DE1515067B2 - Hochfrequenzheizeinrichtung - Google Patents
HochfrequenzheizeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hochfrequenzheizeinrichtung für die Erhitzung von feuchtigkeitshaltigem
bandförmigem Material im Durchlaufverfahren mittels Mikrowellen, die mit mehreren
Hochfrequenzgeneratoren versehen ist, von denen jeder eines von mehreren in Durchlaufrichtung des zu
erhitzenden Materials hintereinanderliegenden Hohlleitersystemen speist, von denen jedes aus einem
mäanderförmigen gefalteten Hohlleiter besteht und einen Durchführungskanal für das zu erhitzende Material
aufweist, der durch Durchführungsöffnungen in den nebeneinanderliegenden Stücken des mäanderförmig
gefalteten Hohlleiters gebildet ist.
Derartige Hochfrequenzheizeinrichtungen sind aus der USA.-Patentschrift 2 560 903 bekannt und
finden insbesondere zum Trocknen von Folien, Fadenbetten u. dgl. Verwendung, wobei von dem zu erhitzenden
Material auf seinem Weg durch den Durchführungskanal je Zeiteinheit eine Leistung aufgenommen
wird, die proportional dem Quadrat der elektrischen Feldstärke und der Größe der augenblicklichen
Belastung ist.
Es wurde festgestellt, daß beim geschilderten Trocknungsprozeß in Hochfrequenzheizeinrichtungen
der obenerwähnten Art der Erhitzungswirkungsgrad besonders ungünstig infolge der Tatsache ist,
weil beim fortschreitenden Trocknungsprozeß durch die Verringerung des Feuchtigkeitsprozentsatzes im
zu erhitzenden Material die Belastung und somit auch die aufgenommene Leistung stark abnimmt.
Um unter diesen Bedingungen dennoch einen ausreichend guten Erhitzungswirkungsgrad zu erhalten,
werden sehr große Längen der gefalteten Hohlleitersysteme erforderlich.
Es ist an sich aus der Literaturstelle »Elektronisehe
Rundschau«, Oktober 1959, S. 359 bis 361, bekannt, bei einer Durchlauf-Hochfrequenzheizeinrichtung
des Mäander-Typs zur Vergleichmäßigung des Trocknungsvorgangs das zu erhitzende bandförmige
Material gegen die Welle laufen zu lassen.
Bei einer Durchlauf-Hochfrequenzheizeinrichtung anderer Art nach dem deutschen Gebrauchsmuster
1818 464 ist die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß das zu erhitzende Material im Zuge der Bewegung
nacheinander verschiedene Felder unterschiedlicher Frequenz durchläuft.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine besonders vorteilhafte Einrichtung vom zuerst genannten Typ zu
schaffen, bei der einerseits bei einer Verringerung der Länge der Einrichtung der Erhitzungswirkungsgrad
gesteigert wird, während andererseits die Gleichmäßigkeit der Trocknungsprozesse erheblich
verbessert wird.
Eine Hochfrequenzheizeinrichtung der eingangs genannten Art ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Speisung jedes der Hohlleitersysteme über ein zusätzliches Hohlleitersystem vom
gleichen Aufbau erfolgt und daß sämtliche zusätzlichen Hohlleitersysteme, bezogen auf die Durchlaufrichtung
des zu erhitzenden Materials, hinter diesen Hohlleitersystemen angeordnet sind.
Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Maßnahmen wird einerseits in den zusätzlichen Hohlleitersystemen
trotz der geringeren Belastung infolge des geringeren Feuchtigkeitsgrades des zu erhitzenden Materials
ein besonders wirkungsvoller Trocknungsprozeß durchgeführt, weil die aufgenommene Leistung,
die, wie bereits vorstehend erwähnt, proportional dem Quadrat der Feldstärke ist, in den betreffenden
Hohlleitersystemen einen Höchstwert aufweist, während andererseits der Wirkungsgrad der Hochfrequenzgeneratoren
dadurch besonders günstig ist, daß die Hochfrequenzschwingungen, nachdem sie durch
diese zusätzlichen Hohlleitersysteme hindurchgeführt worden sind, den Hohlleitersystemen an der Stelle
zugeführt werden, an der das zu erhitzende Material noch einen großen Feuchtigkeitsgrad hat und daher
eine große Belastung bildet.
Die Erfindung und ihre Vorteile werden nachstehend an Hand der Figur näher erläutert.
In der Figur ist perspektivisch ein Hochfrequenzofen nach der Erfindung dargestellt, der zum Trocknen
eines Fadenbettes 1 eingerichtet ist, wobei das Fadenbett 1 mit einem in Gewichtsprozent gemessenen
Feuchtigkeitsgrad von etwa 300 % in den Hochfrequenzofen eintritt, in dem dieser Feuchtigkeitsgrad durch Hochfrequenzerhitzung auf z.B. genau
12 % herabgesetzt werden muß.
Zur Hochfrequenzerhitzung enthält der Hochfrequenzofen drei Magnetrongeneratoren 2,3 und 4 von
je 2 kW zum Erzeugen von Schwingungen mit einer Frequenz von z.B. 2450 MHz, wobei die Ultrahochfrequenzschwingungen
jedes der Magnetrongeneratoren 2,3 und 4 durch Hohlleiter 5, 6 und 7 über zu-
3 4
sätzliche Hohlleitersysteme 15, 16 und 17 je einem weist, während andererseits der Wirkungsgrad der
von drei hintereinanderliegenden gefalteten Hohl- Magnetrongeneratoren 2, 3,4 dadurch besonders
leitersystemen 8,9 und 10 zugeführt werden. günstig ist, daß die Hochfrequenzschwingungen,
Zur Verdeutlichung der Ausführungsform der un- nachdem sie durch die gefalteten Hohlleitersysteme
tereinander gleichen Hohlleitersysteme 8,9 und 10 5 15, 16, 17 hindurchgeführt worden sind, durch die
bzw. 15, 16 und 17 ist die Außenwand des Hohl- Hohlleiter 5, 6,7 den zuerst erwähnten gefalteten
leitersystems 10 und 15 teilweise aufgebrochen ge- Hohlleitersystemen 8, 9, 10 zugeführt werden. Weil
zeichnet, wobei es sich zeigt, daß jedes der in einem jeder der Magnetrongeneratoren 2, 3,4 beim beBehälter
untergebrachten gefalteten Hohlleitersy- schriebenen Hochfrequenzofen an eins der gefalteten
steme die Gestalt mehrerer nebeneinanderliegender io Hohlleitersysteme 15, 16, 17 und eins der gefalteten
und unmittelbar aneinander anschließender Hohl- Hohlleitersysteme 8, 9, 10 angeschlossen ist, die eine
leiterstücke hat, wobei die nebeneinanderliegenden geringe bzw. eine große Belastung darstellen, ergibt
Hohlleiterstücke durch eine gemeinsame Begren- sich insgesamt für jedes der Magnetrons ein günstiger
zungswand voneinander getrennt sind. Durch die Belastungswert. Mit Hilfe der Anpassungskolben 12,
Hohlleiter 5, 6,7 werden bei der dargestellten Aus- 15 13, 14 läßt sich eine optimale Leistungsübertragung
führungsform in die gefalteten Hohlleitersysteme Ul- von den Magnetrongeneratoren 2, 3, 4 auf das Fatrahochfrequenzschwingungen
vom TE10-Typ einge- denbett 1 erzielen.
leitet, die sich somit in den gefalteten Hohlleitersy- Um dabei eine gleichmäßige Belastung der Magnestemen
mit einer Polarisationsrichtung des elektri- trongeneratoren 2, 3, 4 in Bezug aufeinander zu ersehen
Feldvektors quer zu den gemeinsamen Begren- 20 halten, ist es vorteilhaft, das erste (15) der zusätzlizungswänden
ausbreiten. chen Hohlleitersysteme 15, 16, 17 mit dem letzten
Zum Hindurchführen des zu trocknenden Faden- (10) der zuerst erwähnten Hohlleitersysteme 8, 9, 10,
bettes 1 ist in jedem der gefalteten Hohlleitersysteme das zweite (16) der Hohlleitersysteme 15, 16, 17 mit
ein Durchführungskanal 11 in einer Richtung quer dem zweitletzten (9) der zusätzlichen Hohlleitersy-
zu den Begrenzungswänden der nebeneinanderliegen- 25 steme 8, 9, 10 und das dritte (17) der Hohlleitersy-
den Hohlleiterstücke angebracht, die zu diesem steme 15, 16, 17 mit dem drittletzten (8) der zusätzli-
Zweck in den Ebenen dieser Begrenzungswand je mit chen Hohlleitersysteme 8, 9,10 zu verbinden,
einer schlitzförmigen Durchführungsöffnung verse- Auf diese Weise wird bei einer Verringerung der
hen sind. In der Durchführungsrichtung bewegt sich Länge des Hochfrequenzofens der Erhitzungswir-
das zu trocknende Fadenbett hintereinander durch die 30 kungsgrad gesteigert und ein wirkungsvoller Trock-
von den Magnetrongeneratoren 4,3,2 gespeisten nungsprozeß erhalten, während neben diesen Vortei-
Hohlleitersysteme, wobei zur Belastungsanpassung len der geschilderte Hochfrequenzofen die weitere
der Magnetrongeneratoren 2,3, 4 in den Hohlleitern für die Praxis wichtige Eigenschaft einer bemerkens-
5, 6,7 Kurzschlußkolben 12, 13, 14 angebracht sind. werten Gleichmäßigkeit des Trocknungsprozesses
Beim dargestellten Hochfrequenzofen ist durch die 35 hat. Es ist z. B. möglich, daß das den Hohlleitersyste-
aufeinanderfolgende Hochfrequenzerhitzung in den men 15, 16, 17 zugeführte Fadenbett 1 der Breite
gefalteten Hohlleitersystemen 8, 9, 10 der Feuchtig- nach Unterschiede im Feuchtigkeitsgrad aufweist,
keitsgrad des Fadenbettes 1 bereits erheblich verrin- wodurch an der Stelle des höchsten Feuchtigkeitsgra-
gert, wonach dieses Fadenbett 1 zur weiteren Herab- des des Fadenbettes 1 infolge der an dieser Stelle
setzung des Feuchtigkeitsgrades auf den verlangten 40 auftretenden Erhöhung der Belastung die aufgenom-
Wert den zusätzlichen Hohlleitersystemen 15, 16, 17 mene Leistung und somit auch die Trocknung stark
zugeführt wird; im dargestellten Ausführungsbeispiel zunimmt, weil die aufgenommene Leistung propor-
beträgt z. B. der Feuchtigkeitsgrad des Fadenbettes 1 tional der Größe der Belastung und dem Quadrat der
nach seinem Durchgang durch die gefalteten Hohl- elektrischen Feldstärke ist, die in den Hohlleitersyleitersysteme
8,9, 10 30% und muß in den zusätzli- 45 stemen 15, 16, 17 einen Höchstwert aufweist. Die ge-
chen Hohlleitersystemen 15, 16, 17 auf den er- falteten Hohlleitersysteme 15, 16, 17 weisen eine
wünschten Wert von 12 % herabgesetzt werden. stark ausgleichende Wirkung für Feuchtigkeitsgrad-
Im Vergleich zu den gefalteten Hohlleitersystemen differenzen auf, so daß z. B. diese Differenzen bei
8,9, 10 ist die Belastung der Hohlleitersysteme 15, dem im Hochfrequenzofen getrockneten Fadenbett 1
16, 17 infolge des herabgesetzten Feuchtigkeitsgrades 5° kleiner als wenige Zehntel Prozent sind,
des Fadenbettes 1 erheblich geringer, aber die Nachstehend folgen einige Angaben eines in der
Hochfrequenzerhitzung in den Hohlleitersystemen Praxis eingehend geprüften Hochfrequenzofens vom
15, 16, 17 erfolgt infolge ihres unmittelbaren An- geschilderten Typ:
Schlusses an die Magnetrongeneratoren 2, 3, 4 bei
maximaler Feldstärke der Hochfrequenzschwingun- 55 Magnetrongeneratoren 2, 3, 4 2 kW
gen, und diese maximale Feldstärke bleibt in den ge- Länge der Hohlleitersysteme 8, 9,10 .... 36 cm
falteten Hohlleitersystemen 15, 16, 17 infolge der ge- Länge der Hohlleitersysteiue 15,16,17 .. 40 cm
ringen Verlustleistung der auftretenden geringen Be- Breite des Durchführungskanals 11 60 cm
lastung des Fadenbettes 1 mit geringem Feuchtig- Höhe des Durchführungskanals 11 4 mm
keitsgrad nahezu erhalten. Beim dargestellten Hoch- 60
frequenzofen wird einerseits in den gefalteten Hohl- Beim beschriebenen Hochfrequenzofen wurde
leitersystemen 15, 16, 17 trotz der geringen BeIa- stündlich ein Fadenbett 1 mit einer Länge von 3 km
stung durch das Fadenbett 1 mit geringem Feuchtig- und einer Breite von 50 cm behandelt zur Verringe-
keitsgrad ein besonders wirkungsvoller Trocknungs- rung des Feuchtigkeitsgrades von 300 auf 12%. Der
prozeß durchgeführt, weil die aufgenommene Lei- 65 Wirkungsgrad der Vorrichtung betrug dabei 90 %.
stung, wie bereits vorstehend erwähnt, proportional Der geschilderte Aufbau des Hochfrequenzofens,
dem Quadrat der Feldstärke ist, die in den gefalteten bei dem die Hochfrequenzerhitzung bei geringem
Hohlleitersystemen 15, 16, 17 einen Höchstwert auf- Feuchtigkeitsgrad des Fadenbettes mit maximaler
Feldstärke in den gefalteten Hohlleitersystemen 15, 16, 17 erfolgt und die den Hohlleitersystemen 15, 16,
17 entnommenen Ultrahochfrequenzschwingungen zur Hochfrequenzerhitzung des Fadenbettes bei verhältnismäßig
hohem Feuchtigkeitsgrad in den gefalteten Hohlleitersystemen 8, 9, 10 benutzt werden, ermöglicht
eine weitere Verkleinerung des Hochfrequenzofens, indem die Abstände zwischen den Begrenzungswänden
der Hohlleiterstücke in den Hohlleitersystemen 8, 9,10 verkleinert werden.
Hierdurch ergibt sich eine Steigerung der Feldstärke in den Hohlleitersystemen 8, 9, 10, wobei es
sich herausgestellt hat, daß bei gleichbleibendem Erhitzungswirkungsgrad infolge der relativ hohen Belastung
der gebildeten Hohlleitersysteme 8, 9, 10 die Abstände zwischen den Begrenzungswänden der
Hohlleiterstücke in den Hohlleitersystemen 8, 9, 10 verringert werden können. Diese Abstände, die bei
den Hohlleitersystemen 15, 16, 17 z.B. 2cm betragen,
können ohne Beeinträchtigung des Erhitzungs-Wirkungsgrades in den Hohlleitersystemen 8, 9, 10
auf 1 cm herabgesetzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Hochfrequenzheizeinrichtung für die Erhitzung von feuchtigkeitshaltigem bandförmigem
Material im Durchlaufverfahren mittels Mikrowellen, die mit mehreren Hochfrequenzgeneratoren
versehen ist, von denen jeder eines von mehreren in Durchlaufrichtung des zu erhitzenden
Materials hintereinanderliegenden Hohlleitersystemen speist, von denen jedes aus einem
mäanderförmigen gefalteten Hohlleiter besteht und einen Durchführungskanal für das zu erhitzende
Material aufweist, der durch Durchführungsöffnungen in den nebeneinanderliegenden
Stücken des mäariderförmig gefalteten Hohlleiters gebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Speisung jedes der Hohlleitersysteme über ein zusätzliches Hohlleitersystem von
gleichem Aufbau erfolgt und daß sämtliche zusätzlichen Hohlleitersysteme, bezogen auf die
Durchlaufrichtung des zu erhitzenden Materials, hinter diesen Hohlleitersystemen angeordnet
sind.
2. Hochfrequenzheizeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste
der zusätzlichen Hohlleitersysteme an das letzte der Hohlleitersysteme, das zweite der zusätzlichen
Hohlleitersysteme an das zweitletzte der Hohlleitersysteme angeschlossen ist usw.
3. Hochfrequenzheizeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand zwischen den Begrenzungswänden der Hohlleiterstücke der Hohlleitersysteme kleiner
als der Abstand zwischen den Begrenzungswänden
der Hohlleiterstücke der zusätzlichen Hohlleitersysteme bemessen ist.
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