DE1519859A1 - Verfahren zur Zerlegung eines oelhaltigen Materials in seine Bestandteile durch frauktionierte Kristallisation - Google Patents
Verfahren zur Zerlegung eines oelhaltigen Materials in seine Bestandteile durch frauktionierte KristallisationInfo
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Description
Ranchers Cotton Oil
Fresno, CaI., U.S.A ■,
Fresno, CaI., U.S.A ■,
l!1. Dez. 1965
Verfahren zur Zerlegung eines
ölhaltigen Materials
in seine Bestandteile
durch fraktionierte Kristallisation.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Zerlegung
eines ölhaltigen Materials in seine Bestandteile durch fraktionierte Kristallisation und insbesondere zur Fraktionierung
von pflanzlichen und tierischen ölen und Fetten. Sie eignet sieh speziell besonders zum Winterfestmachen von
Glyceridölen durch selektiven Entzug der Stearine oder gesättigten Glyceride mit ihren im Vergleich zu den ölhauptbestandteilen
höheren Schmelzpunkten. Daher wird die Erfindung
nachstehend anhand dieses Anwendungsbeispiels beschrieben, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Die Erfindung stellt einen Ableger des in der amerikanischen
Patentschrift 2 885 405 beschriebenen Verfahrens dar, das zwar an sich recht erfolgreich arbeitete, jedoch ständig auf Verbesserungen
hin im Auge behalten wurde.
Die Zerlegung von ölgemischen in ihre Bestandteile wird
allem bei Verfahren zum Winterfestmachen angewendet, wie sie in der erwähnten Patentschrift bezüglich früherer und patentierter
Art beschrieben sind. Beim Winterfestmachen von Speise-
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ölen durch Stea^in-antzug erstrebt man ein Stearin optimaler
Gütemit möglichst wenig anhaftendem öl und ein winterfestes Öl an, das Langstdauerkaitetesten standhält.
Wenn man bei der Stsarinabscheidung aus dem winterfesten öl nach
den üblicherweise bevorzugten Filtrier- und Klärmethoden arbeitet, muss man möglichst grosse Stearinkristalle entstehen lassen.
Diese Forderung wä>e weniger kritisch, wenn man eine auf kleinere
Kristalle anwendbare Abtrennmethode, z.B. Zentrifugieren, entwickeln würde. Die Ausbildung kleiner Kristalle würde auch dazu
dienen, die ölmitnahme herunterzudrücken und damit hochwertiges Stearin zu schaffen.
Bekanntlich besitzen freie Fettsäuren einen höheren Fusionspunkt als ihr zugehöriges Triglycerid. Man weiss ferner, dass die
stärker gesättigten Fette im allgemeinen bei höheren Temperaturen als die stärker ungesättigten Fetts kristallisieren, und dass
fernerhin die Kristallisationstemperatur umso höher liegt, je langkettiger eine Fettsäure oder das entsprechende Triglycerid
ist. Über diese Tatsache berichtet Alton E. Bailey in seinem Buch mit dem Titel "Melting and Solidification of Fats", Verlag
Interscience Publishers Inc., New York, (1950).
Da sich die Erfindung vor allem mit solchen ölen beschäftigt,
die eineTriglyceridfettgrundlage besitzen, braucht man nur die Kristallisationstemperaturen solcher- Triglyoeride zu beachten.
Wegen der äusserst grossen Zahl solcher Fette kann man nicht alle dieser möglichen Substanzen abdecken. So heisst es im
"Bailey" auf Seite 222:-
909804/0997 "3"
"Bekanntlich stellen Handelsfette konstante Gemische vieler verschiedener' chemischer Individuen
dar. Selbst bei den einfachsten von ihnen ist die Komponentenzahl bereits so hoch, dass
es im ersten Augenblick hoffnungslos erscheint, den Versuch zur Aufstellung eines Phasendiagramms
zu machen oder irgend eines der Analysenprinzipien anzuwenden, mit denen in früheren Abschnitten
dieses Kapitels bei der Behandlung von , binaren oder· ternären Gemischen gearbeitet wurde.
Glücklicherweise trifft dies aber nicht ganz zu. Es besteht nämlich bei einem Gemisch ähnlicher
Säuren oder Glyceride die sehr deutliche Tendenz, sich physikalisch wie eine Einzelkomponente zu
verhalten, wobei andere Klassen dieser Materialien sich ähnlich wie andere Komponenten verhalten.
Dadurch wird die Behandlung von natürlichen und verarbeiteten Fettprodukten stark erleichtert,
und vielfach kann man nützliche Schlüsse aus den gleichen Phasenprinzipien ziehen, die strengere
Gültigkeit für- einfache Gemische reine*1 Verbindungen
besitzen."
v Aus diesen grundsätzlichen Gründen heraus wird ersichtlich,
dass das verbesserte, erfindungsgemässe Verfahren sich auf zahlreich viel verschiedene Triglyceridölgemische aus pflanzlichen
oder tierischen ölen und Fetten anwenden lässt, aus denen
■ - r
man unerwünschte gesättigte Fette und Fettstoffe abscheiden will.
Zwecks leichterer Verständlichkeit befasst sich jedoch die nun folgende Besehreibung mit der Anwendung der Erfindung auf das
Winterfestmachen von aumwollsaatöl.
Es ist auch eine bekannte Tatsache, dass bei der Kristallisation von pflanzlichen oder tierischen Ölen und Fetten aus ölgemisohen
die kristallisierten Produkte die Eigenschaft besitzen, naeh dem anschliessenden Wiederaufschmelzen Kristallisationszentren
oder -kerne zu enthalten, die zwar für das Auge nicht wahrnehmbar sind, aber im Gemisch verbleiben und als Punkte dienen, um
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die herum spätere Kristallisation stattfinden kann. Infolgedessen verfestigt sich eine feste Komponente, nachdem sie nur einige
Grade über ihrem Schmelzpunkt hinaus erhitzt und dann wieder abgekühlt wird, beim zweiten Mal beträchtlich schneller. Man weiss
ferner, dass auf der einen Seite verstärkte molekulare Aktivität die Kerne dispergiert und den endgültigen Kristallisationsvorgang
fördert, auf der anderen Seite aber das Abkühlen des Gemisches zwecks Kristallisation dementgegen die molekulare Aktivität durch
Wärmeentzug und Viskositätserhöhung herabsetzt. Daher liefert Erhitzen allein nicht den höchstmöglichen praktischen Vorteil, der
an sich durch Ausnutzung der kristallinen Kerne erzielbar wäre.
Vor ErfindungsSchaffung kannte man kein mechanisches Verfahren·
zur maximalen Ausnutzung von kristallinen Kernen, indem man sie vervielfachte und gleichzeitig eine so starke molekulare Aktivität
aufrechterhielt, dass sie im Gemisch dispergiert wurden. Obwohl es durch die amerikanische Patentschrift 2 619 421 bekanntgeworden
war, Kerne zu bilden und das Gemisch zu erhitzen, um die, dem Auge sichtbar bleibenden Kristalle zu stabilisieren, gab es
bisher noch kein Verfahren, um die molekulare Aktivität des Gemisches zwecks bestmöglicher Kernverteilung und maximaler Kontaktierung
der Trlglyceridmoleküle mit ihnen zu erhöhen, gleichzeitig
aber die für die Kristallisation wünschenswerten tieferen
Temperaturen aufrechtzuerhalten. Man kann zwar, wie in dieser früheren Patentschrift beschrieben, durch Verdünnen des Gemisches
mittels Lösungsmittel ein Miscellum schaffen, dadurch die Gemischviskosität
herabdrücken und soweit trotz Temperaturerniedrigung eine höhere molekulare Aktivität zulassen; diese Verdünnung
selbst schafft aber nicht die zusätzliche Energie, die zur leb- ' '
haften MolekUlaktivität zwecks· vorteilhaftester Ausnutzung der
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• -
- dispergieren Kerne benötigt wird.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Ausnutzung von Kristallisationskernen
besteht darin, dass man dem in Behandlung stehenden öl eine Stearinmenge' zusetzt, um durch Schaffung zusätzlicher
Kristallisationszentren das Kristallwachstum zu beschleunigen. Vor Erfindungsschaffung kannte man aber kein Verfahren, um aus
solchem Beimpfen den grösstmöglichen Vorteil zu ziehen, abgesehen von dem schwachen Ausmass, das ölige Material zwecks Disperglerung
der Kerne zu erwärmen. Durch diese Erwärmung wird aber, wie erwähnt, der Kristallisationsvorgang dadurch beeinträchtigt, dass
die Temperatur über die Kristallisationstemperatur" angehoben wird,
und ausserdem im Anschluss daran eine verstärkte und entsprechend verteuerte Abkühlung benötigt.
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich zur Behandlung eines
jeden vergleichsweise reinen Sommeröls, wie beispielsweise Extraktöl aus einem Ausgangsmaterial wie Tieröl, Fischöl, Kokosfett,
Maisöl, Baumwollsaatöl, Sojaöl, Olivenöl, Leinöl, Ernussöl und dergl., hauptsächlich von solchen ölen in Miscellenform, und daher
beschäftigt sich die nachfolgende Beschreibung vornehmlich mit einem Sommeröl, das mit einem Lösungsmittel zum Miscellum verdünnt
ist.
Der allgemeine Erfindungsgedanke besteht ersichtlicherweise in
der Auffindung eines verbesserten Verfahrens zur Fraktionierung von ölen und Fetten in vergleichsweise reinem Zustand oder in
Miscellumform, indem man in Verbindung mit der Temperaturerniedrigung des Öls und Miscellums Kristalle oder amorphe Festparti«.
unerwünschter Bestandteile bildet und intermediär durch
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6 ■ ■-*-
energetische kristallzerreibende Bewegung ergänzt.
Ein wesentliches Erfindungsziel besteht demgemäss in der Schaffung
eines verbesserten Verfahrens zur fraktionierten Kristallisation von Gemischen, die als Haupt- oder Nebenbestandteil öl
und/oder Fette enthalten.
Die Erfindung bezweckt fernerhin die Schaffung eines solchen Verfahrens,
bei dem zwecks Kristallisationsbeschleunigung Ktistallisationskeme
gebildet werden, die die Grundlage für gut ausge-,bildete Kristalle schaffen.
Zu den weiteren Brfindungszielen gehören fernerhin:-
die Schaffung eines verbesserten Verfahrens zum Winterfestmachen von öl;
die Schaffung eines Verfahrens, das ein gutqualifiziertes Stearin mit vernachlässigbar wenig anhaftendem öl liefert:
die Schaffung eines Verfahrens, dasein Stearin liefert,
welches mit grösstmöglichem Nutzeffekt durch Zentrifugalmittel vom Miscellum abtrennbar ist;
die Schaffung eines Verfahrens, das sich sowohl für Chargenais auch kontinuierlichen Betrieb eignet;
Schaffung eines Verfahrens, bei dem die molekulare Aktivität der kristallinen Kerne mechanisch aufrechterhalten
oder verstärkt wird, um die Kerne im Gemisch zu
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verteilen und den Kristallisationsvorgang zu beschleunigen; -
die Schaffung eines Verfahrens zum Winterfestmachen, bei dem öl und/oder Fette oder deren Gemische in Miscellumform
behandelbar sind.
Weitere Erfindungsziele und -vorteile sind aus der nachfolgenden
Beschreibung vollständiger erkennbar.
Die einzige Zeichnungsfigur erläutert in Fliesadiagrammform die
Wesensbesonderheiten der Erfindung.
Die Erfindung wird im Zusammenhang mit einem Teil der in der
amerikanischen Patentschrift 2 885 405 beschriebenen Apparatur beschrieben, wobei ein Hauptzusatzteil aus einem Mischer 10
noch zu beschreibender Art besteht, der jedoch im Rahmen der Erfindung durch geeignete Geräte ersetzt werden kann.
Mit 11 ist ein Vorrat an in Miscellumform verdünntem oder unverdünntem
Sommerö'l bezeichnet, der unter ausreichendem Druck steht, um eine vorgegebene Durchlaufsrate zu schaffen. Das Miscellum
besteht vorzugsweise aus einem Sorameröl, das in n-Hexan oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel, wie Aceton, Heptan,
Butan, Propan, Pentan, Petrolnaphtha oder dessen Mischungen mit einerseits Aldehyden und/oder Ketonen oder andererseits Alkohol,
aufgelöst ist. Aus wirtschaftlichen und sonstigen Gründen ver- dient Hexan den Vorzug, während die Mischungen im allgemeinen
wegen der bei ihrer Wiedergewinnung auftretenden Erschwerungen am wenigsten erwünscht sind. Ersieht 1 icherweise, muss jedes etwa.
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benutzte Lösungsmittel einen Siedepunkt, der merklich über der
höchsten Gefriertemperatur· der Stearine· oder sonstigen abzutrennenden Bestandteile liegt, und einen Gefrierpunkt besitzen, der
merklich unter dem tiefsten Gefrierpunkt dieser Bestandteile liegt. Überlegungen bezüglich der leistungsfähigsten ölkonzentration in
η-Hexan sind in der erwähnten amerikanischen Patentschrift 2 883 1K) 5 offenbart.
Das Verdünnen des Öls mit η-Hexan oder einem anderen geeigneten
Lösungsmittel ist erfahrungsgemäss von ausgeprägter Bedeutung für das wirksame und schnelle Abtrennen der Kristalle aus gesättigten
Glyceriden vom öl. Hierdurch wird das spezifische Gewicht der Lösung erniedrigt und die absolute Viskosität herabgesetzt-,
so dass man eine schnelle und wirksame Abtrennung durch Absetzen erzielt. Dadurch wird auch, wie später ersichtlich, eine Zentrifugentrennung
möglich gemacht ■. und das Abfiltrieren samt den dabeiauftretenden
Schwierigkeiten eingespart. Jegliche Viskositätserniedrigung ist auch deshalb ein günstiger Faktor, dass er selbst _
bei den herabgesetzten Kristallisationstemperaturen die grösstmögliche
molekulare Aktivität für die Dispergierung der Kristallisationskerne
schafft.
Ersichtlicherweise kann das Miscellum im Vorrat 11 aus beliebiger
Quelle, beispielsweise aus den Wasserwäschezentrifugen stammen, wie sie beim Verfahren gemäss amerikanischer Patentschrift.
2 789 120 benutzt werden, oder durch Vermischen des Sommeröls
mit dem gewählten Lösungsmittel hergestellt werden.
Das entstandene Miscellum wird durch einen Wärmeaustaucher 12
geleitet, wo es auf eine passende Anfangstemperatur herunterge-
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wird _
kühlte die zwischen etwa 22 und 39 unter seiner Auslauftemperatur
von etwa 46° aus den Wasserwäschezentrifugen einer Raffinerie
liegt. Dieser Wärmeaustauscher dient nicht nur zum anfänglichen Herunterkühlen des Miscellum, sondern nutzt die abgeführte Wärme
zum anschliessenden Anwärmen des winterfest gemachten Miscellums aus» Hierfür geeignete Wärmeaustaucher sind bekannt und benötigen
daher bezüglich ihres Aufbaus keiner näheren Erläuterung.
Das aus dem Wärmeaustauscher austretende Miscellum wird direkt in einen Wärmeaustauschkühler 13 überführt, wo es auf eine erste kritische
Temperatur heruntergekühlt wird. Anstatt aus wirtschaftlichen Gründen mit den zwei Wärmeaustauschern 12 und 13 zu arbeiten,
kann man auch jede sonstige geeignete Apparatur zum schnellen Herunterkühlen des Miscellum auf eine erste kritische Temperaturstufe
benutzen. Man kann hierzu den Wärmeaustauschkühler I3 allein besieh
nutzen. Mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren lässtyaas Herunterkühlen
des Miscellum auf die erste kritische Temperatur mit grbestmöglicher Geschwindigkeit, z.B. im praktischen Betrieb innerhalb
von etwa 10 Minuten, durchführen. Abkühlungsgeschwindigkeiten zwischen 2,8° und 5*6° je Minute eignen sich ganz besonders für den
vorliegenden Zweck und sind auch ohne übermässige Kälteansprüche praktisch erzielbar.
Sin besonderer, von der Erfindung gelieferter Vorteil besteht in der weniger kritischen Temperaturkontrolle während der Eingangsabkühlung, und daher kann man auch von dem als brauchbar gefundenen
Bereich etwas abweichen. Das Misoellum wird auf eine Temperatur Tm
heruntergekühlt, bei der ea entweder Kristalle oder ein Gel bildet.
Bei der Beschreibung dieser Temperatur muss man erst auf gewisse
- 10 -
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Grundlagen für- ihre Bestimmung Bezug nehmen. Bekanntlich besitzen
die in den ölen vorhandenen gesättigten Glyceride zahlreiche verschiedene Gefrier- oder Kristallisiertemperaturen,
die nicht nur etwas innerhalb einer gegebenen öltype, sondern auch merklich zwischen den verschiedenen ölarten variieren, auf
die das Verfahren anwendbar ist. Pernerhin hänget ihre Gefriertemperatur
auch davon ab, wieviel lösungsmittel in Miscellen des·
behandelten Öls vorhanden ist. Trotzdem gibt es für alle Sommeröle in Misoellen stets eine Temperatur·, bei der das Stearin in
Kristallen auszufrieren beginnt. Zwecks bequemerer Erläuterung soll die höchste Temperatur, bei der in einem Miscellum der beschriebenen
Art Stearink'-istalle auftreten, mit Tn bezeichnet werden.
Es ist fernerhin bekannt, dass bei rascher Temperaturerniedrigung
eine zweite ,üblicherweise mit T.. bezeichnete Temperatur erreicht
wird, bei der sich ein Gel bildet. Diese beiden T.- und T lassen
j c
sich nach bekannten empirischen Methoden feststellen.
Die nachstehenden Tabellen geben die Gefrierpunkte einer Anzahl repräsentativer Triglyceridgemische an.
Stearin-Olein-Stearin Palmitin-Olein-Palmitin
Myristin-Olein-Myristin
Laurin-Olein-Laurin
Stearin-Olein-Olein Palmitin-Olein-Olein
Laurin-Olein-Olein Stearin-Stearin-Olein Palmitin-Palmitin-Olein
Laurin-Laurln-Olein
ill
1*1
41.6 | 37.6 | 29.8 | 22.5 |
55.2 | 30.4 | 20.8 | 12.0 |
26.5 | 21.5 | 12.5 | 2.1 |
16.5 | 11.0 | 1.4 | -7.1 |
23.5 | 8.6 | -1.5 | |
19.0 | 2.5 | -15.2 | |
6.5 | -10.9 | -52.0 | |
38.5 | 26.7 | ||
34.5 | 29.8 | 18.5 | |
16.0 | 4.8 | -10.0 | -15.5 |
- 11 -
BAD ORIGINAL
TABELLE | Triplyceride - | Triglyceride | II | 121 | 121 | 11.0 21.5 29.5 |
Myristin-Olein-Myristin Palmitin-Olein-Palmitin Stearin-Olein-Stearin |
Stearin-Olein-Stearin | JH | 26.5 35.0 41.5 |
19.0 29.0 ■ 37.0 |
||
TABELLE | 28.5 37.5 43.5 |
ill | ||||
III | 121 | 23.0 | ||||
iii | 37.0 | |||||
42.0 | ||||||
Die vier Temperaturen der einzelnen Triglyceride stellen die entsprechenden Gefrierpunkte T für die verschiedenen Formen
von Kristallen, wie sie für die einzelnen Triglyceride kennzeichnend sind. Die für diese Triglyceride angegebenen, verschiedenen
Werte, wie sie in den drei Tabellen erscheinen, stellen die Ergebnisse von empirischen Bestimmungen verschiedener Experimentatoren
dar. Beim Auskristallisieren aus Lösungsmitteln, wie das bei Miscellen
der Fall ist, besteht im allgemeinen die Tendenz, dass die Kristallisation in der stabilsten Form, z.B. gemäss Tabellenspalte
4, erfolgt^ die als die Beta-prima-Form bezeichnet wird. "Vermutlich
besitzt ein Triglycerid, z.B. von Stearin-Olein-Stearinsäure, das in Irgendeinem Fett beliebiger Provenienz vorgefunden wird, stets
die gleichen Gefrierpunkte. Aus solchen, nur beispielhaften Daten kann man mit ziemlicher Genauigkeit das Verhalten bestimmter Triglyceride
voraussagen, wenn sie aus einem Miscellum oder öl auskristallisiert
werden, gleichgültig aus welcher Fettmaterlalquelle sie stammen·
Bei der Bestimmung der T,-Temperatur machen es die vielen
mitspielenden Variabein unmöglich, spezifische durchweg anwend- ·
bare Temperaturen anzugeben. Beispielswelse beeinflussen Art und
Mengenanteil des Lösungsmittels, Abkünlungsgeschwindigkeit und
die einzelnen Fettbestandteile insgesamt den Geliervorgang weitgehend. Für praktische Zwecke ist die Abkühlungsgeschwindigkeit
die sachdienlichste. Daher sind bekannte empirische Bestimmungen erforderlich und auoh völlig zweckerfüllend. Im Falle einer raschen
Temperatur absenkung liegt die T..-Temperatur erfahrungsgemäss im
allgemeinen nahe unter T .
Aus dieser Beschreibung ist somit ersichtlich, dass die Temperatur
T, auf die das Miscellum anfänglich im Wärmeaustauscher 15
heruntergekühlt wird, an einem Punkt im Bereich von T bis T. liegt, bei dem also das Miscellum eiinPamorphen Zustand einzunehmen
beginnt, in dem sich entweder einige Bestandteile in einem teilfesten oder kristallinen Zustand oder das Miscellum selbst in einem
gelierten oder halbverfestigten Zustand befinden. Es braucht dabei nur etwas ganz geringfügige Gel- oder Kristallbildung vorzuliegen,
sodass also folglicherweise die Wahl von T von wirtschaftlichen
Gesichtspunkten bestimmt wird. Mit dieser Umwandlung zusammen tritt die Bildung von Kristallkernen in den Stearinen
ein.
Nachdem, wie berichtet, das Miscellum im Wärmeaustauscher 13
auf die Temperautr τ gekommen ist, wird es direkt in den Mischer 10 überführt. Dieser Mischer besteht aus irgend einer
Art Druckkessel, der Flüssigkeit unter Druck aufzunehmen und zwecks Erzielung eines hohen Schereffekts einer heftigen, energischen
Bewegung zu unterwerfen vermag. Dadurch werden die Kerne vollständig zertrümmert und vervielfacht und die Moleküle und
Kristallkerne des Miscellums dispergiert und homogenisiert.
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ZUr Erzielung dieser starken, zerreibenden Bewegung kann man eine übliche Homogenisierapparatur, einen stark scherend wirkenden
Mischer, einen Vermenger oder einen mit Schall- oder Ultraschall- frequenz arbeitenden Vibrator verwenden. Bei Verwendung des
letztgenannten wird das Gemisch der Quersehwingungs-Scherwirkung
eines Zungenschwingers, dessen Frequenz zwischen etwa 100 und 200 000 Hertz (PPS) und darüber variierbar ist. Erfahrungsgemäss
umfasst ein ziemlich wirksamer Frequenzbereich die mit menschlichem Ohr erhpf angbaren Hörfrequenzen zwischen etwa 16 und 20 000
Hertz. +- unterwerfen
Die Bewegung im Mischer 10 wandelt das amorphe Miscellum durch Aufbrechen und Verteilen der Kristalle oder gelierten Moleküle in eir
eine klare und durchsichtige Flüssigkeit um. Möglicherweise erzeugt die höhere Innere, scherende Reibung zwischen den Molekülen soviel
Wärme, dass das Miscellum auf eine höhere Temperatur T gelangt,
wodurch das Aufbrechen des amorphen Zustandes weiterhin unterstützt wird. Tatsächlich erzielt aber die heftige physikalische
Bewegung die grundlegende Erfindungswirkung, nämlich die Vervielfachung der Kristallkerne durch Zerschlagen der zuvor gebildeten
Kristalle in eine Unzahl winzigster Kristalle oder Kerne, die für das Auge unsichtbar sind und daher auch manchmal Geiierkerne
genannt werden, und durch vollständige und Innige Dispergierung
dieser Kerne Innerhalb des Miscellums, um grösstmögliohen
Oberlläohenkontakt mit den Molekülen der nichtkristallisierten Olyceride oder Fette zu erzielen. Dieses Ergebnis ist nur durch
das erfindungsgemässe heftige Durchmischen zu erzielen und ist
deutlich von dem verschieden, was man durch blosses Erhitzen
des Gemisches erzielt, weil dabei die Kerne weder vervielfacht
nooh starkmögliohst dispergiert werden.
*1AD ORIGINAL
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ßrsichtlioherweise stellt die Erfindung einen ausgesprochenen
Fortschritt gegenüber- dem Bekannten dar, da die bisherige Lehre
dahin ging, dass jedwede Bewegung insofern kritisch sei, als Kristallwachstum und Verfahrenserfolg gefährdet würden. Bisher
hielt man es auch für erforderlich, das öl möglichst ruhig zu halten
und dadurch grosse Kristalle wachsen zu lassen. Somit setzt sich die Erfindung mit ihrem heftigen Bewegen, Zerteilen und Dispergieren
deν ursprünglichen Kristalle oder Gelform in direkten Gegensatz
zur bisherigen Technik.
Ebenso wie bei T stellt T keinenkr'i tischen VJert, sondern nur
den Punkt dar, an dem das MiseelIum auf Gtund heftiger Bewegung
einen klaren und durchsichtigen Zustand annimmt. Ihre Wahl erfolgt auf Grund wirtschaftlicher Gesichtspunkte und variiert-natürlich
weitgehend je nach Art von winterfestzumachendem öl und Lösungsmittel.
Es ist durchaus möglich, dass überhaupt kein Temperaturanstieg erfolgt, also T - T ist, und zwar dann, wenn der
Mischer zwecks Entzugs der gebildeten Wärme gekühlt wird. Srfahrungsgemäss kann fernerhin T sowohl über als auch unter T lie-
P G
gen, ohne dass dadurch die vorteilhaften Erfindungsergebnisse beeinträchtigt werden. So ergab sich beispielsweise, dass man
ein 45^-iges Miscellum aus raffiniertem Baumwollsaatöl in n-Hexan,
das geliert hat, bei Temperaturen T entweder unter bis 1,8 3,9° über T durch Bewegen in klaren und durchsichtigen Zustand
bringen kann.
Nachdem das Miscellum im Mischer 14 die Temperatur T erreicht hat, wird es in den Winterfestmachungs-Behälter I5 überführt.
Dieser Behälter wird von einem Zentralkühlsystem l6 gekühlt, das
BAD
Ä0S8Ö4/0997"
gegebenenfalls zum Kühlen von Mischer und Wä^'meaustauschkühler
I5 benutzt werden kann, und enthält nicht dargestellte Rühreinrichtungen,
um das Miscellum während seines fortschreitenden
einer Durchtritts durch den Behälter und allmählichen Abkühlung zu
rühren. Als solcher Behälter eig^net sich beispielsweise auch der Winterfestmaehungs-Behälter, wie er in der amerikanischen Patentschrift
2 883 405 beschrieben ist.
In diesem Behälter 15 nähert sich das Miscellum der Temperatur
T , bei der sich nn den Kristallkernen wohldefinierte Kristalle zu bilden beginnen. Auch hier hängt die Wahl von T weitgehend
von wirtschaftlichen Gesichtspunkten ab, da man mit möglichst geringer
Abkühlung zu arbeiten sucht. Die Schnelligkeit der Temperaturabsenkung stellt natürlich einen Kompromiss dar. Allgemein
gesprochen ist die Struktur der gebildeten Kristalle umso besser, Je langsamer die Abkühlung vor sich geht. Bei kontinuierlichem
Betrieb andererseits sprechen natürlich wirtschaftliche Fragen mit. Erfahrungsgemäss erzielt man bei einem 45 $-igen. Miscellum
aus Baumwollsaatöl in η-Hexan überlegene Ergebnisse, wenn es von
einem T von etwa -7,8° bis -4,4° im Laufe'von βθ - 90 Minuten
auf ein T von etwa -17,8° bis - 15,0° heruntergekühlt wird. Diese
Tu~Temperatur wird im unteren Behälterabschnitt erreicht.
Eine nicht-dargestellte Rührschaufel unterstützt das Zusammenballen
der Kristalle am Behälterboden und die freie Überführung von Miscellum und Stearinkristallen in Abwärtsrichtung aus dem Behälter
15 mittels Schwerkraft oder sonstiger Fördermittel in einen Kristal
1isierbehälter 20, der ebenfalls von den Zentralkühlsystem l6 her
gekühlt sein kann. Das Gemisch bleibt etwa 15 Minuten lang in diesem Behälter 20, währenddessen die Kristalle wachsen und sich unter
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leichter Beeinflussung durch eine nicht-dargestellte RUIn-sohaufei
zusammenballen. Vom Behälter 20 gelangen dann Micellum und Kristalle
in eine geeignete Zentrifuge Zl* Um"bei dieser überführung
man Änderungen der Ki istallfonn möglichst auszuschalten, bedient sich
vorzugsweise des Sohwerkraftabflussee. Die er findungsgemass hergestellten,
gut dispergieren Kerne erlauben eine schnelle Kristallisation und ergeben gleichseitig wohl ausgebildete Kristalle.
Der laufende Durchfluss dur ?.h das .System lässt sich in beliebiger
V/eise, also beispielsweise durch Pumpen, oder Schwerkraft oder
gemeinsame Ausnutzung beider Feh derar-ten oder sonstwie geeignet,
durchführen. Als bequemste Förder att hat es sich aber herausgestellt,
dem Miscellum im Vorratsbehälter 11 einen Anfangsdruck; von etwa'
1,4 kg/cm" aufzupressen und mit ihm die Förderung durch das System
hindurch zu bewirken.
Man kann zwar die Stearink^istalle in Üblicher Weise,dh*durch Filtrieren
oder Kläien, dem Mlsoellum entziehen, jedoch ist erfan-"
rungsgemäss die Zentrifuge 21 bezüglich Ergebnis und Wirkungsgrad
überlegen. Die Verwendung einer Zentrifuge für diesen Zweck wird dadurch ermöglicht, dass man das öl nicht in unverdünntem, vergleichsweise
reinem Zustande, sondern in Form eines Miscellums mit vernachlässigbarer Diokflüssigkeit verarbeitet. Eine zweckentsprechende
v/irksame Zentrifuge unterwirft das ölige Gemisch
einer Zentrifugalkraft bis sum Zehnfachen der Schwerkraft, Eine solche Kraft würde auf ein unverdünntes, viskoses öl derartige
Reibungs- und Druckkräfte ausüben, dass eine beträchtliche Temperaturerhöhung auftreten und ein grosser Teil der Stearinkristalle
da,zu
wieder schmelzen würde. Im Gegensatz sind bei öl in Form eines
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BAD ORIGINAL
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nicht-viskosen Miscellums diese Wirkungen verschwindend klein,
und deshalb werden die Kristalle, ohne zu schmelzen, vom Miscellum
abgetrennt. Man kann aber auch die Zentrifuge kühlen und dadurch praktisch jeglichen Temperaturanstieg ausschalten.
Nach erfolgter Kristallabscheidung werden wintarfestgemaohtes
Mis ce Hum und Stearinkristalle in geeigneter Weise aus der- Zentrifuge
entnommen, um anschließend in der· in der amerikanischen
Patentschrift 2 885 405 beschriebenen V/eise weiterverarbeitet zu
werden. Gewünschtenfalls kann man einen Teil des winterfest gemachten Miscellums als Kühlmedium im ersten Wärmeaustauscher 12
verwenden, das man über KUhlleitung 22 zurückführt.
Infolge der hohen Zentrifugalkraft tritt in der Zentrifuge 22 eine hochwirksame Abscheidung der Kristalle ein. Die relative
Dichte selbst der kleineren Kristalle führt zu ihrer eindeutigen und schnellen Abtrennung von den leichteren, nicht-kristallislerten
Bestandteilen.. Das Ergebnis ist dem weit überlegen, das man
durch die langsamere und weniger ausgeprägte Abtrennung von Miscellum und Stearin durch übliches Filtrieren und Klären erzielt,
wo es auf die Kristallgrb'sse ankommt und die trennungsfördernde
Kraft auf die der Schwerkraft beschränkt ist.
Obwohl sich das erfindungsgemässe Verfahren zur wirksamen Behandlung
sowohl von vergleichsweise reinen Ölen als auch solchen in Miscellumform eignen, lässt Sich ersichtlicherweise das Zentrlfugierverfahren
weniger gut zur Behandlung eines unverdünnten Öls anwenden, da sein© Abtrenne irf ο Ige nur durch d/as weniger viskose
Misoellum ermöglicht werden.
§09804/0997
- 18 -
At
Die Erfindung erlaubt auoh eine Ergänzung der in der ersten
Kühlstufe im Öl oder Miscellum gebildeten Kristallisationskerne
durch zusätzliche Kerne, indem man entweder einen Teil der in der· Zentrifuge 21 anfallenden Stearinkristalle in den Materialstrom
zurückführt oder von einem Auseenvorrat her eine zusätzliche
Stearinmenge eingibt, iin solches Animpfen fördert das
schnelle und vollständige Kristallwaehstum während der Abkühlung,
sofern man die Impfkerne irn Gemisch disper-giert. Wenn man das
Zusatzstearin dem Materialstrom vor Eintritt in den Mischer 10, beispielsweise über Rückführleitung 23» einverleibt, bewirkt die
ansahliessende, heftige Bewegung im Mischer dieses notwendige Dispergieren. Erfahrungsgemäss erzielt man durch ein derartiges
Impfen auch eine schnellere Bildung gut definierter Kristalle.
Die Art, wie die Erfindung durchgeführt wird, scheint klar verständlich und soll an dieser Stelle nochmals kurz zusammengefasst
werden. Das zu behandelnde Miscellum oder Sommeröl von gewünschtem Öl-Lösungsmittelverhältnis wird mit vorgegebener Durchlauf
rate in den ersten Wärmeaustauscher 12 eingespeist. Bei einem
fabrikatorischen Ausführungsbeispiel wird der Durchlauf auf ?6 91
l/min gehalten. Falls das Miscellum direkt von Wasserwaschzentrifugen einer Dauerbetriebs-Ölraffinerie angeliefert wird, ist
es anfangs etwa 46° warm. Andere Quellen können natürlich Miscellen
weitgehend verschiedener Temperatur liefern. Das Miscellum kann fernerhin aus weitgehend verschiedenen ölen und Lösungsmittelgemischen
bestehen. Lösungsmittel wurden schon weiter oben erörtert; erwähnenswert ist daher noch, dass sich Baumwollsaatöl,
Erdnussöl, Reisöl- tierische Fette sowie sonatige öle, die einer
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Zerlegung in ihre Bestandteile mittels fraktionierter Kristallisation
bedürfen, zur Verarbeitung eignen.
Der Wärmeaustauscher' 12 kühlt das Miscellum ab und liefert es
an den Vlärmeaustausohkühler 13 ab. An dieser stelle kann die Misoellumtemperatur weitgehend verschieden «ein, beträgt aber
bei einer die Erfindung fab>-ikatoris-:h ausnutzenden Anlage etv.'a
3,3°. lx\ diesem W arme aus tauchkühler 13 wird das Miccellum auf
die Temperatur T abgekühlt, bei der sich K* istalle und/oder
GeI bilden.
Das so T -warme Miscellum wird dann in den Mischer- 10 eingegeben,
wo es mit oder ohne gleichzeitiges Abkühlen der Schwerkraft unterworfen wird, wodurch das Gel oder die Kristalle dispergiert werden
und das Miscellum bei der Temperatur T ein klares und durchsichtiges
Aussehen annimmt. Die Zeltdauer bis zum Erreichen dieses Zustandes
hängt von der Art des benutzten Mischers ab. Mit einer
unter Druck arbeitenden Schwingungsapparatur lässt sich das Durohmischen im Fliessvorgang und praktisch ohne Zeitverzug durchführen.
Anschliessend wird das Miscellum bei der Temperatur T in den Winterfestmachungs-Behälter 15 überführt, wo es unter sehwachem
Rühren im Laufe von etwa 6o Minuten weiterhin auf eine Temperatur T heruntergekühlt wird, die für das angegebene Baumwollsaatöl-Miseellum
bei etwa -17,8° bis -15,0° liegt.
Das so auf T abgekühlte Gemenge aus Miscellum und Kristallen
läuft in den Kristallisationsbehälter 20, wo es etwa 15 Minuten lang leicht verrührt und durch zusätzliche Kühlung auf Tu gehalten
wird, während die Kristalle wachsen und-zusammenballen.
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to
Das immer noch T -kalte Gemenge fliesst dann wieder mit einer
Durchflussrate von 76 - 91 l/min in die Zentrifuge 21 ein, wo
es einer Kraft entsprechend 5*^ 10*-fächer. Schwerkraft unterworfen
und in winterfestgemachtes Miscellum und Stearinkristalle
aufgeteilt wird. Diese Auftrennung erfolgt schnell und zuverlässig und ohne die Nachteile, die beim üblichen Filtrieren und
Klären auftreten. Dabei werden, wie bereits erwähnt, durch das anwesende Lösungsmittel die Viskosität des Öls und das spezifische
Gewicht der Lösung so stark herabgesetzt, dass das für die Zentrifugaltrennung erforderliche Absetzen der Kristalle schnell
und wirksam vor sich geht. Im Vergleich zur bisherigen Praxis erfolgt die Auftrennung sauberer und bei kürzerer Kühldauer, und
man kann jetzt öle winterfest machen, mit denen man dies bisher·
für unmöglich oder zumindest unpraktisch ansah. Ausserdem wird durch die Verwendung des Lösungsmittels auch die Gefriertemperatur
der Lösungen herabgesetzt.
Es muss beachtet werden, dass das zeichnerisch dargestellte System nur ein solches erläutern soll, das sich zur praktischen
Durchführung der Erfindung eignet. Für den Fachmann gibt es natürlich noch viele andere Systeme. Weiterhin dürfte es klar sein,
dass man auch verschiedene Systemabschnitte miteinander kombinieren kann und der bei der Systembeschreibung benutzte Ausdruck
"Behälter" nicht auf ein geschlossenes Gefäss beschränkt ist, sondern auch durchaus beispielsweise zweckgeeignet dimensionierte
Leitungen umfassen kann« Fernerhin 1st die Erfindung» obwohl sie
anhand des Winterfestmachens von öl im Dauerbetrieb beschrieben worden ist, auch für Chargenbetrieb geeignet,
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Die in der angegebenen Weise gewonnenen Stearinkristalle sind
vergleichsweise klein und hart, zeigen unter dem Mikroskop deutlich
erkennbare Form und enthalten festgestelltermassen nur Spuren von anhaftendem Öl.
Der amtliche Kältetest Cell -42 der American Oil Chemists eociety legt fest, dass ein öl dann einwandfrei ist, wenn es nach 5.1/2-stündigem
'.Eintauchen in ein Bad aus Eisstücken und Wasser klar
und hell bleibt. Für die Zwecke der Praxis ergeben langer als 24 Stunden lang durchgeführte Kälteteste keinen merklichen Vor-
r
teil. Während mit nach dem füheren Verfahren wlnterfestgemachten ölen durchgeführte Kälteteste ständig den obigen Standardbedingungen mehr als gut, 2.B, regelmässig mit 18 bis 24+Stunden, entsprechen, überstehen erfindungsgemäss winterfestgemachte Baumwollsaatöle regelmäasig Kälteteste von 24+ Stunden.
teil. Während mit nach dem füheren Verfahren wlnterfestgemachten ölen durchgeführte Kälteteste ständig den obigen Standardbedingungen mehr als gut, 2.B, regelmässig mit 18 bis 24+Stunden, entsprechen, überstehen erfindungsgemäss winterfestgemachte Baumwollsaatöle regelmäasig Kälteteste von 24+ Stunden.
Bekanntlich hängen die Bedingungen zum Winterfestmachen aus Lösungsmittel weitgehend vom gewünschten Enderzeugnis ab. So
hat man beispielsweise bei zahlreichen Gelegenheiten fabrikatoriaoh
winterfestgemachtes oder fraktioniertes Stearin von Baumwollsaatöl
abgetrennt und am gesättigten Anteil zusätzliche fraktionerte Kristallisation durchgeführt, wobei man Fraktionen
erhielt, die in der Jodzahl zwischen bis herunter zu etwa 54
und bis hinauf zu etwa 100 variierten. In der Fachwelt gilt die
Jodzahl allgemein als Indikator für den Grad dar Unsättigung von
Triglyceriden, wobei sich stärker ungesättigte Triglyoeride durch
höhergradigö Wiilterfestigkitit auszeichnen. Durch überwechseln von
hioiit-polarem zu polarem Lösungsmittel, durch änderung der Abkühiungsgesohwiftili^ctit;
und durch Änderung der endgültigen Kriafcal-
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■%l . -
iisationstemperatur kann man Auftrennen erzielen, indem man
zuerst die stärker gesättigten, dann die weniger gesättigten, dann die noch weniger gesättigten und schliesslich die polyungesättigten
Triglyceride fraktioniert auskristallisiert.
Aus diesen und den weiter oben bei der summarischen Erfindungs-,
beschreibung gegebenen Gründen eignet, sich daher das erfindungsgemässe
Verfahren gleiohgut für die Behandlung zahlreich verschiedener Gemische aus TriglycerIdolen. Die Grundlagen über
Schmelzen und Verfestigen von Fetten sind bekannt und erlauben, die Erfindungsergebiilsse an Baumwollsaatb'l mit den für andere
öle vorhersagbaren in Beziehung zu setzen. Verschiedene Beispiele mögen zur Erläuterung der Tatsache dienen, dass sich verschiedene
öle derart gleichartig verhalten, so dass sie für die erfiridungsgemässe
Behandlung geeignet sind.
Tierischer Talg wurde im Miacellum zusammen mit 75 und 55
sowie noch anderen Konsentrationen an handelsüblichem Hexan winterfestgemaoht.
In allen Fällen wurde die MisceHumstemperatur
sehne]! auf einen Punkt abgesenkt, bei dem Kristallbildung eintrat. Bei noch schnellerem Temperaturabfall trat Gel- oder Flockenbildung
auf, 3ofern das Material nicht in schneller Bewegung gehalten wurde. Als Kristallisationstemperatur stellte man je
nach Konzentration 4,4 - 21,1° fest. Die Gellertemperatur hing
von dar AbkUhlungsgesohwincllgkeit ab.
Bisher gab es keine fabrlkatorische Herstellung von winterfestem
Erdnussöl, weil man as fi\v unmöglich hielt, seine vergleichsweise
n Dir·:·*·?-?*,kr;Ut&Xl£ vom ölanteil abzuflltrieren. Er- ·.
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findungögemäsü gelang nun, das Winterfestmaohen eines 40 und
50% $-lgen Miscellum von Erdnussöl in η-Hexan, indem man es
zunächst schnell auf etwa -8,9° und dann langsamer und unt'er Bewegen im Laufe von etwa 90 Minuten auf -15,6° abkühlte. Anschliessend
wurde das Miscellum in Flaschenzentrifugenrohren zentrifugiert* um die Kristalle zu entfernen, und dann wurde
dem winterfestgemachten öl das Hexan entzogen. Der Versuch ergab ein öl, das einen 5.1/2-stUndigen Kältetest bestand und damit an-
zeigt, dass man Ernussöl mit Hilfe der Erfindung winterfestmachen
kann.
Rohes Kokosfett wurde ebenfalls mit Ergebnissen winterfestgemacht,
die die Anwendbarkeit des erfindungsgemässen Verfahrens
dartun. Ein 45 $-iges Miscellum von Kokosfett in η-Hexan wurde
zunächst schnell auf etwa 26,7° und dann weiterhin unter Bewegen auf etwa 18,3° abgekühlt, wobei eine gute Abscheidung von kristallisierten,
festen Fetten eintrat. Auf praktisch gleiche Arbeitswelse Hess sich Palmkernöl in einen Kakaobutterersatz und
Stearin fraktionieren.
Bekanntlich kann man ein teilhydrifr^ss Sojaöl oder ein "gebürstetes"
Sojaöl dadurch winterfestmachen, dass man die Hydrierungsanteile entfernt und die klaren ölanteile als Soja-Salatöl verkauft.
So wurde beispielsweise ein raffiniertes Sojaöl mit ursprünglicher
Jodzahl 136,4 In einem Blindend-Konverter nach bekannten
Verfahren auf die Jodzahl 100,8 hydriert. In einem anderen Falle wurde ein Miscellum aus 45 Gew.-% "gebürstetem" Sojaöl
und 55 0ew.-# Handels-Hexan hergestellt. Dieses anfangs 30°
warme Miscellum wurde zunächst schnell auf -6,1° und dann im
* 24·-
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it **
Laufe von 65 Minuten auf -13,3° abgekühlt. Die gebildeten Stea-'
rinkristalle wurden in einer Flaschenzentrifuge abgetrennt und das zurückbleibende Miscellum hexanfrei gemacht. Man erhielt so
in 8'7,6 $-iger Ausbeute winterfestes'Sojaöl mit der Jodzahl
106,8 t während die 12,4 % Stearin eine solche von etwa 54 besassen.
Im Hinblick auf diese Ähnlichkeit im Verhalten ist es klar, dass sich Sojaöl leicht unter den vorstehend angegebenen Bedingungen
über Lösungsmittel winterfestmacftsn läs^t.
Ausser essbaren Ölen lassen sich verschiedene ungeniessbare fraktioniert kristallisieren oder winterfestmachen. So lassen
sich mineralische Schmieröle fraktioniert kristallisieren, um ihnen durch Wachsentzug verbesserte Schmiereigenschaften bei
niedriger Temperatur zu geben.
Auch Farbenöle, wie z.B. Leinöl, lassen-sich fraktioniert kristallisieren,
was insbesondere gut mit entharztem öl in Lösungsmittel gelingt. Eine Mischung aus 55 Gew.-?£ entharztem Leinöl mit'
der Jodzahl I86 und 45 Gew.-^ Handels-Hexan ergab nach raschem
Abkühlen von 30° auf -11,1° und anschliessendes, etwa 55 Minuten währendes langsames Abkühlen auf -17*8° etwa 85 Gew.-%
winterfestes öl mit einer Jodzahl von etwa 202 und etwa 15 Gew.-^
Stearin mit der Jodzahl 95,8.
Auch andere öle und Fette wie etwa Reisschalenkleie-Öl lassen
sich nach dem erfindungsgemässen Winterfestmachungs-Verfahren
man in Lösungsmittel fraktioniert kristallisieren, wobeirdurch
Variation.des öl- oder Fettanteils sowie Geschwindigkeit, Tem-,
peratur oder Dauer der Abkühlung verschiedene Bestandteile her-.
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ausholen kann. Durch Abstimmung dieser Bedingungen lässt sich unendliche Kontrolle über die Kristallisations-Abtrennung ausüben.
Wenn auch die Erfindung'vorstehend anhand dessen erläutert
und beschrieben worden ist, was zurzeit als die praktischste und bevorzugte Ausführungsform betrachtet wird, sind erkanntermassen
Abänderungen hiervon im Rahmen der Erfindung möglich, die nicht auf die offenbarten Einzelheiten beschränkt sind,
sondern vollen Schutzumfang der Ansprüche geniessen und alle äquivalenten Massnahmen umfassen sollen.
- 26 909 8 04/0 997
Claims (8)
- su -Ranchers Gotton Oil
Fresno, CaI., U.S.A.Patentansprüche\ 1. Verfahren zum Auftrennen eines öligen Materials in seine Bestandteile durch fraktionierte Kristallisation^ gekennzeichnet durch die Schrittfolge, dass man die Temperatur des Materials auf eine Temperatur absenkt, bei der kristalline Kristallisationszentren gewisser Bestandteile
gebildet werden, das Material einer kristallzerreibenden Bewegung unterwirft, sodass die kristallinen Zentren zertrümmert und vervielfacht werden, und die zertrümmerten Zentren so im Material-dispergiert, dass die abzutrennenden Bestandteile zu ihnen gelangen können. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
man die Temperatur des Materials mit erster vorgegebener Geschwindigkeit absenkt, bis Materialbestandteile in
amorpher, fester Form erscheinen, das Material einer heftigen, scherenden Bewegung unterwirft, um die amorphe
feste Form zu zerkleiner, und diese Bewegungen solange
fortsetzt, bis das Material einen durchsichtigen, flüssi-ORIGINAL " 2?909804/0997η -gen Zustand annimmt, danach das Material mit einer * unter der ersten Geschwindigkeit liegenden, zweiten Geschwindigkeit abkühlt, bis Materialkomponenten kristallisieren, und das ölige Material von seinen kristallinen Bestandteilen abtrennt. - 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man das Material beim langsamer erfolgenden Abkühlen schwach bewegt.
- 4. " Verfahren nach Anspruch 2 und J>, dadurch gekennzeichnet,dass man das heftige Bewegen fortsetzt, während man das Material solange abkühlt, bis es klar und durchsichtig wird, aber für das nackte Auge unsichtbare kristalline Kerne für die spätere Kristallisation behält.
- 5. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass man das Ausgangsmaterial in Form eines Miscellums des öligen Materials in einem Lösungsmittel hierfür anwendet und das erste Absenken der Temperatur' des Miscellums soweit durchführt, das;; gewisse Anteile des öligen Materials ausfrieren.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die' amorphe feste Form aus Kristallen und Gel besteht und die kräftige, scherende Bewegung diese amorphe feste Form derart zerkleinert, dass das Gel zerstört wird und die. Kristalle für das nackte Auge unsichtbar werden.909804/0997 - 28 -
- 7. Verfahren zum Winterfestmachen von Öl, das Stearin mit einer Gefrier temperatur oberhalb der ülgelierungstemperatUT· enthält, dadurch gekennzeichnet, dass man ein mindestens 30 - 60 Gewichts-^-iges Miscellum des Öls in einem Lösungsmittel hierfür herstellt, um Viskosität und spezifisches Gewicht des Miscellums herabzusetzen, wobei die Stearingefriertemperatur in eine Temperatur T, und die ölgelierungstemperatur in eine Temperatur T. umgewandelt wird, die Miscellum-Temperatur solange nach T. hin absenkt, bis das Miscellum einen amorphen, festenZustand aus Gel und Kristallen annimmt, das Miscellum einer starken scherenden Bewegung unterwirft, um seinen amorphen, festen Zustand zu beenden, sodass das Gel zerstört wird und die Kristalle in für das nackte Auge unsichtbare, kristalline Kerne zertrümmert werden, die Bewegung fortsetzt, sodass die Kerne im Miscellum dispergiert werden, die Miscellentemperatur langsam auf einen zwischen T und T, liegenden Endwert absenkt, umc Jdie Stearine zur Kristallisation zu bringen, und die Stearinkristalle mittels Zentrifuge vom Miscellum abtrennt.
- 8. Verfahren zum Winterfestmachen von öl, das Stearin mit einer Gefriertemperatur oberhalb der ölgelierungstemperatur enthält, dadurch gekennzeichnet, dass man ein mindestens 30 - 60 gewichts-^-iges Miscellum des Öls in einem Lösungsmittel herstellt, um Viskosität und spezi- ·- 29 -909804/0997fisches Gewicht des Miscellums herabzueetzen, wobei die Stearingefriertemperatur auf eine Temperatur Tn und die ölgelierungstemperatur auf eine Temperatur T, erniedrigt wird, die Misceilumtemperatur mit einer ersten, vorgegebenen Geschwindigkeit auf eine zwischen Tn und T, liegen-c jde Temperatur absenkt, um kristalline Kerne zu bilden, dem Misäellum eine Stearinmenge zusetzt, um zusätzliche kristalline Kerne zu schaffen, einem Strom eines solchen Miscellums eine vorgegebene lineare Fliessgeschwindigkeit erteilt, wobei er sich auf vorgegebener Bahn vorwärtsbewegt und auf ein in dieser Bahn angeordnetes schwingerglied auftrifft, wobei die Geschwindigkeit ausreicht, um das Schwingerglied mit mindestens für das menschliche Ohr wahrnehmbarer Frequenz schwingen zu lassen und das Mis» cellum hohen scherenden Querdruckimpulsen von mindestens gleicher Frequenz auszusetzen, sodass die Kerne durch Zertrümmerung auf mikroskopische Orösse vervielfacht und im Miscellum dispergiert werden, die Bewegung so lange fortsetzt, bis das Miscellum einen durchsichtigen, flüssigen Zustand annimmt, die Misoelluinatemperatur unter schwacher Bewegung mit unter der ersten Geschwindigkeit liegender Geschwindigkeit auf eine Temperatur zwischen T und T, absenkt, um die Stearine zu kristallisieren, und die Stearinkrlatalle mittels Zentrifuge von dem Miscellum abtrennt»BAD ORIGINAL9098CU/0997
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