CH627632A5 - Schutzanzug fuer industrie, gewerbe und sport, insbesondere fuer motorradfahrer. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schutzanzug für Industrie, Gewerbe und Sport, insbesondere für Motorradfahrer, mit zwischen einem Aussenmaterial und einem Futter eingelegtem Schutzmaterial.
Für derartige Schutzanzüge wird bisher üblicherweise als Aussenmaterial Leder verwendet, das bei Stürzen einen Schutz gegen Hautabschürfungen und ähnliche Verletzungen bieten soll. Es ist bekannt, an einigen Stellen des Schutzanzuges, beispielsweise Ellbogen, Knien und Schultern eine Polsterung vorzusehen, die mit einem PTFE-Gewebe unterlegt sein kann.
Es hat sich gezeigt, dass das als Aussenmaterial verwendete Leder nur einen sehr geringen Schutz gegen Hautabschürfungen und ähnliche Verletzungen bietet. Auch Materialien mit hoher Festigkeit und/oder Gleitwirkung, wie PTFE-Gewebe, verringern die Gefahr von Hautabschürfungen nicht.
Versuche haben gezeigt, dass derartige Gewebe und beispielsweise auch Polyamidgewebe trotz hoher Festigkeit und Gleitwirkung bei der Reibberührung mit einer Strassenober-fläche oder einer ähnlichen Oberfläche sehr rasch verschleis-sen, so dass kaum eine Schutzwirkung eintritt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schutzanzug der eingangs genannten Art so auszubilden, dass der Anzug gegen einen verschleissenden Angriff, insbesondere beim Rutschen über eine Strassenoberfläche oder eine ähnliche Oberfläche möglichst lange standhält, bevor der Schutzanzug an der beanspruchten Stelle vollständig verschlissen ist und der Benutzer direkt mit der Strassenoberfläche od.dgl. in Berührung kommt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das eingelegte Schutzmaterial aus mehreren, frei aufeinanderliegenden Stofflagen besteht, die Spunlaced- oder Spunbonded-Produkte sind.
Bei einer hohen Verschleissbeanspruchung des Schutzanzuges, beispielsweise wenn ein Motorradfahrer nach einem Sturz über eine rauhe Strassenoberfläche rutscht, wird nahezu unabhängig von der Art des verwendeten Materials das Aussenmaterial des Schutzanzuges an der beanspruchten Stelle sehr rasch zerstört. Es wurde erkannt, dass nur der Aufbau und die Materialauswahl des eingelegten Schutzmaterials entscheidend dafür ist, wie lange die Rutschstrecke ist, die beispielsweise ein gestürzter Motorradfahrer auf einer rauhen Strassenoberfläche zurücklegen kann, bevor es zu Hautabschürfungen kommt.
Die weitgehend frei aufeinanderliegenden Stofflagen werden einzeln nacheinander durch die Reibung zerstört. Infolge des niedrigen Reibbeiwertes zwischen den einzelnen Stofflagen, der auf jeden Fall niedriger als der Reibbeiwert gegenüber der Strassenoberfläche od.dgl. ist, wird erreicht, dass zunächst die jeweils äussere Stofflage bis zur Zerstörung beansprucht wird, bevor die Beanspruchung der nächstfolgenden Stofflage erfolgt. Da weiterhin vorgesehen ist, dass die einzelnen Stofflagen eine hohe Bruchdehnung haben, wird erreicht, dass die jeweils äusserste Stofflage eine verhältnismässig grosse Verformung ausführt, bevor sie zerstört wird. Während dieser Verformung wird Energie vernichtet, d.h. die Rutschbewegung wird abgebremst.
Da sich je nach der Anzahl der verwendeten Stofflagen zahlreiche derartige, verhältnismässig lange Abbremsvorgänge aneinanderreihen, bevor diese Stelle des Schutzanzuges vollständig zerstört ist, kann der Benutzer einen verhältnismässig langen Rutschweg auf der Strassenoberfläche od. dgl. zurücklegen, ohne dass er eine Hautabschürfung erleidet. Durch die ständige, sich über einen längeren Weg und einen längeren Zeitabschnitt erstreckende Bremswirkung infolge der Dehnung der einzelnen Stofflagen des Schutzmaterials jeweils bis zur Zerstörung tritt eine starke Bremswirkung ein, die dazu führt, dass der Rutschvorgang schon verhältnismässig früh beendet ist, d.h. bevor die letzten Stofflagen zerstört sind, so dass der Schutzanzug an der beanspruchten Stelle zwar äusserlich beschädigt wird, jedoch den Benutzer noch vor Hautabschürfungen schützt.
Zweckmässigerweise sind die einzelnen Stofflagen des Schutzmaterials nur an ihren Rändern miteinander und mit dem Futter des Schutzanzugs verbunden. Dadurch wird erreicht, dass sich die jeweils äusserste Stofflage weitgehend unbehindert durch die darunterliegenden Stofflagen bis zum Bruch verformen kann. Eine Verbindung der Stofflagen nur an den Rändern behindert diese erwünschte freie Beweglichkeit kaum; sie sorgt aber dafür, dass die Stofflagen des Schutzmaterials ihre vorgesehene Lage im unbeanspruchten Zustand behalten.
Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, die das Schutzmaterial bildenden Stofflagen aus einem Material herzustellen, das aus miteinander verschlungenen Fasern besteht. Auch unabhängig von den Bruchdehnungseigenschaften der verwendeten Fasern bietet die Verschlingung der einzelnen Fasern miteinander eine Möglichkeit, sehr gute Bruchdehnungseigenschaften des daraus hergestellten textilen Gebildes zu erreichen, weil die einzelnen Fasern bei einer Dehnungsbeanspruchung eine sehr grosse Längung des textilen Gebildes zulassen, bevor die Fasern gestreckt sind. Eine Zerstörung kann erst eintreten, nachdem die Fasern gestreckt und anschliessend bis zum Bruch gedehnt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellungsweise einen Schutzanzug, beispielsweise für Motorradfahrer, und
Fig. 2 einen vergrösserten Teilschnitt längs der Linien II-II in Fig. 1.
Der in Fig. 1 gezeigte Schutzanzug besteht aus einem Oberteil 1 und einer Hose 2. Stattdessen kann der Schutzanzug auch einteilig ausgeführt sein. Der Schutzanzug kann nach herkömmlichen Schnitten gefertigt sein. Neuartig ist der Aufbau des Schutzanzuges, wie er in dem Teilschnitt in Fig. 2 dargestellt ist, der beispielsweise einen Querschnitt durch einen Ärmel oder ein Hosenbein des Schutzanzuges nach Fig. 1 zeigt. Als Aussenmaterial 3 wurde für den dargestellten Schutzanzug beispielsweise Polyamidgewebe verwendet. Das innenliegende Futter 4 besteht beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Kunstfasergewebe. Zwischen dem Aussenmaterial 3 und dem Futter 4 liegen mehrere Stofflagen 5, die das Schutzmaterial bilden. Die einzelnen Stofflagen 5 sind jeweils mittels einer Naht 6 an ihren Rändern mit dem Futter 4 verbunden. Eine Naht 7 verbindet das Futter 4 mit dem Aussenmaterial 3. Wie in der vergrösserten Teildarstellung links in Fig. 2 gezeigt, kann eine weitere Naht 7a vorge5
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sehen werden, die nur die beiden Teile des Aussenmaterials 3 miteinander verbindet.
Der einfacheren Darstellung halber sind in Fig. 2 nur wenige Stofflagen 5 des Schutzmaterials dargestellt. Zur Erzielung einer besonders guten Schutzwirkung wird man in der 5 Praxis eine grössere Anzahl von Stofflagen 5 verwenden, beispielsweise acht oder zehn Schutzlagen 5.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wurde als Material für die Stofflagen 5 ein sogenanntes Spunlaced-Produkt verwendet. Es handelt sich dabei um einen festen Stoff, der io durch das Verschlingen von Fasern nach einem festgelegten,
sich wiederholenden Muster hergestellt ist. Der Stoff besteht aus Polyesterfasern und hat eine besonders hohe Reissfestigkeit und eine hohe Bruchdehnung, die bei entsprechender Materialauswahl mehr als 100% betragen kann. Die einzelnen is Stofflagen 5 können leicht aufeinandergleiten, so dass nach einer Zerstörung des Aussenmaterials 3 die jeweils äusserste Stofflage 5 zunächst immer bis zum Bruch gedehnt werden kann, bevor die Dehnung der nächstfolgenden Stofflage 5 beginnt, die bis dahin durch die Randnaht 6 in ihrer Lage gehal- 20 ten wird.
Die beschriebene Verwendung derartiger Schutzanzüge für
Motorradfahrer ist von besonderer Bedeutung, weil Motorradfahrer bei Stürzen ganz besonders der Gefahr von Hautabschürfungen ausgesetzt sind. Darüber hinaus kann der erfin-dungsgemässe Schutzanzug überall dort in Industrie, Gewerbe, Verkehr und Sport verwendet werden, wo die Gefahr besteht, dass Teile des menschlichen Körpers in Reibberührung mit einem Gegenstand kommen, wobei die Gefahr umso grösser ist, je rauher die Oberfläche dieses Gegenstandes ist.
Für die Materialauswahl der Stofflagen 5 ist die Herstellungsart nicht allein ausschlaggebend. Es kann sich beispielsweise um Textilerzeugnisse, wie Gewebe, Gewirke oder Fadengelege handeln. Auch Vliese oder Folien können brauchbar sein, sofern sie die geforderte hohe Bruchdehnung bei niedrigem Reibbeiwert aufweisen.
Zusätzlich kann für das Material der Stofflagen 5 eine hohe Temperaturbeständigkeit erwünscht sein, damit auch eine höhere auftretende Reibungswärme das Material nicht beschädigt.
Ausser den Stofflagen 5 kann auch das Aussenmaterial 3 mit denselben Eigenschaften ausgeführt werden, nämlich mit hoher Bruchdehnung und niedrigem Reibbeiwert gegenüber der nächstfolgenden Stofflage 5.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Schutzanzug für Industrie, Gewerbe und Sport, insbesondere für Motorradfahrer, mit zwischen einem Aussenmaterial und einem Futter eingelegtem Schutzmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass das eingelegte Schutzmaterial aus mehreren, frei aufeinanderliegenden Stofflagen (5) besteht, die Spunlaced- oder Spunbonded-Produkte sind.
2. Schutzanzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Stofflagen (5) des Schutzmaterials nur an ihren Rändern miteinander und mit dem Futter (4) des Schutzanzugs verbunden sind.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Schutzanzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die das Schutzmaterial bildenden Stofflagen (5) aus miteinander verschlungenen Fasern bestehen.
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