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Rücklaufsperren für Elektrizitätszähler sind in mannigfacher Ausführungsform
bekannt. Eine Rücklaufsperre soll einerseits den Vorlauf des Zählerläufers möglichst
wenig hemmen, und andererseits soll sie beim Beginn eines Rücklaufs des Zählerläufers
einen möglichst schwachen Fangstoß auf den Läufer und die mit diesem in Wirkverbindung
stehenden Teile ausüben.
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Eine bekannte Rücklaufsperre für Elektrizitätszähler besteht aus
einem auf der Läuferachse angeordneten Sperrad und einer beim Rücklauf in das Sperrad
einhakenden hakenförmigen Sperrklinke. Die Sperrklinke besteht dabei aus einem haarnadelförmig
gebogenen dünnen Federdraht, z. B. einem Stahldraht. Solange sich der Läufer des
Zählers und damit auch das Sperrad vorwärts dreht, ist die Sperrklinke unwirksam.
Sobald sich aber der Läufer und das Sperrad rückwärts drehen, greift ein Zahn des
Sperrrades in den Haarnadelkopf der Sperrklinke hinein, so daß ein Rückwärtsdrehen
des Sperrades und des Läufers vermieden wird.
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Die Wirkung einer solchen Rücklaufsperre ist sehr zuverlässig. Ein
Nachteil ist aber, daß der dünne Stahldraht der Sperrklinke am Haarnadelkopf leicht
bricht. Man muß sich vergegenwärtigen, welchen verschiedenen Anforderungen eine
solche Rücklaufsperre eines Elektrizitätszählers genügen muß: Damit beim Rücklauf
der Läuferachse die Sperrklinke in die Zähne des Sperrades eingreifen kann, muß
die Sperrklinke auf dem Sperrad dauernd mit leichtem Druck federnd aufliegen. Dieser
Aufliegedruck muß so klein wie möglich sein, damit die Läuferachse nicht gebremst
wird, was eine Falschanzeige des Zählers zur Folge haben würde. Die Sperrklinke,
die beim Vorwärtslauf des Läufers von den Zähnen des Sperrades federnd nach außen
gedrückt wird, muß also so angeordnet werden, daß beim Rückwärtslauf des Läufers
der Aufliegedruck des Kopfes der Sperrklinke auf dem Sperrad fast Null ist. Dabei
ist aber zu berücksichtigen, daß das Sperrrad nur sehr klein ist. Bei der Rücklaufsperre
eines Elektrizitätszählers haben die Zähne des Sperrades gewöhnlich eine Größe von
nur 0,5 mm. Folglich kann der federnde Biegeweg des Kopfes der Sperrklinke ebenfalls
höchstens etwa 0,5 mm betragen. Die Länge der Sperrklinke ist aber gewöhnlich länger
als der Durchmesser der Sperrklinke. Die Sperrklinke muß also einerseits sehr leicht
federn, und andererseits darf sich die Federkraft und auch die Form der Feder auch
über lange Zeiten nicht verändern.
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Schließlich ist noch zu berücksichtigen, daß das untere Ende der
Läuferachse gewöhnlich auf einer Lagerpfanne oder einer Lagerkugel steht und sich
beim Betrieb des Zählers ein wenig seitlich verschieben kann und daß sich zusammen
mit der Läuferachse auch das Sperrad ein wenig seitlich verschiebt.
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Die Zähne des Sperrades bewegen sich dann nicht genau auf einem Kreise,
sondern auf einer unrunden Umlaufbahn. Trotzdem muß aber die Sperrklinke bei dem
sehr kleinen Biegeweg von höchstens 0,5 mm beim Rückwärtslauf des Zählerläufers
stets zuverlässig in das Sperrad eingreifen.
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Aus allen diesen Gründen darf der Federdraht der Sperrklinke nur
sehr dünn sein. Je dünner der Federdraht ist, um so leichter kann er aber an seinem
Haarnadelkopf brechen, denn bei einem plötzlichen Rückwärtsdrehen des Zählerläufers
und des Sperrades werden auf den Haarnadelkopf sehr plötzlich Fang-
stöße ausgeübt,
die bei großer Zählerenergie sehr stark sein können. Hinzu kommt, daß diese Fangstöße
beim plötzlichen Rückwärtslauf des Zählerläufers auch eine Alterung des Federdrahtes
am Haarnadelkopf der Sperrklinke zur Folge haben; denn die Fangstöße wirken auf
den Federdraht wie Hammerschläge, die den Werkstoff des Federdrahtes verdichten
und dadurch spröde machen.
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Um die Fangstöße zu mildern, hat man schon versucht, das Sperrad
der Rücklaufsperre aus einem elastischen Werkstoff, insbesondere aus einem elastischen
Kunststoff, herzustellen. Man hat hierdurch eine Verringerung der Reibung der Sperrklinke
auf dem Sperrad erreicht, die Fangstöße aber und ein Brechen der haarnadelförmigen
Sperrklinke konnten hierdurch nicht vermieden werden. Ferner hat man daran gedacht,
auch die Sperrklinke aus einem elastischen Werkstoff, z. B. aus einem elastischen
Kunststoff herzustellen. Rücklaufsperren. bei denen das Sperrad und die Sperrklinke
aus Kunststoff bestehen, sind für verschiedene Anwendungszwecke bekannt.
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Da aber bei der Rücklaufsperre eines Elektrizitätszählers die Federkraft
der Sperrklinke nur sehr klein sein darf, wie es oben beschrieben wurde, muß eine
aus Kunststoff hergestellte Sperrklinke sehr dünn sein.
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Man hat daher als Sperrklinke versuchsweise einen bandförmigen Streifen
aus federnder Kunststoffolie verwendet und das Kopfende dieses Kunststoffstreifens
hakenförmig abgebogen. Bei der Verwendung einer solchen Sperrklinke hat man aber
feststellen müssen, daß sich der Kopfhaken des Kunststoffstreifens schon nach kurzer
Zeit ein wenig aufweitet und daß sich außerdem auch der gerade Teil der Sperrklinke
schon nach kurzer Zeit ein wenig auswärts verformt. Diese änderungen der Sperrklinke
sind zwar nur sehr klein, bei der geringen Höhe der Zähne des Sperrades hatten sie
aber bereits zur Folge, daß die Sperrklinke beim Rückwärtslauf des Sperrades nicht
mehr zuverlässig in das Sperrad eingreift.
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Die Erfindung löst alle diese Schwierigkeiten in einer einfachen
Weise. Sie bezieht sich auf eine Rücklaufsperre eines Elektrizitätszählers, bestehend
aus einem auf der Welle des Zählerläufers angeordneten Sperrad und einer beim Rücklauf
in das Sperrad einhakenden Sperrklinke aus einem in Form einer Haarnadel gebogenen
Federdraht, und ist effindungsgemäß gekennzeichnet durch einen am Haarnadelbogen
des Federdrahtes fest angebrachten Haken kopf aus federndem Kunststoff. Hierdurch
wird einerseits von den Vorteilen eines Federdrahtes Gebrauch gemacht, der eine
sehr geringe Federkraft über praktisch beliebig lange Zeitdauer konstant gewährleistet,
und andererseits werden die Mängel eines haarnadelförmigen Federdrahtes dadurch
vermieden, daß der Kopf der Sperrklinke aus einem federnden Kunststoff besteht,
der die Fangstöße beim Rücklauf des Sperrrades elastisch auffangen kann, ohne dabei
zu brechen. Der aus Kunststoff hergestellte Kopf der Sperrklinke braucht auch nicht
etwa besonders dünn bzw. schwach ausgebildet zu sein, da die B. egefederung der
Sperrklinke hauptsächlich durch den Federdraht gewährleistet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Rücklaufsperre nach der Erfindung ist
in F i g. 1 und 2 der Zeichnung in zwei verschiedenen Ansichten gezeigt. Die Rücklaufsperre
eines Eelektrizitätszählers besteht hier aus einem Sperrad 1, das auf der Läuferwelle
des Zählers angeordnet wird, und einer Sperrklinke 2. Das Sperrrad
1
besteht vorteilhaft aus einem elastischen Werkstoff, vorzugsweise aus einem elastischen
Kunststoff.
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Die Sperrklinke 2 besteht aus einem in Form einer Haarnadel gebogenen
Federdraht 21 und einem Hakenkopf 22, in den das Bogenende des Federdrahtes 21 hineingesteckt
ist. Der Hakenkopf 22 besteht aus einem federndem Kunststoff. Das Anbringen des
Hakenkopfes 22 am Federdraht 21 kann schon beim Herstellen des Hakenkopfes, z. B.
beim Pressen oder beim Spritzen des Hakenkopfes aus Kunststoffmasse geschehen. Wenn
das Sperrad 1 rückwärst läuft und der Hakenkopf 22 in das Sperrrad eingreift, gibt
der Hakenkopf der Sperrklinke ein wenig elastisch nach, so daß der Fangstoß gemildert
wird. Eine bleibende Verformung des Hakenkopfes tritt aber dabei nicht auf. Der
Fangstoß wird haupt-
sächlich von dem Hakenkopf aufgefangen und weniger vom Federdraht.
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Die Rücklaufsperre nach der Erfindung hat sich in der Praxis auch
bei langen Betriebszeiten gut bewährt.