DE151752C - - Google Patents
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- DE151752C DE151752C DENDAT151752D DE151752DA DE151752C DE 151752 C DE151752 C DE 151752C DE NDAT151752 D DENDAT151752 D DE NDAT151752D DE 151752D A DE151752D A DE 151752DA DE 151752 C DE151752 C DE 151752C
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- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C1/00—Photosensitive materials
- G03C1/005—Silver halide emulsions; Preparation thereof; Physical treatment thereof; Incorporation of additives therein
- G03C1/06—Silver halide emulsions; Preparation thereof; Physical treatment thereof; Incorporation of additives therein with non-macromolecular additives
- G03C1/08—Sensitivity-increasing substances
- G03C1/10—Organic substances
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bekanntlich werden Silbersalze durch die Chlorüre, Bromüre und Jodüre des Ammoniaks
und der Metalle oder durch die Halogenwasserstoffsäuren selbst bei Gegenwart von
Gelatine in feiner Verteilung und in einer besonders lichtempfindlichen Form gefällt. Die
so entstehenden opalisierenden bis milchig getrübten Gemische heißen Emulsionen und
bilden das wichtigste Hilfsmittel der Photographie, indem mit ihnen überzogene Glas-.
platten, Films oder Papiere sowohl im Negativ- wie im Positivverfahren zur Erzeugung
des photographischen Bildes in mannigfaltig wechselnder Weise benutzt werden.
Bei der Herstellung solcher Emulsionen bilden sich gewöhnlich zunächst überaus fein
verteilte sogen, kornlose oder kolloidale Niederschläge der Silberhaloide, welche erst
nach und nach in die weit lichtempfindlicheren körnigen Modifikationen übergehen, ein Vorgang,
welcher als das »Reifen« der Emulsion bezeichnet wird. Das wichtigste Hilfsmittel
bei diesem Reifungsprozeß ist die Wärme. Eine Emulsion reift um so rascher und um so
25-vollständiger, je höher die Temperatur ist, welcher sie ausgesetzt wird und je länger
■ die Einwirkung dieser erhöhten Temperatur dauert.
Der Reifungsprozeß ist ferner in hohem Grade abhängig davon, ob die Reaktion der
Emulsion sauer, neutral oder alkalisch ist. Schwach saure oder neutrale Emulsionen
vertragen andauerndes Erhitzen bis auf ioo°. Sie werden dabei nach und nach hochempfindlich
für die Wirkung des Lichtes, aber die mit ihnen erhaltenen Bilder sind meist sehr
zart. Schwach alkalisch reagierende und insbesondere freies Ammoniak enthaltende
Emulsionen reifen rasch und liefern dabei kräftige und kontrastreich arbeitende Präparate,
erfordern aber große Vorsicht in der Überwachung des Reifeprozesses, da bei allzulanger
Dauer desselben oder bei Überschreitung der Temperatur von 50 ° die Emulsion schleierig und infolgedessen , unbrauchbar
wird. Sowohl bei der sauren Siede- wie bei der ammoniakalischen Emulsion geht häufig ein Teil des Silberhaloids in einen
für die Bilderzeugung wertlosen, die spätere Verwendung sehr störenden grobkörnigen
Zustand über, wodurch die Emulsion an Silber verarmt und bei der nachträglichen Verwendung flaue Bilder liefert.
Es hat sich gezeigt, daß man die Vorzüge der sauren Siedeemulsion mit denen der ammoniakalischen
Emulsion vereinigen und die Nachteile beider zum großen Teile vermeiden kann, wenn man die den Reifeprozeß fördernde
alkalische Reaktion der Emulsion nicht durch Ammoniak oder irgend ein anderes der bisher für diesen Zweck bekannten Hilfsmittel
(Ammonium- oder Alkalikarbonate, Di- oder Trimethylamin), sondern durch Zusatz von Pyridin oder seinen Homologen und
Analogen herbeiführt. Unter »Analogen des Pyridins« sind die Chinoline und ihre Homologen
zu verstehen, sowie die Hydrierungsprodukte beider Reihen von zyklischen Basen. Am empfehlenswertesten ist seines billigen
Preises wegen das im Handel unter dem Namen »Reinpyridin« vorkommende, aus Steinkohlenteer gewonnene Produkt.
Das Pyridin besitzt in noch höherem Maße als das Ammoniak und seine Alkylderivate
die Fähigkeit, das Reifen der Emulsion zu begünstigen, in geringerem Grade dagegen
die nachteiligen Wirkungen der Basen, nämlich das Vermögen, bei zu langer Einwirkung
oder zu hoher Temperatur Modifikationen der Silberhaloide zu erzeugen, welche schon
im unbelichteten Zustande durch Entwickler
ίο geschwärzt werden und somit zur Schleierbildung
Veranlassung geben. Auch ist bei Gegenwart von Pyridin die Tendenz zur Bildung grobkörniger Modifikationen der
Silberhaloide eine viel geringere; es entstehen im Reifeprozeß Emulsionen, welche trotz
hoher Empfindlichkeit ein sehr feines Korn zeigen, was einen Fortschritt von der größten
Wichtigkeit bedeutet. Pyridinhaltige Emulsionen können in genau derselben Weise wie
saure Siedeemulsionen längere Zeit der Temperatur des siedenden Wassers ausgesetzt
werden, ohne irgendwelche Tendenz zur Schleierbildung zu zeigen. Die gereiften Emulsionen zeigen dann den Charakter der
ammoniakalischen Emulsionen, indem sie überaus kräftige Bilder liefern, die sich außerdem
durch große Klarheit und Feinkörnigkeit auszeichnen.
Man kann das Pyridin der Emulsion entweder von vornherein oder erst beim Beginn
des Reifungsprozesses zusetzen. Am zweckmäßigsten ist es, in der Weise zu verfahren,
daß man bei der Herstellung der Emulsion an Stelle des sonst allgemein benutzten Silbernitrates
das kristallisierende Salz Ag Ν0Ά, 2 C5 Hh N verwendet, welches sich sofort
ausscheidet, wenn man zu einer konzentrierten wäßrigen Lösung von Silbernitrat die berechnete
Menge Pyridin hinzufügt. Dieses Salz, welches in Wasser ziemlich, besonders leicht
aber in /(.oprozentigem Alkohol löslich ist,
setzt sich beim Zusammentreffen mit den Halogensalzen der Alkalimetalle unter Freiwerden
von Pyridin um, welches sich sofort durch seinen penetranten Geruch bemerkbar macht. Ob ein Teil des in dem angewendeten
Silbersalze enthaltenen Pyridins mit dem entstehenden Silberhaloid verbunden bleibt, mag
dahingestellt bleiben, doch scheint dies im Hinblick auf das eigenartige Verhalten derartig
hergestellter Emulsionen nicht ausgeschlossen.
Eine auf die beschriebene Weise hergestellte Bromsilberemulsion liefert, im Gegensatz
zu einer bloß mit Silbernitrat und Bromkalium hergestellten, schon im völlig ungereiften,
kornlosen (kolloidalen) Zustande photographische Trockenplatten, welche zwar sehr
wenig empfindlich sind, auf denen sich aber sehr kräftige und kontrastreiche Bilder erzeugen
lassen. Eine solche Emulsion ist vorzüglich geeignet zur Herstellung der jetzt so beliebten wenig empfindlichen Entwicklungsbromsilberpapiere
für den Positivprozeß. Unterwirft man diese Emulsion einer längeren Erwärmung oder nimmt man schon ihre Bereitung
bei höherer Temperatur vor, so gelangt man zu »reifen« Emulsionen für das Negativverfahren, welche aber selbst bei
höherer Empfindlichkeit stets feinkörnig bleiben und dabei äußerst kräftig arbeiten,
\veil bei ihrer sachgemäßen Herstellung kein Silbersalz durch Bildung ganz grobkörniger,
für die Entstehung des Bildes wertloser Sedimente verloren geht. .
A. Herstellung einer wenig empfindlichen kornlosen Emulsion.
Zu einer aus 20 Gewichtsteilen Gelatine und 220 Teilen Wasser hergestellten, 400 C. warmen Lösung wird im Dunklen die ebenfalls auf 40° erwärmte Lösung von 8 Teilen Silbernitrat und 6 Teilen Pyridin in 30 Teilen Wasser und 15 Teilen Alkohol hinzugefügt und mit derselben gut vermischt. Alsdann werden 6 Teile reines Bromkalium in Kristallen hinzugefügt, worauf man so lange schüttelt, bis das Salz sich vollständig gelöst hat. Die entstehende Emulsion ist kornlos. Eine Probe derselben zeigt, im durchfallenden Tageslichte betrachtet, eine schön orangerote Farbe. Die fertige Emulsion wird in bekannter Weise durch Erstarrenlassen, Zerkleinern und Waschen weiter verarbeitet. Die mit derselben hergestellten Platten sind infolge der Kornlosigkeit fast vollständig durchsichtig und zeigen nur eine schwache Opaleszenz.
Zu einer aus 20 Gewichtsteilen Gelatine und 220 Teilen Wasser hergestellten, 400 C. warmen Lösung wird im Dunklen die ebenfalls auf 40° erwärmte Lösung von 8 Teilen Silbernitrat und 6 Teilen Pyridin in 30 Teilen Wasser und 15 Teilen Alkohol hinzugefügt und mit derselben gut vermischt. Alsdann werden 6 Teile reines Bromkalium in Kristallen hinzugefügt, worauf man so lange schüttelt, bis das Salz sich vollständig gelöst hat. Die entstehende Emulsion ist kornlos. Eine Probe derselben zeigt, im durchfallenden Tageslichte betrachtet, eine schön orangerote Farbe. Die fertige Emulsion wird in bekannter Weise durch Erstarrenlassen, Zerkleinern und Waschen weiter verarbeitet. Die mit derselben hergestellten Platten sind infolge der Kornlosigkeit fast vollständig durchsichtig und zeigen nur eine schwache Opaleszenz.
B. Direkte Herstellung einerempfind-
lichen Emulsion.
20 Gewichtsteile einer guten Emulsionsgelatine werden mit einer Auflösung" von
12 Teilen Bromkalium und 0,1 bis 0,2 Teilen Jodkalium Übergossen. Nach dem Aufquellen
der Gelatine wird dieselbe durch Erwärmen in Lösung gebracht. Zu dieser auf 80 bis 900 C. erhitzten Lösung wird im
Dunklen unter stetem Rühren die auf 50 bis 60° erwärmte Auflösung von 8 Teilen Silbernitrat
und 5 Teilen Pyridin in 50 Teilen Wasser hinzugetropft. Die lichtempfindliche Silberhaloidverbindung scheidet sich sofort
im höchst feinverteilten Zustande aus. Die noch warme, milchartige und undurchsichtige
Emulsion wird sofort zum Erstarren ausgegossen und in bekannter Weise verarbeitet.
Eine Probe derselben läßt in sehr dünner Schicht das Tageslicht mit schiefergrauer
Farbe durchscheinen. Durch nachträgliches Erwärmen (Reifen) der Emulsion kann die
Empfindlichkeit derselben noch etwas gesteigert werden.
C. Herstellung einer Emulsion von mittl erer Empfindlich ke it durch Nac lire
if en einer wenig empfindlichen
Emulsion.
Unter Benutzung derselben Lösungen wie im Beispiel B wird so verfahren, daß zunächst
die bloß auf 45 ° erwärmten Lösungen unter guter Rührung gemischt werden. Die entstehende, noch ziemlich durchscheinende
Emulsion wird in einem auf eine konstante Temperatur von 60 bis 65 ° geheizten Wasserbade
1 bis I'/2 Stunden lang erwärmt, wobei
sie immer milchiger und immer empfindlicher wird. Man kann auch in der Weise verfahren, daß man das Pyridin erst nach der
Mischung aller übrigen Ingredienzien, also nach Anfertigung einer normalen sogenannten
sauren Emulsion hinzufügt und dann den Reifung'sprozeß vornimmt. Indessen ist es
vorzuziehen, das Pyridin von vornherein der Silberlösung zuzufügen.
D. Herstellung von Emulsionen mit
Hilfe von Chinolin, Chinaldin und
deren Hydroverbindungen.
Alle unter A bis C angegebenen Vor-Schriften können auch in der Weise durchgeführt
werden, daß an Stelle von dem in diesen Vorschriften angegebenen Pyridin eine
äquivalente Menge von Chinolin, Chinaldin oder deren Hydroderivaten gesetzt wird.
Doch empfiehlt es sich, bei Verwendung dieser Basen, welche in Wasser weniger leicht
löslich sind als das Pyridin, den Emulsionen so viel Alkohol zuzusetzen, daß dadurch die
Ausscheidung der bei der Emulgierung wieder in Freiheit gesetzten Basen in Form von
Tröpfchen verhindert wird. Eine solche ist allerdings nur bei sehr .konzentrierten Emulsionen
zu befürchten, bei der Herstellung dünnerer Emulsionen kann der Alkoholzusatz
umgangen werden, auch ist derselbe dann nicht nötig, wenn nach bekannten Methoden
die Emulsionen vor dem Waschen durch Alkohol aus ihrer wäßrigen Lösung ausgefällt
werden sollen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung photographischer Silberhaloidgelatineemulsionen,
,dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Herstellung des lichtempfindlichen Silbersalzes
als auch der Reifungsprozeß der entstehenden Emulsion bei Gegenwart von Pyridin oder Homologen oder Analogen
dieser Base vorgenommen wird.
2. Modifikation des im Patent-An-Spruch ι gekennzeichneten Verfahrens,
darin bestehend, daß einer in der bisher üblichen Weise hergestellten neutralen oder schwach sauren Silberhaloidemulsion
vor Einleitung des Reifungsprozesses Pyridin hinzugefügt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE151752T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE151752C true DE151752C (de) |
Family
ID=5674673
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT151752D Active DE151752C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE151752C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1171736B (de) * | 1961-10-06 | 1964-06-04 | Gen Aniline & Film Corp | Verfahren zur Herstellung photographischer Emulsionen |
-
0
- DE DENDAT151752D patent/DE151752C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1171736B (de) * | 1961-10-06 | 1964-06-04 | Gen Aniline & Film Corp | Verfahren zur Herstellung photographischer Emulsionen |
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