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Bootskörper Die Erfindung betrifft einen Bootskörper, der insbes.
zur Herstellung von Schiffen mit einer Länge von 10 bis 20 m vorgesehen ist
und der aus einem Stück bestehen oder aber aus vorgefertigten Rumpfabschnitten zusammengesetzt
sein kann.
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Als Baustof f für Boote des vo,#--genanntf-z-ix we2den bislang
Holz, Stahl, Aluminium und Glasharz (d.h. glaafaserverstärter Kunststoff) verwendet.
Holz hat den Nachteil eines großen Wartungsaufwandes, um ein Verrotten des Holzes
zu verhindern. Stahl hat den Nachteil eines verhältnismäßig großen Gewichtes und
der ständigen Korrqsionsgefahr. Aluminium ist teuer und ist der Gefahr der elektrolytischen
Zerstörung ausgesetzt.
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Glasharz vermeidet zwar die erwähnten Nachteile der übri-.gen Baustoffe,
führt aber zu anderen Schwierigkeiten. Abgesehen davon, daß teure Formen benötigt
werden, resultiert das wesentliehe Problem bei der Herstellung von Schiffen aus
Glasharz
aus dem außerordentlich kleinen Elastizitätsmodul dieses
Materials, was eine sehr geringe Steifigkeit des Se.tiiffskörpers zur Folge hat.
Deshalb ist eine Aussteifung mit einem anderen Werkstoffg, z.B. Holzg Stahl o.ä.
erforderlich, die üblicherweise durch einlaminierte Spanten in Quer- und Längsrichtung
vorgenommen wird. Außerdem ist eine ausreichende Dicke der Schiffswandung erforderlich.
Diese Konstruktion ist somit bezüglich des Arbeitsaufwandes und der erforderlichen
Materialmenge sehr aufwendig.
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Mit der Erfindung soll ein Bootskörper, insbes. für Sc.#liffe mit
einer Länge von etwa 10 bis 20 m. geschaffen werdeng der alle Vorteile des
Glasharzes beibehält, ohne daß die Nachteile dieses Materials in Erscheinung treten.
Dieses Ziel erreichtdie Erfindung dadurch, daß die Wandung des Bootskörpers aus
einer vorgespannten Schale aus konstruktivem Leicutbeton besteh-ty die-mit einem
Überzug aus Glasharz versehen ist.
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Bei dem Vorschlag der Erfindung ist als wesentlicher Unterschied gegenüber
den bisherigen 11Glasharz-Bootskörpe#C-eine vorgespannte, massive Schale aus konstruktivem
Leichtbeton vorgesehen.'Solcher Leichtbeton läßt sich unter Verwendung von Leichtzuschlagstoffen-heraustellen
und besitzt eine Rohwichte von 1,2 bis 1,6 Mp/m3 . Bei ei ner Schalenwandstärke
von einigen Zentimetern, die voll ausreichend ist, bewirkt er mithin noch nicht
ein unzulässig hohes Gesamtgewicht. Die für den leichtbeton
verwendeten
Leic.Litzuschlagstoffe werden beispielsweise aus Dreh-Uf en-PUL#Uton oder Bl"Laschief
erton .'lierges-Lell-*uj und erlauben die Merotellung eines Betons hoher Festigkeit,
der dem üblichen (z.B. der B 500) nic.cLt nitchsteut. Die erforderlic.L.Le 2fugfestigkeit
der SchalenkonstrLüction wird durch Vorspaiuiung mit Hilfe der üblichen Methoden
vorgenommen, wie sie im Spannbetonbc-.u entwickelt worden sind. Besonders zweckmäßig
ist es dabei" im Bootskörper durch die Vorspannung eine zweidimensionale Druckspaiuiung
zu erzeugen, die die Festigkeit des Betons erhöht und zugleich eine hohe Wechselfestigkeit
ergibt9 die den Bootskörper unempfindlich gegen dynamische Beanspruchungen macht.
Die vorgespannte , massive Schale stellt den eigentlichen tragenden Körper
dar, der zum Zwecke der Abdichtung und eines geringen Widerstandes im Wasser nachträglicti
mit einem Überzug aus' Glasharz überzogen wird. Der Glasharzüberzug ist in der Lage,
örtliche Zugspannungen aufzunehmen, und-läßt sich sehr viel dünner halten als bei
den herkömmlichen Konstruktionen, bei denen das Glasharz praktisch die Schiffswand
bildet. Es genügt praktisch nur eine dünne "Ilaut" aus Glasharz auf die Betonschale
aufzubringen.
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Durch die erfindungsgemäße ffvorgespannte Schalenkonstruktionu ergeben
sich folgende Vorteile: 1. Die Betonschale läßt sich ohne weiteres in jeder
gewünschten Form erstellen, und für das nachträgliche Aufbringen der Glasharzwand
ist kein besonderer Aufwand
nötig.
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2. Infolge der Vorspannung sind die dynamischen Beanspruchungen gut
aufzunehmen. Bei ungewöhnlichen Überbean" spruchungen können-im ungünstigsten Fall
im Beton Risse auftreten, die sich aber sofort wieder schließen, wenn die Ursache,
die sie hervorgerufen hat, aufhört zu wirken. Die Glasharzhaut wird dabei nicht
beeinträchtigt.
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3. Schäden, die bei Havarie auftreten können, rufen örtlich
begrenzte Beschädigungen hervorg die sich in einfacher Weise mit Hilfe von Beton
beheben lassen.
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4. Es besteht außerdem die Möglichkeit, den Bug den Schiffen allein
aus Glasharz Zu erstellen, um bei Havarien einen elastischen, gut verformbaren Bug
zu haben.
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Schließlich ermöglicht der Vorschlag der Brfindung in außerordentlich
einfacherg zweckentsprechender und wirtschaftlicher Weine das Zusammensetzen vorgefertigter
Rumpfabschnitte zu einem Bootakörper. Dabei läßt sich nah diesem Bau.pinzip -einen
Bootskörper besonders preisgünstig herstellen, indem die einzelnen Rumpfabschnitte
in senkrechten Formen betoniert werden (was den Betoniervorgang sehr vereinfacht
und den Schalungeaufwand vermindert), danach durch-einbetonierte, aber mit einem
plastischen Überzug versehene Spannglieder in Querochnitterichtung ohne Verbund
vorgespannt werden, und sodann durch die längs' verlaufenden Spannglieder zusammengespannt
werden, wobei die Fug-en lediglich durch einen Kunstatoffkleber ausgefüllt zu werden
brauchen. Der Glasharzüberzug wird abschließend auf den fertigen
Bootakörper
aufgebracht.
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In den Zeichnungen ist das Wesen der Erfindung anhand eines schematischen
Beispiele näher erläutert. Dabei stellen dar: Fig. 1 einen Querschnitt des
Schifferumpfes, Fig. 2 eine Ansicht des Schiffsrumpfes und Fig. 3 einen Schnitt
eines für -die Herstellung senkrecht gestellten Rumpfabschnittes.
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Der Querschnitt des Schifferumpfes besteht, wie Fig. 1
gut erkennen
läßt, aus der Betonschale 1, die mit einer Haut 2 aus Glasharz überzogen
ist. -Die Betonschale ist mit Spanngliedern 3 in Querrichtung und mit Spanngliedern
4 in Längerichtung vorgespannt. In Fig. 2 sind die Spannglieder 3 und 4 nochmals
eingetragen.
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Die Betonschale 1 ist'aus einzelnen Rumpfabrohnitten
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zusammengesetzt, die mit Hilfe der in längerichtung angeordneten, durchgehenden
Spaänglieder 4 zusammengespannt sind. Die'- Fugen 7
können dabei durch Kunstatoffkleber
verbunden sein.
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U Herstellung der einzelnen Rumpfabachnitte 5 wird vorzugsweise
eine aenkrec#t gestellte Schalung verwendet, wie sie Fig. 3 zeigt. Dabei
werden die Spannglieder 3 bereits vor den Betonieren in die Schalung eingelegt
und nach der Methode der Vorspannung ohne Verbund oder nach der Methode der Vorspannung
mit nachträglichen Verbund vorgespannt. Für die längsvorsp .sind besondere Hohlräume
6 vorgesehen, in die später die in Läligerichtung angeordneten Spannglieder
5 eingefädelt werden.
Nachdem die einzelnen Rumpfabschnitte
in den 'Fugen,miteinander durch Kunstatoffkleber verbunden sind und die Vorspannung
aufgebracht ist, wird die so entstandene Betonschale mit einer Haut aus Glasharz
überzogen. Diese Haut kann verhältnismäßig dünn gehalten sein, da sie keinerlei
tragende Funktion zu erfüllen hat, sondern lediglich die Betonschale wasserdicht
machen soll.
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Es ist vorteilhaft, aber nicht notwendig, das Bugstück
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des Schiffes vollständig aus Glasharz zu erstellen, so daß der Bug des
So hiffes wegen des geringen Mastizitätsmoduls des Glasharzea eine nfederndeff
Wirkung ausübt.