DE15316C - Bierdruckapparat mit selbsttätiger Regulirungsvorrichlung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 64: Schankgeräthschaften.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. April 1881 ab.

In der beiliegenden Zeichnung ist links die Luftcompressions-Maschine in ihrer Gesammtanordnung in der Vorderansicht dargestellt. Die Figur rechts zeigt den Pumpcylinder im Längenschnitt.

A ist der Cylinder des Motors, zugleich Pumpcylinder; derselbe ist oben mit dem kleinen Luftkessel B verbunden, welcher den Zweck hat, dafs mitgerissenes Wasser sich in ihm niederschlägt und durch einen Hahn abgelassen werden kann. Der kleine Luftkessel B ist mit dem Hauptluftkessel C verbunden.

Der Cylinder A hat im Deckel ein nach oben aufschlagendes Ventil «; ebenso hat der Kolben oben ein solches Ventil i>; die Kolbenstange ist hohl und unten offen und trägt dort eventuell ein Gewicht.

Durch die Röhre D findet der Zu- und Abflufs des Wassers nach und von dem Cylinder statt. E ist ein Dreiweghahn, der den Zu- und Abflufs regulirt, F die Zulaufröhre des Druckwassers, G die Ablaufröhre. Die Bewegung des Dreiweghahnes E wird in folgender Weise automatisch bewirkt:

Der Winkelhebel H, welcher um h dreht, steht mit seinem kurzen Arm c zwischen zwei Anschlägen d d¹ an der Kolbenstange und wird also bei der Bewegung derselben ebenfalls hin- und herschwingen. An seinem langen Arm trägt H ein Gewicht /, welches zwischen den Anschlägen KK¹ hin- und herschwingt, und eine Querstange L mit nach vorn stehenden Enden II¹. Letztere kommen bei der Bewegung von H abwechselnd mit dem Hebel e des Dreiweghahnes E in Berührung und bewirken dessen Spiel derart, dafs wechselweise Zu- und Abflufs aus dem Cylinder stattfindet.

In der Zeichnung ist der Kolben an seiner tiefsten Stellung, der Hebel H ist eben nach rechts gefallen und hat dabei den Hahnhebel e auch nach rechts gedreht; es findet daher Zuflufs des Druckwassers zum Cylinder statt, der Kolben steigt in die Höhe, hierbei stöfst der untere Anschlag d¹ an der Kolbenstange an c und dreht dadurch den Hebel H von rechts nach links, bis c horizontal, der lange Arm aber vertical ist. In diesem Moment fällt H infolge des Gewichtes / nach links und dreht dabei den Hahn E um (s. punktirte Lage). Der Zufiufs ist abgesperrt, das Wasser verläfst den Cylinder wieder durch D und G, der Kolben sinkt, der obere Anschlag d drückt auf c, bis dieses horizontal steht; dann bewirkt wieder das Gewicht / das rasche Nachrechtsfallen von H, dabei wird der Hahn bewegt, der Abflufs abgestellt, und der Zufiufs findet wieder statt (s. die ausgezogene Lage der Figur u. s. w.).

Beim Niedergehen des Kolbens (s. die Figur rechts) öffnet sich das Ventil b, während Ventil α sich schliefst, da im oberen Theil des Cylinders ein Vacuum entsteht. Umgekehrt wird bei aufsteigendem Kolben die im Cylinder eingeschlossene Luft comprimirt und dann in den Luftkessel gedrückt. Die hohle Kolbenstange wird mit Watte gefüllt, die mit einem Stoff, der die Luft reinigt und trocknet, getränkt ist.

Wenn die Fallhöhe des abfliefsenden Wassers grofs ist, kann das an der Kolbenstange ange-

hängte Gewicht verringert, unter Umständen auch ganz weggelassen werden.

Als Druckwasser genügt das Wasser einer Wasserleitung. Falls diese sehr hohen Druck hat, ordnet man vor dem Hahn E noch einen Abstell- und Regulirhahn an. Man kann dann, wenn man den mittleren, täglichen Bierconsum kennt, den Apparat den ganzen Tag ohne Aufsicht in Betrieb lassen, wenn man -einen der Regulirhähne richtig gestellt hat. Auch kann man auf C ein Sicherheitsventil anbringen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die selbstthätige hydraulische Bierpression, bestehend aus dem Druckcylinder A mit dem Ventil a, in dem ein Kolben mit Ventil b und hohler Kolbenstange durch Wasserdruck auf- und niederbewegt wird, wobei der Zu- und Ablauf des Wassers durch den Dreiweghahn E vermittelst des Gewichtshebels H und der Anschläge d und d¹ an der Kolbenstange regulirt wird.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.