DE1533064C - Verfahren zur Sickerlaugung von fein- bzw. feinstkörnigem Gut auf Edel- und NE-Metallen - Google Patents

Verfahren zur Sickerlaugung von fein- bzw. feinstkörnigem Gut auf Edel- und NE-Metallen

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DE1533064C
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Inventor
Herbert Dr.; Rabben Hans Joachim Dr.; Albrecht Horst Dr.; 4100 Duisburg Kudelka
Original Assignee
Duisburger Kupferhütte, 4100 Duisburg
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auslaugung von fein- bzw. feinstkörnigen Materialien, z. B. Feinerzen, hüttenmännischen Von- und Zwischenprodukten, EGR- und Flugstäuben, vorzugsweise zu Aufschlußzwecken chlorierend bzw. sulfatisierend gerösteter Kiesabbrände auf Gold und andere NE-Metalle im Sickerprozeß.
Der Sickerprozeß ist das wirtschaftlichste Verfahren zur Gewinnung von einzelnen Wertträgern durch Laugung aus Massengütern.
Es ist bekannt, daß Edelmetalle unter Verwendung von Chlorwasser einer Auslaugung zugänglich sind. Auch das Herauslösen von Buntmetallverbindungen aus gerösteten Kiesabbränden ist ein vielerorts geübter und in der Durchführung bekannter Prozeß. Im allgemeinen findet die Auslaugung infolge der Gehalte an Cu(I)- und Fe(II)-salzen in reduzierendem Medium statt. Eine Gewinnung der meistens nur geringen Goldgehalte von 0,5 bis 1,0 g Au/t wird, wenn überhaupt, in der Weise vorgenommen, daß man im Anschluß an die übliche Hauptlaugung auf Kupfer und Zink unter Zwischenschaltung einer kurzen Waschperiode Chlorwasser aufgibt, bis eine oxydierende Lösung abfließt, die gesondert auf Gold verarbeitet wird. Danach wird das Waschen der Schüttschicht - fortgesetzt.
Die Durchführung dieses Verfahrens hat eine Reihe entscheidender Nachteile. Die gesamte zur Auslaugurig der Wertträger aufzuwendende Flüssigkeitsmenge wird durch die zusätzliche Goldlaugung größer und somit die Aufarbeitung der Lösungen erschwert. Die Zeit für den Sickerprozeß wird erheblich länger, und zwar einmal dadurch, daß die gesamte, durch die Schüttgutschicht zur Auslaugung fließende Lösungsmenge größer wird und zum anderen dadurch, daß infolge der Temperäturabhängigkeit der Viskosität die Durchflußgeschwindigkeit einer bei einem in der Regel erforderlichen Gehalt von 1 bis 1,5 g/l Chlor notwendigerweise kalten Lösung erheblich abnimmt. Die Laugezeiten werden besonders bei feinteiligeren Schüttungen beträchtlich verlängert, so daß die Auslaugung geringerer Goldgehalte unwirtschaftlich wird.
Da die Entwicklung in Richtung zu noch feinteiligeren Gütern geht, werden die oben aufgezeigten Nachteile immer gravierender. Die zunehmende Feinheit ist sowohl durch die Aufbereitungstechnik als auch durch Folgeprozesse, z. B. eine Wirbelbettröstung, bedingt.
Es wurde nun gefunden, daß ein erheblicher Anteil der ■Reduktionsäquivalente der bei der chlorierenden Röstung von Kiesabbränden anfallenden Produkte sich in der Schüttgutschicht schon mit Luft oxydieren läßt und diese Reaktion durch Feuchtigkeit stark beschleunigt wird. Die Oxydation der Schüttgutschicht läßt sich danach mit einem relativ geringen Chlorangebot so weit vervollständigen, daß ungefähr 80% des laugbaren Goldgehaltes bei der Einlaugung mit einer auf einen niedrigen Gehalt an freiem Chlor eingestellten Waschlauge direkt mit der Haiiptlauge ausgebracht werden können.
Die Oxydation der Schüttgutschicht wird dabei im Gemisch mit Wasserdampf vorgenommen, der hier mehrere Funktionen erfüllt, z. B. eine bessere Verteilung des Chlors in der Schicht, ein Austreiben des Chlors aus dem Bottichgewölbe und dem Porenvolumen der Schicht und eine Erhöhung der Durchlässigkeit der Schicht bei der nachfolgenden Laugung.
Durch den Gehalt an freiem Chlor in der aufgegebenen Lösung wird ein weiterer Teil der bei der Oxydation in der Schüttgutschicht nicht erfaßten und erst bei der Laugung frei werdenden Reduktionsäquivalente oxydiert.
Es wurde weiter gefunden, daß die nach der hier beschriebenen Methode erhaltenen Laugen einen in der Regel um die Hälfte verminderten Gehalt an löslichem Eisen aufweisen, was für die Laugenaufarbeitung günstig ist. Wie Untersuchungen ergaben, ist dies auf die Abwesenheit von Cu(I)-salzen, die in saurer Lösung eine um Größenordnungen höhere Auflösungsgeschwindigkeit der Eisenoxide bewirken, zurückzuführen, so daß im Gegensatz zur üblichen Laugung in reduzierendem Medium hier nur die ursprünglich vorhandenen Eisensalze in Lösung gehen.
Das Gold bleibt bei der üblichen Aufarbeitung der
Hauptlaugen beim Kupfer und kann in bekannter Weise gewonnen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll hier an einem Beispiel der bei der chlorierenden Röstung von Kiesabbränden anfallenden Produkte beschrieben werden, ohne es auf diese zu beschränken.
Das Verfahren wird in üblichen, mit einem Kies-· filter versehenen Laugebottichen durchgeführt; die beispielsweise bei einer Schichthöhe von 2,20 m ein Fassungsvermögen von etwa 2501 Röstgut haben. Das Material wird in eingetränktem Zustand mit einer Temperatur von etwa 1000C eingesetzt. In der ersten Ver-fahrensstufe wird die Luftoxydation in Gegenwart von Wasserdampf mit einem Angebot von z. B. 1,5 bis 2 Nm3 Preßluft/t Röstgut über einen Zeitraum von etwa 3 Stunden vorgenommen. Insgesamt werden etwa 10 bis 20 kg Wasserdampf/t Röstgut angewendet. Die zur Laugung anschließend aufgegebene Lösung wird je nach den Röstguteigenschaften auf einen Gehalt von 0,1 bis 0,4 g/l freies Chlor eingestellt.
Die Oxydation der Schüttgutschicht wird zum Teil während der Bottichbeladung durchgeführt, so daß als Vorbehandlungszeit insgesamt nur etwa 4 Stunden zusätzlich erforderlich sind. Der Gesamtzeitbedarf einer Charge, gerechnet vom Ende der Bottichbeladung bis zum Abschluß der Auslaugung, beträgt bei einer durch die Schüttgutschicht geflossenen Lösungsmenge von etwa 1 m3/t Röstgut und einem Feinanteil an der Kornverteilung von 25 bis 27% <60μ etwa 30 Stunden, wobei 26 Stunden reine Laugezeit sind. Ohne Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und ohne Ausnutzung des Bedampfungseffektes benötigt die gleiche Schüttung nach der üblichen Sickerlaugung unter sonst gleichen Bedingungen mit nachfolgender Laugung auf Gold bei einer Durchflußmenge von 1,3 m3/t Röstgut etwa 53 Stunden, d. h. eine um 75% längere Gesamtzeit. Dieser Zeitgewinn wird bei Schüttungen mit geringerer Durchlässigkeit noch größer, wie aus der durch weitere, parallel durchgeführte Versuche ergänzten tabellarischen Gegenüberstellung hervorgeht:
Erfindungsgemäßes Verfahren
(Zeitangaben in Stunden)
Vor-
behandlung
Laugezeit
17
Gesamtzeit
übliches
Verfahren
(Zeitangaben
in Stunden)
38
Verlängerungsfaktor
1,81
Fortsetzung
Erfindungsgemäßes Verfahren
(Zeitangaben in Stunden)
behand- Laugezeit Gesamtzeit
Iuii2
25
33
29
37
übliches
Verfahren
(Zeitangaben
in Stunden)
53 103
Verlängerungsfaktor
1,82 2,78
Das Ausbringen des Goldgehaltes aus der Schüttgutschicht ist bei beiden Verfahren gleich groß.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Auslaugung von fein- bzw. feinstkörnigen Materialien, z. B. Feinerzen, hüttenmännischen Vor- und Zwischenprodukten, EGR- und Flugstäuben, vorzugsweise zu Aufschlußzwecken chlorierend bzw. sulfatisierend gerösteter Kiesabbrände auf Gold und andere Edel- und NE-Metalle im Sickerprozeß, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schüttgutschicht vor der Laugung schrittweise, zuerst mit Luft und dann mit Chlor, vorzugsweise im Gemisch mit Wasserdampf partiell oxydiert und zur Laugung eine auf einen definierten Gehalt an freiem Chlor, vorzugsweise 0,1 bis 0,4 g/l, eingestellte Waschlösung verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Oxydation nur Luft verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft im Gemisch mit Wasserdampf angewendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Oxydation nur Chlor verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Chlorgas im Gemisch mit Wasserdampf angewendet wird.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgegebene Waschlösung ohne Chlor angewendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der aufgegebenen Waschlösung andere Oxydations- oder Komplexbildungsmittel angewendet werden.

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