DE1535647C - Elastisches Gewebe - Google Patents
Elastisches GewebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elastisches Gewebe mit einer Dehnbarkeit von 50 bis 80% in Kettrichtung.
Das elastische Gewebe soll insbesondere für Sportkleidung Verwendung finden im Hinblick darauf,
eine Geschwindigkeitssteigerung zu erzielen.
Bei den Praktiken mancher Sportarten, insbesondere bei Skilauf, verlangt das Bestreben nach immer
größeren Geschwindigkeiten ein tieferes Studium . aller Ausrüstungsteile, insbesondere der Kleidung.
Tatsächlich spielt bei großen Geschwindigkeiten der Luftwiderstand eine erhebliche Rolle, da er sich der
Fortbewegung des Skiläufers entgegenstellt.
Es sind bereits auch für Sportkleidung die verschiedensten
elastischen Gewebe im Gebrauch. So gibt es bereits verstärkte Gewebe in Atlasbindung,
bestehend aus einem Kettfadensystem mit einem Ober- und Unterschußsystem (Melliand Textilberichte,
1951, S. 25 bis 28). Weiterhin hat man bereits Gewebe geglättet, die mit thermoplastischem
Garn hergestellt sind, wobei das Glätten mittels beheizter Zylinder durchgeführt wird (französische Patentschrift
1 388 108). Alle bekannten Gewebearten genügen aber den vorerwähnten Erfordernissen nicht.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gewebe für Sportkleidung zu schaffen,
das im Hinblick auf das Schnelligkeitsbestreben entsprechend ausgerüstet ist. Dabei ist das Gewebe in
Kettrichtung elastisch und wird derart ausgerüstet, daß ein geringerer Luftwiderstand erzielt wird.
Die gestellte Aufgabe wird durch die in den An-Sprüchen
angegebene Erfindung gelöst.
Damit ist der erhebliche Vorteil erzielt, daß das elastische Gewebe zwei unterschiedliche Oberflächen
aufweist, wobei die obere Seite, die auch als rechte Seite bezeichnet wird, aus glatten Garnen besteht,
die ihm ein glattes, atlasartiges Aussehen geben, während die Unterseite (linke Seite) aus bauschigen
und isolierenden Fäden besteht.
Die schematische Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch das elastische Gewebe, wobei die Kettfäden
geschnitten sind.
Die elastische Kette 2 ist mit einem in Atlasbindung bindenden Ober- und Unterschußsystem verwebt,
wobei eine glatte Oberfläche entsteht. Das Beispiel zeigt einen doppelseitigen Atlas mit einer Flottung
von neun Fäden.
Für die Herstellung dieses elastischen Gewebes wird eine Kette 2 benutzt,-die aus elastischen Fäden
aus Superpolyamid-Schaum besteht oder die auf einer Gummibasis hergestellt sind. Die Kettfäden
können auch umsponnen sein mit Polyamidfasern.
Diese Kette bindet in Atlasbindung mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur, wobei für die
Oberfläche der rechten Seite die Oberschüsse 3 aus einem blanken, glatten und widerstandsfähigen Material
bestehen, das leicht zu glätten ist, wie z. B, Superpolyamid, das eine blanke glatte Oberfläche aufweist.
Für die Unterseite, die als linke Seite bezeichnet wird, werden Unterschüsse 4 vorgesehen aus einem
bauschigen und isolierenden Material, z. B. aus Wolle, um für den Skiläufer ein Maximum an Wärme
zu erzielen, die von dieser Gewebeseite ausgeht, da diese Seite in Kontakt mit dem Körper des Skiläufers
steht.
Eine Hose, die aus einem solchen Gewebe hergestellt wird, wird ausschließlich in Richtung der
Kettfäden 2 zugeschnitten, um die Längsdehnbarkeit des Gewebes auszunutzen. Aus diesem Grunde wirkt
der Luftwiderstand in der gleichen Richtung auf der glatten rechten Seite des Gewebes wie auch die
Schußfäden 3 liegen, d. h. unter der besten Bedingung, um den Reibungswiderstand zu verringern und
das Abgleiten der Luft zu verbessern.
Die rechte Seite des Gewebes wird nachträglich geglättet. Diese Glättung bedingt ein sehr starkes
Zusammenpressen des Gewebes zwischen zwei Zylindern, wovon der eine auf etwa 180° erhitzt wird.
Das Glätten, dem das Gewebe unterzogen wird, beseitigt Unebenheiten und Rauhheiten, wie sie bei
Abbindungspunkten 5 entstehen durch das Verkreuzen der Unter- und Oberschüsse 3 und 4 mit den
Kettfäden 2,. wodurch Vertiefungen in der Ware durch diese Abbindungsstellen entstehen.
Während des Glättens besteht die Gefahr, daß das Gewebe, das eine große Längsdehnbarkeit hat,
zwischen den beiden beheizten Preßzylindern faltig liegt, so daß Risse verursacht werden könnten. Man
ist also gezwungen, das Gewebe während des Glättens in Längsrichtung zu dehnen.
Die Temperatur des beheizten Zylinders, die etwa 1800C beträgt, könnte die Dehnbarkeit der Kettfäden
2, die auf der Basis von Gummi oder Superpolyamid hergestellt sind, aufheben oder mindestens
stark verringern. Da die Kettfäden 2 aber eingepreßt zwischen zwei Lagen von Schußfäden, nämlich den
Oberschüssen 3 und den Unterschüssen 4, liegen, sind die Kettfäden 2 vom direkten Kontakt mit den
Zylindern 6 und 7 ausgeschlossen. Zwischen diesen läuft das Gewebe hindurch und die Kettfäden sind
geschützt. Daraus ergibt sich, daß während des Glättens, das in Richtung der Kettfäden 2 ausgeführt
wird, der direkte Kontakt des beheizten Zylinders 6 mit den glatten Oberschüssen 3, die die rechte Seite
des Gewebes bilden und des nicht beheizten Zylinders 7 mit den gebauschten und isolierenden Unterschüssen
4, die Dehnfähigkeit der Kettfäden 2 nicht beeinträchtigt.
Versuche in einem Windkanal haben ergeben, daß bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h der Skiläufer,
der mit einer Bekleidung aus dem erfindungsgemäßen Gewebe versehen ist, einen Luftwiderstand
von 8 kg aufweist, während er, mit einem Anzug aus herkömmlichem Gewebe bekleidet, einen Luftwiderstand
von mindestens 9,6 kg hervorruft.
Claims (3)
1. Elastisches Gewebe mit einer Dehnbarkeit von 50 bis 80% in Kettrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß die elastische Kette (2) mit einem in Atlasbindung bindenden Ober- und Unterschußsystem verwebt ist und daß die auf
der rechten Seite angeordneten Oberschüsse (3) aus glatten Garnen und die auf der linken Seite
angeordneten Unterschüsse (4) aus bauschigen Garnen bestehen.
2. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberschüsse (3) aus Superpolyamid
und die Unterschüsse (4) aus Wolle bestehen.
3. Verfahren zum Ausrüsten des Gewebes nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewebe zum Glätten der rechten Seite unter Spannung in Kettrichtung zwischen
zwei Preßzylindern hindurchgeführt wird, von denen der der rechten Seite zugekehrte Zylinder
eine Temperatur von 1800C aufweist.
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