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Die Erfindung betrifft einen Lüfterkopf, insbesondere für die Lüftungs-
bzw. überlaufrohre von Hochtanks auf Schiffen, bei dem das über Deck befindliche
überlaufrohr um 180' umgebogen ist und in jedem seiner Teile mit vertikaler
Strömungsrichtung ein Schnorchelventil in Form eines Schwimmerventils eingebaut
ist, von denen das äußere das Eindringen des Seewassers und das innere, zwischen
der Tankausflußöffnung und der 180'-Krümmung des überlaufrohres angeordnete, in
Überlaufrichtung schließende, das Auslaufen der Tankflüssigkeit verhindert.
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Die Lüfterköpfe dienen dem praktisch drucklosen Entweichen der Luft
beim Füllen der Tanks und dem Wiedereinströmen der Luft beim Entleeren. Sie werden
so bemessen, daß beim überfüllen der Tanks mit beispielsweise Ballastwasser ein
Abfluß auf das Wetterdeck erfolgen kann.
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Damit kein Seewasser von außen durch die Lüfterköpfe in die Tanks
eindringen kann, sind diese üblicherweise mit einem selbstschließenden Schwiramerventil
ausgestattet. Der Schwimmer, z. B. eine Kugel, wird vom statischen Auftrieb im über
das Wetterdeck spülenden Wasser angehoben und besorgt dabei mit einer Dichtungskante
den Abschluß. Die beim Entleeren der Tanks einströmende Luft ist dagegen nicht in
der Lage, den Schwimmer anzuheben. Das Schwimmerventil befindet sich an dem der
Tanköffnung abgewandten vertikalen Teil des Lüfterkopfes.
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Bei bekannten Lüfterköpfen besteht die Gefahr, daß von bestimmten
Krängungs- und Trimmwinkeln ab die Ballastflüssigkeit von Hochtanks über die Überlaufrohre
ausläuft. Dieser Effekt ist bei mittels Querflutkanälen verbundenen Tanks, insbesondere
bei andauernden Schräglagen des Schiffes, vermehrt zu erwarten. Auf diese Weise
entstehen in den Tanks große Flüssigkeitsoberflächen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung
der Schiffsstabilität führen.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines
Lüfterkopfes, mit dem die Betriebsstabilität und die Leckstabilität des Schiffes
nicht gefährdet werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
das innere Schwimmerventil mittels von außerhalb des überlaufrohres zu betätigender
Mittel in der geöffneten Stellung blockierbar ist.
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Vorzugsweise ist ein weiteres Merkmal der Erfindung darauf gerichtet,
daß der Schwimmer des inneren Schwimmerventils in der nichtaufgeschwommenen Stellung
in einer einen ungehinderten Durchfluß ermöglichenden Stellung mit einem Korb od.
dgl. in einem als stehender Zylinder ausgebildeten Ventilgehäuse abgestützt ist.
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Zum Blockieren des Schwimmerventils in der Offenstellung dient vorzugsweise
ein Schraubbolzen. der auf seinem aus dem überlaufrohr herausragenden Ende eine
abnehmbare Handkurbel trägt.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den Zeichnungen, in denen eine bevorzugte
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lüfterkopfes beispielsweise veranschaulicht
ist. Es zeigt F i g. 1 die schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht
des Lüfterkopfes und F i g. 2 eine zweite Möglichkeit, den Schwimmer in geöffneter
Stellung zu blockieren.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist das durch das Hauptdeck
1 hindurchragende überlaufrohr 2 nicht unmittelbar mit dem schwanenhalsartig
umgebogenen Ende 3 verbunden. Vielmehr ist dem schwanenhalsartigen Rohrende
3 ein Schwimmerventil 4 vorgeschaltet. Das Schwimmerventil 4 besteht aus
einem zylindrischenVentilgehäuse 5 und einem kugelförmigen Schwimmer
6, der im aufgeschwommenen Zustand die als Ventilsitz ausgebildete obere
Anschlußöffnung 7 dichtend beaufschlagen kann. In der nichtaufgeschwommenen
Stellung wird der kugelförmige Schwimmer 6 von einem dreiarmigen Korb
8 in einer Stellung gehalten, in der auch die untere Anschlußöffnung
9 des Ventilgehäuses 5 nicht beaufschlagt werden kann.
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Im Normalzustand wird der kugelförn-üge Schwimmer 6 in der
durch die Schwerkraft bedingten und durch den Korb 8 definierten Stellung
verbleiben, so daß die Luft ungehindert aus dem Tank aus- und auch wieder eintreten
kann. Dringt vom Tank her Wasser in das Ventilgehäuse 5 ein, so wird der
kugelförmige Schwimmer 6 durch den statischen Auftrieb angehoben, bis er
die obere Rohröffnung 7 dichtsetzt, wie es in der Zeichnung mit strichpunktierten
Linien angedeutet ist. Ein Austreten von Wasser über das überlaufrohr ist dann unmöglich
gemacht.
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Damit der Füllvorgang eines Hochtanks nicht be-
hindert werden
kann und das überlaufrohr seine Funktion als Sicherheitsorgan ausüben kann, ist
das Schwimmerventil blockierbar. Hierzu dient in F i g. 1
der durch die Wand
des Gehäuses 5 hindurchgeführte Schraubbolzen 10, der mit einer abnehmbaren
Handkurbel so weit eingedreht werden kann, daß er den kugelförmigen Schwimmer
6 in der Offenstellung des Ventils blockiert. Im blockierten Zustand kann
die Kugel 6 nicht aufschwimmen und die Flüssigkeit bei gefüllten Tanks unverändert
aus dem überlaufrohr austreten. Ein unzulässig hoher Druck kann daher beim Füllvorgang
im Tank nicht auftreten. Nach dem Füllen des Tanks wird der Bolzen 10 wieder
bis zu einem Anschlag herausgedreht.
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Wenn jetzt bei krängendem Schiff das Ballastwasser oder eine sonstige
Flüssigkeit aus dem Tank über das Überlaufrohr ansteigt, wird der kugelförmige Schwimmer
6 wieder gegen die Gehäuseöffnung 7 gedrückt, so daß das Schwimmerventil
4 schließt und praktisch im Tank keine freien Oberflächen entstehen können.
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Am freien Ende des Lüfterkopfes befindet sich hinter dem schwanenhalsähnlichen
Abschnitt 3 das übliche Schwimmerventil, welches ein Eindringen des Seewassers
von außen durch den Lüfterkopf verhindert. Dieses Schwimmerventil besteht in bekannter
Weise aus einem zylindrischen Ventilgebäuse 12 und einem kugelförmigen Schwimmer
13, der sich in der Ruhestellung, d. h. im nichtaufgeschwommenen Zustand,
auf einer Siebfläche 14 abstützt. Nur im aufgeschwommenen Zustand, der in der Zeichnung
in strichpunktierten Linien angedeutet ist, verschließt die Kugel 13 die
obere Ventilgehäuseöffnung 15, so daß ein Seewassereintritt verhindert wird.
Das Gehäuse 12 ist an der Unterseite geöffnet.
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Der Schwimmer kann auch elektromagnetisch blockiert werden. Eine Ausführung
zeigt F i g. 2. Die Spule 16 zieht, wenn sie stromdurchflossen ist,
den Eisenkern 17 und damit den mittels einer Stange 18
an ihm befestigten
Teller 19, der die Schwimmerkugel 6 berührt in eine Endstellung, daß
der Schwimmer auch bei aufsteigendem Wasser nicht schließen
kann.
Die Spule 16 ist mit angeschweißten Blechen 20 in dem im Schwanenhals endenden
Rohr 3 befestigt.
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Eine elektromagnetische Blockade wird durch einen elektrischen Schalter,
der die betroffenen Spulen auch zu mehreren gleichzeitig an den elektrischen Strom
anschließt oder von ihm wieder trennt, gesteuert. Ferner kann man mit demselben
Schalter den Stromanschluß für die Lade- oder Ballastpumpen steuern, so daß eine
Füllung des Tanks bei nicht in geöffneter Stellung blockierten Schwimmern
6 ausgeschlossen ist.