistufigen Anlage dargestellt, bei der die Phenol-o-Kresol-Trennung bei etwa 760 mm, die m, p-Kresol-Xylenol-Trennung zwischen etwa 100 und etwa 200 mm Hg und die Vortrennung bei etwa 30 mm Hg ausgeführt wird. Da die entsprechenden Bezifferungen benutzt wurden wie in den vorigen Beispielen, braucht die Anlage nicht weiter erklärt zu werden. In diesem Falle ist der Energieaufwand weniger als halb so groß wie für die Anlage, bei der sämtliche Kolonnen bei etwa 30 mm Hg arbeiten. Darüber hinaus können auch die beiden Kolonnen für die m, p-Kresol-Xylenol-Trennung mit geringerem Kolonnendurchmesser gebaut werden.
  • In der Abb. 4 ist gleichzeitig gezeigt, wie die Kondensationswärme des Kopfproduktes der Phenolo-Kresol-Kolonne 14, 15 zur Sumpfheizung 34" der m, p-Kresol-Xylenol-Kolonne 35, 36, ferner die Kondensationswärme des Kopfproduktes der Nebenkolonne 24, 25 zur Sumpfheizung 41" der Nebenkolonne 42, 43, ferner die Kondensationswärme des Kopfproduktes der m-p-Kresol-Xylenol-Kolonne 35, 36 zur Sumpfheizung 2" der Hauptkolonne 3, 4 und ferner die Kondensationswärme des Kopfproduktes der Nebenkolonne 42, 43 zur Sumpfheizung 7" der Nebenkolonne 8, 9 verwandt wird.
  • In Abb. 5 ist das Schema einer Anlage dargestellt, in der der Phenolanteil kleiner als der o-Kresol-Anteil und die Summe beider kleiner als der m, p-Kresol-Xylenol-Anteil ist, wobei der Xylenolanteil größer als der m, p-Kresol-Anteil ist. In diesem Falle wird in jeder Hauptkolonne das Sumpfprodukt rein abgenommen, während das Kopfprodukt erst über die im Kreislauf geschaltete Nebensäule rein erhalten wird.
  • Auch bei dieser Schaltung kann die Kondensationswärme einzelner oder aller Kolonnen wieder als Energiequelle für die Heizung der Kolonnen benutzt werden.
  • Es ist einleuchtend, daß das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht auf die vorhin beschriebenen Beispiele beschränkt sind und daß die Kondensationswärme einer einzelnen Kolonne bei geeigneter Wahl der einzelnen Drucke und Rücklaufverhältnisse auch zur Heizung mehrerer Kolonnen dienen oder dazu beitragen kann, ohne daß der Rahmen der Erfindung verlassen würde.
  • Bei der Benzoldestillation ist es zur rohen Auftrennung des Gemisches Waschöl-Benzol-Kohlenwasserstoffe bekannt, zwei Kolonnen derart zu verwenden, daß das als Sumpfprodukt der zweiten Kolonne anfallende Schwerbenzol zurück auf den Kopf der ersten Kolonne gepumpt wird. In einer solchen Apparatur läßt sich jedoch eine kontinuierliche Trennung entwässerter Rohphenol-Gemische nicht durchführen.

Claims (15)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur kontinuierlichen Trennung entwässerter Rohphenol-Gemische, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Trennungen, wie Vortrennung, Phenol-o-Kresol-Trennung und m, p-Kresol-Trennung, jeweils in zwei Kolonnen erfolgen, die durch ein Kreislaufsystem derart miteinander verbunden sind, daß die zwischen beiden Kolonnen fließende Kreislaufmenge dem Zulauf zur ersten Kolonne wieder beigegeben und mengenmäßig den Schwankungen der Zulaufkonzentration angepaßt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer oder mehrerer der Trennungen die beiden Kolonnen durch ein solches Kreislaufsystem miteinander verbunden sind, daß das Sumpfprodukt der ersten Hauptkolonne als Zulauf zur zweiten und das Kopfprodukt der zweiten Nebenkolonne als Zulauf zur ersten zugeführt wird, wobei die Menge des Kreislaufproduktes, das dem Zulauf zur Hauptkolonne wieder beigegeben wird, den Schwankungen der Zulaufkonzentration zur Hauptkolonne angepaßt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer oder mehrerer der Trennungen die beiden Kolonnen durch ein solches Kreislaufsystem miteinander verbunden sind, daß das Kopfprodukt der ersten Hauptkolonne als Zulauf zur zweiten und das Sumpfprodukt der zweiten dem Zulauf zur ersten Hauptkolonne zufließt, wobei die Menge dieses Kreislaufproduktes ebenfalls den Schwankungen der Zulaufkonzentration angepaßt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfprodukt oder das Sumpfprodukt der Hauptkolonne praktisch frei von dem anderen Produkt abgezogen wird, dessen restliche Anteile an abgezogenem Produkt zusammen mit den schwersiedenden bzw. leichtsiedenden Komponenten in der Nebensäule, aus der das andere Reinprodukt abgezogen wird, als Kopf- bzw. Sumpfprodukt anfallen.
  5. 5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Trennungsschnitt das Produkt in ein Kopfprodukt aus Phenol und o-Kresol und in ein Sumpfprodukt aus m, p-Kresol und Xylenolen teilt und vorzugsweise bei einem Druck zwischen IO und 350 mm ausgeführt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinschnitte der aus der Hauptkolonne abgezogenen Kopf- und Sumpfprodukte bei beliebigem Druck, die Feintrennung des Kopfproduktes jedoch vorzugsweise bei über 400 mm Hg durchgeführt wird.
  7. 7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vordestillation bei einem Druck zwischen IO und 200 mm, die Destillation des Sumpfproduktes bei einem Druck zwischen IOO und 400 mm und die Destillation des Kopfproduktes bei einem Druck von 760 mm oder darüber ausgeführt werden.
  8. 8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vordestillation bei einem Druck über IO mm, die Destillation des Sumpfproduktes bei einem Druck über 500 mm und die Destillation des Kopfproduktes bei einem Druck über IOO mm vorgenommen werden.
  9. 9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche I bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Feintrennung frei werdende Kondensationswärme als Energiequelle für die Vordestillation in der Hauptkolonne benutzt wird.
  10. IO. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche I bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Feintrennung des einen der aus der Hauptkolonne abgezogenen Produkte frei werdende Kondensationswärme als Energiequelle für die Feintrennung des anderen der aus der Hauptkolonne abgezogenen Produkte benutzt wird.
  11. II. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche I bis IO, dadurch gekennzeichnet, daß die Xylenol-Komponente Äthylphenole und/oder p-Chlor-m-kresol enthält oder durch einen oder beide Stoffe ersetzt ist.
  12. 12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche I bis II, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Hauptkolonne (3, 4) und eine Nebenkolonne (9, 8 bzw.
    9', 8') enthält, wobei die Hauptkolonne (3, 4) außer Einrichtungen zur Abtrennung des Kopfproduktes (a + c) oder des Sumpfproduktes (b + d) noch Kreislaufleitungen (6, 11 bzw. 6', II') aufweist, die Gemische (a + b + c + d) über die Nebenkolonne (9, 8 bzw. 9', 8') direkt in den Zulauf (1) zur Kolonne (3, 4) führen, und wobei die Nebenkolonne (9, 8 bzw. 9', 8') ebenfalls mit Einrichtungen zur Abtrennung des Sumpfproduktes (b + d) oder des Kopfproduktes (a + c) und außerdem mit Kreislaufleitungen (6 bzw. 6') für den Zulauf und (11 bzw. II') den Ablauf von Gemischen aus den Komponenten (a + c) und (b + d) versehen ist.
  13. 13. Vorrichtung nach Anspruch I2, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Kolonne (I4, I5) und eine Nebenkolonne (24> 25 bzw. 24', 25') zurWeiterzerlegung des Produktes (a + c) enthält, wobei die Kolonne (I4, I5) außer Einrichtungen zur Abtrennung des Kopfproduktes (a) oder des Sumpfproduktes (c) noch Kreislaufleitungen (22, 27 bzw. 22', 27') aufweist, die Gemische (a + c) über die Nebenkolonne (24, 25 bzw. 24', 25') direkt in den Zulauf (I2 bzw. 12') zur Kolonne (14, I5) führen, und wobei die Nebenkolonne (24, 25 bzw. 24', 25') ebenfalls mit Einrichtungen zur Abtrennung des Sumpfproduktes (c) oder des Kopfproduktes (a) und außerdem mit Kreislaufleitungen (22 bzw. 22') für den Zulauf und (27 bzw. 27') für den Ablauf von Gemischen aus den Komponenten (a) und (c) versehen ist.
  14. 14. Vorrichtung nach den Ansprüchen I2 bis I3, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Kolonne (35, 36) und eine Nebenkolonne (42, 43 bzw. 42', 43') zur Weiterzerlegung des Produktes (b + d) enthält, wobei die Kolonne (35, 36) außer Einrichtungen zur Abtrennung des Kopfproduktes (b) oder des Sumpfproduktes (d) noch Kreislaufleitungen (40, 45 bzw. 40', 45') aufweist, die Gemische (b + d) über die Nebenkolonne (42, 43 bzw. 42', 43') direkt in den Zulauf (33 bzw. 33') zur Kolonne (35, 36) führen, und wobei die Nebenkolonne (42, 43 bzw.
    42', 43') ebenfalls mit Einrichtungen zur Abtrennung des Sumpfproduktes (d) oder des Kopfproduktes (b) und außerdem mit Kreislaufleitungen (40 bzw. 40') für den Zulauf und (45 bzw. 45') für den Ablauf von Gemischen aus den Komponenten (b) und (d) versehen ist.
  15. 15. Vorrichtung nach Ansprüchen 12 bis I4, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne oder alle Kondensatoreinrichtungen (5, I6, 37, IO bzw. IO', 26 bzw. 26', 44 bzw. 44') ganz oder teilweise als Heizkörper (z. B. 2", 7", 34", 41",) oder Vorwärmer ausgebildet sind, die zusätzlich mit Heizschlangen und Kondensatoreinrichtungen (20, 29, 49, 52) versehen sein können.
    In Betracht gezogene Druckschriften: W. Borrmann, »Der Teer, seine Gewinnung und Verarbeitung«, I940, Abb. 27.
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DE4134326A1 (de) * 1991-10-17 1993-04-22 Leuna Werke Ag Verfahren zur regelung des kopf-/sumpfprodukt-mengenverhaeltnisses bei der vorfraktionierung carbochemischer phenole

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