DE1533015C - Verfahren zum Herstellen korrosionsbeständiger dichter Nickelüberzüge auf Stahlband - Google Patents
Verfahren zum Herstellen korrosionsbeständiger dichter Nickelüberzüge auf StahlbandInfo
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Description
Die Zusammensetzung der Aufschlämmung und das Verfahren zum Aufbringen derselben auf das Band
entsprechen der Hauptpatentanmeldung. Wie bereits erwähnt, muß die Aufschlämmung zunächst bei
niedriger Temperatur getrocknet werden, wobei es wichtig ist, daß es beim Trocknen nicht zum Verdampfen
kommt. Vorzugsweise enthält die Aufschlämmung einen Binder sowohl zum Binden des
Nickelpulvers in der auf dem Band g;bildeten Aufschlämmungsschicht
als auch zur besseren Suspension des Pulvers in der Aufschlämmung. Für diesen Zweck
hat sich Methylzellulosc als geeigneter Binder erwiesen. Sofern die Aufschlämmung Methylzellulose enthält,
muß die getrocknete Aufschlämmungsschicht zum Austreiben der Methylzellulose erwärmt werden. Das
kann durch ein Erwärmen auf 250 bis 4500C in reduzierender
Atmosphäre vor dem Warmverdichten erfolgen. Das erfindungsgemäße Glühen der getrockneten
Schicht bei 500 bis 6500C gewährleistet eine vollständige Entfernung der Methylzellulose, wobei
gleichzeitig der Restkohlenstoffgehalt der Schicht verringert wird. Es ist anzunehmen, daß eine derartige
Reinigung der Nickelschicht zu der verbesserten Korrosionsbeständigkeit des Überzugs im Vergleich
z*u den bisher bekannten führt.
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachfplgend im einzelnen beschrieben:
Zunächst wurde eine sämige Aufschlämmung folgender Zusammensetzung hergestellt:
200 ml Wasser,
1,5 g Methylzellulose,
525 g Nickel,
525 g Nickel,
1,5 ml polyoxyalkyliertes Polyalkalenglykol,
1,5 ml Silikon-Antischaumemulsion,
I ml 0,880 n-Ammoniak.
B e i s ρ i e 1 1
Zunächst wurde eine sämige Aufschlämmung mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
100 ml Wasser,
275 g Nickelpulver,
275 g Nickelpulver,
0,75 g Methylzellulose,
0,75 ml polyoxyalkyliertes Polyalkalenglykol.
Das spezifische Schüttgewicht des Nickelpulvers betrug 1,8 g/cm3 und der Teilchendurchmesser 3 bis
4μηι.
Die Aufschlämmung wurde auf ein entfettetes, kaltgewalztes und geglühtes Band aus weichem Stahl
mit einer Breite von 76 mm und einer Dicke von 1,6 mm in einer etwa 0,23 mm dicken Schicht aufgebracht.
Das beschichtete Band wurde bei etwa 600C in LuJt getrocknet, 5 Minuten lang bei 380° C in
reduzierender Atmosphäre aus gekracktem Ammoniak geglüht und anschließend durch Walzen in
Luft warmverdichtet. Es wurde festgestellt, daß sich zwischen dem Ofen und den Walzen ein Temperaturverlust
von 10 bis 20 Grad ergibt, so daß die tatsächliche Walztemperatur zwischen 360 und 37O0C lag.
Der Walzendurchmesser betrug 203 mm, und der Walzendruck betrug etwa 340 kp je Millimeter
Banddicke.
Das verdichtete Band wurde dann 1 Stunde lang bei 7000C in gekracktem Ammoniak geglüht, anschließend
abgekühlt und alsdann bis zu einer Dicke von 0,76 mm kaltgewalzt. Die Enddicke des Überzugs
auf dem Band, der eine ausgezeichnete Oberfläche besaß, betrug 0,038 mm. Ein Probestück des beschichteten
Bandes wurde 6 Stunden lang in kochendes Wasser eingetaucht, wobei festgestellt wurde, daß der
Überzug im wesentlichen undurchlässig war und nur eine zu vernachlässigende Porosität besaß.
Die Aufschlämmung wurde auf drei Probestücke
eines Stahlbandes nach Beispiel 1 aufgesprüht, wobei sich eine Oberflächenschicht von 0,3 bis 0,33 mm Dicke
ergab. Die Bänder wurden in Luft getrocknet, bei 381 bis 385°C in gekracktem Ammoniak geglüht und
durch Walzen in Luft gemäß ..Beispiel 1 warmverdichtet.
Der Walzendruck lag zwischen 283 und 306 kp je Millimeter Banddicke.
Die verdichteten Bandstücke wurden dann 1 Stunde lang bei 7000C in gekracktem Ammoniak geglüht,
anschließend abgekühlt und bei einer Dickenabnahme von 50°/0 unter Verwendung von weißem Spiritus als
Schmiermittel kaltgewalzt. Die Probestücke wurden dann in herkömmlicher. Weise mit einem 0,25 μΐη
dicken Überzug galvanisch verchromt und dem sogenannten CASS-Test (kupferbeschleunigter Essigsäure-Salz-Spfühtest,
entsprechend British Standard ■-1224J 1965, Anhang F) unterworfen. Nach 16 Stunden
besaßen sämtliche drei Proben eine Schutzwertzahl von 9 entsprechend der nachfolgenden Richtreihe,
in der den einzelnen Schutzwertzahlen die Anzahl der punktförmigen Roststellen einer Probe mit einer
Oberfläche von 200 cm2 gsgenübergestellt sind:
Schutzwertzahl | Anzahl der Roststellen |
10 | 0 |
9 | 2 |
8 | 6 |
7 | 12 |
6 | 24 |
5 | 60 |
B e i s ρ i e 1 3
Zunächst wurde eine sämige Aufschlämmung folgender Zusammensetzung hergestellt:
475 g Nickelpuiver, .
200 ml Wasser,
2 g Methylzellulose, . '
1,5 ml polyoxyalkyliertes Polyalkalenglykol.
Diese Aufschlämmung wurde in der Weise auf das Stahlband aufgebracht, daß sie über eine Art Wehr auf
ein warmgewalztes, 102 mm breites und 1,4 mm dickes Stahlband lief, das zuvor in 10°/0iger HNO3 zum
Entfernen des Zunders gebeizt worden war. Die Schichtdicke der Aufschlämmung betrug 0,36 bis
0,38 mm.
Das Probeband wurde in Luft getrocknet, bei 4190C
in gekracktem Ammoniak geglüht und entsprechend Beispiel I in Luft warmverdichtet. Der Walzendruck
betrug etwa 368 kpje Millimeter Banddicke. Anschließend
wurde das Band L Stunde bei 700"C in gekracktem Ammoniak geglüht, abgekühlt und dann bei einer
Dickenabnahme von 50°/„ unter Verwendung von weißem Spiritus als Schmiermittel kaltgewalzt. Der
beschichtete Streifen wurde mit einer 0,25 μηι dicken
Schicht galvanisch verchromt und dann entsprechend Beispiel 2 dem CASS-Test unterworfen. Nach 16 Stunden
besaß das Probeband eine Schiitzwertzahl von 9.
Zunächst wurde eine sämige Aufschlämmung mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
100 ml Wasser,
237,5 g Nickelpulver,
237,5 g Nickelpulver,
1 g Methyizellulose,
0,75 ml polyoxyalkyliertes Polyalkalenglykol.
Die Aufschlämmung wurde auf zwei Probestücke eines kaltgewalzten und geglühten Stahlbandes von
76 mm Breite und 1,58 mm Dicke gebracht, das zuvor entfettet und 30 Sekunden lang in 10°/0iger
HNO3 gebeizt und anschließend abgespült worden war. Das Beizen erfolgte, um die Bandoberfläche aufzurauhen
und auf diese Weise die Haftung des Nickelüberzugs zu erhöhen. Nach dem Trocknen bei 600C
betrug die Dicke der Schicht 0,43 bis 0,48 mm.
Die Proben wurden alsdann 10 Minuten lang bei 600 ± 5°C in gekracktem Ammoniak geglüht und
bis auf 4100C abgekühlt, dann an ein Walzgerüst
übergeben, dessen Walzen einen Durchmesser von 203 mm besaßen, und in Luft bei einem Walzendruck
von 352 bzw. 404 kρ je Millimeter Banddicke und
einer Walzgsschwindigkeit von 3,0 m/Min, verdichtet.
Die verdichteten Bänder wurden dann 1 Stunde lang bei 7000C in gekracktem Ammoniak geglüht und unter
Verwendung von weißem Spiritus als Schmiermittel
ίο bei einer Dickenabnahme von 50°/0 kaltgewalzt.
Beide Probebänder wurden dann mit einer 0,25 μπι
dicken Schicht galvanisch verchromt und dem Essig-. säure-Salz-Test (entsprechend British Standard 1224:
1965, Anhang H) unterworfen. Dieser Test ist weniger schwer als der CASS-Test, d. h., 16 Stunden des
CASS-Tests entsprechen 96 Stunden des Essigsäure-Salz-Tests. Die Schutzwertzahl beider Probebänder
betrug 9, entsprechend der im Beispiel 2 angegebenen Wertzahlreihe nach 120 Stunden im Essigsäure-Salz-
ao Test, d. h. nach einem korrodierenden Angriff, der stärker war als bei den Probebändern der Beispiele 1
bis 3. Daraus ergibt sich die vorteilhafte Wirkung des Glühens vor dem Warmverdichten.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen korrosionsbestän- durch zwei andere Verfahrensschritte, nämlich ein
diger dichter Nickel überzüge auf Stahlband, bei 5 Warmdichten und nachfolgendes Glühen, ersetzt,
dem eine Pulverschicht auf das Stahlband aufge- Im allgemeinen erfolgt das Sintern bei 7000C und
tragen, gesintert, durch Kaltwalzen verdichtet und mehr, so daß das Warmverdichten bei einer unter
nach einem weiteren Sintern durch Kaltwalzen diesem Wert liegenden Temperatur erfolgen muß;
nachverdichtet wird, wobei das Nickelpulver als diese Temperatur kann ziemlich niedrig sein und
wasserhaltige Paste aufgetragen und vor dem io beispielsweise mindestens 25O°C betragen, liegt jedoch
Sintern getrocknet wird, nach Patent 1458 275, in der Regel etwas höher. Über 5000C findet in Luft
dadurch gekennzeichnet, daß die jedoch eine Oxydation statt, so daß bei 5000C über-Schlämmschicht
in an sich bekannter Weise steigenden Temperaturen das Warmverdichten in getrocknet und das beschichtete Band bei einer einer Schutzgas- oder reduzierenden Atmosphäre
Temperatur von 250 bis 650° C, bei Tempera- 15 durchgeführt werden muß.
türen über 500° C vorzugsweise in reduzierender Das beschichtete Band kann vor dem Warmverdich-
Atmosphäre, warmgewalzt und geglüht- und die ten kurze Zeit auf der vorerwähnten Temperatur
Schicht durch Kaltwalzen nachverdichtet wird. gehalten werden; das Warmverdichten erfolgt alsdann
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- unmittelbar aus der Glühhitze.
zeichnet, daß das beschichtete Band vor dem 20 Es wurde nun festgestellt, daß bei genügend hohem
Warmwalzen bei 500 bis 650°C geglüht und Druck während des Warmverdichtens und einer
anschließend in einer Hitze warmgewalzt wird. genügend hohen Temperatur die Pulverteilchen sich
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch untereinander und mit dem zu beschichtenden Band
gekennzeichnet, daß das Glühen bei 600 bis 7000C verbinden, obgleich sich bei zu hohem Druck irrt
erfolgt. 25 Überzug Risse bilden, der Überzug jedoch fest am
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, Band haftet. Der erforderliche Druck hängt von der
dadurch gekennzeichnet, daß das Kaltwalzen in Banddicke und der Walzengröße ab und ändert sich
£wei oder mehr Stufen erfolgt und das beschichtete im wesentlichen mit der Wurzel der Banddicke und
Band zwischen je zwei Stichen geglüht wird. des Walzen^ufchmessers. Der für das Warmverdichten
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, 30 erforderliche Druck kann jedoch durch Versuche leicht
dadurch gekennzeichnet, daß das beschichtete bestimmt werden.
Band nach dem abschließenden Kaltwalzen geglüht Das Glühen des beschichteten Bandes erfolgt
wird. " vorzugsweise bei 600 bis 7000C, d.h. unterhalb der
Temperatur, bei der ein merkliches Sintern erfolgt.
35 " Das Kaltwalzen kann in zwei oder mehr Stufen
erfolgen, wobei das beschichtete Band zwischen je
zwei Stichen geglüht wird. In der ersten Stufe kann der
Überzug beispielsweise bis auf 70 bis 85% der theoretischen Mäximaldichte und in der zweiten Stufe bis
40 zur Maximaldichte verdichtet werden.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Es ist unvermeidlich, daß infolge des Kaltwalzens
Herstellen korrosionsbeständiger dichter Nickelüber- im Überzug des Bandes Spannungen auftreten,
züge auf Stahlband, bei dem eine Pulverschicht auf Bekanntlich ist ein innere Spannungen aufweisendes
das Stahlband aufgetragen, gesintert, durch Kaltwalzen Material weniger korrosionsbeständig als ein spanverdichtet
und nach einem weiteren Sintern durch 45 nungsfreies Material. Vorzugsweise -"wird das be-Kaltwalzen
nachverdichtet wird, wobei das Nickel- schichtete Stahlband zur weiteren Erhöhung seiner
pulver als wasserhaltige Paste aufgetragen und vor Korrosionsbeständigkeit daher einem abschließenden
dem Sintern getrocknet wird, nach Patent 1 458 275. Spannungsfreiglühen unterworfen.
Nach dem Verfahren des Hauptpatents kann Die vorliegende Erfindung macht es überflüssig,
das* Stahlband mit einer im wesentlichen lOO°/oigen 50 das Band auf Sintertemperatur zu erwärmen. Dennoch
Dichte des Nickel Überzuges hergestellt werden, d. h., kann das Glühen auch bei höheren Temperaturen,
der Nickelüberzug besitzt nahezu die theoretisch beispielsweise bis zu 8000C, durchgeführt werden,
mögliche Maximaldichte und ist daher nicht porös. doch ergibt sich dann bereits ein Sintern und gehen
Eine derartig hohe Dichte verleiht dem Band eine die wirtschaftlichen Vorteile des Verfahrens bei
Korrosionsbeständigkeit, zu deren Erzeugung jedoch 55 geringerer Temperatur verloren. In ähnlicher Weise
vier Schritte, nämlich das Sintern, Walzen sowie ein kann das Band gegebenenfalls auch warm- statt
weiteres Sintern und Walzen erforderlich sind. kaltgewalzt werden, doch ist es im Hinblick auf eine
Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß etwa 100°/0ige Dichte nicht erforderlich, das Band
das Sintern der getrockneten Aufschlämmung nicht jemals über 7000C zu erwärmen,
erforderlich ist. Erfindungsgemäß wird daher die 60 Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren begetrocknete Schicht durch ein Walzen des Bandes bei schichtetes Stahlband besitzt eine gute Korrosionserhöhter Temperatur, jedoch unter der Sintertempe- beständigkeit; es würde jedoch festgestellt, daß die ratur der Schicht verdichtet. Im einzelnen besteht die Korrosionsbeständigkeit noch weiter verbessert werden Erfindung darin, daß die Schlämmschicht in an sich kann, wenn das die getrocknete Aufschlämmung bekannter Weise getrocknet und das beschichtete Band 65 tragende Band vor dem Warmverdichten auf 500 bis bei einer Temperatur von 250 bis 650"C, bei Tempe- 65O"C, d. h. so hoch wie möglich, jedoch unter der raluren über 500"C vorzugsweise in reduzierender Sintertemperatur der getrockneten Schicht, erwärmt Atmosphäre, warmgewalzt und geglüht und die wird.
erforderlich ist. Erfindungsgemäß wird daher die 60 Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren begetrocknete Schicht durch ein Walzen des Bandes bei schichtetes Stahlband besitzt eine gute Korrosionserhöhter Temperatur, jedoch unter der Sintertempe- beständigkeit; es würde jedoch festgestellt, daß die ratur der Schicht verdichtet. Im einzelnen besteht die Korrosionsbeständigkeit noch weiter verbessert werden Erfindung darin, daß die Schlämmschicht in an sich kann, wenn das die getrocknete Aufschlämmung bekannter Weise getrocknet und das beschichtete Band 65 tragende Band vor dem Warmverdichten auf 500 bis bei einer Temperatur von 250 bis 650"C, bei Tempe- 65O"C, d. h. so hoch wie möglich, jedoch unter der raluren über 500"C vorzugsweise in reduzierender Sintertemperatur der getrockneten Schicht, erwärmt Atmosphäre, warmgewalzt und geglüht und die wird.
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