DE1518627B2 - Verfahren zur Dehydrierung von A Nor B homosteroiden - Google Patents
Verfahren zur Dehydrierung von A Nor B homosteroidenInfo
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Description
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Gegenstand der Erfindung ist ein neues Verfahren zur Dehydrierung der Ringe A und B von 3,6-Dioxo-A-nor-B-homo-steroiden,
sowie der 1 -Dehydroderivate dieser Verbindungen.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß die genannten Steroide, welche gemäß folgendem, vereinfachtem
Partialformelschema auch in tautomeren Enolformen vorliegen können
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OH
ungemein leicht und selektiv Halogen oder unterhalogenige Säure an das ß-Diketonsystem anlagern.
Das erhaltene Halogenierungsprodukt kann leicht dehydrohalogeniert werden und man erhält so vorwiegend
die neuen zl7-3,6-Dioxo-A-nor-B-homo-steroide oder die 1-Dehydroderivate dieser Verbindungen.
Die angeführten Reaktionen können z. B. im folgenden, vereinfachten Partialformelschema veranschaulicht
werden:
Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit dadurch gekennzeichnet, daß man ein 3,6-Dioxo-A-nor-B-homo-steroid,
oder das 1-Dehydroderivat dieser Verbindungen mit einem Halogen, einer unterhalogenigen
Säure oder einer diese Stoffe abgebenden Verbindung umsetzt, das Reaktionsprodukt in bekannter
Weise, gegebenenfalls nach Isomerisierung, dehydrohalogeniert.
Die Ausgangsstoffe für dasjieue Verfahren gehören
der Androstan-, Pregnan-, Cholan-', Cholestan-, Spirostan- und Cardanolidreihe sowie den entsprechenden
19-Nor-Reihen an. Sie können einen oder mehrere zusätzliche Substituenten im Ringsystem und in der
Seitenkette aufweisen. Solche sind beispielsweise freie oder funktionell abgewandelte Hydroxy- oder Ketogruppen,
z. B. Acyloxygruppen von Carbonsäuren mit höchstens 20 Kohlenstoffatomen, wie Acetoxy-,
Propionyloxy- oder Benzoyloxygruppen, niedere Alkoxy-, wie Methoxy- oder Äthoxygruppen, die Tetrahydropyranyloxygruppe
oder niedere Alkylendioxy-, wie Methylendioxy-, Äthylendioxy- oder Propylendioxygruppen,
weitere niedere aliphatische Kohlenwasserstoffreste, z. B. niedere Alkyl-, Alkylen-, Alkenyl-
oder Alkinylgruppen, wie Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Methylen-, Vinyl-, Allyl-, Äthinyl- oder Propargylgruppen,
oder Halogen-, wie Fluor- oder Chloratome. Auch können die Ausgangsstoffe eine oder mehrere
zusätzliche Doppelbindungen enthalten.
Bevorzugte Ausgangsstoffe sind die der Formeln
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worin R1 für ein Wasserstoffatom oder eine α- oder
/S-ständige Niederalkylgruppe, R2 für zwei Wasserstoffatome,
eine Methylengruppe oder ein Wasserstoffatom und eine α- oder /S-ständige Niederalkyl-
oder freie, veresterte oder verätherte Hydroxygruppe, R3 für eine Oxo- oder Niederalkylendioxygruppe oder
eine freie, veresterte oder verätherte ^-ständige Hydroxygruppe und ein Wasserstoffatom oder einen niederen
aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, R4 für ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe, R5 für zwei
Wasserstoffatome, eine Oxogruppe oder ein Wasserstoffatom und eine α- oder /S-ständige freie oder veresterte
Hydroxygruppe, R6 und R8 für ein Wasserstoffatom
oder eine freie, veresterte oder verätherte Hydroxygruppe, R7 für eine Oxo- oder Niederalkylendioxygruppe
oder ein Wasserstoffatom und eine freie oder veresterte Hydroxygruppe oder R6 + R7 und
R7 + R8 zusammen je für eine Methylendioxygruppe
stehen, die 9(11)-Dehydroderivate der 11-unsubstituierten
Pregnane, sowie die 1-Dehydroderivate dieser Verbindungen. Speziell genannt seien die folgenden
Ausgangsstoffe: 3,6,17 - Trioxo -A- nor - B - homo - androstan,
3,6 - Dioxo -17/9 - hydroxy - A - nor - B - homoandrostan,
3,6 '-Dioxo -17/?- hydroxy -1 la - methyl-,
-äthyl-, -propyl-, -vinyl-, -allyl-, -äthinyl-, -propargyl- oder -trifluorpropargyl - A - nor - B - homo - androstan,
3,6-Dioxo-7aa-methyl-17/?-hydroxy-A-nor-B
- homo - androstan, 3,6 - Dioxo - 7 aa,l la - dimethyl-17/?-hydroxy-A-nor-B-homo-androstan,
3,6-Dioxo-7aa - methyl - 17α - äthinyl - 17/? - hydroxy - A - nor-B
- homo - androstan sowie die entsprechenden 19-nor-Androstane und die 1-Dehydroderivate dieser
Verbindungen, weiter 3,6,20 - Trioxo - A - nor-B - homo - pregnan, 3,6 - Dioxo - 20 - hydroxy -A- nor-B
- homo - pregnan, 3,6,20 - Trioxo - 17a - hydroxy-A - nor - B - homo - pregnan, 3,6,20 - Trioxo -17a,21 - dihydroxy-A-nor-B-homo-pregnan,
sein Bismethylendioxyderivat und die 9(11)-Dehydroverbindung davon,
3,6,20 - Trioxo - 21 - hydroxy - A - nor - B - homopregnan und sein 20 - Äthylenketal, 3,6,20 - Trioxo-16a,
17a - dihydroxy - A - nor - B - homo - pregnan, 3,6,20 - Trioxo - 11/?,17α,21 - thihydroxy - A - nor-B-homo-pregnan
sowie die entsprechenden 1-Dehydroverbindungen und die Ester der genannten
Hydroxyverbindungen der Androstan-, 19-nor-An-)«
drostan- und Pregnanreihe, vorzugsweise solche der eingangs genannten Carbonsäuren.
Als Halogen verwendet man für das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft Chlor und Brom, es können
jedoch auch die übrigen Halogene verwendet werden. Als Halogen abgebende Verbindungen kommen
anorganische oder organische Halogendonatoren in Frage, z. B. Jodchlorid oder -bromid, Chlortrifluorid,
Perchlorylfluorid, Schwefel- oder Dischwefeldichlorid oder -dibromid, Schwefeltetrafluorid, Pyridmiumhydrochloridperchlorid,
Pyridiniumperbromid, Phenyljodidchlorid, Dioxandibromid oder Oktachlorcyclopenten.
Von den unterhalogenigen Säuren können z. B. unterchlorige und unterbromige Säure direkt verwendet
werden; man setzt sie jedoch vorteilhaft in Form ihrer funktionellen Derivate ein. Solche sind beispielsweise
niedere Alkyl- oder Aralkylhypohalogenite, wie tert.-Butyl-hypochlorit oder Benzylhypobromit, Acylhypohalpgenite,
wie Trifiuoracetylhypobromit oder Acetylhypojodit, oder N-Halogencarbon- oder -sulfonsäureamide
oder -imide, wie N-Chlor- oder -bromacetamid, N-Brom- oder -Jod-succinimid, N-Chlorurethan
oder Benzolsulfodibromamid.
Die erfindungsgemäße Umsetzung mit den genannten Verbindungen wird vorteilhaft in einem inerten
organischen Lösungsmittel, insbesondere einem halogenierten Kohlenwasserstoff, wie Tetrachlorkohlenstoff
oder Fluortrichlormethan, einem Äther, wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran oder Glykoldiäthyläther,
einem Dialkylformamid oder -sulfoxyd, wie Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxyd, ferner einem tertiären
Alkohol, wie tert.-Butanol, oder einer Carbonsäure, wie Essigsäure, zweckmäßig bei niederer Temperatur,
in An- oder Abwesenheit von Katalysatoren und/oder Inertgasen durchgeführt.
Die erhaltenen 5-Halogenverbindungen isomerisieren leicht, insbesondere in saurem Milieu, und man
erhält zum überwiegenden Teil 3,6-Dioxo-7-halogen-A-nor-B-homo-steroide. Als Säuren kommer hierfür
insbesondere Halogenwasserstoffsäuren in Frage, es können jedoch auch andere anorganische oder organische
Säuren in Gegenwart von Halogenidionen verwendet werden. Zumal die gebildeten primären HaIogenierungsprodukte,
beispielsweise die 3-Oxo-5,6-dihalogen-6-hydroxy-A-nor-B-homo-steroide,
leicht Halogenwasserstoffsäure abspalten, kann die Isomerisierung der daraus entstandenen 3,6-Dioxo-5-halogen-A-nor-B-homo-steroide
zu den 3,6-Dioxo-7-halogen-A-nor-B-homo-steroiden auch spontan erfolgen.
Die Isomerisierungsprodukte werden sodann in an sich bekannter Weise dehydrohalogeniert. Auch die
primären Halogenierungsprodukte können in Gegen-
wart von Halogenidionen direkt zu den zl7-3,6-Dioxo-A-nor-B-homo-steroiden
dehydrohalogeniert werden. Vorteilhaft verwendet man hierfür Dialkylformamide z. B. Dimethylformamid, in Gegenwart von Lithiumhalogeniden,
wie Lithiumchlorid, gegebenenfalls mit einem Zusatz von Lithiumcarbonat.
Die verfahrensgemäße Isomerisierung und Dehydrohalogenierung, die unter Umständen auch gleichzeitig
erfolgt, wird in An- oder Abwesenheit geeigneter Lösungs- bzw. Verdünnungsmittel oder Reaktionsbeschleuniger,
bei tiefer, gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur, in offenem oder geschlossenem Gefäß
unter Druck und/oder einem Inertgas durchgeführt.
Als neue Verfahrensprodukte erhält man die Verbindungen der folgenden, vereinfachten Partialformeln
und
bzw. deren tautomere Formen.
Die Ausgangsstoffe sind bekannt oder können, falls neu, nach bekannten Methoden hergestellt werden,
beispielsweise nach den Verfahren gemäß der deutschen Patentschriften 1 212965 und 1 248 652.
Die verfahrensgemäß erhaltenen 7-Dehydroverbindungen stellen zum Großteil phamakologisch wirksame
Verbindungen dar. So zeigen beispielsweise die Verfahrensprodukte und die 7-Halogenverbindungen
der Androstan- und 19-nor-Androstanreihe insbesondere anabole, gestagene bzw. ovulationshemmende
und anticholesterinämische Wirkung, die der Pregnan- und 19-nor-Pregnanreihe · progestative, ovulationshemmende
und Nebennierenrindenhonnon-Wirkung
und die der Cholestan- und 19-nor-Cholestanreihe
anticholesterinämische Wirkung. Gegebenenfalls erhaltene Verbindungen der Cholan-, Cholestan-, Spirostan-
und Cardanolidreihe können, wenn erwünscht, nach an sich bekannten Methoden in die pharmakologisch
hochwirksamen Verbindungen der Androstan- oder Pregnanreihe übergeführt werden, beispielsweise
auf acylolytischem, oxydativem und/oder mikrobiologischem Weg. Besonders wertvolle Verbindungen
stellen die aus den eingangs hervorgehobenen Ausgangsstoffen hergestellten Zwischen- und Endprodukte
dar.
Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Zur Lösung von 200 mg 3,6-Dioxo-A-nor-B-homocholestar in 6 ml Tetrachlorkohlenstoff tropft man
innert 5 Minuten 2 ml einer 0,5-m Bromlösung in Tetrachlorhohlenstoff, wobei gegen Ende der Bromzugabe
Bromwasserstoff entweicht. Nach 2 Minuten Stehen bei Raumtemperatur wird das Reaktionsgemisch
mit Wasser und Äther versetzt, die organische Schicht mit Natriumbicarbonatlösung und Wasser
neutral gewaschen, getrocknet und im Vakuum eingedampft.
Das erhaltene rohe 3,6-Dioxo-7/S-brom-A-nor-B-homo-cholesten
(245 mg) wird ohne weitere Reinigung in 5 ml Dimethylformamid gelöst, die Lösung
mit je 600 mg wasserfreiem Lithiumbromid und Lithiumcarbonat versetzt und 3V2 Stunden unter
Überleiten von Stickstoff bei 110° gerührt. Das abgekühlte Reaktionsgemisch verdünnt man mit Wasser,
extrahiert es mit Äther, wäscht den Extrakt mit Natriumbicarbonatlösung und Wasser, trocknet ihn
und dampft ihn ein. Der Rückstand (195 mg) wird zweimal aus Äther—Methanol umkristallisiert und
liefert 120 mg kristallines /l7-3,6-Dioxo-A-nor-B-homo-cholesten
vom F. 108 bis 110°. Als Nebenprodukt (etwa 10 bis 15%) wird durch Chromatographie
der Mutterlaugen an Silicagel das bei 94 bis 96° schmelzende Δl -3,6-Dioxo-A-nor-B-homo-cholesten
erhalten.
200mg S^-Dioxo-n^-acetoxy-A-nor-B-homoandrostan
werden in 5 ml Tetrachlorkohlenstoff gelöst und unter Rühren innert 5 Minuten mit 2,15 ml einer
0,5-m Bromlösung in Tetrachlorkohlenstoff versetzt. Nach 5 Minuten Stehen bei 20° wird die Reaktionslösung mit Wasser und Äther verdünnt, die organische ^0
Schicht mit Wasser, Natriumbicarbonatlösung und erneut mit Wasser neutral gewaschen, getrocknet und
im Vakuum eingedampft. Das so erhaltene rohe Bromierungsprodukt (251 mg), das zur Hauptsache aus
3,6 - Dioxo - 7 ξ - brom -1 Iß - acetoxy -A-nor-B- homoandrostan
besteht und im IR-Spektrum im Bereiche von 6 bis 6,3 eine komplexe breite Absorptionsbande
aufweist, wird ohne Reinigung in 5 ml Dimethylformamid gelöst, mit 600 mg Lithiumchlorid versetzt und
unter Überleiten von Stickstoff 4 Stunden bei 110° gerührt. Die Aufarbeitung gemäß Beispiel 1 liefert
191 mg des rohen /l7-3,6-Dioxo-17/9-acetoxy-A-nor-B-homo-androsten.
Nach Umkristallisieren aus Äther-Methanol werden 146 mg der genannten Verbindung
vom F. 140 bis 144°C, die noch Spuren des zl'-Isomeren
enthält, gewonnen.
In analoger Weise liefern das Propionat, Valerianat, Phenylpropionat, Capronat, Oenenthat, Undecylenat,
Decanoat, oder Cyclopentylpropionat des 3,6-Dioxo-17/J-A-nor-B-homo-androstans-
oder -östrans und S^-Dioxo-n/S-hydroxy-na-methyl-A-nor-B-homoandrostans,
-östrans oder die entsprechenden 1-Dehydro-Verbindungen die erwünschten 7f-Brom- und
zf-Dehydro-Verbindungen.
200 mg 3,6,20 - Trioxo - 17a - acetoxy - A - nor-B-homopregnan
löst man in einem Gemisch von 1 ml Methylenchlorid und 10 ml Tetrachlorkohlenstoff. Die
Lösung wird unter Rühren mit 2 ml einer 0,5-m Bromlösung in Tetrachlorkohlenstoff versetzt. Nach 10 Minuten
Stehen bei Raumtemperatur wird das Reaktionsgemisch mit Wasser und Äther verdünnt. Die organische
Lösung wäscht man nacheinander mit Natriumbicarbonatlösung und Wasser, trocknet und dampft sie
im Vakuum ein. Das rohe, farblose und kristalline 3,6,20-Trioxo-7f-brom-17a-acetoxy-A-nor-B-homopregnan
(283 mg) löst man anschließend in 6 ml Dimethylformamid und erwärmt nach Zugabe von
600 mg Lithiumbromid die erhaltene Lösung 4 Stunden unter Stickstoff auf 110°. Die anschließende übliche
Aufarbeitung liefert 192 mg des rohen kristallinen Δ1 - 3,6,20 - Trioxo -YIa- acetoxy - A - nor - B - homopregnenien.
Durch chromatographische Reinigung an Silicagel werden neben 50 mg des entsprechenden
.^-Isomeren vom F. 197 bis 198° 100 mg reine Verbindung
isoliert. Die Verbindung weist im UV-Spektrum Maxima bei 243 und 230 πΐμ auf, die nach Zugabe
von Kaliumhydroxyd nach den Wellenlängen 232 und 355 πΐμ verschoben werden.
Wenn man in analoger Weise das 3,6,20-Trioxo-17a-hydroxy-A-nor-B-homo-pregnan
oder -19-norpregnan, das S^^O-Trioxo-na^l-dihydroxy-A-nor-B-homo-pregnan,
das 3,6,11,20-Tetraoxo-17a,21 -di
hydroxy -A-nor - B - homo - pregnan, zl9(U)-3,6,20-Trioxy-17a,21
- dihydroxy -A - nor - B - homo - pregnen bzw. sein n^O^O^l-Bismethylendioxyderivat, das 17-Propionat,
-Valerianat, -Phenylpropionat, -Capronat oder -Decanoat, die entsprechende 19-nor-Verbindungen
und 1-Dehydroderivate all dieser Verbindungen umsetzt, erhält man die entsprechenden 7£-Brom- und
zl7-Dehydro-A-nor-B-hono-steroide.
Eine Lösung von 1 g zl1-3,6-Dioxo-A-nor-B-homocholesten
in 25 ml Tetrachlorkohlenstoff wird innert 2 Minuten mit 10 ml einer 0,5-m Bromlösung in Tetrachlorkohlenstoffversetzt
und anschließend 45 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch verdünnt man mit Äther und Wasser, wäscht die organische
Lösung nacheinander mit Natriumbicarbonatlösung und Wasser, trocknet und dampft sie im Vakuum
ein. Aus dem erhaltenen Rohprodukt (1,4 g) werden durch Umlösen aus Äther 965 mg (entsprechend
80% der Theorie) reines Bromierungsprodukt vom F. 148 bis 150° gewonnen.
300 mg desselben werden in 6 ml Dimethylformamid gelöst und nach Zugabe von 600 mg Lithiumbromid
4 Stunden unter Stickstoff auf 110° erwärmt. Das abgekühlte Reaktionsgemisch versetzt man mit Wasser,
extrahiert es mit Äther, wäscht die organische Lösung neutral, trocknet und dampft sie im Vakuum ein.
Dabei werden 250 mg des rohen, kristallinen Δl ·Ί - 3,6 - Dioxo -A-nor-B- homo - cholestadiens erhalten.
IR-Banden unter anderem bei 3,43, 6,02, 6,22,8,26, 11,5 und 11,9 μ.
200mg S^-Dioxo-nß-acetoxy-A-nor-B-homoöstran
werden in 4 ml Äther gelöst und nach Zugabe von 0,2 ml einer 7,75%igen wäßrigen Perchlorsäurelösung
unter Rühren bei Raumtemperatur mit 78 mg N-Bromacetamid versetzt. Nach weiteren 15 Minuten
Rühren bei 20° verdünnt man das Reaktionsgemisch mit Wasser und Äther, wäscht die organische Lösung
nacheinander mit 10%iger Kaliumiodid- und Thiosulfatlösung, mit Natriumbicarbonatlösung und Wasser,
trocknet und dampft sie im Vakuum ein. Das erhaltene Rohprodukt (237 mg), das zur Hauptsache aus
3,6-Dioxo-7£-brom-17/9-acetoxy-A-nor-B-homoöstran
besteht, wird ohne Reinigung in 5 ml Dimethylformamid gelöst. Die Lösung versetzt man mit 600 mg
Lithiumbromid und 600 ml Lithiumcarbonat und erwärmt sie unter Rühren und überleiten von Stickstoff
7 Stunden auf 110°. Die Aufarbeitung und anschließende
chromatographische Reinigung an Silicagel liefert 98 mg Δ1 - 3,6 - Dioxo -17/9 - acetoxy - A - nor-B-homo-östren,
das im IR-Spektrum unter anderem Banden bei "5,8, 6,04, 6,24, 9,18, 9,65 und 11,40 μ aufweist.
Die Lösung von 4,8 g 3,6-Dioxo-l 7o-methyl-l 7^-hydroxy-A-nor-B-homo-androstan
in 50 ml Eisessig wird unter Rühren bei 20° innert 2 Minuten mit 49 ml einer 0,615-n Bromlösung in Eisessig versetzt. Das Reaktionsgemisch
gibt man anschließend auf Wasser, rührt etwa 10 Minuten, saugt das angefallene Produkt at
und wäscht es mit Wasser. Der Rückstand wird ir. Äther-Methylchlorid-(5 :1) aufgenommen und die erhaltene
Lösung mit Wasser, verdünnter Natriumbicarbonatlösung und erneut mit Wasser gewaschen,
getrocknet und im Wasserstrahl vakuum eingedampft.
Man erhält 5,3 g rohe kristallines 3,6-Dioxo-5 - brom -1 la - methyl -1 Iß - hydroxy -A - nor - B - homoandrostan
das nach zweimaligem Umlösen aus Methylenchlorid/Äther bzw. Methanol bei 107 bis 1090C
unter Zersetzung schmilzt und im IR-Spektrum unter anderem Band bei 2,76, 5,75, 6,00, 7,43, 9,10, 9,70.
10,85 und 11,50 μ aufweist.
2,2 g 3,6 - Dioxo - 5 - brom - 17a - methyl - hydroxy-A-nor-B-homo-androstan
werden mit 8,0 g Lithiumbromid in 80 ml Dimethylformamid 6 Stunden unter Rühren und überleiten von Stickstoff auf 100° erwärmt.
Die abgekühlte Reaktionsmischung wird auf Wasser gegossen und mit Methylenchlorid-Äther extrahiert.
Die mit Wasser und Natriumbicarbonat neutral gewaschene und mit Natriumsulfat getrocknete organische
Lösung liefert nach Eindampfen im Wasserstrahlvakuum 1,695 g eines amorphen Rohproduktes,
das zwecks Auftrennung an Silicagel Chromatographien wird. Durch Eluieren mit Benzol-Essigester-(95
: 5) erhält man 510 mg reines zi7-3,6-Dioxo-17a-methyl
-Πβ- hydroxy -A-nor-B- homo - androsten vom F. 155 bis 157°. Mit Benzol-Essigester-(9:1) folgen
Mischfraktionen und anschließend 360 mg /1'-3,6-Di-0x0-17a-methyl-17;5-hydroxy-A-nor-B
-homo -androsten.
309 537/571
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Dehydrierung der Ringe A und B von 3,6-Dioxo-A-nor-B-homo-steroiden, sowie der 1-Dehydroderivate dieser Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein 3,6-Dioxo-A-nor-B-homo-steroid oder das 1-Dehydroderivat dieser Verbindungen mit einem Halogen, einer unterhalogenigen Säure oder einer diese Stoffe abgebenden Verbindung umsetzt, das Reaktionsprodukt in bekannter Weise mit einem Dialkylformamid in Gegenwart von Lithiumhalogeniden, gegebenenfalls mit einem Zusatz von Lithiumcarbonat, gegebenenfalls nach Isomerisierung, dehydrohalogeniert.
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |