DE151252C - - Google Patents
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Classifications
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Description
PATENTAMT.
11
PATENTSCHRIFT
KLASSE 80b. ( 1IZd)
CARL GROYEN in BONN.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von
Kunststeinen unter Bildung von Magnesiumoxychlorid, bei welchem das bei dem bisherigen
Verfahren auftretende Ausschwitzen und Werfen des fertigen Steins vermieden und demselben eine außerordentlich große
Härte mitgeteilt wird. Bei den bisherigen Verfahren zur Herstellung solcher Erzeugnisse,
die auf der Bildung des sogenannten Sorelzements, einer Verbindung von Magnesiumchlorid
mit Magnesiumoxyd und gegebenenfalls unter Zusatz von leicht aufschließbaren Silikaten, von Asbest, Wasserglas
usw., beruhten, wurde entweder Magnesiumchlorid mit gebranntem oder ungebranntem
Magnesit, gemischt oder man stellte sich während des Verfahrens Magnesiumchlorid
durch Einwirkung von Salzsäure auf Magnesia selbst her. Die Verwendung des käuflichen Magnesiumchlorids war wegen
der starken Hygroskopizität desselben mit Schwierigkeiten verbunden. Die Hygroskopizität
blieb auch in dem daraus erhaltenen Stein, da das Magnesiumchlorid nur selten
vollständig in Oxychlorid übergeführt war, erhalten, so daß solche Steine Wasser ausschwitzten
und nicht den gewünschten Härtegrad aufwiesen. Andererseits stand der BiI-dung
des Magnesiumchlorids in dem Gang des Verfahrens selbst der Ubelstand entgegen,
daß die dabei angewendete Salzsäure wegen ihrer Dämpfe den Arbeitern und den Maschinenteilen
schädlich war und auch etwa zugesetzte Farbstoffe zerstörte. Man hat aus diesem Grunde, soweit Salzsäure zur Bildung
des Magnesiumchlorids Anwendung fand, stets.nur wäßrige, stark verdünnte Salzsäure
benutzt. Aber hierbei trat der Übelstand auf, daß die Steine Wasser ausschwitzten,
nur eine geringe Härte besaßen und sehr bald Risse, und Sprünge bekamen. Ferner zeigte sich dabei sehr häufig ein weißer Beschlag
auf der Oberfläche des fertigen Steins, der zum Teil aus von Verunreinigungen der
Salzsäure gebildeten Sulfaten bestand, die infolge des Ausschwitzens aus der Masse
ausblühten.
Bei vorliegender Erfindung wird nun ebenfalls das Magnesiumchlorid in der Masse
selbst gebildet, jedoch geschieht dies nicht durch verdünnte, sondern durch stark konzentrierte
Salzsäure. Um die oben erwähnten Übelstände der früheren Verfahren zu vermeiden
und besonders etwa angewendete Farbstoffe nicht zu zerstören, wird der Masse ferner noch, nachdem die Einwirkung vorüber
ist, ein großer Überschuß von Magnesia zugefügt, so daß die Masse neutralisiert und
vollständig in Oxychlorid umgesetzt wird, ein Umstand, der beim bloßen Vermischen
von fertigem Magnesiumchlorid mit Magnesia nicht ohne weiteres zu erreichen ist. Die
Neutralisation kann gegebenenfalls durch Zusatz von etwas Ammoniak-beschleunigt werden.
Die so erhaltene Masse, welcher man noch gewünschtenfalls der besseren Abbindung
halber Asbestpulver zufügen kann, verträgt nun den Zusatz von Farben, ohne dieselben
zu zerstören, und ergibt ein hartes, schnell abbindendes wasserfreies Erzeugnis, aus wel-
chem kein Wasser mehr ausschwitzen kann und das beim Gebrauch weder Risse ergibt,
noch sich wirft. Das \^erfahren wird beispielsweise derart ausgeführt, daß man zunächst
40 Teile Magnesia und 200 Teile konzentrierte Salzsäure (gleichviel ob rohe oder gereinigte Salzsäure) auflöst, wobei eine
große Temperaturerhöhung stattfindet. Nachdem man die Lösung hat abkühlen lassen,
fügt man zu derselben alsdann eine Mischung von 225 Teilen trocken gepulverter Magnesia
und 50 Teilen Asbestpulver. Nachdem man alles gut durcheinander gemischt hat, gießt
man die so erhaltene dickbreiige Masse in die gewählten Formen ein, in welchen sie
ι bis 24 Stunden bis zur Erhärtung verbleibt. Alsdann nimmt man den so geformten Gegenstand
heraus und setzt ihn noch 1 bis 2 Tage der Luft aus, wobei er noch eine merkliche
Nachhärtung erfährt.
Man kann auch die ganze Menge Magnesia auf einmal der konzentrierten Salzsäure
zugeben, in welchem Falle die Masse jedoch sehr schnell erhärtet und deswegen sich nicht
so vorteilhaft verarbeiten läßt, wie in dem Fall, wo die Zugabe in mehreren Teilen geschieht.
Selbstverständlich haben die hier angegebenen Gewichtsverhältnisse nur als Beispiel zu dienen und können gegebenenfalls
je nach den Umständen geändert werden, um eine Masse von der gewünschten Härte
zu erzielen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung künstlicher Steine aus Magnesia, Salzsäure und
Füllstoffen, gekennzeichnet durch die Anwendung stark konzentrierter Salzsäure,
die nach geschehener Einwirkung auf die Magnesia sofort durch einen Überschuß von Magnesia, gegebenenfalls unter Zusatz
bekannter Füllstoffe, wie Asbest, neutralisiert wird.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß rieben Magnesia noch Ammoniak zur Neutralisation Anwendung findet.
3. Ausführungsform des Verfahrens' nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß 40 Gewichtsteile Magnesia in 200 Teilen konzentrierter Salzsäure gelöst und hierzu eine Mischung von 225 Teilen
Magnesia Und 50 Teilen Asbestpulver zugefügt wird. , .
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=418089
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT151252D Active DE151252C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE151252C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE761908C (de) * | 1941-05-25 | 1956-08-30 | Egon Dr Meier | Verfahren zur Herstellung von waessrigen Anstrichfarben |
-
0
- DE DENDAT151252D patent/DE151252C/de active Active
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE761908C (de) * | 1941-05-25 | 1956-08-30 | Egon Dr Meier | Verfahren zur Herstellung von waessrigen Anstrichfarben |
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