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Gegenstand
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren, um einen Oberflächenzustand
von kontrollierter Qualität
bei einer Glühbehandlung
im Durchlaufverfahren zu erhalten.
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Technologischer Hintergrund
und Problemstellung
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Allgemeiner Hintergrund:
Glühen
im Durchlaufverfahren
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Glühen im Durchlaufverfahren
ist im Wesentlichen eine Wärmebehandlung,
die bei Stahlbändern nach
dem Kaltwalzen zur Anwendung kommt. Das „Stahlband" ist das Produkt der Stahlindustrie,
aus dem nach dem Schneiden Bleche zur Herstellung von Autokarosserien,
Gehäusen
für elektrische Haushaltsgeräte usw.
hergestellt werden.
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Das
Verfahren des Glühens
im Durchlaufverfahren besteht darin, dass ein Stahlband durch einen Ofen
läuft,
in dem es einer geregelten Erwärmung und
Abkühlung
ausgesetzt wird. Im Durchlaufglühofen
läuft das
Stahlband in senkrechter Richtung in einer Folge von nach oben und
nach unten laufenden Teilen des Bandes durch, wobei es nacheinander
die einzelnen Etappen der Behandlung durchläuft.
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Der
Ofen hat sehr große
Abmessungen: die Gesamtlänge
des im Ofen behandelten Bandes beträgt häufig rund einen Kilometer;
die Behandlungsgeschwindigkeit (> 100
m/min) ist so eingestellt, dass jeder Teilabschnitt des Bandes in
wenigen Minuten behandelt wird.
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Die
Behandlung des Bandes im Ofen umfasst im Allgemeinen die folgenden,
aufeinander folgenden thermischen Etappen:
- – Vorwärmen und
Erwärmen:
das Band erreicht in 2-3 Minuten eine Temperatur von 700-900°C
- – Halten
bei Höchsttemperatur
für rund
1 Minute
- – langsame
Abkühlung,
zum Beispiel mit kochendem Wasser
- – schnelle
Abkühlung
(Abschrecken), zum Beispiel mit Wasser in flüssigem Zustand, das bei einer
Temperatur zwischen 30 und 50°C,
sogar 100°C,
auf das Blech gespritzt wird
- – Überalterung,
die dazu dient, Bleche mit langfristig sehr stabilen mechanischen
Eigenschaften herzustellen
- – Endkühlung bis
auf 60°C
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Diese
einzelnen Etappen sind für
die beabsichtigte metallurgische Behandlung notwendig, nämlich Rekristallisation,
Karbidausscheidung, Erreichen der Endstrukturen, nicht alternder
Stahl usw.
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Einfluss der Kühlung auf
die Eigenschaften des Stahls nach dem Glühen im Durchlaufverfahren
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Unter
den einzelnen Phasen des Glühens
im Durchlaufverfahren hat die langsame und anschließende schnelle
Abkühlung
eine besondere Bedeutung. In der Tat hängen die Endeigenschaften der mechanischen
Festigkeit im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:
- – der chemischen
Zusammensetzung der Stähle,
- – der
Abkühlgeschwindigkeit
beim Glühen.
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Nun
geht derzeit die Tendenz dahin, Stahlbleche mit höherer Festigkeit
zu produzieren, die speziell für
die Automobilherstellung bestimmt sind, zum Beispiel um Schutzteile
für den
Fahrgastraum herzustellen oder eine Reduktion des Gewichts und daher
des Verbrauchs zu erreichen.
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Um
dieses Ziel einer hohen Festigkeit zu erreichen, kann die Stahlindustrie
folglich entweder die chemische Zusammensetzung ändern oder die Kühlgeschwindigkeit;
dabei lässt
sich beobachten, dass die zweite Lösung wirtschaftlicher ist,
da sie es ermöglicht,
eine hohe Festigkeit auf der Grundlage von Zusammensetzungen mit
geringen Legierungsanteilen und daher kostengünstig zu erreichen. Dies ist zum
Beispiel bei sogenannten Dualphase-, TRIP (Transformation Induced
Plasticity)-Stählen
usw. der Fall.
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Verschiedene
Kühlmedien
kommen zum Einsatz:
- – Kühlung durch „Kaltgas", das auf das Band
gespritzt wird
- – Kontakt
mit gekühlten
Walzen
- – Kühlung durch
Kontakt mit Wasser: diese Technik ermöglicht die höchsten Kühlgeschwindigkeiten
(1000-1500 °C/s
bei einem Band von 0,8 mm im Vergleich zu 100-150 °C/s bei der
fortschrittlichsten Gaskühlung)
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Oberflächenbehandlung durch Glühen im Durchlaufverfahren
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Glühen im Durchlaufverfahren
hat ebenfalls das Ziel, einen Oberflächenzustand herzustellen, der für spätere Anwendungen
geeignet ist (Beschichtung, Lackierung...).
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Um
diesen günstigen
Oberflächenzustand herzustellen,
- – wird
das Glühen
zunächst
in einer kontrollierten Atmosphäre
in einem reduzierenden Gas, meist einer Mischung aus Stickstoff
und Wasserstoff, durchgeführt
- – anschließend wird
nach Abkühlung
des Stahlbandes, zum Beispiel durch Wasser, in einem Bad, durch
Aufspritzen oder Vernebelung, ein Beizvorgang am Ende des Glühens durchgeführt, um
die durch den Kontakt zwischen Stahl und Wasser erzeugte Oxidschicht
zu entfernen.
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Bedeutung eines verbesserten
Oberflächenzustandes
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Hier
muss man Durchlaufglühvorgänge mit Wasseranwendung
(in welcher Form auch immer) von jenen unterscheiden, bei denen
die Abkühlung durch
Gas oder durch den Kontakt mit einer Kühlwalze durchgeführt wird.
Die Anwendung der „Wasserlösung" ist unvermeidlich
mit der Oxidation der Oberfläche
verbunden und meistens mit der Anwendung eines Endbeizens. In der
nachfolgenden Beschreibung beschränken wir uns ausschließlich auf
den Fall des Glühens
im Durchlauf verfahren mit Wasserkühlung, mit einem Gehalt an
möglichen
Zusätzen
von unter 1%.
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Da
in diesem Fall die Oberfläche
des Bandes unvermeidlich oxidiert, liegt das Ziel darin, nach der Kühlung einen
Oberflächenzustand
zu erreichen, der durch eine Eisenoxidbeschichtung gekennzeichnet ist,
die:
- – homogen
ist, so dass die Überalterungsbehandlung
auf reproduzierbare Weise durchgeführt werden kann. In der Tat
kommt bei der Überalterung, die
nach der Kühlung
durchgeführt
wird, eine Strahlungsheizung in einem Ofen zum Einsatz; jede Änderung
der Oxidqualität
führt folglich
zu einer Änderung
der Strahlungsabsorption und erschwert die Steuerung des Ofens,
- – einfach
zu beizen ist: da das Beizen meist am Ende der Behandlung vorgesehen
ist, muss eine qualitativ gute Oberfläche sich einfach beizen lassen.
Insbesondere neigen manche Silizium- oder Manganedelstähle dazu,
eine schnelle Oxidation dieser chemischen Elemente aufzuweisen,
die schwieriger zu entfernen ist als bei Eisenoxiden. Außerdem haben
einige Hersteller Beizen mit organischen Säuren eingeführt, wie zum Beispiel Ameisensäure; diese
organischen Säuren
sind durch eine „Dissoziationskonstante" pKa gekennzeichnet,
die in dem diesen Patentantrag betreffenden Fall höher als
2 ist (Wert bei 298 K); diese organischen Beizen verleihen außergewöhnliche Eigenschaften,
setzen aber ein oder mehrere spezifische Oxide voraus.
- – eine
glänzende
Oberfläche
am Ende der Behandlung (d.h. nach dem Glühen und Beizen) aufweist,
- – dünn ist und
gut haftet, wodurch die Gefahr des „Pick-ups" an
den Ofenwalzen reduziert wird. In der Tat ist es bekannt, dass bei
Oxiden minderer Qualität
an der Oberfläche
der Bänder
die Gefahr besteht, dass das Oxid sich vom Band ablöst und an
manchen Walzen anhaftet, wo es zu dicken Überstärken führt, die sich ihrerseits in
das Band eindrücken
werden und Oberflächenmängel in
der Größenordnung
von 0,1 mm erzeugen kann, die derzeit sehr oft als grundlegende
Mängel
angesehen werden. Ein weiterer möglicher
Vorteil, der mit einer dünnen
und haftenden Oxidschicht verbunden ist, ist die Möglichkeit,
das Band in manchen Fällen
nicht zu beizen, wenn diese Haft-, Isolier- oder Absorptionseigenschaften
der oxidierten Oberfläche
vorteilhaft sind.
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Stand der Technik
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Bis
heute hat man versucht, die obengenannten Ziele zu erreichen, aber
diese Versuche haben sich nicht als zufriedenstellend erwiesen.
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Zunächst wurden
verschiedene Techniken vorgeschlagen, um die Erzeugung einer zu
dicken Oxidschicht zu vermeiden; diese Techniken bleiben aber speziell,
kostspielig und von begrenzter Wirksamkeit. Um einige davon zu erwähnen:
- – Verwendung
von entlüftetem
Kühlwasser,
was aufgrund der hohen Mengen, die für eine industrielle Glühstraße erforderlich
sind (in der Größenordnung
von 1000 m3/h), sehr schwer ist,
- – Zufügen von
Zusätzen
zur Kühlflüssigkeit,
mit der Problematik der chemischen Steuerung, die diese Technik
aufwirft,
- – Kühlung durch
abwechselnden Gas- und Wasserstrahl
- – Anwendung
einer elektrolytischen Eisenbeschichtung vor der Durchführung des
Glühvorgangs.
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Dann
mussten komplizierte Beiztechniken eingesetzt werden, um das Oxid
zu entfernen und dem Band annehmbare Oberflächeneigenschaften zu verleihen.
Unter diesen ausgeklügelten
Techniken kann man folgende anführen:
- – Beizen
in Verbindung mit Galvanisierung
- – Glühbehandlung
in zwei Phasen, zwischen denen ein Beizvorgang stattfindet, was
zu einem sehr hohen Energiebedarf führt, da man das Band heizen
muss, es dann auf Beiztemperatur abkühlen muss und es schließlich erneut
für das
Ende der Wärmebehandlung
aufheizen muss,
- – Waschen
am Ende der Behandlung, um einen besseren Oberflächenzustand zu erhalten; insbesondere
das Waschen der Beizwalzen ist notwendig, da sich auf dem Band befindliche
Partikel in den Wannen absetzen.
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Ziele der Erfindung
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Diese
Erfindung will sich der Nachteile nach dem Stand der Technik entledigen.
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Diese
Erfindung hat die Aufgabe, eine dünne, regelmäßige, haftende und einfach
zu beizende Oxidschicht zu erzeugen, um einen Oberflächenzustand
von kontrollierter Qualität
im Prozess der Durchlaufglühbehandlung
herzustellen.
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Insbesondere
ist diese Erfindung für
folgende Anwendungen bestimmt:
- – bei Edelstählen oder
Stählen
mit hoher Festigkeit, die durch eine Glühbehandlung im Durchlaufverfahren
behandelt werden
- – beim
Beizen mit einer Säure
mit niedriger Dissoziationskonstante pKa, die über 2 beträgt (Wert bei 298 K).
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Wichtigste charakteristische
Elemente der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft ein Wärmebehandlungsverfahren
eines Stahlblechs im Durchlaufverfahren, vorzugsweise eine Glühbehandlung
im Durchlaufverfahren, bei der das besagte Blech wenigstens einer
Kühlphase
unterzogen wird, die mindestens in die beiden folgenden und aufeinander
folgenden Unteretappen aufgeteilt ist:
- – zu Beginn
der Kühlung,
wenn das Blech noch eine hohe Temperatur zwischen 400 und 900 °C hat, vorzugsweise
zwischen 600 und 900 °C,
wird ein direkter Kontakt des besagten Blechs mit Wasserdampf herbeigeführt, um
auf dem Blech eine erste Eisenoxidschicht FexOy von spezifizierter und kontrollierter Zusammensetzung
zu erzeugen, so dass das Verhältnis
zwischen dem Massengehalt an den Elementen [Fe] und [O] der mittleren
Oxidzusammensetzung FexOy zwischen
3 und 3,5 beträgt,
wobei die Dicke der besagten Schicht zwischen 10 und 100 nm, vorzugsweise zwischen
20 und 50 nm beträgt,
- – anschließend wird
das Blech direkt Wasser in flüssigem
Zustand ausgesetzt, was zur Bildung einer zweiten Eisenoxidschicht
führt,
die Oxide vom Typ Fe3O4 und
Fe2O3 umfassen kann.
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Vorteilhafterweise
wird der Wasserdampf auf einer Temperatur zwischen 100 und 500 °C gehalten und
enthält
weniger als 50 ppm Sauerstoff.
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Auf
besonders vorteilhafte Weise wird die FexOy-Oxidschicht, deren Zusammensetzung kontrolliert
wird, mit Präzision
verändert
und eingestellt, indem die Wasserdampf-Expositionszeit des Blechs variiert
wird.
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Vorzugsweise
wird der Wasserdampf entweder durch einen Dampferzeuger erzeugt
und mittels eines Treibgases, dessen Sauerstoffgehalt ebenfalls unter
50 ppm beträgt,
oder auch ohne auf das Blech gespritzt, oder er wird fortlaufend
durch den Kontakt des Blechs mit Wasser in flüssigem Zustand nahe des Verdampfungspunktes
erzeugt.
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Das
im Rahmen der Erfindung verwendete Blech ist vorzugsweise ein Stahl
mit hoher mechanischer Festigkeit, vorzugsweise ein mehrphasiger Stahl
wie „TRIP"-Stahl oder vom Typ „dual-phases".
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird Blech 4-12 Sekunden
lang Wasserdampf ausgesetzt, wobei die Durchlaufgeschwindigkeit
des Blechs zwischen 2 und 10 m/s beträgt und die Blechstärke vorzugsweise
zwischen 0,15 und 2 mm beträgt.
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Weiterhin
beträgt
die maximale Kühlgeschwindigkeit
des Blechs nach der Wasserdampfexposition gemäß der Erfindung zwischen 1000
und 1500 °C/s.
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Auf
vorteilhafte Weise wird das Blech nach der Kühlphase mindestens einer Überalterungsphase
in einem Ofen unterzogen, wo es durch Strahlung erhitzt wird.
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Gemäß einer
weiteren Eigenschaft der Erfindung kann das Blech ohne Beizen verwendet
werden, oder nach der Kühlphase
mindestens einer Beizphaseunterzogen werden.
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Auf
besonders vorteilhafte Weise ermöglicht die
Erfindung die Anwendung einer Beize mittels einer schwachen Säure, vorzugsweise
einer organischen Säure
mit einer Dissoziationskonstante pKa von über 2 (Wert bei 298 K).
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Eine
Vorrichtung für
die Anwendung eines Durchlauf-Wärmebehandlungsverfahrens
eines Stahlblechs, vorzugsweise einer Glühbehandlung im Durchlaufverfahren,
umfasst Mittel, um Wasserdampf in direkten Kontakt mit dem Blech
zu bringen, wenn das Blech noch bei hoher Temperatur ist, vorzugsweise
zwischen 600 und 900 °C,
so dass auf dem Blech eine erste Eisenoxidschicht FexOy von spezifizierter und kontrollierter Zusammensetzung erzeugt
wird. Diese Vorrichtung umfasst ebenfalls Mittel, um das Blech anschließend Wasser
in flüssigem
Zustand auszusetzen, so dass auf der besagten ersten Oxidschicht
eine zweiten Eisenoxid- oder andere Metalloxidschicht gebildet wird.
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Die
Vorrichtung gemäß der Erfindung
ermöglicht
auf vorteilhafte Weise die Herstellung einer FexOy-Schicht, deren Dicke zwischen 10 und 100
nm, vorzugsweise zwischen 20 und 50 nm beträgt.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung hat die Aufgabe, ein Oxid kontrollierter Qualität an der
Oberfläche
der Stahlbänder, die
durch eine Durchlauf-Glühbehandlung
behandelt werden, durch Wasseranwendung beim Kühlen zu erzeugen.
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Diese
Methode unterscheidet sich vollkommen von den Methoden nach dem
Stand der Technik, die darauf abzielten, die Oxidbildung zu begrenzen oder
das gebildete Oxid zu entfernen. In der hier vorgeschlagenen Erfindung
wird vielmehr versucht, ein Oxid zu erzeugen; dessen Qualität aber gut
gesteuert wird. Es wird beabsichtigt, eine Eisenoxidschicht FexOy zu erzeugen,
die durch folgende Punkte gekennzeichnet ist:
- – Verhältnis zwischen
dem Gehalt an den Elementen [Fe] und [O] der mittleren Massenzusammensetzung
des FexOy-Oxids zwischen 3
und 3,5,
- – Dicke
zwischen 20 und 100 nm, vorzugsweise zwischen 20 und 50 nm.
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Um
diesen Film zu erzeugen, geht man folgendermaßen vor. Zu Beginn der Kühlung, wenn
das Band noch bei hoher Temperatur ist, d.h. zwischen 600 °C und 900 °C je nach
Fall, wird das Band der direkten Wirkung von Wasserdampf ausgesetzt,
was man übrigens
nach dem Stand der Technik gerade zu vermeiden versuchte. Dieser
Wasserdampf besitzt folgende Eigenschaften:
- – Temperatur
zwischen 100 und 500 °C,
- – Sauerstoffgehalt
unter 50 ppm
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Um
das durchzuführen,
können
zwei Techniken zur Anwendung kommen:
- – entweder
das Bespritzen mit Dampf aus einem Dampferzeuger; das Bespritzen
kann mit oder ohne Treibgas stattfinden; wenn ein Treibgas verwendet
wird, darf sein Sauerstoffgehalt höchstens dem vorstehend spezifizierten
Gehalt entsprechen,
- – oder
die fortlaufende Erzeugung von Dampf, indem das Band in Kontakt
mit Wasser kurz vor der Verdampfung gebracht wird.
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Für jede Geschwindigkeit
der Produktionsstraße
kann die Dicke der Oxidschicht kontrolliert werden, indem:
- – die
Dicke der Oxidschicht durch Modellisierung bewertet wird, wobei
die Bewertung auf der Farbe und der Temperatur des oxidierten Bandes
auf der Grundlage von Messungen vom Typ Ellipsenmessung (basierend
auf der Polarisationsrichtungsänderung)
beruht,
- – das
Band dem Dampf mehr oder weniger lang ausgesetzt wird.
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Wenn
der FexOy-Film spezifizierter
Zusammensetzung eine ausreichende Dicke über die ganze Fläche aufweist,
ist der Kontakt mit Wasser in flüssigem
Zustand möglich,
da die Oxidwachstumsgeschwindigkeit viel geringer sein wird und
selbst wenn sich ein anderer Oxidtyp bilden will, würde er durch:
- – die
schon gebildete Oxidschicht,
- – die
sehr kurze Verweildauer aufgrund der hohen Kühlgeschwindigkeit begrenzt.
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Vor
dem Beizen wird das Blech folglich mit einer Doppeloxidschicht beschichtet,
die sich folgendermaßen
zusammensetzt:
- – aus einer unteren FexOy-Schicht, die
aus der vorherigen Dampfbehandlung resultiert und daher leicht abzubeizen
ist, zum Beispiel mittels einer organischen Säure mit einem pKa von über 2 (Wert
bei 298 K);
- – aus
einer oberen Oxidschicht, die durch direkten Kontakt mit kochendem
Wasser beim Abschrecken gebildet wird, wie zum Beispiel Fe2O3 oder Fe3O4, die schwierig
abzubeizen ist.
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Laborergebnisse und Industrietests
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Es
wurden Tests auf einer Pilotstraße bei folgenden Bedingungen
durchgeführt:
- – Bandabschnitt:
0,5 × 250
mm
- – Bandgeschwindigkeit:
ca. 1 m/s
- – Band
1 Sekunde lang Wasserdampf ausgesetzt, dann bei einer Geschwindigkeit
zwischen 1000 und 1500 °C/s
gekühlt.
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Das
Beizen stellt kein Problem dar, die Endoberfläche ist glänzend. Die Nutzungseigenschaften wie
zum Beispiel Eignung zum Phosphatieren sind sehr gut.
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Bei
folgenden Bedingungen wurden Industrietests durchgeführt:
- – Bandabschnitt:
0,5-1,0 mm × 600-1200
mm
- – Bandgeschwindigkeit:
bis 4 m/s
- – Band
4 Sekunden lang Wasserdampf ausgesetzt, dann bei einer Geschwindigkeit
bis 1000 °C/s
gekühlt.
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Bei
diesen Bedingungen ist das Oxid fein und regelmäßig, die Ofensteuerung ist
zufriedenstellend, es findet kein „Pick-up" statt und das Beizen mit Ameisensäure, dessen
Dissoziationskonstante 3,8 bei 298 K beträgt, ist einfach und erzeugt
im Endergebnis eine glänzende
und für
spätere
Behandlungen geeignete Oberfläche.