DE1518893A1 - Verfahren zur Herstellung von Methylpentenen aus Propylen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Methylpentenen aus PropylenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Methylpentenon aü 3
Propylen
Y1S ist ."bekannt, daß oC-oiofine mit niederer Eohlonjtoffzahl
zu llcnoolefinen mit hüheror Kohlenstoffzahl oli^onerisiert
werden können. Go entstehen- a. E. durch ' iraeriaierung von
Ethylen 1- und 2-Euten und durch Tinieri.;icrun:; von Propylen
die verschiedenen Methylpentene. Die hierbei aur Anwendung könnenden Katalysatoren sind auf Trä^erinateri-ilien auf- gebrachte
Alkalimetalle, alkalimetallorganischa Verbindungen
oder die "bekannten "Ziegler-Katalysatorcn" uov/ic
ferner -,aiire Katalysatoren, "beispielsweise ■ ΒΓ-., Η·Γ: PO.
-r
und E0 λλ . Die Alkalimetalle sind in der Jage, Propylen
su 4-I.Iethylpcntcn-l, 2-Methylpenten-l oder 2-iviethylpenten-2'
rZVL rlimeri-üiüron. ICaliuia, Iiubium und Caooiuni können schließlich
in l-'orm ihrer Hydride ebenfalls Propylen zu Methylpenimfl
diEierioioron.
- 2 - Fw 4937
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die Hydride der niedrigen Alkalimetalle Lithium und Natrium
in der Lage sind, die Dimeri3ierung von Propylen besonders gut und in der Weise zu katalysieren, daß man Methylpentengemische
erhält, in-denen 4-Methylpenten-l angereichert ist.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß Propylen unter Druck mit Lithiumhydrid oder/und Natriumhydrid als
Katalysator auf Temperaturen zwischen 100 und"300° G
erhitzt wird. In vielen Fällen hat sich das Arbeiten mit
Lithiumhydrid als besonders geeignet erwiesen.
Überraschenderweise gelingt die erfindungsgemäße Dimerisierung
bereits bei Temperaturen, die unter den Zersetzungstemperaturen
von Lithiumhydrid beziehungsweise Natriumhydrid liegen. Die Bildung der freien Alkalimetalle ist also-weder
erforderlich noch erwünscht. Bei Temperaturen über 300° C treten in zunehmendem Maße höher_jnolekulare Produkte auf;
bei Temperaturen unter 100° C bleibt die Dimerisierungsreaktion
aus. Bevorzugt arbeitet man bei Temperaturen zwischen
150 bis 250° C. .
Die Drucke liegen vorzugsweise bei 100 bis 300 at. Bei diskontinuierlicher
Führung der Reaktion kann aber der Druck zurückgehen, beispielsweise bis auf 20 at. Bei kontinuierlicher
Arbeitsweise kann man den sich mit der jeweiligen Temperatur einstellenden Druck durch ständige Zugabe von frischem Propylen
aufrechterhalten und dem Reaktionsraum fortlaufend ein Gemisch
aus nicht umgesetztem Propylen und Reaktionsprodukt entnehmen.
Die Reaktionszeiten sind für das Verfahren nicht charakteristisch
ö'ie liegen bei diskontinuierlicher Verfahrensführung im allgemeinen
zwischen 1 und 24 Stunden. Bei kontinuierlicher Verfahrensführung körnen sie erheblich niedriger sein und beispielsweise
in der Größenordnung von einer Minute liegen. Zu
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lange Reaktionszeiten, beispielsweise solche oberhalb 50 Stunden, haben im allgemeinen eine Verschiebung der
Anteile der verschiedenen Isomeren im Reaktionsgemisch, und zwar zuungunsten von 4-Methylpenten-l zur Folge.
Die Katalysatormengen können Je nach der-Durchführungsweise
des Verfahrens, 'zum Beispiel bei diskontinuierlicher oder kontinuierlicher Fahrweise, in weiten Grenzen schwanken, liegen abei
beim technischen Arbeiten vorzugsweise zwischen 0,1 und 10 Gew.-fS Lithium- und/oder ITatriumliydrid, bezogen auf das eingesetzte
Propylen. (
Die Umsetzung kann in Abwesenheit von Katalysatorträgern
durchgeführt werden. In vielen Fallen ist es aber zweckmäßgig, reaktionsinerte Träger für den Katalysator zu verwenden.
Diese Träger spielen häufig eine nicht unbedeutende Rolle. Geeignet sind oxydische Träger wie Aluminiumoxyd. Ferner
eignet sich Graphit. Besonders hohe Ausbeuten ergeben die erfindungsgemäß eingesetzten Alkalihydride aber auch, wenn sie
im Gemisch mit Alkalisalzen anorganischer Säuren als Trägern,
wie Carbonaten, Chloriden, Sulfaten usw. angewendet v/erden.
Hierbei zeigt sich, daß die Mitverwendung von Carbonaten,
wie Kaliumcarbonat ,häufig besonders vorteilhaft i.-:t.
■ - ■ .■ (
Daa Gewichtsverhältnis zwischen Katalysator und Trägermaterial
kann in weiten Grenzen schwanken. 3s liegt in allgemeinen zwischen 1 : IOC und 100 :■ 1..
Das Lithiunhydrid kann auch in Form von lithiumaluminiumhydrid
eingesetzt werden. In diesem Fall 13t die Mitverwendung eines
Katalysatorträger allerdings erforderlich, wobei wiederum Kaliumcarbonat
bevorzugt ist.
Die Herstellung der aus Katalysator und Träger bestehenden Systeme
kann beispielsweise so erfolgen, da£> man diese pulverförmig-
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und trocken miteinander vermischt, bis man eine feine Verteilung erreicht hat. Auch kann man z. B. die Hydride in
inerten Lösungsmitteln lösen oder aufschlämmen, den Katalysatorträger
mit diesen Lösungen beziehungsweise Suspensionen tränken beziehungsweise innig mischen und anschließend
das Lösungsmittel aus dem Gemisch entfernen.
Zweckmäßig wird die Dimerisierung in Gegenwart inerter Lösungsmittel
wie höheren aliphatischen Kohlenwasserstoffen oder Xthern durchgeführt. Die Siedepunkte dieser Lösungsmittel
liegen zweckmäßig oberhalb des Siedepunktes von 4-Methylpenten-»l.
Geeignet sind z.B. Oktan, Dekan, Dodekan, Diisoamyläther,
Dioxan und deren Gemische. Jedoch kann man auch ohne Lösungsmittel
arbeiten.
Die Abtrennung der als Reaktionsprodukte auftretenden Methylpentene
von nicht umgesetztem Propylen kann nach dev Isolierung
der gesamten flüssigen und gasförmigen Produkte durch
physikalische oder chemische Methoden in an sich bekannter
Weise erfolgen. Als physikalische Maßnahmen seien beispielsweise Destillation und faktionierte Kondensation genannt.
Zur chemischen Trennung der isomeren Hexene kann man unter anderem die leichte Polymerisierbarkeit des als Hauptprodukt
anfallenden 4-Methylpenten-l ausnutzen und dieses durch Zugabe
geeigneter Katalysatoren durch Polymerisation von den anderen %
Isomeren trennen. *
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich gegenüber bekannten
Verfahren, bei denen Alkalimetalle auf Salzträgern als Kata- >lysatoren eingesetzt werden» dadurch aus, daß es höhere Umsätze
an Metnylpentenen und damit \ ". \ '
auch an 4-Methylpenten-l liefert. Andererseits ist die Herstellung
von Natrium- und/oder Li 1<hiumhydrid enthaltenden Katalysatoren
durch intensive Durchmischung von Hydrid und Trägersubstanz tech-
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- 5 - Pw 4937
nisch erheblich einfacher zu gestalten als beispielsweise
ein Aufbringen von freien Alkalimetallen in feiner Verteilung
auf pulverförmige Trägermaterialien*. Außerdem wird
durch die Anwendung von Lithium- und/oder Natriumhydrid
insbesondere bei kontinuierlichem Arbeiten die bei dem bekannten Arbeiten mit freien Alkalimetallen auftretende
Gefahr vermieden, daß bei den über dem Schmelzpunkt der freien Alkalimetalle liegenden Reaktionstemperaturen ein
Herausschmelzen der Alkalimetalle aus dem Katalysatorsystem erfolgt und dadurch der Katalysator laufend in seiner Aktivität
nachläßt. .''"'.■
Gegenüber den Hydriden des Kaliums, Eubidlums und Cäsiums
besitzt das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß
die beanspruchten Hydride leichter zugänglich sind und damit das Verfahren wesentlich wirtschaftlicher gestalten.
Es war insbesondere nicht zu erwarten, daß Lithiumhydrid als Katalysator besonders vorteilhaft 13t, da die chemischen
und physikalischen Eigenschaften des Lithiumhydrids gegenüber den entsprechenden Eigenschaften der übrigen Alkalimetallhydride
sich nicht stetig, sondern ausgesprochen sprunghaft ändern und es daher zu erwarten war, daß Lithiumhydrid
sich wie die katalytisch praktisch inaktiven Erdalkalihydride verhält.
Gleichfalls überraschend ist die durch Trägermaterialien beeinflußbare
Veränderung der Katalysatorwirkung komplexer Lithiumhydride, wie Lithium-Aluminium-Hydrid bei der Propylen-Dimerisierung,
denn LiAlH. gibt, wie bereits früher erkannt wurde, in hohen Ausbeuten 2-Methylpenten-l, während erfindungsgemäß
(vgl. Beispiel Nr. 11) mit K2CO5 versetztes LiAlH4 überwiegend
00 4-Metnylpenten-l liefert.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnenen Stoffe
sind wertvolle Produkte. So lassen sich z.B. aus 4-Methylpenten-1
wertvolle Polymerisate oder Copolymerisate herstellen. Aus 2-Methylpenten-l oder 2-Methylpenten-2 gewinnt man Kautschukvorprodukte,
z.B., Isopren.
- 6 ~ Pw .4937
Die nachfolgenden JBeis/piele erläutern die Erfindung·:
-Beispiel Ί
In einem elektrisch -heizbaren .2-1-3tahlautcklaven mit
magnetisch betätigtem .Hubrührer wurden :unter Luftabschluß B TIe. tithiumhydrid mit Propylen ,.versetzt, .so daß bei
• einer Innentemperatur ^von '24.'5° C der Brück 180 at.ü betrug.
Unter ständigem Rühren wurde während .'20 Stunden die Temperatur auf der gleichen Höhe gehalten, wobei der Brück
-um 20 at. fiel. Sodann /ließ man auf T2Ö° C abkühlen, entfernte
alle bei dieser Temperatur flüchtigen Bestandteile
durch Destillation und !trennte schließlich nicht umgesetztes Propylen durch Tieftemperaturdestillation
ab. Tm Rückstand verhlieben 10 -TIe. eines .Hexengemisches,,
das .66,3 % 4-Methyilpenten~'l, Ϊ2 r/O 2-Methy-lpenten-2, Il 5δ
trans-4-Methylpenten—2 sowie geringe Mengen eis-4-Hethy1-penten-2
und 2-Methylpenten-1 -enthielt.
Die Beispiele 2 bis 11 wurden analog den Angaben in Beispiel
.1 durchgeführt. Die Einzelbedingungen sowie die Ergebnisse sind·der Tabelle zu entnehmen. .Hierbei -sollen folgende
Abkürzungen für die verschiedenen Isomeren gelten:
4-Methylρenten—1 = 4MP!
•trann-4-Methylp.enten-2 = -4MP2 tr
2-Methylpenten-2 = 2MP2
Beispiel 4 gilt als Vergleichsbeispiel zu-den.Beispielen 2
die und 3 und zeigt den geringeren Gesamtumsatz sowie^niedrigere
Ausbeute an -4MP1 .
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IDiO | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
O | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
.-H | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
VD | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pw 493?
ITr. | Katalysator+ Träger |
Lösungsmittel | Zeit | Temperatur | Anfartgsdrück UtS) |
Druckabnahme (at) |
Ausbeute ari 4-Methylpenterl-l |
Ausbeute ari übrigen Methyl- pentenen |
9 | 4g LiH 71g Na2r,04 |
200 mi Decari | 20 | 264 | 225 | 70 | 25 g | 19 g |
10 | 4g LiH 74g GrCO3 |
200 ml lteeari | 20 | 246 | 189 | 9 | 6 g | 4 g |
11 | Ug LiAlH- 10Og K2CH^ |
: Dhiie | 24 | 222 | iÖ2 | '8 | 13 g | 12 g |
OO OO CjO CO
- 9 - Fw 4937
Be in pie 1 "12 ,
In einem '2l-ütahlautöklaven wurden 8 g LiH und 70 g KpCO, an
feiner Vermischung vorgelegt, .die temperatur .auf -ISO0 C
eingestellt und anschließend Propylen'bis zu einem Druck
"his .zu 120 atü aufgepreßt. Hach einer Stunde >war der
Druck um'0:5 at gefallen. Unter .Beibehaltung der Temperatur
wurde ,auf ca. 50 :atü entspannt, wiederum frisches
Propylen :auf 120 atü nachgepreßt, nach ainer Dtunde von 105 atü wieder auf 50 .atü entspannt und .so fort.
Das Produkt der ersten Entspannung ergab nach Abdestillieren
:des Propylene 42 g Methylpentene, nach der zweiten 39 g
Methylpentene, insgesamt brachten .5 solcher Zyklen 180 ,g Methylpentene falgender .ZusamnLensetzung :
4 | 'MP1 | tr | = ..69 | f O . |
4 | ΉΡ2 | ■= 18 | ,2 | |
2 | MP2 | = 6 | .8 | |
!Bei den letzten Eingaben von Propylen wurde zurückgewonnenes
Propylen der ersten Zyklen wiederverwendet .
9 09826/1312
Claims (4)
1.) Verfahren zur Dimerisierung von Propylen zu vorwiegend
4-Methylpenten-l enthaltenden Methylpentengemischen jdadurGh
gekennzeichnet, daß Propylen unter Druck mit Lithiumhydrid oder/und Natriunhydrid als Katalysator auf Temperaturen
zwischen 100 und'300° C erhitzt wird. ·
2.) Verfahren nach Anspruch 1 dadurch .gekennzeichnet-, daß
die Dimerisierung bei Drucken zwischen 100 bis 300 at durchgeführt wird,
3.) Verfahren nach Anspruch 1 und-2, dadurch gekennzeichnet,
"daß man den Katalysator zusammen mit einem reaktiönsinerten Träger einsetz-t.
4.) Verfahren nach Anspruch 1 bis .3, dadurch .gekennzeichnet,
daß man " ' nicht umgesetztes Olefin im
Kreislauf der Mnerisierungssone wieder zuführt.
909826/1312
Applications Claiming Priority (1)
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Also Published As
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